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Schlodonker Manifest - Eine Versuchsanordnung des Schicksals


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 14:19
Schlodonker Manifest - Eine Versuchsanordnung des Schicksals
von Alogius
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Schlodonker Manifest - Eine Versuchsanordnung des Schicksals


ERSTER TEIL

An einem Sonntag gegen 2012 treffen sich ein Typ mit Forke und schlechter Laune und ein Zombie aus Südamerika. Der eine hatte mal eine Idee, der andere hat Interesse.

Sonntag, 11:41 Uhr

Pastor Johannes Krumpmuk betritt die Sakristei. Der Gottesdienst ist seit einer Minute beendet. Er findet neben seiner Tasche eine kurze Notiz. Nach dem Lesen hängt er Kluft und Amt an den Nagel, der dem Jesus durch den Fuß geht.

(Forke: Fertig? – Zombie: Schon lange.)

Sonntag, 11:53 Uhr

Steffen Heintzen-Pflockmann liegt in seinem Sarg, als es klopft. Weil es aber noch hell ist und er eine lange Nacht hatte, versucht er, das immer energischere Poltern zu ignorieren. Jemand hinterlässt auch ihm eine Notiz – wir werden später darauf zurück kommen.

Sonntag, 12:16 Uhr

Die hiesige Freiwillige Feuerwehr und Löschzug „Rote Flut“ erhalten einen anonymen Notruf, der sie zur Doktor Wieselmann Straße 41 führt, direkt neben der Hauptstraße und 66 Meter von der Kirche der Heiligen Jungfrau vom Pinkelstein entfernt.

Sonntag, 12:18 Uhr

Der Wetterbericht des lokalen Radiosenders „Rübezahls Schnecken“ meldet Sonnenschein. Tatsächlich regnet es aber ohne Unterbrechung. Eine Minute später gehen die ersten Beschwerden ein, da bereits am Vortag für den heutigen Tag Sonnenschein vorhergesagt wurde.
 
(Forke: Wehe, die Sonne scheint gleich. – Zombie: Wird sie nicht.)

Sonntag, 12:19 Uhr

Die Feuerwehr und der Löschzug „Rote Flut“ treffen in der Doktor Wieselmann Straße ein. Der Notruf stellt sich als Ente heraus.
 
Sonntag, 12:20 Uhr

Der örtliche Angler- und Jagdverein „Schwimmendes Rehkitz im Tümpel“ wird von einer Flutwelle getroffen. Der Regen setzt den Wald unter Wasser – die Fische schwimmen oben, die Rehe unten.

Sonntag, 12:31 Uhr

Steffen Heintzen-Pflockmann macht sich Gedanken, über die er endlich einschläft.

Sonntag, 13:01 Uhr

Pastor Johannes Krumpmuk schreibt einen Brief an den Bischof. Die Tinte färbt sich aus unerklärlichen Gründen rot ein. Er überdenkt seine Lethargie allerdings erfolglos. Dies wird sich als schwerer Fehler erweisen.

Sonntag, 13:12 Uhr

Die Feuerwehr und der Löschzug „Rote Flut“ können die Ente retten. Es stellt sich nach kurzer Befragung des Vogels heraus, dass er selbst den Notruf gewählt hat: Dem Enterich ist ein Rabe aufgefallen, der in der Doktor Wieselmann Straße und Nachbargebieten anderen hiesigen Vögeln mit äußerster Entschlossenheit begegnet, indem er sie offen attackiert und als Mistsäcke beschimpft. Der Brandmeister beschließt, die Polizei zu informieren.
 
Sonntag, 13:14 Uhr

Wachtmeister Lupold Binsenbach steigt in sein Fahrzeug, als etwa 2365 weiße Frösche auf das Polizeirevier „Zur nackten Schwalbe“ einschlagen. Dieses Phänomen wird man später auf den Sturm schieben, was ein weiterer Fehler sein wird.
 
