18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Anuk und seine Mondrakete


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Morla
Schneckenpost


Beiträge: 6
Wohnort: In der Ferne


Beitrag06.04.2013 00:16
Anuk und seine Mondrakete
von Morla
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
ich bin absolut neu hier und brauche neben meinen Korrekturlesern aus dem Freundeskreis einfach auch mal weitere Kritik von Außenstehenden. Ich arbeite zur Zeit an einer Buchserie über einen jungen Grizzly, der sich eine Mondrakete baut und damit durch und um die Welt reist. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und setzt den Rotstift an, wenn euch was nicht gefällt oder was unlogisch erscheint Wink

Hier mal ein Pobekapitel:

Auf zum Mond!

Höher und höher stieg der kleine Grizzlybär Anuk in seiner Mondrakete. Er ließ den dunklen Wald und die dunklen Berge hinter sich zurück und steuerte geradewegs den Sternen und dem Mond entgegen. Die Luft um ihn herum wurde kälter und kälter, doch das dicke Fell des kleinen Grizzlybären hielt ihn warm. Schon bald erreichte er die Dunkelheit des Weltalls, das nur schwach durch die vielen Sterne beleuchtet wurde. Anuk blickte zurück auf die Erde.

Unter ihm lag ein runder Ball, auf dem große blaue und kleine braune und grüne Kleckse zu sehen waren. „Das Blaue ist bestimmt das Meer. Wow, das ist aber groß!“ staunte Anuk. Im Sommer war er oft mit seiner Mutter zum Meer gelaufen und hatte auf die hohen Wellen geschaut. Manchmal wünschte er sich, einen der riesigen schwarzen Wale probieren zu dürfen. Er hatte sich oft gefragt, ob sie wohl genauso gut schmeckten wie Lachs.

Anuk blickte zurück und dachte: „Grün, bestimmt sind das die Wälder und Wiesen. Und die braunen Kleckse sind sicherlich die Berge und die Tundra, durch die ich schon so oft mit meiner Mama gelaufen bin. Und was sind dann die weißen Flecken?“ Der kleine Grizzlybär dachte scharf nach. Plötzlich fiel es ihm ein! „Das sind Wolken!“ Sein Blick wanderte über den Erdball. „Und das riesige, riesige Weiße dort, das muss dann wohl das Land sein, in dem die Eisbären leben!“

Er drehte die Mondrakete und steuerte wieder auf den Mond zu. Die Sterne sahen viel größer aus hier mitten im Weltall. „Nanu, sie haben ja gar keine Zacken“, wunderte er sich und flog ein bisschen näher an den nächsten Stern heran. „Das ist ja eine Kugel!“ rief er. Je näher er heranflog, desto wärmer wurde es. „Der Stern sieht wie eine Sonne aus, nur in klein. Puh, das wird mir zu heiß. Ich mache lieber einen großen Bogen um den Stern.“ Gesagt, getan. Er flog noch an vielen Sternen vorbei. Sie alle sahen gleich aus, rund und ohne Zacken. Doch nach und nach stellte Anuk fest, dass sie sich in ihrer Größe unterschieden. Manche waren größer, manche waren kleiner. Manche leuchteten heller als andere. Diese Sterne waren dann besonders warm. Um die ganz heißen Sterne machte Anuk vorsichtshalber einen extra großen Bogen. Schließlich hatte er sein Ziel fast erreicht. Dem kleinen Grizzlybären fielen fast die kleinen schwarzen Knopfaugen aus dem Kopf als er den Mond sah. „Der ist ja riiiesig! Von der Erde aus hat er so klein ausgesehen!“ staunte er. Vor ihm lag eine große graue Kugel. Zwar nicht so groß wie die Erde, doch groß genug, um eine Mondrakete darauf zu landen. Gesagt, getan. Sicher landete Anuk seine Mondrakete in einer steinigen Landschaft. Raue Felsen und spitze Steine ragten aus dem staubigen Boden heraus. Es war sehr still. „Ich höre gar nichts, wohnt hier niemand?“ fragte er laut vor sich hin.

