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Leseprobe: 24h bis zum (Un)Tod


 
 
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Kelpie
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 34
Beiträge: 2



Beitrag03.02.2014 20:44
Leseprobe: 24h bis zum (Un)Tod
von Kelpie
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen erstmal,
ich habe für mich selber das Ziel gesetzt ein kleines Buch zu schreiben und wollte euch hier zumindest schonmal das erste Kapitel als Leseprobe geben. Es besteht noch Überarbeitungsbedarf, der Titel ist bewusst so gewählt, dass man quasi schon weiß, was einen erwartet. Über konstruktive Kritik würde ich mich freuen smile


24h bis zum (Un)Tod

Stunde 1

Uhrzeit: 14.45 Uhr

Ein dumpfer Schmerz bohrte sich in seinen Hinterkopf. Nur langsam öffneten sich die Augenlider und gaben den Blick frei auf einen kleinen Raum, dunkel und verwahrlost.  Er versuchte sich aufzurichten, was ihm erst nach einigen Versuchen gelang. Kurz griffen die Hände an den Kopf, um das Gefühl des Schwindels in den Griff zu bekommen. Wo war er? Wie war er hergekommen? Wer war er selbst überhaupt? Ein Gedanke nach dem  Nächsten schoss ihm durch den Kopf.  Sein Name… Viktor? Ja! Viktor war sein Name. Immerhin schon mal ein Anfang. Erinnerungsfetzen zogen vor seinem Auge vorbei. Er war auf dem Weg zu seiner Freundin gewesen, die etwas außerhalb der Innenstadt lebte. Er hatte einige Abkürzungen genommen, die U-Bahn, die Straßenbahn. Es hatte bereits gedämmert als Viktor fast am Ziel war. Doch dann wurde alles schwarz und jetzt befand sich der junge Mann in diesem Raum. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihm gegenüber eine Tür war. Es konnte ja nicht schaden mal auszuprobieren, ob diese sich öffnen lassen würde. Seine Beine fühlten sich seltsam fremd an als er versuchte aufzustehen. In gewisser Weise sogar betäubt. Nur mühsam gelang es Viktor einen Fuß vor den anderen zu setzen. Fast wie in Zeitlupe näherte sich seine Hand dem Türgriff, ehe er kurz davor inne hielt. Ein Pflaster befand sich auf seinem Handrücken. Das war neu. Vorsichtig zog er es von der Haut und betrachtete die Stelle darunter. Ein kleiner, kaum sichtbarer Einstich war zu sehen. Eine dunkle Blutkruste hatte sich schon gebildet und es war bereits am Abheilen. Später blieb noch genug Zeit um sich darum Gedanken zu machen. Fest schloss sich Viktors Griff um die Klinke der Tür und drückte diese herunter. Ein leises Klicken ertönte und mit einem Quietschen öffnete sich der Ausgang.   Schlurfend bewegte sich Viktor weiter fort. Ein dunkler Korridor lag vor ihm, einzig durch einige altersschwache Lampen beleuchtet. Endlos schien er und Viktor dachte, er würde niemals das Ende erreichen, als er an eine weitere Tür kam. Wieder rüttelte er an der Tür, doch diesmal ließ sie sich nicht öffnen. Sie war verschlossen und wirkte auch recht massiv. Keine Chance um hinauszukommen. Immer noch mit schmerzendem Schädel sah sich der junge Mann um. Ein Spiegel warf ihm sein Spiegelbild zurück. Er wirkte blass und kränklich, seine schwarzen kurzen Haare standen in alle Richtungen ab und wirkten teilweise verklebt. Vermutlich Blut von der Färbung her. Die Kleidung hatte auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Die Jeans war dreckig und an einigen Stellen gerissen, sein Tshirt sah nicht viel besser aus. Was war nur mit ihm geschehen? Wer hatte ihn so zugerichtet und vor allem warum?

