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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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05.09.2008 20:44 Der mathematische Beweis der Liebe von Tiefgang
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Der mathematische Beweis der Liebe
Es gibt Menschen, mit denen findet man keinen gemeinsamen Nenner. Es funktioniert einfach nicht. Es wird versucht, das kleinste gemeinsame Vielfache zu ermitteln; unmöglich. Auch der größte gemeinsame Teiler lässt sich nicht errechnen, keine Primfaktorenzerlegung, nichts hilft. Es gibt sie nicht, beide; weil es das Gemeinsame nicht gibt und man vielfach geteilt ist. Was übrig bleibt sind zwei voneinander getrennte Stammbrüche.
Es gibt aber auch andere Menschen, bei denen bildet sich der gemeinsame Nenner völlig unkompliziert, von selbst und eine starke Äquivalenzrelation ist apodiktisch. Kongruenz erzeugt und verstärkt sich dann von allein und Approximation wird somit entbehrlich.
Die Formalisierung dieser Beziehung allerdings zeigt den Zusammenhang; das Ergebnis wird immer unvollkommen, kleiner 1 und der gemeinsame Nenner immer größer als der Zähler bleiben. Mit Glück erreicht man so Zwei-Drittel des Ganzen; das ist viel und ansehnlich, aber eben nicht Alles.
Und dann gibt es noch diese ganz besonderen Menschen, bei denen nicht mehr allein der gemeinsame, sondern vielmehr der kleinste gemeinsame Nenner im Mittelpunkt steht. Der algebraischen Logik gefolgt, ist der kleinste gemeinsame Nenner 2. Das was zählt, ist der Zähler und ein Paar zählt 2 Personen. Die Division zeigt im Ergebnis den Quotienten, der den Nachweis liefert.
Übrig bleibt etwas Vollkommenes, etwas, das keine Kommastellen braucht, keine Teilung kennt, etwas, das in sich konsistent ist und Sicherheit verkörpert, still und fest steht, etwas, das allseits als die Spitze des Eisbergs, als oberste Stufe der Treppe bekannt ist.
Übrig bleibt 1 – ein Ganzes.
Und wie so oft, ist all das nur blanke Theorie und so hat auch diese hier fragile Ungereimtheiten und Schwächen, welche im mathematisches Paradoxon verfestigt sind. Denn wie die Empirie unzählig male zeigt: trennt man dieses Paar und teilt das Ganze entzwei, so bleiben weniger als 2 Hälften übrig.
Weitere Werke von Tiefgang:
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Pütchen Weltenbummler
Moderatorin
Beiträge: 10312 NaNoWriMo: 40788 Wohnort: Im Ländle
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05.09.2008 21:27
von Pütchen
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Hi Tiefgang,
du machst ja deinem Namen alle Ehre
Gefällt mir supergut dein Text!!
Liebes Grüßchen vom Puetchen
_________________ ****************************************************************
"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)
**************************************************************** |
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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16.09.2008 12:01
von Tiefgang
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Hey Puetchen,
das freut mich! Ist glaub ich nicht jedermanns Sache, etwas viel - gern gehasste - Mathematik drin.
Danke fürs Reindenken (in den Zahlenjungel).
Lieben Gruß,
Gerold
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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16.09.2008 12:01
von Tiefgang
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Hey Puetchen,
das freut mich! Ist glaub ich nicht jedermanns Sache, etwas viel - gern gehasste - Mathematik drin.
Danke fürs Reindenken (in den Zahlenjungle).
Lieben Gruß,
Gerold
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Cinnamonwing Gänsefüßchen
Alter: 33 Beiträge: 22 Wohnort: Werder
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16.09.2008 12:26
von Cinnamonwing
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Gehasste Mathematik ist gut... Zähl mich teils zu den Menschen, die sich der logischen Welt entziehen und Zahlen nur als Bilder wahrnehmen...
Dennoch...
Ich finde es genial...