Plötzlich rumpelte der Boden und eine tiefe Stimme ertönte: „Ich wohne hier!“ Erschrocken zuckte der kleine Grizzlybär zusammen und blickte um sich. „Wo bist du? Komm heraus!“ „Ich bin über dir und neben dir.“ Doch Anuk sah niemanden. „Bist du unsichtbar?“ fragte er. Wieder rumpelte der Boden und  Anuk musste sich an seiner Mondrakete festhalten, um nicht umzufallen. „Hahaha, ich bin nicht unsichtbar. Ich bin überall. Bist du blind?“ Da ging Anuk ein Licht auf: „Du bist der Mond! Natürlich bist du neben mir und unter mir und deine steinigen Spitzen ragen über mir.“ Der Mond brummte zufrieden und fragte. „Was machst du hier? Wo kommst du her? WER BIST DU?“

„Mein Name ist Anuk und ich komme von der Erde. Mein ganzes Leben lang habe ich dich beobachtet und du hast mir den Weg des Nachts nach Hause geleuchtet. Nun habe ich mir eine Mondrakete gebaut und wollte mal eben 'Gute Nacht' sagen.“ „So so, den Weg habe ich dir geleuchtet. Siehst du hier irgendetwas leuchten?“ fragte er und Anuk hatte den Eindruck, der Mond sei ein bisschen grummelig. Doch er musste ihm Recht geben. Hier war kein Licht, das leuchtete. Das Licht kam aus weiter Ferne und strahlte den Mond an. „Wenn du nicht leuchtest, woher kommt dann das Licht?“

Der Mond antwortete. „Von der Sonne. Sie strahlt so stark auf meine Oberfläche, dass die Felsen und Steine hell leuchten. Nach einiger Zeit wird es aber so heiß, dass ich mich ein bisschen drehen muss. Dann siehst du mich nicht mehr in meiner ganzen Größe.“ Der kleine Grizzlybär nickte. Er hatte sich schon oft gefragt, warum der Mond manchmal rund und manchmal dünn wie eine seiner Krallen zu sehen war. Er hatte einfach angenommen, dass der Mond ab und an eine strenge Diät mache und dann ein bisschen weniger Form hatte. Doch dass es an der Sonne lag, das hätte er nicht gedacht.

„Auch jetzt muss ich mich wieder ein bisschen drehen und ich empfehle dir, schleunigst auf die Erde zurück zu fliegen. Denn wenn ich mich drehe, treffen die Sonnenstrahlen genau auf die Stelle, an der du jetzt gerade stehst. Sie sind so heiß, dass sie dich verbrennen würden.“ Der kleine Grizzlybär stieg schnell in seine Mondrakete. „Nein, das möchte ich nicht. Es war schön, dich einmal kennen zu lernen, lieber Mond. Bis bald mal wieder!“ Anuk drückte den Startknopf und Feuer schoss gegen die dahinter liegenden Felsen. Prompt rumpelte der Mond erneut. „Hör auf, das kitzelt!“ lachte der Mond. Die Mondrakete hob ab und Anuk winkte dem Mond ein letztes Mal zu. „Tschüss“, rief er. „Tschüss, mein kleiner Freund, komm mich bald mal wieder besuchen!“ Anuk schoss mit seiner Mondrakete durch das dunkle Weltall zurück zur Erde, wo ihn schon bald sein nächstes Abenteuer erwarten sollte.

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Landschwabe
Wortedrechsler


Beiträge: 68



Beitrag06.04.2013 01:41

von Landschwabe
Antworten mit Zitat

Hallo Morla,

um diese Zeit sage ich erstmal einen schönen guten Morgen. Die Vorgabe lautet für 4-6 Jahre. Also ein Vorlesebuch? Oder sind auch Bilder dabei?

Ich finde den Text zu anspruchsvoll für diese Altersgruppe. Bei meiner Mitarbeit auf der Sternwarte mit Jugendgruppen hatte ich nicht den Eindruck, dass sechsjährigen die Bedeutung eines Trabanten vermittelt werden konnte. Geschweige den Größenverhältnisse.

Ich würde die Geschichte umschreiben so nach dem Motto, der Mann im Mond.

Viele verwendete Begriffe sollten vereinfacht werden. Logik kann man nicht in den Text bringen, da er dann für diese Altersgruppe nicht mehr verständlich ist.


Das Weltall leuchtet nicht. Grundsätzlich. Gasnebel leuchten, sofern ein Stern in der Nähe ist. Sonnen leuchten.

Dann sieht der Autor kleine Kleckser, der Anuk aber ein großes Meer? Außerdem ist der arme Bär hier schon erfroren.

