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Klappe zu, Mädchen tot [neue Version von "Kiss of Death"]


 
 
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Easy_Read
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Beiträge: 70
Wohnort: Niedersachsen


Beitrag24.11.2013 21:56
Klappe zu, Mädchen tot [neue Version von "Kiss of Death"]
von Easy_Read
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Leute, ich hab nach euren Kritiken (und nachdem ich es selbst noch einmal ganz gelesen habe) beschlossen, dass ich die Geschichte noch einmal komplett neu schreiben werde. Und voilà; hier ist sie. Neue Version mit neuen Namen. Das Geschehen ist allerdings gleich geblieben. Entführung und Mord sind weiterhin das Thema. Nur bitte nicht wundern; die Opfer wurden geändert...



Prolog

London lag im Dunkeln des frühen Tages. Noch war kaum jemand unterwegs, nur auf einigen Straßen rauschte ab und zu ein Auto oder ein Lkw vorbei. Big Ben schlug zwei Uhr.
In diesem Wohnviertel standen alte Reihenhäuser. Zwischen ihnen fanden sich schmale Gassen, in denen nachts Obdachlose und wilde Katzen ihr Zuhause hatten. Trotzdem war die Gegend nicht die billigste.
Nachdem der letzte Schlag der Uhr verklungen war, erklang der Motor eines Autos, der kurz darauf abgestellt wurde. Zwei Gestalten drängten sich durch eine Gasse zu den Vorgärten der Häuser. Die Straße war beleuchtet, doch nicht mehr lange. Nach kurzer Zeit fielen die Laternen aus.
Die beiden Gestalten schlichen über den Asphalt auf eines der Häuser zu. Einer der beiden holte eine Kreditkarte hervor und steckte sie in den Türspalt. Sekunden später war die Tür offen. Als die Einbrecher sie jedoch weiter aufstoßen wollten, gab sie ein Quietschen von sich, woraufhin die beiden vor Schreck erstarrt stehen blieben. Aber da niemand kam um nachzusehen, was los war, setzten sie ihren Weg fort. Allerdings schlossen sie die Eingangstür hinter sich. Schließlich musste es von außen nicht auffällig aussehen.
Vorsichtig stiegen sie die Treppen hinauf und befanden sich kurz darauf im dritten Stockwerk vor einer der zahlreichen Wohnungstüren. Einen kleinen Unterschied gab es allerdings: Diese Tür war das Ziel der beiden Männer. Hinter ihr befand sich die Wohnung der McCarthys. Drei Personen.
Die Eltern waren beide berufstätig viel unterwegs, sodass es durchaus vorkam, dass ihr einziger Sohn für ein paar Tage alleine blieb. Heute war dies der Fall. Mutter für zwei Tage in Deutschland, Vater in Irland.
Julian McCarthy war sechzehn Jahre alt und besuchte die zehnte Klasse eines Gymnasiums in London. Er war ein guter Schüler und hatte viele Freunde. Julian war ein guter Sportler. Er fuhr Fahrrad, spielte Basketball und manchmal auch Fußball. Außerdem las er gerne Fantasy-Romane und spielte Klavier.
Das war alles, was die beiden Männer über ihn wussten. Woher? Sie hatten sich in seinen Facebook-Account gehackt. Wenn er dort mit Freunden geschrieben hatte, hatten die Männer es mitbekommen. Seit drei Monaten. Jeden einzelnen Tag.
Wieder kam die Kreditkarte zum Einsatz. Dann standen sie in der Wohnung. Sie war relativ groß. Und wer auch immer alles designt hatte, hatte guten Geschmack bewiesen.
Im Wohnzimmer lag eine fast leere Chipstüte auf dem Couchtisch, Krümel waren auf dem Boden zerstreut. Eine DVD-Hülle lag neben der Tüte. Herr der Ringe.
Julians Zimmer lag am Ende des Flurs. Die Männer lauschten. Als sie nichts hörten, traten sie ein.
Das Bett stand links an der Wand. Und darin lag er. Tief schlafend wusste er nicht, was ihn erwartete. Aus den Boxen tönte Musik, scheinbar war Julian beim Hören eingeschlafen. Gelesen hatte er dabei auch. Auf dem Teppichboden lag aufgeschlagen "Déjà Dead" von Kathy Reichs.
Der eine Mann ging zu dem Bett und fischte eine kleine Flasche aus seiner Jackentasche. Dazu ein Taschentuch. Die Flüssigkeit aus dem Fläschchen tröpfelte er auf das Tuch und drückte es dem schlafenden Jungen auf Mund und Nase. Danach stieß er ihn an.
Keine Regung.
„Das Chloroform wirkt echt gut“, flüsterte der Mann anerkennend. Sie hievten Julian aus dem Bett, die Treppe hinunter. Als sie das Haus verließen, schlossen sie die Tür und verschwanden durch dieselbe  Gasse, aus der sie gekommen waren.
Wenig später sprang ein Motor an und fast geräuschlos und gespensterhaft schnurrte ein tintenschwarzer Mercedes davon.



