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[Kge] Nie mehr allein

 
 
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Aradia
Gast






Beitrag28.02.2006 01:48
[Kge] Nie mehr allein
von Aradia
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Ich habe noch eine ältere Kurzgeschichte von mir gefunden. Achtung, Schnulzalarm wink



Nie mehr alleine sein

Amanda saß am Strand. Ihre langen blonden Haare wehten im Wind. Die langen Beine hatte sie unter einer Decke versteckt. Sie war sehr oft hier. Sie saß einfach da und starrte aufs Meer. Früher war sie oft hergekommen, weil sie sich alleine fühlte. Dann hörte sie dem Meer zu und hatte das Gefühl, dass jemand für sie da wäre.

Sie schaute neben sich. Ein Mann in ihrem Alter saß neben ihr. Er hatte braune Haare, die der Wind durcheinander wehte. Amanda schaute direkt in seine dunkelbraunen Augen. Der Mann hieß Zac. Es war Amandas Freund.

Sie kuschelte sich an ihn und ihr war wieder einmal bewusst, dass sie ohne ihn nichts wäre. Sie war sich sicher, dass er sie aufrichtig liebte. Das, was sie für ihn empfand, war so stark, dass es sich kaum in Worte fassen ließ.

Sie hatten sich hier am Strand getroffen. Zac ging mit seinem Hund spazieren und konnte Amanda kaum erkennen. Sie war eingeschlafen und fast völlig vom feinen Sand bedeckt. Doch, das, was er dort ausgrub, war für ihn der größte Schatz den er finden konnte.

In der Zeit danach erlebten sie viele Abenteuer, waren unzertrennlich. Verlobt waren sie bereits seit einem Jahr, in einer Woche sollte die Hochzeit folgen. Sie wurden von vielen als Traumpaar gefeiert. Doch es gab einen dunklen Schatten, der über ihrer Liebe hing. Amanda hatte einen Tumor in ihrem Kopf. Die Ärzte konnten sie nicht operieren, da der Tumor zu nah an ihrem Gehirn saß. Eine Operation würde Risiken mit sich tragen, die sie selbst nicht eingehen wollte. Der Tumor war lange nicht mehr gewachsen, jedoch konnte es jeden Tag passieren. Keiner konnte Amanda sagen, wie lange sie noch zu leben hatte. Zac wusste das natürlich auch. Trotzdem versuchte er, ihr alles zu geben, was er geben konnte.

ââ?¬Å¾In einer Woche ist es soweit!ââ?¬Å? Amanda lächelte. Sie konnte den Tag ihrer Hochzeit kaum erwarten. ââ?¬Å¾In einer Woche sind wir ganz offiziell Mann und Frau.ââ?¬Å? Zac umarmte seine Amanda und drückte ihr noch einen Kuss auf, bevor er sich zur Arbeit auf machte. Zac hatte einen kleinen Laden nahe ihrer Wohnung gelegen. Er verkaufte Computer. Weit und breit gab es keinen ähnlichen Laden, das erklärte seine guten Umsätze.

Amanda saß zuhause. Es war bereits spät, doch Zac war noch nicht nach Hause gekommen. Sie rief im Laden an, auf seinem Handy, nirgends konnte sie ihn erreichen. Ihr Kopf schmerzte. Bei jedem Schmerz im Kopf dachte sie an ihren Tumor. In solchen Momenten kuschelte sie sich an Zac und dachte ganz fest daran, dass alles in Ordnung ist, dass es nicht der Tumor war, der sich ausweitete. Doch Zac war nicht da.

Amanda war auf der Couch eingeschlafen, mit dem Telefon in der Hand. Niemand hatte angerufen. Es war 8 Uhr morgens. Zac musste noch zuhause sein. Also ging sie die Treppe hoch zum Schlafzimmer. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass er still und friedlich im Bett liegen würde. Als sie das leere Bett erblickte, spürte sie wieder die Schmerzen in ihrem Kopf. Sie legte eine Hand an die Schläfe. Kurz musste sie sich an die Wand lehnen, dann ließ der Schmerz nach und sie machte sich auf die Suche. Das ganze Haus durchsuchte sie, ohne auch nur ein Lebenszeichen zu finden. Amanda war außer sich vor Sorge.

Sie beschloss, sich auf den Weg in den Laden zu machen. Dieser war abgeschlossen. Keine Menschenseele weit und breit. Es war ein stürmischer Tag. Amanda konnte kaum etwas sehen, da ihre Haare ihr die Sicht nahmen. ââ?¬Å¾Wo steckst du bloß?ââ?¬Å? Zuhause angekommen, setzte sie sich auf die Treppe, das Telefon in Griffnähe. Sie hatte bereits alle Verwandten und Bekannten durch telefoniert. Keiner hatte ihn gesehen. Sie legte ihren Kopf in ihre Hände und ein paar Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wange. Amanda schloss die Augen. Da sah sie Zac. Er sah toll aus und hatte ein umwerfendes Lächeln auf den Lieben. ââ?¬Å¾Ich liebe dich, Amanda!ââ?¬Å? konnte sie ihn sagen hören. Es war fast, als wäre er da.