Den großen Wal kann der Bär nicht kennen, da er für ihn nicht am Stück sichtbar ist. Walfleisch und Lachs bei einem vier bis sechs Jahren altem Kind kein Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Mach Fischstäbchen daraus.

Berge kennen sie in dem Alter, aber in Deutschland die Tundra?

Da stellt sich die Frage. Welches Lebensalter hat der Autor? Ist der Begriff gewollt so als Wissensvermittlung? 4-6 Jahre würde ich Wald, Wiese schreiben.

So, jetzt höre ich aber erstmal auf. Weil das mit dem Umweg Richtung Sterne - Mond geht gar nicht.


Ich finde die Geschichte in dieser Form recht interessant wenn die Fakten aufbereitet werden und die Leser selbst lesen können. Eine gründliche Recherche ist aber notwendig.

Für die vorgesehen Altersgruppe müsste die Geschichte entschärft werden. So in etwa, Bär fliegt zum Mond, schürft Milch und Honig, fliegt nach Hause zu Mama Bär und gut ist es.

Aber, ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen und bin überzeugt da ist Potential. Und bitte dich um eine überarbeitete Fassung

Gruß Joachim
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag06.04.2013 07:52

von Gast
Antworten mit Zitat

Guten Morgen Morla

und herzlich willkommen hier im Forum. Es gibt hier einen roten Teppich , wenn du magst dann schreite mal darüber.

Zu deiner Geschichte: Die Idee gefällt mir gut, aber es gibt noch viel zu tun. Es wird eine Serie? Wie viel ist denn davon schon fertig?

Ich zeige dir mal an ersten Abschnitten, wo es mMn ziemlich hakt.  

Zitat:
Auf zum Mond!

Höher und höher stieg der kleine Grizzlybär Anuk in seiner Mondrakete. (das klingt, als stiege der Bär in seiner Rakete höher – du meinst aber wohl, dass die Rakete steigt) Er ließ den dunklen Wald und die dunklen Berge hinter sich zurück und steuerte geradewegs den Sternen und dem Mond entgegen. Die Luft um ihn herum wurde kälter und kälter, doch das dicke Fell des kleinen Grizzlybären (es ist doch sein Fell, was ihn wärmt) hielt ihn warm. (In der Rakete spürt er die Außentemperatur eher nicht) Schon bald erreichte er die Dunkelheit des Weltalls, das nur schwach durch die vielen Sterne beleuchtet wurde. Anuk blickte zurück auf die Erde.

Wortwiederholungen machen in dem Alter deiner Zielgruppe durchaus Sinn, weil einprägsam, aber auch dort gilt, dass man es nicht übertreibt.

Unter ihm lag ein runder Ball, auf dem große blaue und kleine braune und grüne Kleckse zu sehen waren. „Das Blaue ist bestimmt das Meer. Wow, das ist aber groß!“ Komma staunte Anuk. Im Sommer war er oft mit seiner Mutter zum Meer gelaufen und hatte auf die hohen Wellen geschaut. Manchmal wünschte er sich, einen der riesigen schwarzen Wale probieren zu dürfen. Er hatte sich oft gefragt, ob sie wohl genauso gut schmeckten wie Lachs.

Mein Problem. Ich meine, diese Textstelle klingt eher wie im Restaurant: Darf ich Ihnen ein Häppchen Wal zum Probieren reichen?

Anuk blickte zurück (Er blickt schon die ganze Zeit zurück. Wenn er jetzt wieder zurückblickt, sieht er in das Raumschiff) und dachte: „Grün, bestimmt sind das die Wälder und Wiesen. Und die braunen Kleckse sind sicherlich die Berge und die Tundra, (ich bezweifel, dass 4jährige die Tundra kennen) durch die ich schon so oft mit meiner Mama gelaufen bin. Und was sind dann die weißen Flecken?“ Der kleine Grizzlybär dachte scharf nach. Plötzlich fiel es ihm ein! „Das sind Wolken!“ Sein Blick wanderte über den Erdball. „Und das riesige, riesige Weiße dort, das muss dann wohl das Land sein, in dem die Eisbären leben!“ (hier habe ich dann das nächste Problem: Anuk erzählt, dass er mit seiner Mama durch die Tundra gelaufen ist, welches Land meint er jetzt? So, dass es 4jährige verstehen.)



