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Handlungsorte beschreiben/unwichtiges Weglassen?

 
 
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Teribur
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 40



T
Beitrag11.09.2014 15:53
Handlungsorte beschreiben/unwichtiges Weglassen?
von Teribur
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe Forenmitglieder,
ich ... ich hab da mal wieder eine Frage... Embarassed

Wie weit sollte man einen Handlungsort beschreiben? Wenn ich zum Beispiel einen Text habe, der in einem Gefängnis abspielt, wie viel Beschreibung ist gut? Man will den Leser ja nicht zu sehr ein Bild aufzwingen... Sollte man nur Objekte beschreiben, die wichtig sind für den Handlungsverlauf? Oder Sachen wie ´Lichtflackern´ beschreiben, um eine Stimmung zu erzeugen? Ist es davon abhängig wie oft der Ort in der gesamten Geschichte vorkommt? Zum Gefängnisbeispiel: Da würde sich die Handlung max. 30. NS (von insgesamt 300) abspielen.

Bin gespannt auf eure Meinung zu dem Ganzen. Das Beschreiben von Orten fällt mir leider mit am Schwierigsten, deshalb bin ich für jeden Ratschlag dankbar!
LG Zico
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MrT
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 725

Ei 3


Beitrag11.09.2014 16:12

von MrT
Antworten mit Zitat

Ich denke mal, dass da die Meinungen weit auseinander gehen werden. Der Eine langweilt sich schnell mit solchen Beschreibungen und ein Anderer kann nicht genug davon bekommen.

Persönlich finde ich solche Dinge wichtig - erst recht, wenn sie mit der Handlung etwas zu tun haben, bzw. es sich um weniger bekannte Orte handelt. Eine (un)aufgeräumte Küche ist zum Beispiel nicht so spannend (außer es ist dort gerade ein Mord o. ä. geschehen), wie das Kommandodeck eines UFOs.

Ich habe schon Bücher namenhafter Schriftsteller gelesen, wo deren Beschreibungen mich fast zum einschlafen gebracht haben (z. Bsp. "Das schwarze Haus" von S. King - gute Idee am Anfang mit dem über Orte schweben, aber hat ewig gebraucht, bis er zur eigentlichen Geschichte gekommen ist), aber auch wiederum andere, wo ich gern noch mehr erfahren hätte (u. a. Gerstäcker). Knapp und dennoch gut finde ich die Arbeiten von Strittmatter - nur mal als Vergleich.

Wie bei allen Sachen, ist das richtige Maß entscheidend.
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inmutanka
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 322



Beitrag11.09.2014 16:32

von inmutanka
Antworten mit Zitat

kommt darauf an - und zwar, welche Leser du erreichen möchtest. Die einen lieben ausufernde Beschreibungen (vorwiegend auch bei Histor. und Fantasy-Romanen) die anderen (hauptsächlich bei Krimi/Thriller) beschränken sich auf das, was für die Handlung und Stimmung wichtig ist - wobei Ausnahmen bei allen Genres die Regel bestätigen.

Ich denke, der beste Parameter bist du selbst. Wie liest du die Sachen gerne? So würde ich auch schreiben.

LG
Inmutanka


_________________
Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben; Sie haben meine Phantasie beflügelt. ... Vor allem aber danke ich all jenen, die mich lieben, so wie ich bin; Sie geben mir die Kraft zum Leben! Danke. (Paul Coelho)
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag11.09.2014 17:52
Re: Handlungsorte beschreiben/unwichtiges Weglassen?
von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Teribur hat Folgendes geschrieben:
Man will den Leser ja nicht zu sehr ein Bild aufzwingen...
Sollte man nur Objekte beschreiben, die wichtig sind für den Handlungsverlauf?
Oder Sachen wie ´Lichtflackern´ beschreiben, um eine Stimmung zu erzeugen?

In deinen Fragen deuten sich schon Lösungen an.

Du stellst dem Leser keinen Riesenbraten auf den Tisch - "Hier friss!" - sondern machst ihm Appetit mit kleinen Häppchen.
Dann dürfen zwischendurch auch 2-3 Sätze reine Beschreibung kommen.

Alles was Atmosphäre ausmacht, ist unverzichtbar.
Mit wenigen Hinweisen kannst du dem Leser das Gefühl vermitteln, ihm wurde die Szene komplett beschrieben.

Bei den Objekten muss du aufpassen. Der Leser bekommt schnell das Gefühl, dass ein Gegenstand unheimlich wichtig für die
Geschichte ist. Tatsächlich taucht er dann später nie wieder auf.

Beschreibst du Räume, und dazu gehört auch der Außenraum, muss das gut nachvollziehbar sein.

Geht man bei einer märchenhaften Fantasiestadt tatsächlich ins Detail, muss die Beschreibung auch ein wenig Struktur haben.
Sonst weiß ich nicht, was nun vorn und hinten, oben/unten, innen oder außen liegt ...
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MartinD
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 524
Wohnort: Zwei Stunden zum Meer


Beitrag11.09.2014 19:20
Re: Handlungsorte beschreiben/unwichtiges Weglassen?
von MartinD
Antworten mit Zitat

Teribur hat Folgendes geschrieben:
Wie weit sollte man einen Handlungsort beschreiben?


Seitenlinies Ausführungen finde ich eine gut strukturierte Vorgabe.

Ich nehme für mich immer die Fragen:

›Dient es der Athmosphäre und dem Vorankommen‹?
›Ist es wichtig für die Geschichte‹?
›Kann ich die Beschreibung in eine Handlung einbauen‹?
›Würde mir, wäre ich der Protagonist, das auffallen‹?

Letztlich geht es ja darum, die Bilder weiterzugeben, die im Kopf des Protagonisten gerade ablaufen. Was bemerkt er/sie? Kommt ihm komisch vor? Bewirkt Gefühle? Für Letzteres ist es vielleicht ganz praktisch, ein Figurenblatt auszufüllen, um den Prota besser kennenzulernen.


_________________
Das Leben ist so schön, wie man es sieht
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Teribur
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 40



T
Beitrag11.09.2014 19:50

von Teribur
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank euch allen für die gute Beiträge. Haben mir alle sehr geholfen.
LG
Zico
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag12.09.2014 15:38

von nothingisreal
Antworten mit Zitat

Ich habe mir folgenden Grundsatz gemacht: Wenn der Prota schon einmal in dem Raum etc. war, der Leser aber noch nicht, dann beschreibe ich kurz, was zu sehen ist, füge bestimmte Dinge in die Handlung ein z.B.: Sie setzte sich auf das Bett, das mit weißer Decke überzogen war. Wenn der Prota allerdings den Raum zum ersten Mal betritt und entsprechend auch der Leser, dann beschreibe ich mehr.

Frag dich einfach, wenn du zu dir nach Hause kommst, schaust du dir an, wo der Tisch steht und wo das Bett? Unwahscheinlich, außer du ärgerst dich über deren Positionen. Wenn du, sagen wir, neu in einer Firma bist, dann wirst du wahrscheinlicher auf alles achten. Oder?


_________________
"Es gibt drei Regeln, wie man einen Roman schreibt. Unglücklicherweise weiß niemand, wie sie lauten." - William Somerset Maugham
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