Sonntag, 13:19 Uhr

Der Radiosender „Rübezahls Schnecken“ entschuldigt sich für die Fehlmeldungen, nachdem die Überlebenden von „Schwimmendes Rehkitz im Tümpel“ die Büros und die Kantine des Senders überfallen und verwüstet haben. Der Chefredakteur des Senders, Alfred A. Sctzkropwski-Wotschalk, schwört in einer späteren Aussage, dass einige der Angler und Jäger einen recht lethargischen Eindruck machten. Außerdem seien sie sehr übel riechend gewesen – aber man müsse sich da um nichts sorgen, wie der Wachtmeister angeben wird. Der dritte Fehler dieses Tages.

Sonntag, 13:39 Uhr

Die Untersuchungen des betreffenden Gebietes sind ein Fehlschlag: Es ist kein Rabe zu finden, auf den die Beschreibung ‚großer schwarzer Vogel mit roten Augen und einer kratzenden Stimme, die einen Dialekt unbekannter Herkunft spricht‘ passt. Wachtmeister Lupold Binsenbach fährt zum Radiosender, wo er um 14:07 Uhr die folgenschwere Aussage Alfred A. Sctzkropwski-Wotschalks aufnimmt.

Sonntag, 14:18 Uhr

Frau Ursula Schnalzbrücht liegt in einem schweren Nachbarschaftsstreit mit Herrn und Frau Ölpenbach-Plörre: Der Apfelbaum der Ölpenbach-Plörres hat über Nacht faule Äpfel auf das Vordach von Frau Schnalzbrücht geschmissen. Der Streit wird sich um 15:12 Uhr entscheiden.

(Forke: Genau um 15:12? – Zombie: GENAU um 15:12!)

Sonntag, 14:49 Uhr

Wachtmeister Lupold Binsenbach wird von einem Dackel gebissen. Sein Notruf ans Revier geht um 14:53 Uhr ein. Erst um 15:10 Uhr kann man aufbrechen, da das Gebäude zuerst von der Feuerwehr und dem Löschzug „Rote Flut“ geräumt werden muss: Die Frösche haben sich als sehr lebendig erwiesen.

Sonntag, 15:11 Uhr

Der kleine Walther komponiert gerade ein Requiem an seine verstorbene Großmutter, als sich eine Klaviersaite löst.

-wird forgesetzt-



_________________
Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag19.09.2009 14:37

von Biggi
Antworten mit Zitat

Mann, Tom,
das ist doch schon wieder was mit Suchtfaktor und erregt zudem höchsten Kultverdacht  lol . (Wie kann einem einzelnen Menschen nur soviel Quatsch einfallen??? Wink )
Meine Lachtränen trocknen gerade noch...

Zitat:
-wird fortgesetzt-

Das Volk bittet darum.
Und ganz bald!

Danke + Gruß,
Biggi
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MrPink
Geschlecht:männlichLyromane

Alter: 53
Beiträge: 2431
Wohnort: Oberbayern
Der Bronzene Wegweiser


Beitrag19.09.2009 14:46

von MrPink
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Schätze mal, Schätzing hätte seinen Schwarm in der Tiefsee versenkt, wäre dieser Text schon früher erschienen  

Laughing

Mach weiter..


_________________
„Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk)
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 15:17

von Alogius
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Ja, ich arbeite dran.
So ein Blödsinn will gut geplant sein! lol2

Danke


_________________
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag19.09.2009 15:43

von Enfant Terrible
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Huch, das ist ja mal eine etwas andere Verschwörungstheorie!

_________________
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um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 15:47

von Alogius
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Oh ja...

Die Schicksalsmächte gehen hier andere Wege. Ich muss aber warnen, was klar sein sollte:
Mit Logik ist so eine Apokalypse natürlich nicht zu erfassen! lol2


_________________
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag19.09.2009 18:15

von Alogius
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ZWEITER TEIL

Sonntag, 15:12 Uhr

Der kleine Walther konnte ausweichen, aber der Kater wurde gezweiteilt. Dies veranlasst Frau Schnalzbrücht, den Streit abzubrechen, da ein Teil des Katers an ihr vorbei durch den Garten fliegt. Ihre Nachbarn haben ein Einsehen, und man verschiebt die Fortsetzung des Streites auf den nächsten Tag. Was, man kann es sich ausmalen, nicht so eintreten wird.