Ich meine für deine Zielgruppe ist der Text nicht verständlich. Am Anfang würde ich erst mal die Frage klären, warum der Bär zum Mond will, er muss ja einen nachvollziehbaren Grund haben. Er erklärt das zum Schluss, Kindergeschichten – gerade für dieses Alter, sollen aber linear erzählt werden.
Im Weltall gibt es auch nicht nur Sterne, da sind Sonnen, Planeten uvm. Auch wenn der kleine Bär das denkt, darfst du deine „Leser“ nicht irreführen. Du musst sehr, sehr gründlich recherchieren! Alles, was du schreibst, muss den Tatsachen entsprechen, wobei ich jetzt nicht das Sprechen des Mondes meine, das ist o.k.

Ich würde dir empfehlen, sehr viele Geschichten für Kinder dieses Alters zu lesen, damit du weißt, was da gefragt ist. Und vielleicht magst du dir einmal diese Seite: KLICK ansehen, dort steht vieles, was wissenswert ist.

Liebe Grüße
Monika
Nach oben
Morla
Schneckenpost


Beiträge: 6
Wohnort: In der Ferne


Beitrag20.04.2013 04:36
Danke
von Morla
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ja, so hab ich mir das vorgestellt. Man bekommt ja mit der Zeit einen Tunnelblick und mein Vertrauen in die Objektivität von Freunden ist nicht sonderlich groß.

In der Praxis hab ich den Text bereits auprobiert bei verschiedenen Altersklassen, aber vielleicht sollte ich trotzdem nochmal überlegen, für welche Altersklasse der Text angemessen sein könnte.

Ich glaube, ich recherchiere lieber noch einmal die Fakten und stufe es nicht auf eine jüngere Altersklasse herab (entschärfen).

Danke für die Anregungen!!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Paradigma
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 54
Beiträge: 959
Wohnort: Östlich von Westfalen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag20.04.2013 09:20

von Paradigma
Antworten mit Zitat

Hallo Morla,


gute Kindergeschichten sind sauschwer Smile.
Deine Idee ist toll, sie gefällt mir sehr gut.

Von der Handlung her hast du eigentlich genau deine Zielgruppe 4-6 getroffen. Eher vielleicht 3-5. Kinder in dem Alter sind extrem wissensdurstig, und mit einem kleinen Bären die Welt zu entdecken kommt bestimmt gut bei den Kleinen an.  

Für eine ältere Zielgruppe existiert zu wenig Handlung, die Geschichte ist nicht dramatisch und spannend genug. Im Grundschulalter möchten Kinder dann schon einen Konflikt: die Rakete könnte auf dem Mond kaputt gehen, und der Mann im Mond muss gefunden werden und überredet (vielleicht mit Keksen bestochen?) werden, das er die Rakete repariert, damit der Bär wieder heimfliegen kann ...
Außerdem musst du zwischen "Vorlesegeschichten" unterscheiden und "Erste selber-Lesen-Geschichten". Jim Knopf und Pippi Langstrumpf wären zum Beispiel Vorlesegeschichten für dieses Alter.

Nur einfach das Alter hoch setzen, für das sie Geschichte bestimmt ist, funktioniert also nicht.

---
Landschwalbe sagte ja bereits: Dein Text vermittelt Wissen an die ganz kleinen. Das darf vereinfacht werden, aber niemals falsch sein.

Deswegen geht das hier überhaupt nicht:

Zitat:
Die Sterne sahen viel größer aus hier mitten im Weltall. „Nanu, sie haben ja gar keine Zacken“, wunderte er sich und flog ein bisschen näher an den nächsten Stern heran.  „Das ist ja eine Kugel!“ rief er. Je näher er heranflog, desto wärmer wurde es. „Der Stern sieht wie eine Sonne aus, nur in klein. Puh, das wird mir zu heiß. Ich mache lieber einen großen Bogen um den Stern.“ Gesagt, getan. Er flog noch an vielen Sternen vorbei. Sie alle sahen gleich aus, rund und ohne Zacken. Doch nach und nach stellte Anuk fest, dass sie sich in ihrer Größe unterschieden. Manche waren größer, manche waren kleiner. Manche leuchteten heller als andere. Diese Sterne waren dann besonders warm.