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*Jaz*
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Beitrag24.11.2013 22:03

von *Jaz*
Antworten mit Zitat

Ich habe die erste Variante deines Prologes noch nicht gelesen, finde aber die Zweite wirklich gut gelungen.
Prologe sind meist kurz gehalten, was bei dir auch so ist.
In deinem Prolog erhält man die erste Meinung von Julian.
Ist er die Hauptperson?
Wenn nicht, merkt man das allerdings nicht.
Aber das ist nicht schlimm, weil ein Prolog nur eine Einführung ist smile
 Smile
Lg Jaz


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Kanelbolle
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Beitrag25.11.2013 00:04

von Kanelbolle
Antworten mit Zitat

Hey!

Wenn du möchtest, sehe ich mir deinen Text morgen Abend einmal etwas ausführlicher an, denn momentan bin ich zu müde und nur noch mit dem Handy hier unterwegs...

Gruß, Linda


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Easy_Read
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Beitrag25.11.2013 14:45

von Easy_Read
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@*Jaz*: Danke für das ausführliche Feedback! Nein, Julian ist nicht die Hauptperson. Die Hauptpersonen sind ein Mädchen und ihre zwei Brüder. Julian ist der beste Freund ihres ältesten Bruders. Ich überlege, ob ich zwischendurch immer ein Kapitel aus Julians Sicht schreiben soll. Was meinst du?

@Kanelbolle: Ist schon okay. Ich bin gespannt auf deine Meinung!

LG
Easy


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Kanelbolle
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Beitrag25.11.2013 20:50

von Kanelbolle
Antworten mit Zitat

Guten Abend Easy_Read,
da bin ich nun wieder. Und dieses Mal habe ich auch Zeit, mich etwas ausgiebiger mit deinem Text zu beschäftigen.

Ich habe sowohl die alte als auch die jetzige Fassung gelesen und muss sagen, dass sich in der aktuellen doch einige Dinge zum Positiven geändert haben und auch dein Stil etwas reifer geworden ist, obwohl ich glaube, dass du noch viel daran arbeiten könntest...

Zitat:
Nachdem der letzte Schlag der Uhr verklungen war, erklang der Motor eines Autos, der kurz darauf abgestellt wurde

Zweimal fast das gleiche Wort. Hier würde ich für einen der Begriffe ein Synonym verwenden.[/quote]Einer der beiden holte eine Kreditkarte hervor und steckte sie in den Türspalt. Sekunden später war die Tür offen.
Zitat:

Nicht, dass ich Erfahrung hätte, aber mit einer einfachen Kreditkarte ist heute den wenigsten Türen beizukommen. Besonders die Eingangstüren haben spezielle Schlösser, die sich nicht mit einer eingeschobenen Karte öffnen lassen. Da fand ich deine Idee in der alten Version viel besser, denn der Dietrich bietet eine gute und realistische Alternative.
Was ich hier auch noch anmerken könnte, ist die Tatsache, dass es m. E. eine schlechte Idee ist, durch die Haustür eine freistehenden Reihenhauses einzubrechen. Die Gefahr, doch bemerkt zu werden, wäre mir als Einbrecher wohl doch zu groß. Auch für den Leser könnte ich es mir spannender vorstellen, wenn du deine beiden Täter auf der Hinterseite des Hauses über den Balkon etc. einbrechen lassen würdest, indem z.B. die Terrassentür mit dem Dietrich geöffnet würde?
Alternativ könnten die Täter natürlich auch eine scheibe einschlagen und den Fensterhebel betätigen, aber das wäre in deinem Fall wohl zu laut.