Sonntag, exakt 16:00 Uhr

Der Regen lässt nach. Wegen überfluteter Hauptstraße wird der Umzug der Blaskapelle „Die Bläser der lustigen Marie“ abgesagt. Dutzende Bürger fluchen wild auf den Straßen. Schwimmflügel platzen, Senioren und Gehbehinderte stellen sich als wenig wasserfest heraus, so dass Wachtmeister Lupold Binsenbach reaktiviert werden muss. Um 16:03 Uhr treffen die Feuerwehr und der Löschzug „Rote Flut“ ein, um die Unruhen einzudämmen und das Wasser zu bekriegen.

Sonntag, 16:23 Uhr

Adam Grünkopf, Logenführer des ultrageheimen Illuminatenbundes, liest in einem alten Kultbuch des Zoroaster. Um 23:23 Uhr kommen wir darauf zurück.

Sonntag, 17:02 Uhr

Der Kampf gegen die Unruhen ist gewonnen, während der gegen das Wasser problematische Ausmaße annimmt: Die Kanalisation ist überflutet und verstopft. Das Wasser, das eben von oben kam, kommt nun von unten.

Sonntag, 17:17 Uhr

Der kleine Walther ist fertig mit Jammern. Seine Mutter verspricht, ihm einen Wellensittich zu kaufen. Auf Äußerungen des traumatisierten Jungen, er habe doch schon diesen tollen schlauen Raben, geht sie nicht ein. Offenbar geht sie davon aus, dass es sich um eine kindische Spinnerei handelt. Dies wird sich…Sie wissen schon.

Sonntag, 17:29 Uhr

Im Garten des ehemaligen Vorsitzenden der P.N.N. (Partei Neuer Nachbarn), Sebastian Ulrich Theodor Rodrigo de la Chanson, tut sich die Erde auf. Aus dem Spalt kriechen Insekten hervor. Herr de la Chanson wählt den Notruf, aber erfolglos, denn die Leitungen sind überlastet.

Sonntag, 17:33 Uhr

Der kleine Walther geht in sein Geheimversteck auf dem Dachboden. Er führt ein Zwiegespräch mit dem schlauen Raben. Was gesprochen wird, ist unbekannt.

Sonntag, 17:58 Uhr

Der Sarg von Steffen Heintzen-Pflockmann versinkt in dramatisch ansteigenden Massen von Schlamm und Wasser. Der Vampir bemerkt nichts davon. Später wird man über ihn keinen Vampirroman schreiben.

Sonntag, 18:00 Uhr

Die Abendmesse fällt aus – der Weg zur Kirche ist nicht mehr begehbar. Der Pastor steht im Kreuzgang und sieht sich selbst ohnehin ratlos. Ebenso tatenlos. Was, wie Sie wissen…nunja.

Sonntag, 18:51 Uhr

Der Radiosender stellt seine Übertragung einer beliebten Familienserie eines öffentlich-rechtlichen TV Senders kommentarlos ein. Kommentarlos, weil der Sender in Fluten aus Kloake versinkt. Keiner kann sich retten.

Zur gleichen Zeit in einem Gebirge des Hindukusch:
Der Soldat John J. McMac O’Connor findet in einem ausgeräucherten Schlupfloch ein Tagebuch. Da er nunmehr seit drei Monaten nichts mehr gelesen hat, beginnt er spontan mit dem Studium alter Schriften. Seine Einheit ist schon länger hier, da der Krieg immerhin seit 11 Jahren anhält.

Sonntag, 19:20 Uhr

Das Abwasser fließt durch die Straßen des Ortes. Ein Geruch von Endzeit liegt in der Luft, was magenschwache Bürger zu spontanen Brechanfällen verführt. Bürgermeister Wormelfranck ruft endlich den Notstand aus. Telefonleitungen brechen zusammen, weil sich die Exkremente des Ortes zu hoch stapeln.