Plötzlich knallte es. Etwas Zerbrechliches musste auf den Boden gefallen sein. ââ?¬Å¾Zac? Bist du das?ââ?¬Å? Amanda rannte los, dem Geräusch nach, in die Küche. Sie erblickte lediglich Rufus, Zacââ?¬â?¢s Golden Retriever Hündin. Enttäuscht beseitigte sie die Scherben der Vase, die das Tier umgeworfen haben musste. Die Vase war mit Bildern des jungen Paares beklebt gewesen. Amanda nahm eins nach dem anderen in die Hand und je mehr Bilder sie anschaute, desto schwieriger fiel es ihr, die Fassung zu halten. Die Schmerzen in ihrem Kopf waren schlimmer geworden. Und der Schmerz in ihrem Herzen ließ sie weinen, als wenn sie der letzte Mensch auf Erden wäre. Hatte er kalte Füße bekommen und war einfach abgehauen? Die ganze Zeit hatte Amanda Angst davor gehabt, doch hatte sie im selben Moment auch nie wirklich geglaubt, dass er so was tun würde, ohne sie davon zu benachrichtigen. Oder war ihm etwas zugestoßen? Amanda wusste nicht, was sie nun denken sollte.

Sie schaute wieder auf die Fotos. Das oberste Foto zeigte Sie und Zac am Strand. Sofort holte sie ihre Jacke, zog ihre Schuhe an, und war auf dem Weg. Am Strand angekommen rief sie nach Zac, schaute sich überall um. Sie sank in die Knie. Die Kopfschmerzen waren unerträglich geworden. Als sie sich wieder gefasst hatte, richtete sie sich auf und setzte ihre Suche fort. An ihrer Lieblingsstelle setzte sie sich nieder. Dort hatte Zac sie damals gefunden. Sie schloss die Augen und ließ ihren Tränen freien Lauf.

Plötzlich hörte sie ein schmerzvolles Stöhnen, nicht weit von ihr entfernt. Sofort rannte sie weiter. Schnell lokalisierte sie das Geräusch. Es war Zac. Sie hatte ihn gefunden. Eingedeckt von feinem Sand, so wie sie selbst damals. ß?berglücklich schloss sie ihn in ihre Arme. Doch Zac sah nicht gut aus. Seine Augen waren trüb, trotzdem hatten sie sein typisches Funkeln. ââ?¬Å¾Zac, was ist los mit dir, so sag doch wasââ?¬Â¦..bitte!ââ?¬Å?
Doch Zac brachte nur ein Stöhnen hervor. Amanda gab ihm einen Kuss auf seine Lippen. Sie hielt ihn fest und wollte ihn dazu bewegen aufzustehen. Doch er legte seinen Arm um sie und schaute sie an, als wenn er ihr sagen wollte, dass er nicht gehen wolle. Mit den Lippen formte er ein ââ?¬Å¾Ich liebe dichââ?¬Å?. Amanda kuschelte sich an ihn, so dass sie sein Herz schlagen spüren konnte. Die ganze Zeit schauten sie sich in die Augen. Tränen kullerten ihm die Wange hinunter. Sein Blick ließ erraten, was vor sich ging. Amanda weinte bitterlich. Sie konnte seinen Herzschlag nicht mehr spüren. Kein Puls, keine Atmung mehr. Er war in ihren Armen gestorben. Amanda blieb noch eine Stunde lang so liegen und verlieh ihrer Trauer Ausdruck. Dann ging sie nach Hause und rief einen Arzt an.

Schweren Herzens ging Amanda zu  Zacââ?¬â?¢s Beerdigung. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Man hatte ihr alles genommen. Wie der Arzt festgestellt hatte, war Zac schwer krank gewesen. Er hatte es Amanda verschwiegen. Am besagten Tag musste er gespürt haben, dass es zu Ende ging. Amanda verstand es immer noch nicht. Warum war er nicht nach Hause gekommen, zu einem Arzt gegangen. Er hatte doch das Handy. Nach der Beerdigung legte sich Amanda schlafen, sie hatte starke Kopfschmerzen. Es waren eher eine Art Krämpfe oder Anfälle. Obwohl sie sich davor fürchtete, den Arzt aufzusuchen, beschloss sie, sich am nächsten Tag einem anzuvertrauen.

Schnell wachte sie wieder auf. Die Schmerzen waren unerträglich. Sie hätte alles getan, um sie abzuschalten. Sie nahm sich eine Decke, die Hündin, und ging an den Strand. An die Stelle, an der sie sich von Zac verabschiedet hatte, ließ sie sich in die Decke gehüllt nieder fallen. Sie starrte aufs Meer. Wieder war sie allein. Die Schmerzen machten sie bewegungsunfähig. Sie wusste, dass es nun auch mit ihr zu Ende gehen sollte, doch sie hatte keine Angst. Ihr einziger Gedanke war, wieder mit Zac vereint zu sein. Und mit diesem Gedanken schlief sie ein, ohne jemals wieder aufzuwachen.

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Gast







Beitrag16.03.2006 23:02

von Gast
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Hi!!
Man ist die Geschichte romantisch und Traurig zu gleich. *heul*
Hast du echt super gemacht. Habe ich gerne gelesen. Exclamation  Exclamation  Exclamation

Kleine Christel
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