Bâd an Arda

[Thask]

Es ist schon ein etwas älteres Gedicht von mir. Eine Homage an J.R.R. Tolkien.
Es bezieht sich auf Helden und Ereignisse des Silmarillions.


 
Einst, geschaffen in des einzelnen Mannes Herzen,
eine Welt voll blühender Schönheit und tiefster Schwärze,
geformt von Liebe, Sehnsucht, Trauer und Schmerzen,
und ewiglich lodert die innerlich brennende Kerze.


Einst, war der Traum von einer Welt,
die im innersten zusammen hält,
um Hoffnung in die Schatten zu bringen,
um die Dunkelheit endlich zu bezwingen.


Vergangen sind die alten Sagen,
doch immer noch brennt die treibende Kerze,
vergessen sind die alten Ahnen,
vergessen die alte Schönheit und Schwärze.

Die Sehnsucht ist noch da,
Die Straße ewiglich,
Der Scheideweg nähert sich,
bâd an Arda.

Werde ich den Pfad gehen,
der aus meinem Herzen rührt?
Werde ich auf der Straße stehen,
die nach Mittelerde mich führt?

Die Wälder riesig, das Gras war grün,
als Beren aus den Bergen kam,
als Tinúviel so schön und kühn,
ihm aller Herzens Sinne nahm.

Die Täler weit, das Meer war blau,
als Túrin Glaurungs Leben nahm,
als Nienor, des Bruders Frau,
durch Morgoths List um ihres kam.

Wie sehnst du dich Herz,
nach jenen grünen Auen.
Wie sehnt mich mein Schmerz,
nach jenem alten Grauen.

Lang leben die Halblinge,
die Bezwinger der Ringe!
Lang leben die Zwerge,
die Herren der Berge!

Lang die Rohirim und Menschen aus Gondor,
die Bezwinger der Feinde im tiefen Mordor!
Und auch die Ents, Herren der Bäume, die in Wäldern reisen!
Und auch die Adler, Freunde des Weißen, die in Winden kreisen!

Und auch jene Orks - entstellt,
Sklaven der Schatten,
düstere Ratten,
Arme und Armee - Verhängnis der Welt.

Und jene Elben, die ich in meinen Träumen sah,
ach wünscht ich nur es wäre wahr,
bâd an Arda.

Der Weg führt ewig fort und fort,
zu allen Zeiten,
an jeden Ort.

Werde ich den Pfad gehen,
der aus meinem Herzen rührt,
der nach Mittelerde mich führt?

Als einst der dunkle Sauron seines Meisters Schicksal,
den Weg der Schatten und des Truges sich erwahl.

Als einst Eru, der Eine, die Valar und die Maiar schuf,
und alle - bis auf Melkor - folgten seinem Ruf.

Im padan cen,
bâd an Arda.

(Thask 06.2004)

Übersetzung:

Im padan cen - Ich beschreite dich
bâd an Arda - Pfad nach Arda
Arda - Königreich Manwes, Die Welt von Mittelerde

[Gast]

Hallo Thask!

Gedichte zum "Silmarillion" oder ganz allgemein zu Tolkien finden bei mir immer ein offenes Ohr - deines also auch! Und die Begeisterung über ihren Gegenstand ist deinen Zeilen auch sehr gut anzumerken.

Wenn man's "rein dichterisch" betrachtet, ist das aber leider ein sehr schwaches Stück. Einmal weil einfach viel zu viel Sprachwidriges enthalten ist: "ihm aller Herzens Sinne nahm", "Wie sehnt mich mein Schmerz," "sich erwahl"(!), und mehr.

Dann macht vieles auch den Eindruck von Füllmaterial, heißt: das ganze Stück ist viel, viel zu lang, es fehlt ein roter Faden, der all das, was dein Begeisterung hinein packen will, zu einem Ganzen verbindet.

Na ja, ist ja auch schon sehr alt - wer weiß, ob da eine Überarbeitung noch machbar ist?! Nötig wäre sie auf jeden Fall.

Gruß,

Soleatus

[Thask]

Hallo,

naja... hatte immerhin damals damit den 2ten Platz in einem Gedichtswettbewerb gemacht. Vor allem der Rhytmus wurde damals gelobt.

[Gast]

bei welchem?

[Thask]

Ich bin Dir noch eine Antwort schuldig: Bei einer Online-Rollenspiel-Community zum Thema Mittelerde. Die gibt es allerdings nicht mehr, weil eine andere Firma jetzt die Rechte am Vertrieb von Mittelerde-Spielen hat...

[Gast]

ja dann.

[Thask]

Schadenfroh?

[Gast]

nö, gar nicht. aber in diesem umfeld verstehe ich die auszeichnung.