Als die Einbrecher sie jedoch weiter aufstoßen wollten, gab sie ein Quietschen von sich, woraufhin die beiden vor Schreck erstarrt stehen blieben. Aber da niemand kam um nachzusehen, was los war, setzten sie ihren Weg fort. Allerdings schlossen sie die Eingangstür hinter sich. Schließlich musste es von außen nicht auffällig aussehen.
Zitat:

Hier könntest du vielleicht noch ein bisschen mehr "Show, Don't Tell" anwenden, also das Geschehen stärker durch Wahrnehmungen oder Empfindung der Charaktere schildern als nur stumpf zu beschreiben. Du könntest den ganzen Prolog vielleicht etwas weniger distanziert darstellen, um den Leser sofort in die Geschichte zuziehen.

Julian McCarthy war sechzehn Jahre alt und besuchte die zehnte Klasse eines Gymnasiums in London.[/quote]
Ich bin mir nicht 100%tig sicher, in England heißt unser Gymnasium nicht Gymnasium. In Amerika gibt es ja Elementary School und Highschools, ob das in England genauso ist, weiß ich nicht. Jedenfalls glaube ich zu wissen, dass es in England in keinem Fall das Wort "Gymnasium" im deutschen Sinne gibt (heißt dort nämlich "Turnhalle"). Solltest du vielleicht noch einmal recherchieren.

Zitat:
Er war ein guter Schüler und hatte viele Freunde. Julian war ein guter Sportler.


Zitat:
Julian McCarthy war sechzehn Jahre alt und besuchte die zehnte Klasse eines Gymnasiums in London. Er war ein guter Schüler und hatte viele Freunde. Julian war ein guter Sportler. Er fuhr Fahrrad, spielte Basketball und manchmal auch Fußball. Außerdem las er gerne Fantasy-Romane und spielte Klavier.

Da ist mir der Julian dann doch etwas perfekt, vielleicht macht er ja auch etwas weniger Vorbildliches?

Zitat:
Wieder kam die Kreditkarte zum Einsatz.

Lieber den Dietrich... =-)

Zitat:
Julians Zimmer lag am Ende des Flurs.

Hat er das auch bei Facebook gepostet? Ansonsten würde ich dies Information als für die Einbrecher unbekannt einstufen.

Zitat:
„Das Chloroform wirkt echt gut“, flüsterte der Mann anerkennend.

Ich würde ihn das nicht sagen lassen. Ich bin mir sicher, dass der Einbrecher vertraut mit dem Chloroform ist, wenn er so eiskalt und lautllos in ein fremdes Gebäude einbricht. Auch stört es m. E. die schweigsame, spannende Atmosphäre.

Zitat:
Sie hievten Julian aus dem Bett, die Treppe hinunter. Als sie das Haus verließen, schlossen sie die Tür und verschwanden durch dieselbe Gasse, aus der sie gekommen waren.

Das stelle ich mir sehr schwierig vor, den jungen Mann trotz Nacht durch den Hausflur zum Auto zu schleppen und dabei nicht bemerkt zu werden. Mag klappen, lässt mich aber zweifeln.

Zitat:
Wenig später sprang ein Motor an und fast geräuschlos und gespensterhaft schnurrte ein tintenschwarzer Mercedes davon.

Für mich das falsche Adjektiv, bei "tintenschwarz muss ich an etwas Weiches denken, nicht an das harte Blech eines Wagens. Aber das ist auch eher subjektiv...

So, also im Allgemeinen hat mich sein Text im Gegensatz zu Jaz leider nicht ganz überzeugt, aber wir sind noch jung, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wie dir schon im anderen thread empfohlen wurde, kann auch ich dir nur raten, weiter an deinem Stil zu arbeiten. Momentan hast du noch einige Füllwörter und teilweise umgansprachliche Ausdrücke drin, aber das bessert sich mit der zeit bestimmt. Man darf nur nicht aufgeben!

Ich hoffe, ich konnte helfen!

Gruß, Linda


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Easy_Read
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Beitrag25.11.2013 21:44

von Easy_Read
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Kanelbolle,
danke, dass du dir die Zeit genommen hast beide Texte von mir zu lesen. Ich bin froh über deine ehrliche Kritik, obwohl sie durchaus nicht nur positiv war. Wink
Ja es stimmt wirklich; das Gymnasium in England heißt High School. Ich hab's schon geändert. Der gute alte Dietrich ist auch wieder da und Julian hat seinen Fußball und die Bücher weggeworfen. Smile
Nur eine Frage: Wie soll ich die Szene schreiben, wenn die Einbrecher in der Wohnung sind? Wie kommen sie zu der Tür? Vielleicht hast du eine Idee?
LG
Easy


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Kanelbolle
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Beitrag26.11.2013 12:12

von Kanelbolle
Antworten mit Zitat

Hallo Easy,

ich habe ja ganz schön rumgestümpert mit dem Zitieren, ist mir erst jetzt aufgefallen verdammt...