Ein statisches Rauschen riss ihn aus seinen Gedanken und erschrocken drehte er sich vom Spiegel weg und zum Korridor hin. Das Rauschen riss nicht ab, ein Knacken wie von einem Funkgerät gesellte sich dazu und kurz darauf entdeckte Viktor auch das zugehörige Gerät zu den Geräuschen. Eine kleine Lautsprecheranlage an der Wand blinkte munter vor sich hin und wartete wohl nur darauf, betätigt zu werden. Zögerlich ging Viktor darauf zu und drückte den rot blinkenden Knopf. „Hallo? Kann mich jemand hören? Ich brauche Hilfe…“ Seine Stimme klang kratzig und Sprechen verursachte ihm Schmerzen. Doch er hatte die Hoffnung, dass dort irgendwer war, der ihm helfen konnte. Und tatsächlich meldete sich jemand am anderen Ende. „Schön zu hören, dass sie aufgewacht sind Viktor. Darauf haben wir gewartet.“ Die Tonlage des Anderen klang amüsiert und seltsam kalt. Ein Schauer jagte dem jungen Mann über den Rücken. Doch jetzt war dies die einzige Person, die ihm hier raus helfen konnte. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Warum bin ich hier?!“ Gegen Ende wurde Viktors Stimme immer lauter und verzweifelter. Er wollte Antworten. „Nanana, so viele Fragen auf einmal? Wer ich bin, wirst du noch früh genug erfahren mein lieber Viktor und was ich von dir will ist nichts, außer einige Erkenntnisse und das gerade du hier bist, ist reiner Zufall. Wir haben einen jungen, gesunden Mann gesucht und äußerlich entsprachst du unseren Anforderungen.“ Verwirrt schwieg Viktor erst, bis ihm nur weniger Worte über die Lippen kamen: „Lasst mich hier raus…“ Ein heiseres Lachen am anderen Ende ließ ihn nochmals schaudern. Was für ein Spiel war das, was man hier mit ihm trieb? Frustriert schlug er gegen die Wand neben dem Gerät, was er direkt wieder bereute, als der Schmerz ihn durchzuckte.
„Dir steht es frei zu gehen Viktor, nur solltest du eines wissen: in 24 Stunden wirst du tot sein, untot um genau zu sein. Wir haben dir heute Morgen eine kleine Injektion verabreicht und sie sollte mittlerweile ihre volle Wirkung entfaltet haben. Wir haben einen Virus entwickelt, der dich innerhalb kurzer Zeit zu einem willenlosen Zombie werden lässt. Nichts kann dich heilen, du wirst langsam verenden.“  Den Worten folgte ein irres Lachen, in dem noch mehrere Personen mit einstimmten. Sprachlos und entsetzt starrte Viktor auf das Gerät vor sich. Das waren Wahnsinnige. So etwas wie ein Zombievirus gab es doch gar nicht. „Falls du uns nicht glaubst Viktor, die ersten Symptome sollten bald eintreten. Wir beobachten dich und werden uns sicher wieder bei dir melden, wenn wir Fortschritte unserer Arbeit sehen.  Aber nun solltest du dich besser beeilen, denn du hast nicht mehr viel Zeit. Wir haben schließlich schon 15 Uhr an einem wunderschönen Samstagnachmittag. Genieße deine letzten Stunden.“ Wieder diese wahnsinnige Lache, verbunden mit einem Geräusch, welches auf die Entriegelung der Tür schließen ließ.  Das Knistern und Rauschen des Lautsprechers erstarb und das rote Licht hörte auf zu blinken. Wie betäubt bewegte sich Viktor wieder auf die Tür zu und konnte sie dieses Mal öffnen. Sie führte in einen kleinen Hinterhof. Der Lärm der Stadt umgab ihn direkt wieder. Das helle Licht der Sonne blendete Viktor und kurz schloss er die Augen. Es dauerte eine Weile, bis er sich daran gewöhnt hatte und schlussendlich auch das Gebäude erkennen konnte, indem er gefangen gehalten worden war. Ein altes Amtsgebäude, was kurz vor dem Abriss stand. Wie passend für seine derzeitige Situation. Schwankend taumelte er hin zur Straße und sah sich um. Passanten rempelten den jungen Mann an, fluchten und rannten dann weiter. Alles lief wie in Zeitlupe um ihn herum ab. Waren das schon die Auswirkungen der Injektion? Nein, er durfte sich das nicht einreden. Das war sicher nur ein sehr übler Scherz, den man mit ihm trieb. Kurz sah sich Viktor um, um sich zu orientieren und erkannte, dass er sich nicht unweit von seiner Wohnung befand. Am besten wäre es, wenn er wohl erstmal dorthin zurück kehrte. Eine heiße Dusche war gerade das, was er am Dringendsten nötig hatte.