Nur der letzte Satz bleibt für mich überflüssig...
Es wirkt wie eine Zusammenfassung, die aber nicht gegeben werden brauch. Entweder man hat es verstanden oder nicht...
Aber echt Spitze!
Grüßli
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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16.09.2008 12:42
von Locard
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Hallo Gerold
Starker Text! Kaum ein Wort zu viel. Ich glaube allerdings nicht, dass es unbedingt in den Bereich-Trash sollte.
Zitat: | trennt man dieses Paar und teilt das Ganze entzwei, so bleiben weniger als 2 Hälften übrig |
Mathematisch betrachtet bleiben doch genau zwei Hälften über, oder irre ich mich da jetzt total? Es ist ja eine Division mit dem Divisor 2 bzw eine Mulitplikation mit 1/2. Man halbiert das Ganze also.
Das nun weniger als 2 Hälften übrig bleiben, ist fantastisch und gibt einen guten Ansatz zur Interpretation.
Jeder gibt in der Beziehung ein Teil von sich, opfert es. Und wenn sie schließlich vorbei ist und in die Brüche geht, dann fehlt ein einfach etwas. Man ist selbst nicht mehr komplett.
Mfg: Locard
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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16.09.2008 13:43
von Tiefgang
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Dank Euch beiden fürs Reindenken!
Den letzten Satz halte ich jedoch schon für zentral, er ist zwar gewissermaßen zusammenfassend, dennoch fügt er der Kernaussage einen wichtigen Teil hinzu.
Und wie du Locard schon schreibst, müssten es rein mathematisch genau zwei Hälften sein, da dem aber in der Realität nicht so ist, habe ich den Satz Und wie so oft, ist all das nur blanke Theorie und so hat auch diese hier fragile Ungereimtheiten und Schwächen, welche im mathematisches Paradoxon verfestigt sind. vorgeschaltet.
Eine Frage an einen Moderator: sollte man das Thema verschieben und wenn ja, wohin?
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Locard Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 696 Wohnort: Münster
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16.09.2008 13:51
von Locard
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Tiefgang hat Folgendes geschrieben: |
Und wie du Locard schon schreibst, müssten es rein mathematisch genau zwei Hälften sein, da dem aber in der Realität nicht so ist, habe ich den Satz Und wie so oft, ist all das nur blanke Theorie und so hat auch diese hier fragile Ungereimtheiten und Schwächen, welche im mathematisches Paradoxon verfestigt sind. vorgeschaltet. |
Und deswegen ist er auch so gut
_________________ "Komm, essen wir Opa!" - Pro Satzzeichen, denn sie retten Leben |
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Maria Evolutionsbremse
Alter: 52 Beiträge: 5998
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16.09.2008 13:55
von Maria
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Hey,
gäbe es das, wäre es im Bereich "gelungene Experimente" richtig.
Das kann der Trash ja auch beinhalten, Trash muss ja nicht Müll sein, hm...
Ich habe es vorhin schon mal gelesen und empfinde den letzten Satz als i-punkt. Denn die Mathematik folgt ja exakten Regeln (jedenfalls was ich weiß und das ist nich viel), die Liebe allerdings nicht. In Mathe ist 1/2=0,5. In der Liebe ist 1/2=0,38
So hab ichs interpretiert und selbst wenns so falsch wäre, würd ich so drüber nachdenken wollen.
Kompliment
_________________ Give me sweet lies, and keep your bitter truths.
Tyrion Lannister |
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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22.10.2008 14:08
von Tiefgang
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Mariah hat Folgendes geschrieben: | Denn die Mathematik folgt ja exakten Regeln (jedenfalls was ich weiß und das ist nich viel), die Liebe allerdings nicht. In Mathe ist 1/2=0,5. In der Liebe ist 1/2=0,38
So hab ichs interpretiert und selbst wenns so falsch wäre, würd ich so drüber nachdenken wollen.
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Genau so seh ich das auch!
Danke für deine Antwort.
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