Wenn der kleine Bär ins Weltall fliegt, sehen die Sterne dort nicht größer aus als  auf der Erde. (Sie leuchten nur intensiver.) Und wenn er 100 Jahre mit seiner Rakete gradeaus auf die Sterne zufliegt, sehen die Sterne noch immer nicht größer aus.

Dazu ist die Entfernung zum nächsten Stern viel zu weit. Außerdem ist unsere Sonne eine ziemlich müde, kleine Funzel, die allermeisten Sterne da draußen sind größer - viel größer. Wenn man sich ihnen mit der Rakete nähert, könnte man das aber nicht feststellen - weil der Vergleichsmaßstab fehlt. Wie groß man die Sonne sieht, hängt von der Entfernung ab - der kleine Bär müsste also die Entfernung messen und rechnen, um rauszukriegen, ob die Sonne, die er jetzt ansteuert groß oder klein ist.

Eher könnte man Farbunterschiede zwischen den Sonnen sehen - manche leuchten weiß, andere gelb, wieder andere rötlich.

-----
Wenn du keine Magie oder Hyperraum-Sprünge einbauen willst, würde ich mich auf die Planeten, die Asteroiden, die Kometen usw. konzentrieren. Is ja nicht so, als gäbe es bei uns im Sonnensystem nicht genug interessantes Zeug ...


_________________
Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

William Faulkner
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag20.04.2013 14:34

von crim
Antworten mit Zitat

Hi Morla,
zuallererst denke ich, dass du sprachlich ganz nah am kindgerechten Schreiben bist. Ich halte das für gelungen. Muss aber den anderen beipflichten, dass du rein faktisch dringend besser vorbereitet sein musst. Am deutlichsten fällt natürlich die Sache mit den Sternen auf. Du vermittelst hier ein sehr queres Bild, gerade was die Entfernungen betrifft. Auf dem Weg zum Mond kann dein kleiner Bär nicht an den Sternen vorbeifliegen und ihm wird nicht aufgehen, dass sie eigentlich Sonnen sind. Meiner Meinung nach könnte er natürlich im Rahmen einer Kindergeschichte trotzdem zu den Sternen fliegen, aber erst nach seinem Mondbesuch und dann müsste schon deutlich werden, dass der erdnächste Stern über 4 Lichtjahre weit weg ist und damit gerundet 40 Billionen Kilometer, im Gegensatz zum Mond dessen größte Entfernung zur Erde etwa 400.000 Kilometer beträgt, also ist der nächste Stern grob gesagt hundertmillionenfach weiter weg als der Mond.
Auch deine Beschreibung des Grundes für die Mondphasen kommt mir sehr fehlerbehaftet vor. Du beschreibst die Eigenrotation des Mondes als ursächlich, das ist allerdings falsch. Die Mondphasen entstehen, da eine Seite des Mondes von der Sonne beschienen, die andere abgewandt ist (ganz ähnlich der Tag- und Nachtseite der Erde) und durch die Position des Monds auf seiner Umlaufbahn um die Erde. Die Eigenrotation des Mondes (die im übrigen für eine volle Achsdrehung genau dieselbe Zeit benötigt wie für eine volle Erdumkreisung und uns dadurch immer dieselbe Mondseite zeigt) spielt hierbei keine Rolle. Du findest da sicher ein paar Hinweise im Internet, allerdings wird das für solch junge Kinder auch mit dem besten Sinnbild schwer vermittelbar bleiben.
Also Fazit: Es könnte schwierig werden, einfach genug für Kinder diese Vorgänge zu beschreiben, aber wenn du dich selbst tiefer in die Materie begibst, fallen dir vielleicht ein paar gute kindgerechte Vergleiche ein. Sie zu formulieren, traue ich dir zu. Denn wie gesagt, rein sprachlich wirkt das ganze schon sehr gut auf die Zielgruppe ausgerichtet.
LG Crim
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Landschwabe
Wortedrechsler


Beiträge: 68



Beitrag20.04.2013 18:47

von Landschwabe
Antworten mit Zitat

Hallo Morla,

der Kosmosverlag mutet jugendlichen ab 9 Jahren das Thema zu.
http://www.kosmos.de/produktdetail-1-1/geolino_raumfahrt-2520/

Wenn du die Möglichkeit hast, eine Bibliothek, z.B. Stadtbücherei aufzusuchen, findest du einiges über den Mond. Falls Astronomie nicht zum Hobby oder Beruf wird, solltest du kein Geld da hinein investieren.