Naja, wie könntest du die Stelle mit dem Einbruch besser schildern?
Dazu würde ich Julien am Besten in einem Londoner Stadthaus- gerne auch mit mehreren Parteien- wohnen lassen, das auf der Rückseite eine Feuertreppe zum Hinterhof besitzt.
Dann würde ich Julian allein zu Hause sein lassen. Das machen sich die Einbrecher zu nutzen, haben sie doch vorher das Haus beschattet und wissen genug über seine Eltern,
sodass ihnen bekannt ist, dass diese heute Abend anderen Verpflichtungen nachgehen müssen, etc.)
Den Moment passen sie ab und parken den Fluchtwagen in einer dunklen Ecke einen Block weiter. Um nicht von vorne in das Haus einzubrechen, gelangen sie über die Feuertreppe
(damit du weißt, was ich meine: https://www.google.de/search?q=feuertreppe&espv=210&es_sm=122&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=KnKUUtbxBKG7ygObi4GgDg&ved=0CAkQ_AUoAQ&biw=1920&bih=978
Sollte es eigentlich auch in London geben) an das Zimmerfenster von Julian gelangen, das eben vor dieser Treppe liegt.
Dann schlagen sie das Fenster ein und betätigen den Fensterhebel, um das Fenster ganz zu öffnen und einzusteigen. Julian wird dabei natürlich wach, aber die Einbrecher sind bewaffnet und bedrohen ihn mit einer Schusswaffe.
Sie zwingen ihn auf diese Weise, mit ihnen zu kommen und bringen ihn so zu ihrem Wagen (am besten ein als gestohlen gemeldetes Auto, denn kein Zeuge darf den richtigen Wagen in der Nähe der Gegend gesehen haben, in der Julian verschwunden ist).
Auf der Rückbank wenden sie dann das Chloroform an, damit er nicht weiß, wo sie ihn hinbringen. So umgehst du das Problem, einen Jungen durch die Gegend schleifen zu müssen und das Chloroform findet auch noch Verwendung.
Du könntest natürlich trotzdem später noch Zeugen einbauen, die einen Schrei gehört oder dunkle Gestalten gesehen haben...

Das war natürlich nur eine Idee, vielleicht willst du es ja auch ganz anders machen?

Gruß!


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Nicsa1
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N
Beitrag26.11.2013 12:53

von Nicsa1
Antworten mit Zitat

Hallo Easy,
erst einmal: Vieles ist richtig gut! Details wie die Krümel auf dem Boden, das Zuhause der streunenden Katzen ... Eine schöne Stimmung bei dem verstohlenen Vorgehen der Einbrecher. Gerade ab der zweiten Hälfe deines Textes habe ich das Gefühl, dass du für deine Story warm wirst. Sprachlich bist du definitiv auf dem richtigen Weg!
Was mich ein wenig von deinen Figuren ferngehalten hat: Die Perspektive! Du wählst in deinem Prolog einen überwiegend allwissenden Erzähler. Allerdings könnte dieses Wissen auch von deinen mehr oder weniger annonymen Entführern stammen. Ist es der Erzähler, der weiß, wo die Eltern des Jungen sich aufhalten? Dann vielleicht in Formulierung rausarbeiten: '(Namen der Einbrecher) wussten freilich, dass (Name Junge) diese Nacht allein war. Was sie nicht wussten ... - so in etwa.
Wenn du dir über die Perspektive im weiteren Verlauf deiner Geschichte auch klar zu sein scheinst (du hast ja in einer Antwort erwähnt, wer die Helden deiner Geschichte sind) könntest du dir auch schon im Prolog die Augen einer Figur 'ausleihen', um mehr Nähe insgesamt zu schaffen und damit die Atmosphäre weiter zu verdichten. Die erste Seite ist schließlich dein Aufhänger!

