Der Friedhof

[bonvivant]

Der Friedhof

Der Wind fegt über den Weg treibt das Laub vor sich her. Gnadenlos werden die Haufen durchgewirbelt dem Friedhofsgärtner die Arbeit erschwert. Wie soll er da bloß fertig werden bis sie wieder in Scharen den Friedhof der Toten besuchen.
Jedes Jahr das gleiche Spiel, keine einfache Arbeit, viel Mühe gar Plage. Am Ende ist dann doch nichts mehr davon zu sehen. Auf den Gräbern entzünden sie die Kerzen, legen allerlei danieder. Um diese Jahreszeit hält sich das Grünzeug lange, nur nicht bis zum Besuch im nächsten Jahr.
Andere wieder fragen sich: Warum soll ich auf einen Friedhof gehen? Reicht es doch irgendwann dort selbst zu liegen. Ist das nicht unverschämt?
Stellen sie sich vor nicht einmal Ihre Verwandten besuchen die! Was sind das bloß für Leute!
Welcher Ton der Entrüstung da sich wortgewaltig Luft verschafft. Nur was geht es jene eigentlich an?
Der Friedhof gehört den Toten oder nicht? Nein!
Das ist nicht die volle Wahrheit, nicht einmal im Grabe kriegen deine müden Knochen ihre wohlverdiente Ruhe. Das Grab ist auch nur auf Zeit!
Anschließend wird es ausgehoben, steht der nächste schon bereit, um sich zu legen unfreiwillig in diese kalte Erde. Tröstend zu wissen, du bist aus Staub und zu Staub wirst du auch wieder werden.
Auf dem Friedhof brennen die Kerzen überall, des Nachts leuchten sie noch von Ferne. Gespenstisch über den Friedhof zu laufen, hinter den Grabsteinen schauen die Schatten hervor, narren uns immer fort.
Mancher schwachen Natur steigt bei dem Anblick die Angst empor, Adrenalin schießt in den Körper, der Schritt wird schneller, das Herz pocht zum Hals heraus. Das Alles für Nichts!
Auf dem Friedhof liegen doch nur die Toten!
So denkt sicher manches Elternpaar dessen Kinder ungeniert zwischen den Gräbern spielen. Tja mit der Erziehung ist es nicht mehr weit her. Wer den Anstand nicht in jungen Jahren lernt, lernt ihn später auch nicht mehr. Der Friedhof ist kein Tummelplatz für Kind, Hund oder Katze, dass ist ein bedeutender, besonderer Ort. Wieso?
Die Toten erwarten dort ihre Ruhe zuweilen auch Ehre. Ehrlich gesagt  in den heutigen Zeiten wird so vieles tagtäglich immer mehr bedeutungslos.
Heute soll es sogar möglich sein sich im internet seine Ruhestätte zu suchen, auf einem fiktiven Friedhof wirklich famose Idee. Nur wer passt schon durch den Bildschirm, die engen Kabel? Wie soll das weitergehen?
Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden zuweilen reicht es schon es anders  zu definieren. Vielleicht heißt es dann schon bald nicht mehr: Wir gehen auf den Friedhof zu Omas Grab.
Nein! Dann heißt es eben so:
Lasst uns ein Event starten bei Oma im großen Erinnerungspark!
Ich bin da eher altmodisch, stehe dazu, ein Friedhof ist ein Friedhof, ein Grab bleibt ein Grab.
Während ich stehe vor dem Grabe meines Bruders kommen zwei Vögel angeflogen, setzen sich auf dem Grabstein nieder. Schauen stumm mir zu wie auch ich die Kerze entzünde auf dem Grab.
Auf dem Weg zum Ausgang denke ich bei mir:
Es war gut zu kommen. Ein Friedhof ist ein Ort der Stille, vielleicht kommt da auch mancher zur Besinnung.

[Enfant Terrible]

Hmm.... sieht für mich nicht nach Lyrik aus.

[Addi]

Hallo Bonvivant!

Dein Text ist zwar toll geschrieben, erzählt aber nichts wirklich besonderes.
Mir kommt es so vor, als beschriebst du halt einfach einen Friedhof, wie er so dasteht und "benutzt" wird.

Mir würde es besser gefallen, wenn du die Atmosphäre dieses Totenhains schilderst.

[SylviaB]

Lieber Bonvivant,

ich glaube du hast dich beim Einfügen deines Werkes verklickt. Das hier ist nun weniger Lyrik wie Belletristik.

Ich hoffe du bist mir nicht böse wenn ich deinen Text nach -> http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=50 ; = Talentschmiede - Belletristik Verschiebe.

Lieben Gruß
Sylvia