Fast schien es Viktor, als hätte der Weg länger gedauert, als er ihn in Erinnerung hatte. Doch als er in seiner Einzimmerwohnung ankam, sah er, dass es gerade erst 15.30 Uhr war. Ermattet und sich krank fühlend, kroch er fast schon unter die Dusche und ließ das heiße Wasser auf seinen Körper niederprasseln. Nur widerstrebend konnte er sich irgendwann lösen, stieg aus der Duschwanne und trocknete sich ab. An seiner Gesichtsfarbe hatte sich noch nicht viel geändert, als er in den Badspiegel sah. Er wirkte immer noch mehr als nur blass, fast schon leblos. Seufzend betrachtete Viktor die Einstichstelle in seiner Hand und wog abermals ab, ob er das glauben sollte, was man ihm erzählt hatte oder nicht. Wieder entschied sich der junge Mann dafür, es als reines Hirngespinst einiger Irrer und Geisteskranker abzutun. Ein Handtuch um die Hüfte gewickelt und mit dem anderen sich noch die Haare trocknend, trat er in den Wohnbereich und blieb unvermittelt stehen. Die weiße Wand ihm gegenüber war beschmiert mit roter Farbe. Ruckartig bewegte sich sein Kopf in Richtung Zeitanzeiger. 16 Uhr. Auf der Wand vor ihm standen nur folgende Worte:

„Noch 23 Stunden Viktor, dann bist du erlöst.“



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Micki
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Wohnort: mit dem Kopf in den Wolken


Beitrag04.02.2014 13:24

von Micki
Antworten mit Zitat

Hallo Kelphie,

du hast hier einen Nackenbeisserfreund an Land gezogen, der noch ein bisschen was zu meckern gefunden hat. Verstecken

Klar, dass mir deine Idee gefällt, aber in der Umsetzung liest es sich noch ein wenig steif und auch distanziert, denn noch kann ich mit Viktor nicht mitfühlen.
Einer meiner Vampire heißt übrigens auch Viktor. Laughing

Ich will mich mal an einige Beispielen versuchen:


Zitat:
Ein dumpfer Schmerz bohrte sich in seinen Hinterkopf. Nur langsam öffneten sich die Augenlider die Augenlider ist so weit weg vom Helden, seine müsste es heißen und gaben den Blick frei auf einen kleinen Raum, dunkel und verwahrlost. Hier könntest du knapp erwähnen an was sich die Verwahrlosung festmachen lässt. Stinkt es z.B. dort, oder warum ist das so? Er versuchte sich aufzurichten, was ihm erst nach einigen Versuchen gelang. Warum gelingt es ihm nicht? Hat er keine Kraft? Dann schreib das auch so, damit deine Leser es wissen. wink Kurz griffen die Hände an den Kopf, um das Gefühl des Schwindels in den Griff zu bekommen. Wo war er? Wie war er hergekommen? Wer war er selbst überhaupt? Ist ein bisschen ulkig formuliert und lässt mich schmunzel. Ich weiß was du damit sagen willst, aber es klingt ungewollt komisch. Ein Gedanke nach dem  Nächsten schoss ihm durch den Kopf.  Sein Name… Viktor? Ja! Viktor war sein Name. Immerhin schon mal ein Anfang. Erinnerungsfetzen zogen vor seinem Auge vorbei. Er war auf dem Weg zu seiner Freundin gewesen, die etwas außerhalb der Innenstadt lebte. Er hatte einige Abkürzungen genommen, die U-Bahn, die Straßenbahn. Es hatte bereits gedämmert als Viktor fast am Ziel war. Doch dann wurde alles schwarz und jetzt befand sich der junge Mann da es aus seiner Sicht geschrieben ist, passt hier der Ausdruck nicht so ganz hin. Er würde sich selber doch nicht so bezeichnen oder so von sich denken, oder? Das könnte er über eine andere Person denken, aber schlecht von sich selber. in diesem Raum. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihm gegenüber eine Tür war. Es konnte ja nicht schaden mal auszuprobieren, ob diese sich öffnen lassen würde. Bisschen naiv. Mach es etwas konkreter. Ob sie sich öffnen lassen würde? Er beschloss es rauszufinden. Oder so.
Seine Beine fühlten sich seltsam fremd an als er versuchte aufzustehen. Warum ist das so? Zeig mir warum sie sich so anfühlen. Ist es Schwäche? Sind sie ihm eingeschlafen? Und wie fühlt er sich dabei? Der Mann ist gerade in einer sehr befremdlichen Situation aufgewacht, von der er nicht weiß, wie er dorthin gekommen ist und was ihn noch erwarten wird. Verwirrung, Angst, Orientierungslosigkeit, Fassungslosigkeit. Das alles ist das Salz in der Suppe und fehlt mir hier. In gewisser Weise sogar betäubt. Nur mühsam gelang es Viktor einen Fuß vor den anderen zu setzen. Fast wie in Zeitlupe näherte sich seine Hand dem Türgriff, ehe er kurz davor inne hielt. Warum die Zeitlupe?Gib mir mehr Infos. Hat er Schmerzen beim gehen? Ein Pflaster befand sich auf seinem Handrücken. Das war neu. Vorsichtig zog er es von der Haut und betrachtete die Stelle darunter. Ein kleiner, kaum sichtbarer Einstich war zu sehen.


