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ManfredBremer Eselsohr
M Alter: 58 Beiträge: 251 Wohnort: bei Heilbronn
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M 03.01.2024 13:38
von ManfredBremer
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Ich betrachte es anders.
Show me don't tell.
Ist wohl die wichtigste Grundregel.
Natürlich kann ich kein ganzes Buch damit füllen über nebensächliches zu referieren.
Aber der Leser soll und darf es auch etwas spüren, dass so ein Besserwisser auch nerven kann.
Wir reden hier nur über ein Kapitel des Buches.
Am Ende kontert Klara mit Ihrem Wissen
Zitat: | Es machte mir eine diebische Freude diesem wandelnden Wikipedia etwas entgegenzusetzen, das er nicht wusste. |
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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
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03.01.2024 14:04
von Thomas74
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Thomas74 hat Folgendes geschrieben: | Als sie das Schloss verließen, während Alexander immer noch ausschweifend über die einzelnen Bauphasen und ihre Finanzierungsprobleme schwadronierte, begann es zu regnen, was den Exkurs auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Wetter-Apps und die Auswirkungen des Klimawandels im Allgemeinen lenkte. |
Einen schlechteren Satz gibt es nicht. |
Entschuldigung
Ich werde zukünftig Ironie unmissverständlich als solchige kennzeichnen.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
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03.01.2024 15:16
von Ralphie
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Man kann drei Sätze daraus machen.
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RaiBruHerte Eselsohr
Beiträge: 306 Wohnort: Rheinf
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03.01.2024 18:14
von RaiBruHerte
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Man kann drei Sätze daraus machen. |
will er aber nicht, weil der Satz schlecht sein soll!
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Hugin_Hrabnaz (N)Ich-Erzähler
Alter: 48 Beiträge: 248 Wohnort: Ulm
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04.01.2024 18:21
von Hugin_Hrabnaz
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Da ich Epik und langsame Erzähltempi in getragenem Duktus generell gerne habe, bin ich ein bekennender Freund von langen Sätzen. Bei einer Schreibweise mit kurzen Sätzen habe ich oft das Gefühl, Steno zu lesen oder ein Telegramm, oder einen Endneunziger-MTV-Musikvideoclip mit schnellen Schnitten und Flashlight, das Anfälle auslösen kann. Oder ich habe schlimmstenfalls das Gefühl, dass mir der Schreiber nicht zutraut, längeren Sätzen zu folgen, weil er die Aufmerksamkeitsspanne des Lesers unterschätzt.
Aber es ist hier wie immer: Sowohl der lange Satz als auch der kurze Satz können sehr taugliche Stilmittel sein, wenn sie richtig eingesetzt werden. Speziell beim langen Satz natürlich wichtig: Nachvollziehbar und flüssig bleiben. Generell habe ich in einem Thriller oder einem Pulp-Werk schon eher meine dennoch mäßige Freude an Staccato-Texten, in einem Fantasy- oder Historismus-Werk eher an weitläufigerem Ausholen.
Betreffend einen Satz, der "schlecht sein soll", habe ich außerhalb der Satire oder Ironie aber gewisse Bedenken. Auch wenn der Typ als Besserwisser, Nerd oder Unsympath auftreten soll, meine ich, dass der Autor sich dessen Penetranz allenfalls in der direkten Rede zueigen machen "sollte" und nicht im normalen Erzählduktus auf einen Stil einzuschwenken, der die Beschreibung schwer lesbar werden lässt. Das kann nämlich nicht nur den Protagonisten unsympathisch machen, sondern auch das Buch an sich. Das wird man kaum wollen.
Beim Beispielsatz von Thomas74 stören mich, dessen ironischer Komponente eingedenk, weder die Länge noch das Vorhandensein mehrerer Nebensätze an sich, sondern vielmehr die Verknüpfung zu vieler in sich geschlossener Gedankengänge und das Hin- und Herspringen zwischen den Anknüpfungspunkten. Hier wären daher in der Tat mehrere Sätze geeigneter, ohne dadurch den Effekt des nervigen Nerds mit zu viel Mitteilungsbedürfnis zu konterkarieren. Erst den Hauptsatz inmitten drölf Nebensätzen suchen zu müssen, die mit dem Hauptsatz nur lose interagieren, ist schwierig, auch wenn man auf Bandwurmsätze voll abfährt.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
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04.01.2024 18:46
von Ralphie
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Ich liebe auch lange Sätze - vor allem, wenn man am Schluss nicht mehr weiß, wie sie angefangen haben.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5448 Wohnort: OWL
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04.01.2024 18:52
von Willebroer
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Ich liebe auch lange Sätze - vor allem, wenn man am Schluss nicht mehr weiß, wie sie angefangen haben. |
Möglicherweise ist auf diese Weise das Universum entstanden.
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