Zu den Figuren, die in deinem Prolog auftauchen:
Du bist vielleicht schon über die Streitfrage gestolpert, wie sinnvoll und 'gern gelesen' so ein Prolog ist. Wenn nicht, dann belies dich da vielleicht ein wenig. Hat mir auch sehr geholfen. -
Wenn du - aus guten Gründen - dich dennoch nicht von der Wahl eines Prologs als Eingangsszene abbringen lassen magst wink - dann vielleicht folgender Hinweis: Ein Prolog, in dem die Hauptfiguren nicht mitspielen, können den Leser nicht nur im Nachgang verwirren, sondern auch verknatzen, wenn er sich auf deine Eingangsfiguren eingestimmt hat und dann enttäuscht wird. Vielleicht lässt sich das Geschehen im (späteren) Romanverlauf später besser einbauen? Oder du benutzt ein verbindendes Element wie zum Beispiel die Vorausschau: "Dass Tim (?) bald die Hilfe von () und () bitter nötig haben würde (sry - improvisiere!), konnte der bewusstlose Junge nicht ahnen ... -

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht verwirrt.
Nicsa1
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Beitrag26.11.2013 14:59

von *Jaz*
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Ich fände, das eine gute Idee.
Da Julian sozusagen die Geschichte mit eingeleitet hat passt das sehr gut Smile
Ich glaube auch, dass andere Leser auch wissen wollen wie es mit Julian weiter geht.

Lg Jaz Laughing


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Beitrag26.11.2013 17:11

von Easy_Read
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Danke euch allen! Ich weiß gar nicht mehr, was ich ohne dieses Forum machen würde.

@Kanelbolle: Deine Idee ist wirklich gut. Hast du was dagegen, wenn ich sie so verwende? Abgesehen davon, dass ich das Chloroform da lasse; Julian soll schließlich nicht sehen, wo sie ihn hinbringen.

@Nicsa1: Ich verstehe dich gut, aber dennoch würde ich die Perspektive gerne so lassen. Die Namen der Einbrecher werden später noch verraten und die Sicht des Allwissenden Erzählers ist doch an sich nicht die schlechsteste - oder?

LG
Easy


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Beitrag26.11.2013 17:20

von Easy_Read
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Oh sorry Kanelbolle, du hattest ja eine Idee zum Chloroform (die ich echt gut finde!!!). Hab ich vorhin gar nicht gesehn! Embarassed

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Beitrag26.11.2013 17:43

von Kanelbolle
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Easy_Read hat Folgendes geschrieben:

@Kanelbolle: Deine Idee ist wirklich gut. Hast du was dagegen, wenn ich sie so verwende? Abgesehen davon, dass ich das Chloroform da lasse; Julian soll schließlich nicht sehen, wo sie ihn hinbringen.


Natürlich habe ich nichts dagegen. Viel Spaß und gutes Gelingen wünsche ich dir!


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Beitrag27.11.2013 20:34

von Easy_Read
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Danke, ich streng mich an! Wink

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Beitrag29.11.2013 00:19

von Nicsa1
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Hallo nochmal,
also natürlich ist gegen einen allwissenden Erzähler nichts einzuwenden. Und sicher hat jede Perspektive ihre Vor- und Nachteile. Schade ist es nur, wenn die Erzählhaltung nicht sauber herausgearbeitet ist.
Ich persönlich war bei deinem Prolog zeitweise sehr verwirrt, [i]wer [/i]da eigentlich denkt und spricht. Denn wenn es ein auktorialer Erzähler ist, sollte er sich auch als solcher zu erkennen geben durch "..., dachten die Eindringlinge." So als plötzliche/freifliegende Gedankenfetzen irritiert das (in dieser Erzählhaltung! Rolling Eyes), wenn wir im nächsten Atemzug Informationen über den entführten Jungen bekommen, die fast klingen, als würde der bewusstlose Junge sein Leben selbst reflektieren.  Das ist ein wenig seltsam und verhindert, dass ich mich auf irgendeine deiner angebotenen Figuren einlassen kann. Sie sind zu weit weg, um Empathie oder Abneigung auszulösen. Zugleich sind sie - zeitweise - so nah dran, dass ich mich an sie 'ranhängen' möchte.
Grundsätzlich glaube ich: Eine noch so schöne Atmosphäre kann nicht verzaubern, wenn es keine FÜHLENDEN Augen gibt, durch die sie gesehen werden. Und zu viele Augen(blicke) verwirren doch eher. Aber es kann natürlich sein, dass es nur mir so geht. Laughing
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Easy_Read
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Beitrag02.12.2013 16:09

von Easy_Read
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Ich werd's mir noch einmal ansehen. Smile

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