Versuch dir mal vorzustellen du wärst Viktor. Du erwachst in diesem dunklen und fremden Raum und kannst dich kaum bewegen. Vielleicht stinkt es dort wie in einer Kloake, oder einfach nur muffig. Was hörst du für Geräusche? Plätschert irgendwo Wasser aus der Wand, befällt dich Panik?

Da muss noch ein wenig mehr Leben mit rein, ein bisschen mehr zeigen wie es ihm dabei geht.

Lg
Micki


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Assy
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Wohnort: NRW


Beitrag05.02.2014 15:54
Re: Leseprobe: 24h bis zum (Un)Tod
von Assy
Antworten mit Zitat

Kelpie hat Folgendes geschrieben:
Hallo zusammen erstmal,
ich habe für mich selber das Ziel gesetzt ein kleines Buch zu schreiben und wollte euch hier zumindest schonmal das erste Kapitel als Leseprobe geben. Es besteht noch Überarbeitungsbedarf, der Titel ist bewusst so gewählt, dass man quasi schon weiß, was einen erwartet. Über konstruktive Kritik würde ich mich freuen smile


24h bis zum (Un)Tod

Stunde 1

Uhrzeit: 14.45 Uhr

Ein dumpfer Schmerz bohrte sich in seinen Hinterkopf. Nur langsam öffneten sich die Augenlider und gaben den Blick frei auf einen kleinen Raum, dunkel und verwahrlost.  Er versuchte sich aufzurichten, was ihm erst nach einigen Versuchen gelang. Kurz griffen die Hände an den Kopf, um das Gefühl des Schwindels in den Griff zu bekommen. Wo war er? Wie war er hergekommen? Wer war er selbst überhaupt? Ein Gedanke nach dem  Nächsten schoss ihm durch den Kopf.  Sein Name… Viktor? Ja! Viktor war sein Name. Immerhin schon mal ein Anfang. Erinnerungsfetzen zogen vor seinem Auge vorbei. Er war auf dem Weg zu seiner Freundin gewesen, die etwas außerhalb der Innenstadt lebte. Er hatte einige Abkürzungen genommen, die U-Bahn, die Straßenbahn. Es hatte bereits gedämmert als Viktor fast am Ziel war. Doch dann wurde alles schwarz und jetzt befand sich der junge Mann in diesem Raum