Der Mond ist der einzige Trabant in unserem Sonnensystem auf dem man ohne Hilfsmittel Strukturen sehen kann. Bereits mit einem einfachen Fernglas kannst du schon an der Tag/Nacht Linie/Gleiche faszinierende Details erkennen.

Sicher gibt das Internet eine Fülle von Informationen und Bilder her, jedoch kann das Internet und alle Bildbände zusammen, nicht den Blick durch ein einfaches Fernglas ersetzen.

Natürlich habe ich im Laufe der Jahre ein etwas »größeres Fernrohr« erworben, mit dem man auf dem Mond spazieren gehen kann. Quasi mein Raumschiff und meine Zeitreisemaschine.

Jetzt fragst du dich bestimmt, was hat das mit meinem Buch, meiner Idee zu tun, was der da schreibt.

Ich hoffe eine Hilfestellung. Schau dir den Mond selber an. Gehe auf ihm spazieren. Folge den Gräben, den Schluchten. Beobachte, wie das Licht der Sonne über den Mond wandert, die Hänge und Gebirge der Krater ihr Profil preisgeben. Ich bin sicher, dann fallen dir die richtigen Worte ein, wie du dem Bär erklärst, warum es auf der einen Hälfte mal Dunkel und dann wieder hell ist. Bei Vollmond lohnt es sich nicht zu schauen. Keine Konturen sichtbar.

Wenn der Bär dann auf dem Mond ist, dann sieht er die Erde in all ihrer Pracht. Das würde ich auf jeden Fall mehr herausstellen. Dann sieht er staunend den Saturn mit seinen Ringen. Den Jupiter, die Venus. Ich würde die Sterne nur beiläufig erwähnen. Die Sonne ist zweischneidig. Ein zu langer Blick in ihre Richtung ist schädlich. Ein Blick direkt zu ihr mit einem Fernglas kostet das Augenlicht, unwiederbringlich. Sofort, der Bruchteil einer Sekunde genügt. Also da musst du besondere Sorgfalt in deinem Buch walten lassen.

Ich finde die Idee der Reise zum Mond faszinierend und würde mit der Geschichte innerhalb unseres Sonnensystems bleiben.

Noch eine Empfehlung wäre der »Kleiner Mondatlas« von Antonín Rükl, Mondkarten für jedes Fernrohr.

Gruß Joachim
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Morla
Schneckenpost


Beiträge: 6
Wohnort: In der Ferne


Beitrag05.07.2013 08:46

von Morla
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Super, vielen Dank euch allen. Ich war in den letzten Wochen so beschaeftigt, dass ich keine Zeit hatte, nochmal im Forum vorbei zu schauen. Der erhobene Zeigefinger, mich mehr mit den Fakten zu beschaeftigen, hat mich definitiv wieder auf den Boden geholt - und ich hab mit gesenktem Kopf da gesessen und gedacht "Recht haben se" Wink
Das hat mir dann auch nochmal den Anstoss gegeben, die naechsten Teile genauer anzuschauen, ob die Fakten stimmen. Denn Anuk bleibt nicht im Weltall, er moechte lieber noch ein bisschen von der Welt sehen.

Lustig, dass du, Paradigma, das "kaputt gehen" der Rakete ansprichst...genau das passiert naemlich im dritten Teil auf Tonga Smile

Anuk hat grosses Glueck, denn auf seiner Weiterreise findet er in Ecuador eine Freundin, die mit ihm reist. In Peru treffen sie das tanzende Lama Paddy und am Suedpol entkommen sie nur knapp den auseinander brechenden Eisschollen...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel
Satzzeichen vor und nach kursivem Wor...
von Golovin
Golovin Formsache und Manuskript / Software und Hilfsmittel 24 27.04.2024 13:45 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Semikolon und Apostroph
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 13 25.04.2024 22:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Gliederung, Strukturierung und zeitli...
von BerndHH
BerndHH Plot, Handlung und Spannungsaufbau 26 20.04.2024 07:10 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlung

von Kristin B. Sword

von Akiragirl

von last-virgin

von Einar Inperson

von DasProjekt

von Schreibmaschine

von MT

von spinat.ist.was.anderes

von Versuchskaninchen

von Fao

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!