-wird fortgesetzt-


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lupus
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Wohnort: wien



Beitrag19.09.2009 21:20

von lupus
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sag nur: Woody - genannt Tom - Allen

da kommt Freude auf!!


_________________
lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

-------------------------------------------------------
"Ich bin leicht zu verführen. Da muss nur ein fremder Mann herkommen, mir eine Eiskugel kaufen und schon liebe ich ihn, da bin ich recht naiv. " (c) by Hubi
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Alogius
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Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.09.2009 11:29

von Alogius
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lol2

Okay... Danke!^^


_________________
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Alogius
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Alter: 47
Beiträge: 3206

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Vom Verschwinden der Muse
Beitrag20.09.2009 12:56

von Alogius
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DRITTER TEIL

Sonntag, 19:22 Uhr

Steffen Heintzen-Pflockmanns Sarg treibt durch die Kanalisation bis zum Erdspalt im Garten von Herrn de la Chanson. Eine hellbraune Fontäne treibt ihn nach oben. Der Deckel klappt auf, und der Vampir ist Geschichte. Wie gesagt, nicht einmal ein DKZV würde ihn noch haben wollen.

Sonntag, 19:41 Uhr, 666 km von Schlodonk entfernt, ein Bahnsteig in München:
Auf seinem iPod schaut sich der Langzeitstudent Justus Zebrasus, aus dem schönen Jerusalem, den Trailer eines Katastrophenfilms mit vielsagendem Titel an. Noch wird er es als Unsinn abtun, aber um exakt 23:23 Uhr wird sich der Schlodonker Vorgang in allen größeren Städten der Republik, Europas und der Welt wiederholen.

Zur gleichen Zeit in einem Gebirge des Hindukusch:
Unser junger Soldat hat derweil einen Taliban festgenommen, der gegen seine Freilassung eine ultraschnelle Übersetzung des Tagebuches vornimmt. Um 23:23 Uhr wird sich das Schicksal der Welt entscheiden, steht darin geschrieben.

Sonntag, 20:00 Uhr, in einem TV Studio

Ein Nachrichtensprecher erhält eine Eilmeldung aus Afghanistan. Leider sind die Empfänge in der gesamten Republik gestört.

Sonntag, 20:10 Uhr

Auf dem fernen Planeten Schlupon startet ein Raumschiff zur Erde. Die Schluponer sind Geneten, was bedeutet, dass sie den Maya ihre Technologien geschenkt haben, ihnen vom Ende aller Tage erzählten und übrigens den Samen der Menschheit eine Weile davor gesät haben.

Sonntag, 20:22 Uhr

Adam Grünkopf stellt seine Uhr. Sie geht eine Minute vor.

Sonntag, 20:23 Uhr

Adam Grünkopf ist zufrieden.

Sonntag, 21:02 Uhr

Der kleine Walther und sein Rabe fliegen davon. Der Junge ist zufrieden, denkt er doch an Nils und die Wildgänse. Seine Mutter bemerkt davon nichts. Stattdessen steht sie ratlos vor einem sprechenden Apfelbaum, der sie letztlich um 21:03 Uhr verspeist.

Sonntag, 21:03 Uhr

Siehe 21:02 Uhr

Sonntag, 21:30 Uhr

Die Feuerwehr gibt sich endgültig geschlagen, nachdem Löschzug „Rote Flut“ in einem Berg aus Fäkalien erstickt ist. Wachtmeister Lupold Binsenbach überdenkt sein Testament. Pastor Johannes Krumpmuk erkennt seinen Fehler, nachdem er gedankenverloren die Offenbarung seines Namensvetters gelesen hat.
Durch die überfluteten Straßen treiben die untoten Angler und Jäger. Sie verspeisen jeden, der noch nicht in Sicherheit ist.

Sonntag, 22:11 Uhr

Die Häuser des Ortes sind unter Schlamm, Dreck und Kot versunken. Bewohner, die sich retten konnten, stehen wie Kühe auf den Dächern.
Zur gleichen Zeit am Bahnsteig in München wundert sich Justus Zebrasus über die sprechenden Ratten, die Angehörige der Heilsarmee gnadenlos verspeisen. Ein benachbartes Schnellrestaurant aus amerikanischer Retorte verteilt kostenlos Fast Food. Prediger der Apokalypse streifen durch Schwabing. Die Schickeria feiert derweil, fern aller Sorgen, im P1.