Warum distanzierst du dich hier von deinem Prota?
. Erst jetzt fiel ihm auf, dass ihm gegenüber eine Tür war. Es konnte ja nicht schaden mal auszuprobieren, ob diese sich öffnen lassen würde. Seine Beine fühlten sich seltsam fremd an als er versuchte aufzustehen. In gewisser Weise sogar betäubt. Nur mühsam gelang es Viktor einen Fuß vor den anderen zu setzen. Fast wie in Zeitlupe näherte sich seine Hand dem Türgriff, ehe er kurz davor inne hielt. Ein Pflaster befand sich auf seinem Handrücken. Sehr beschreibend deine Passage! Warum versetzt du dich nicht mehr in deinen Prota hinein? Sinngemäß: Er stutzte, als er das Pflaster auf seinem Handrücken erblickte. Hatte er sich das selbst drauf geklebt, und wenn, warum? Hatte er sich verletzt? Verwirrt zog er es von der Haut und starrte auf den kleinen Einstich, auf das geronnene Blut.
Das war neu. Vorsichtig zog er es von der Haut und betrachtete die Stelle darunter. Ein kleiner, kaum sichtbarer Einstich war zu sehen. Eine dunkle Blutkruste hatte sich schon gebildet und es war bereits am Abheilen. Später blieb noch genug Zeit um sich darum Gedanken zu machen. Fest schloss sich Viktors Griff um die Klinke der Tür und drückte diese herunter. Ein leises Klicken ertönte und mit einem Quietschen öffnete sich der Ausgang. Finde ich persönlich zu ausführlich.  

Schlurfend bewegte sich Viktor weiter fort. Ein dunkler Korridor lag vor ihm, einzig durch einige altersschwache Lampen beleuchtet. Endlos schien er und Viktor dachte, er würde niemals das Ende erreichen, als er an eine weitere Tür kam. Wieder rüttelte er an der Tür, doch diesmal ließ sie sich nicht öffnen. Sie war verschlossen und wirkte auch recht massiv. Keine Chance um hinauszukommen. Komischer Satz. Würde ich anders formulieren. Immer noch mit schmerzendem Schädel sah sich der junge Mann um. Ein Spiegel warf ihm sein Spiegelbild zurück. Wenn du den Satz so formulierst, rückst du den Spiegel in den Vordergrund. Er wirkte blass und kränklich, seine schwarzen kurzen Haare standen in alle Richtungen ab und wirkten teilweise verklebt. Vermutlich Blut von der Färbung her. Die Kleidung hatte auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Die Jeans war dreckig und an einigen Stellen gerissen, sein Tshirt sah nicht viel besser aus. Mehr ins Detail, wo hat die Jeans Löcher, womit ist sie verdreckt? Mit Erde? Mit Blut? Was war nur mit ihm geschehen? Wer hatte ihn so zugerichtet und vor allem warum?

