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ValeriusTaurus Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 20
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14.10.2008 17:59 Neuer Ansatz Titel Schmerz von ValeriusTaurus
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Als die ersten goldenen Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages die Augen von Leon trafen,
erschrak er und fuhr aus dem Bett hoch. Sein Körper war schweißnass und sein Herz raste
so schnell, dass es aus seiner Brust zu springen drohte. Als ihm bewusst wurde, dass er nur geträumt hatte, sank er langsam in die Kissen zurück. Er hatte fast jede Nacht diesen Traum und immer ging es um das Ereignis, welches ihm die Seele aus dem Leib zu reißen droht. Er hatte sie verloren, die beiden Menschen, die er mehr liebte als irgendjemand anders auf der Welt. Er wäre jeden Weg für sie gegangen, hätte jeden Hügel erklommen und mit seinem eigenen Leben wäre er ihnen ein Schutzschild gewesen. Doch sie waren jetzt schon zwei Jahre nicht mehr an seiner Seite. Peter sein Sohn und Ira seine geliebte Frau. Anders war das Leben nach ihrem Tode geworden, viel kälter.
Diese Kälte spürte Leon in diesem Moment besonders intensiv, es schauerte ihn und in seinem Kopf breitete sich wieder jene Leere aus, die ihn auch jetzt wieder ängstigte, die ihn an den Ort zog, wo er schon vor zwei Jahren stand, als dieser Flugzeugabsturz sein Leben für
immer veränderte. Nur ein kleines Kabel war schuld, schuld an 10.000 Tränen, Schuld an schlaflosen Nächten, Schuld an diesen sinnleeren Tagen.
Er der Kriminalkommissar, stark war er gewesen und verdammt gut. Ein stechender Kopfschmerz beendete diese Gedankengänge und Leon fiel sein Freund vom Vorabend ein. Der gute alte „Jameson“. Aus Irland war er gekommen, um ihm Trost zu spenden. Vierzig Prozent Alkohol und einen malzigen Geschmack hatte dieser Freund im Gepäck.
Leon versuchte, sich aus dem Bett zu erheben. Langsam richtete er sich auf, seine Beine zitterten und der Kopfschmerz war inzwischen zu einem starken Hämmern geworden. Er sah sich in seiner kleinen Wohnung um. Überall lagen seine Sachen der letzten zwei Wochen verteilt. Auf dem Tisch vor seiner Schlafcouch erhob sich, aus einem kleinen Gefäß, ein Turm von etwa 100 Zigaretten. Aschekrümel waren überall auf dem weißen Marmortisch verstreut. Mittendrin stand er sein Freund vom Vorabend. Die Flasche war genauso leer wie Leons Herz, wirkte genauso trostlos wie sein Leben. Der Kommissar blickte durch die doppelt verglasten Fenster hinaus auf die Stadt, die er zu so hasste. In ihr verbarg sich dieser Schmutz, all der Dreck des menschlichen Daseins. Wie gerne erinnerte er sich zurück an das Haus außerhalb dieses Mollochs, welches er für seine kleine Familie einst gekauft hatte. Leon stand in Gedanken in dem großen Garten und die Sonne schien ihm ins Gesicht. Er roch plötzlich den Duft von Kaffee und sah Ira mit einem Tablett die Treppen der weißen Veranda aus Holz hinuntergehen. Fast wie ein Engel sah sie aus.
Doch plötzlich wieder dieser Kopfschmerz.
