Das Gedicht "Du sagtest: Im Frühling"

[Enfant Terrible]

Du sagtest " im Frühling",
und ich schwamm in der Hitze,
verwelkend, der Zeit entgegen,
wenn die Blätter golden werden -
nur um herauszufinden,
dass dein Herz eine
andere Farbe hat.

[SylviaB]

DAS! Ganz klar...

[Brynhilda]

Dann habe ich das Gedicht einfach mal in den anderen Bereich verschoben.

[EdgarAllanPoe]

Deine Zeilen erinnern mich ein ganz kleines bisschen an Celan, etwa zu Zeiten seiner "Atemwende".
Frühling und Sommer gehen ineinander über. Sie sind nicht grundverschieden. Sie sind Höhepunkte des Jahres und auch des Lebens, das sich nach dem Winter wieder aus seinem schlafähnlichen Zustand erheben kann.
Doch das Lyrische Ich denkt ganz anders. Beinahe irrational sehnt es sich den Herbst herbei. Und das ist genau sein Fehler.
Die Jahreszeiten setzt es gleich mit der Liebe; im Herbst jedoch herrschen Kälte und Tristesse. Nichts kann mehr darüber hinwegtäuschen, dass der Sommer sein Ende erreicht hat. Mit dem Fallen der Blätter muss das Lyrische Ich auch gleichzeitig seine Hoffnungen loswerden, jemals eine längere Beziehung zu jenem nicht näher bezeichneten Du aufbauen zu können.
Es hat sich getäuscht: Das Gold der Blätter steht längst nicht für eine glückliche Zeit. Im Gegenteil, es ist nur die Vorstufe des Zerfalls.
Dein Gedicht handelt also von Halluzinationen. Es wirft die Frage auf, inwieweit sich jeder von uns selbst in die falsche Richtung bewegt.
Es ist schön, in deinem Dauerbrenner gestöbert und dies hier entdeckt zu haben.