Ein statisches Rauschen Was kann man sich den unter einem "statischen Rauschen "vorstellen? riss ihn aus seinen Gedanken und erschrocken drehte er sich vom Spiegel weg und zum Korridor hin. Das Rauschen riss nicht ab, ein Knacken wie von einem Funkgerät gesellte ein sehr harmloses Wort sich dazu und kurz darauf entdeckte Viktor auch das zugehörige Gerät zu den Geräuschen. Eine kleine Lautsprecheranlage an der Wand blinkte munter Hm, ich hatte den Eindruck, dass du eine beklemmende, bedrückende Situation aufbauen willst, oder? Das Wort munter passt irgendwie gar nicht! vor sich hin und wartete wohl nur darauf, betätigt zu werden. Zögerlich ging Viktor darauf zu und drückte den rot blinkenden Knopf. „Hallo? Kann mich jemand hören? Ich brauche Hilfe…“ Seine Stimme klang kratzig und Sprechen verursachte ihm Schmerzen. Doch er hatte die Hoffnung, dass dort irgendwer war, der ihm helfen konnte. Und tatsächlich meldete sich jemand am anderen Ende. „Schön zu hören, dass sie aufgewacht sind Viktor. Darauf haben wir gewartet.“ Die Tonlage des Anderen klang amüsiert und seltsam kalt. Ein Schauer jagte dem jungen Mann über den Rücken. Doch jetzt war dies die einzige Person, die ihm hier raus helfen konnte. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Warum bin ich hier?!“ Gegen Ende wurde Viktors Stimme immer lauter und verzweifelter. Er wollte Antworten. „Nanana, so viele Fragen auf einmal? Wer ich bin, wirst du noch früh genug erfahren mein lieber Viktor und was ich von dir will ist nichts, außer einige Erkenntnisse und das gerade du hier bist, ist reiner Zufall. Wir haben einen jungen, gesunden Mann gesucht und äußerlich entsprachst du unseren Anforderungen.“ Verwirrt schwieg Viktor erst, bis ihm nur weniger Worte über die Lippen kamen: „Lasst mich hier raus…“ Ein heiseres Lachen am anderen Ende ließ ihn nochmals schaudern. Was für ein Spiel war das, was man hier mit ihm trieb? Frustriert schlug er gegen die Wand neben dem Gerät, was er direkt wieder bereute, als der Schmerz ihn durchzuckte.
„Dir steht es frei zu gehen Viktor, nur solltest du eines wissen: in 24 Stunden wirst du tot sein, untot um genau zu sein. Wir haben dir heute Morgen eine kleine Injektion verabreicht und sie sollte mittlerweile ihre volle Wirkung entfaltet haben. Wir haben einen Virus entwickelt, der dich innerhalb kurzer Zeit zu einem willenlosen Zombie werden lässt. Nichts kann dich heilen, du wirst langsam verenden.“  Den Worten folgte ein irres Lachen, in dem noch mehrere Personen mit einstimmten. Sprachlos und entsetzt starrte Viktor auf das Gerät vor sich. Das waren Wahnsinnige. So etwas wie ein Zombievirus gab es doch gar nicht. „Falls du uns nicht glaubst Viktor, die ersten Symptome sollten bald eintreten. Wir beobachten dich und werden uns sicher wieder bei dir melden, wenn wir Fortschritte unserer Arbeit sehen.  Aber nun solltest du dich besser beeilen, denn du hast nicht mehr viel Zeit. Wir haben schließlich schon 15 Uhr an einem wunderschönen Samstagnachmittag. Genieße deine letzten Stunden.“ Wieder diese wahnsinnige Lache, verbunden mit einem Geräusch, welches auf die Entriegelung der Tür schließen ließ.  Das Knistern und Rauschen des Lautsprechers erstarb und das rote Licht hörte auf zu blinken. Wie betäubt bewegte sich Viktor wieder auf die Tür zu und konnte sie dieses Mal öffnen. Sie führte in einen kleinen Hinterhof. Der Lärm der Stadt umgab ihn direkt wieder. Das helle Licht der Sonne blendete Viktor und kurz schloss er die Augen. Es dauerte eine Weile, bis er sich daran gewöhnt hatte und schlussendlich auch das Gebäude erkennen konnte, indem er gefangen gehalten worden war. Ein altes Amtsgebäude, was kurz vor dem Abriss stand. Wie passend für seine derzeitige Situation. Schwankend taumelte er hin zur Straße und sah sich um. Passanten rempelten den jungen Mann an, fluchten und rannten dann weiter. Alles lief wie in Zeitlupe um ihn herum ab. Waren das schon die Auswirkungen der Injektion? Nein, er durfte sich das nicht einreden. Das war sicher nur ein sehr übler Scherz, den man mit ihm trieb. Kurz sah sich Viktor um, um sich zu orientieren und erkannte, dass er sich nicht unweit von seiner Wohnung befand. Am besten wäre es, wenn er wohl erstmal dorthin zurück kehrte. Eine heiße Dusche war gerade das, was er am Dringendsten nötig hatte.