Weitere Werke von ValeriusTaurus:
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Tintenklecks Gänsefüßchen
Alter: 41 Beiträge: 25
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14.10.2008 18:21
von Tintenklecks
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Als die ersten goldenen Sonnenstrahlen Leons Augen trafen,
erschrak er und fuhr aus dem Bett hoch. Sein Körper war schweißnass und sein Herz raste,
alsob es aus seiner Brust zu springen drohte. Als ihm bewusst wurde, dass er nur geträumt hatte, sank er langsam in die Kissen zurück. Er hatte fast jede Nacht diesen Traum und immer ging es um den Unfall, der ihm die Seele aus dem Leib zu reißen drohte. Er hatte sie verloren. Die beiden Menschen, die er mehr liebte als irgendjemand anders auf der Welt. Er wäre jeden Weg für sie gegangen, hätte jeden Berg erklommen und mit seinem eigenen Leben wäre er ihnen ein Schutzschild gewesen. Doch sie waren jetzt schon zwei Jahre nicht mehr an seiner Seite. Peter sein Sohn und Ira seine geliebte Frau. Kälter war das Leben nach ihrem Tode geworden, viel kälter.
Diese Kälte spürte Leon in solchen Momenten besonders intensiv, es schauerte ihn und in seinem Kopf breitete sich wieder jene Leere aus, die ihn auch jetzt wieder ängstigte. Es zog ihn an den Ort vor zwei Jahren, als dieser Flugzeugabsturz sein Leben für
immer verändert hatte. Nur ein kleines Kabel war schuld gewesen. Schuld an 1.000 Tränen. Schuld an schlaflosen Nächten. Schuld an diesen sinnleeren Tagen.
Als Kriminalkommissar war er stark gewesen und verdammt gut. Stechende Kopfschmerzen beendeten diese Gedankengänge und Leon fiel sein Freund vom Vorabend wieder ein. Der gute alte „Jameson“. Aus Irland war er gekommen, um ihm Trost zu spenden. Vierzig Prozent Alkohol und einen malzigen Geschmack hatte dieser Freund im Gepäck.
Leon versuchte, sich aus dem Bett zu erheben. Langsam richtete er sich auf. Seine Beine zitterten und die Kopfschmerzen waren inzwischen zu einem starken Hämmern geworden. Er sah sich in seiner kleinen Wohnung um. Überall lagen seine Sachen der letzten zwei Wochen verteilt. Auf dem Tisch vor seiner Schlafcouch erhob sich (streichen), aus einem kleinen Gefäß, ein Turm von etwa 100 Zigaretten. Aschekrümel waren überall auf dem weißen Marmortisch verstreut. Mittendrin stand sein gläserner Freund vom Vorabend. Die Flasche war genauso leer wie Leons Herz, wirkte genauso trostlos wie sein Leben. Der Kommissar blickte durch die doppelt verglasten Fenster hinaus auf die Stadt, die er zu (streichen) so hasste. In ihr verbarg sich all der Schmutz und Dreck des menschlichen Daseins. Wie gerne erinnerte er sich zurück an das Haus außerhalb dieses Molochs, welches er für seine kleine Familie einst gekauft hatte. Leon stand in Gedanken in dem großen Garten und die Sonne schien ihm ins Gesicht. Er roch plötzlich den Duft von Kaffee und sah Ira mit einem Tablett die Treppen der weißen Veranda aus Holz hinuntergehen. Fast wie ein Engel sah sie aus.
Doch plötzlich wieder diese Kopfschmerzen.
Das würde ich anders machen aber sonst klasse Text. Vor allem die Atmosphäre kommt gut rüber.
_________________ Alle meine Kommentare erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen.
Sollte es trotzdem einer besser wissen, so bin ich gerne bereit von ihm zu lernen. |
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ValeriusTaurus Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 20
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14.10.2008 18:22
von ValeriusTaurus
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Danke für die Korrektur und für das Lob.
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Lesemaus Wortedrechsler
Beiträge: 92 Wohnort: London
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18.10.2008 11:35
von Lesemaus
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Ein sehr schöner Text. man kann sich vollkommen in ihn hinein versetzen und mit fühlen!
Ich fände es schön, wenn du weiter schreiben würdest.
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ValeriusTaurus Gänsefüßchen
Alter: 46 Beiträge: 20
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20.10.2008 14:37
von ValeriusTaurus
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Danke Lesemaus für das Lob. Ich schreibe natürlich weiter.
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