Sonntag, 23:00 Uhr

Adam Grünkopf wird ganz nervös.

Sonntag, 23:15 Uhr

Herr de la Chanson hat auf dem Dach seines Hauses Handyempfang! Er erhält eine SMS, die im Datenstrom den falschen Empfänger erreicht hat: „Blackrock to 7-5, Blackrock to 7-5. We’ve got a problem here. Help! Help!“ Er wundert sich, weshalb der Absender seinen Code auch schriftlich wiederholt, denkt aber folgerichtig an eine militärische Nachricht. Er schreibt um 23:16 Uhr: „de la Chanson hier, de la Chanson. Wasn?“ Keine Antwort mehr. Unwesentlicher Vorfall. Zur gleichen Zeit stellt der Soldat im Gebirge fest, dass sein Handyempfang gestört ist.

Sonntag, 23:19 Uhr

Fred Müller, ein Bewohner Schlodonks, ertrinkt in der braunen Flut. Ihm fällt ein, dass er den Herd angelassen hat. Dafür würde ihn seine Frau umbringen, wäre er nicht schon so gut wie tot.

Sonntag, 23:22 Uhr

Während Adam Grünkopf sich auf den Sprung vorbereitet, bemerkt Frau Müller den Fehltritt ihres Mannes. Sie würde ihn glatt umbringen, würde sie nicht ersaufen in einem Haufen Mist.

Sonntag, 23:23 Uhr

Der Illuminatus Grünkopf stürzt sich in die Kloake. Darauf hatte er schon so lange gewartet. Durch das Opfer des letzten lebenden Illuminaten ist das Böse nicht mehr aufzuhalten.
Zur gleichen Zeit durchfährt Justus Zebrasus ein Stich, der mitten durch sein Herz geht.
Zur gleichen Zeit gräbt unser junger Soldat im Gebirge das Grab eines Propheten aus, der in seinem Tagebuch erwähnt, dass sein Hauptwerk („Der Kult des Zoraster und wie er das Weltenende sieht“) eine verschlüsselte Anleitung zum Beenden und Retten der Welt beinhaltet. Ein übergroßer Rabe, in Begleitung eines Burschen, der sich als Untoter in Maskerade zu erkennen gibt, verhindern, dass er wem auch immer eine Warnung zukommen lassen kann.

Sonntag, 23:59 Uhr

Es ist bald Mitternacht, was in Schlodonk keine Rolle mehr spielt.
Die Schickeria im P1 wird durch untote Obdachlose und Schnellrestaurantangestellte verspeist.

Montag, 00:01 Uhr

„Satan an Xchopetlac: Testlauf erfolgreich. Erbitte Anweisungen.“

Dienstag, 15:00 Uhr

Wissenschaftler des Planeten Schlupon finden in Schlodonker Ruinen zwei Notizen:

1.
"Es wäre toll, wenn Du Dir mal die Offenbarung und dann Deinen Kalender anschauen würdest. Gruß, Michael."

2.
"Wir haben ein Schlupfloch in der Nähe von Hirschenbüttel, schau doch mal vorbei. Der Mayakalender macht auch uns Vampiren Sorgen. Gruß, der Daywalker…"

Dienstag, 20:12 Uhr

In einem kleinen unbedeutenden Dorf an der französischen Westküste stellt ein ziemlich gebeutelter Bauer fest, dass sein Kohlgemüse vom Weltuntergang verschont geblieben ist, wie übrigens er selbst auch. Dies veranlasst ihn zu einer spontanen Feier. Es wird viel Kohl gegessen und anständig angedaut.
Für die horriblen Ereignisse hat dies keine Bedeutung, aber jede Geschichte braucht ein Happy End, sagen die Menschen.

- Balthomeus K. Wynth, Schluponischer Erstkontakter und Chronist

(Ende)


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