Fast schien es Viktor, als hätte der Weg länger gedauert, als er ihn in Erinnerung hatte. Doch als er in seiner Einzimmerwohnung ankam, sah er, dass es gerade erst 15.30 Uhr war. Ermattet und sich krank fühlend, kroch er fast schon unter die Dusche und ließ das heiße Wasser auf seinen Körper niederprasseln. Nur widerstrebend konnte er sich irgendwann lösen, stieg aus der Duschwanne und trocknete sich ab. An seiner Gesichtsfarbe hatte sich noch nicht viel geändert, als er in den Badspiegel sah. Er wirkte immer noch mehr als nur blass, fast schon leblos. Seufzend betrachtete Viktor die Einstichstelle in seiner Hand und wog abermals ab, ob er das glauben sollte, was man ihm erzählt hatte oder nicht. Wieder entschied sich der junge Mann dafür, es als reines Hirngespinst einiger Irrer und Geisteskranker abzutun. Ein Handtuch um die Hüfte gewickelt und mit dem anderen sich noch die Haare trocknend, trat er in den Wohnbereich und blieb unvermittelt stehen. Die weiße Wand ihm gegenüber war beschmiert mit roter Farbe. Ruckartig bewegte sich sein Kopf in Richtung Zeitanzeiger. 16 Uhr. Auf der Wand vor ihm standen nur folgende Worte:

„Noch 23 Stunden Viktor, dann bist du erlöst.“


So, das von mir.

Ich hoffe, mein Senf hilft dir etwas.

Viele Grüße
Assy
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Rocky901
Gänsefüßchen
R


Beiträge: 15



R
Beitrag05.02.2014 16:30

von Rocky901
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Hallo,

aus dem letzten Absatz:

Seufzend betrachtete Viktor die Einstichstelle in seiner Hand und wog abermals ab, ob er das glauben sollte, was man ihm erzählt hatte oder nicht. Wieder entschied sich der junge Mann dafür, es als reines Hirngespinst einiger Irrer und Geisteskranker abzutun.

Das ist in meinen Augen zu weit weg. Besser läse sich:

Seufzend betrachtete Viktor die Einstichstelle in seiner Hand und wog abermals ab, ob er das glauben sollte, was man ihm erzählt hatte oder nicht. Wieder entschied sich Viktor oder er dafür, es als reines Hirngespinst einiger Irrer und Geisteskranker abzutun.
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Tom Erde
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Alter: 52
Beiträge: 47
Wohnort: Hamburg


T
Beitrag06.02.2014 11:47

von Tom Erde
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Hallo Kelpie,

deine Idee, den vierundzwanzig Stunden Ablauf einer unliebsamen Metamorphose in Szene zu setzen, hat den gewissen Funken, den es braucht, um einen Leser zu fesseln. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Nur an der Umsetzung hakt es noch. Bevor du dich weiter an diesem Thema versuchst, solltest du dir noch das eine oder andere Buch zu Gemüte führen, Ken Folletts - Das zweite Gedächtnis - könnte dir in Punkto - Aufwachen und nicht wissen, wo und wer ich bin, exzellente Dienste leisten.

Nichtdestotrotz finde ich deinen Ansatz sehr reizvoll, da er den Brüchen, denen sich ein Mensch in seinem Leben gegenübersieht - wesentlich mehr Menschen als man denken mag, verwandeln sich ohne es zu bemerken in lebende Tote   ein Gesicht verleiht. Deshalb hat es deine Idee unbedingt verdient, mit größtmöglichem Eifer und Einfühlungsvermögen behandelt zu werden.

Doch die Anlagen zum Schreiben sind bei dir zweifellos vorhanden. Lass dich nicht entmutigen, lerne und sammle Erfahrungen, wo immer es geht, der Rest kommt dann von ganz alleine.

Tom Erde


_________________
Mit deinem Kuss ging´s mir in die Hände,
zu sperren den Drachen hinter brennende Wände.
Nun binden ihn Ketten aus verzaubertem Feuer,
nun winselt und schnurrt es das Ungeheuer.
Tom Erde
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag06.02.2014 17:08

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Kelpie,

du hast bereits einige hilfreiche Kommentare erhalten, wie du näher an deinen Protagonisten rücken kannst und wie du deine Beschreibungen hier und da etwas plastischer und detaillierter gestalten könntest.
Insgesamt ein interessantes, spannendes Setting und ambitioniert, was deine Uhrzeiten angeht.
Ich finde deinen letzten Satz mit den 23 Stunden etwas zu dick aufgetragen. Viktor erwacht um 14:45 Uhr. Nach dem Duschen ist es 16 Uhr. Die Injektion war morgens. Wie rechnen sich diese 24h? So, wie du es beschreibst nicht ab Injektion, sondern ab Erwachen des Opfers. Das macht es ganz schwierig und für mich bereits unrealistisch, trotz oder gerade wegen des Fantasieelements "Zombie" bzw Untotsein.
Meiner Meinung nach könntest du Viktor beim Griff an der Klinke seines Raumes mit dem Virus infizieren, in dem die Klinke manipuliert ist und sich dort eine kleine Spitze versteckt. Ab da könntest du mit deinen 24h rechnen und deine "Entführer" auch.

Des Weiteren würden deinem Text meiner Meinung nach einige Absätze mehr optisch gut stehen. Es gibt einige Absätze, aber dennoch sieht dein Text weiterhin recht klobig aus. Versuch einige mehr einzubauen. Z.B. kannst den Dialog durch Absätze hervorheben.


Einige Anmerkungen und Vorschläge. Vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei:
Zitat:
Ein statisches Rauschen riss ihn aus seinen Gedanken (Punkt) und Erschrocken drehte er sich vom Spiegel weg und zum Korridor hin. Das Rauschen riss <-- redundant zum ersten Satz. Versuche es anders zu schreiben. nicht ab, ein Knacken wie von einem Funkgerät gesellte sich dazu und kurz darauf entdeckte Viktor auch das zugehörige Gerät zu den Geräuschen.
Eine kleine Lautsprecheranlage an der Wand (Punkt) Ein roter Knopf blinkte munter vor sich hin und wartete wohl nur darauf, betätigt zu werden. Zögerlich ging Viktor darauf zu und drückte Viktor den rot blinkenden Knopf.
„Hallo? Kann mich jemand hören? Ich brauche Hilfe…“ Seine Stimme klang kratzig und Sprechen verursachte ihm Schmerzen. Doch er hatte die Hoffnung, dass dort irgendwer war, der ihm helfen konnte.
Und tatsächlich meldete sich jemand am anderen Ende.
„Schön zu hören, dass sie aufgewacht sind (Komma) Viktor. Darauf haben wir gewartet.“
Die Tonlage des Anderen klang amüsiert und seltsam kalt. Ein Schauer jagte dem jungen Mann über den Rücken. Doch jetzt war dies die einzige Person, die ihm hier raus helfen konnte.
„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Warum bin ich hier?!“ Gegen Ende wurde Viktors Stimme immer lauter und verzweifelter. Er wollte Antworten. „Nanana, so viele Fragen auf einmal? Wer ich bin, wirst du <-- Warum zunächst "sie" und nun "du"? Würde ich vereinheitlichen. noch früh genug erfahren (Komma) mein lieber Viktor (Punkt) und Was ich von dir will (Komma) ist nichts, außer einige Erkenntnisse (Punkt) und Dass gerade du hier bist, ist reiner Zufall. Wir haben einen jungen, gesunden Mann gesucht und äußerlich entsprachst du unseren Anforderungen.“
Verwirrt schwieg Viktor erst, bis ihm nur weniger Worte kamen über die seine Lippen kamen: „Lasst mich hier raus (Leerzeichen)…“
Ein heiseres Lachen am anderen Ende ließ ihn nochmals schaudern.
Was für ein Spiel war das, was man hier mit ihm trieb? Frustriert schlug er gegen die Wand neben dem Gerät, was er direkt wieder bereute, als der Schmerz ihn durchzuckte.


LG,
Constantine
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Kelpie
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 34
Beiträge: 2



Beitrag07.02.2014 16:29

von Kelpie
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Hallo smile

erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise, Kommentare und Ermunterungen zu meinem Storyanfang. Ich werde mich denke ich jetzt am Wochenende mal hinsetzen und das erste Kapitel überarbeiten, dabei auf alle Tipps Rücksicht nehmen und mal schauen, was dann daraus wird.
Das Ergebnis der Überarbeitung bekommt ihr dann hier wieder zu sehen smile

Ich freue mich auf jeden Fall schonmal, dass die Geschichte ankommt und auch irgendwo Leser an Land zieht wink für mich war es irgendwo langweilig immer nur Geschichten aus der Sicht Überlebender zu hören und zu lesen, deswegen habe ich mich mal für die Gegenseite entschieden.

lg Kelpie smile


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