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Der Weihnachtsmann erzählt von seiner Arbeit


 
 
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag18.12.2023 18:08
Der Weihnachtsmann erzählt von seiner Arbeit
von Eris Ado
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin der Weihnachtsmann und verteile wie es meine Aufgabe ist, Geschenke. Natürlich komme ich nicht durch den Kamin. Ich komme durch die Türe oder ein geöffnetes Fenster. Selbstverständlich besuche ich nicht alle Menschen, das ginge ja nicht. Ich besuche pro Fest nur einen Haushalt, der auch nur aus einer einzelnen Person bestehen kann. Einzelpersonen sind mir am liebsten, weil da das unbemerkte Betreten des Hauses am leichtesten ist. Und unter den Alleinstehenden bevorzuge ich die Frauen, denn ich glaube, dass sich Frauen mehr über Geschenke freuen als Männer. Ich weiß es nicht, denn bei der Bescherung bin ich nicht dabei.

Ich beginne schon Wochen vor dem Fest mit der Vorbereitung. Ich beobachte aus sicherer Distanz mittels Fernglas das Haus der Auserwählten und studiere ihre Gewohnheiten. Wann werden die Fenster zum Lüften geöffnet? Wann geht sie zum Briefkasten? Bleibt die Türe dabei offen? Würde Weihnachten im Sommer stattfinden, hätte ich es sicherlich leichter. Aber nun gut, man kann nicht alles haben.
 
Am 24. Dezember betrete ich unbemerkt das Haus und verstecke mich in einem Schrank. Darin warte ich, bis die Bewohnerin ins Bett gegangen und eingeschlafen ist. Gute Kondition ist wichtig, denn dieses im Schrank stehen oder kauern, kann sich etliche Stunden hinziehen. Das ist der aufregendste Teil meiner Arbeit. Die Spannung, ob ich entdeckt werde, ist kaum auszuhalten, aber beglückend. Jeden Moment könnte die Schranktür aufgemacht werden.
Ich habe nur das Geschenk, eine Pinkelflasche und ein Messer zur Selbstverteidigung bei mir. Man weiß ja nie, wie Leute heutzutage auf den Weihnachtsmann reagieren.
Wenn ich sicher bin, dass die Bewohnerin schläft, schleiche ich mich in die Küche und lege da mein Geschenk auf den Tisch. Nichts großartiges, nur ein paar Socken. Aber das ist nicht so wichtig. Das größte Geschenk ist wohl, dass die Bewohnerin weiß, dass es mich gibt, und dass ich an sie denke.
Danach verlasse ich das Haus.

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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 614
Wohnort: Bayern


H
Beitrag18.12.2023 19:39

von HansGlogger
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Sehr lustig erzählt, mit zwei Wendungen. Bei der Sache mit dem Messer dachte ich, jetzt gibt er sich als Serienmörder zu erkennen un dann legt er doch nur Socken auf den Tisch.

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Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
W

Alter: 71
Beiträge: 641
Wohnort: Berlin


W
Beitrag18.12.2023 21:57

von wohe
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Hi Eris Ado,
H.G. hat recht. Wie am Messer erkennbar, musst Du noch ein wenig am Karma Deines alter ego arbeiten. Mit ein paar Spritzern irgendwelcher Phromone, erhobenen Händen und einem freundlichen Lächeln (ok, dass könnte beim Rauschebart ein Problem sein) könnte man eine offene Schranktür ev. auch überleben.
Ansonsten empfehle ich das Zurücklassen einer Visitenkarte oder eines (natürlich Vollmilch-)Weihnachtsmanns, da im Zeitalter der vorsichtshalber bei diversen Freunden hinterlegten Schlüssel (das übliche Problem: Schlüssel drin, Tür zu, Wohnungsinhaber draußen) zu Fehlinterpretationen kommen kann.
Nette Geschichte.
MfG Wohe
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1243
Wohnort: An der Elbe


Beitrag18.12.2023 22:00

von Arminius
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Der minimalistische Weihnachtsmann. Könnte allerdings mit dem Gesetz in Konflikt kommen (Stalking, Spannerei, Hausfriedensbruch...).
Trotzdem ein sympathischer Typ. Der darf auch mal zu mir kommen. Dann trinken wir ein paar Gläschen selbst angesetztes Eau de Noix.
Hübsch erzählt.


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Gast







Beitrag18.12.2023 23:01

von Gast
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Hallo Eris Ado,

 Daumen hoch gern gelesen!

Könnte man als eine Art Parabel über den tieferen Sinn des Schenkens lesen.

Aus der Perspektive des Schenkenden: Da hätten wir zunächst den Aspekt des Risikos, der wohl mit jedem Akt des Schenkens verbunden ist. Hier ist es nicht das (vergleichsweise harmlose) Risiko, dass das Geschenk selbst nicht gefallen könnte, sondern das Risiko des im Schrank vorzeitig Entdeckt-Werdens – mit unvorhersehbaren Folgen.
Der Weihnachtsmann braucht eine gute Portion Geduld, Mut und Geschick, um seine Mitmenschen beglücken zu können. Er muss sich richtig Mühe geben. Das Geschenk selbst spielt gar keine Rolle.  Aber das tut es doch ohnehin nur noch selten: siehe https://www.philomag.de/artikel/adorno-und-das-schenken
 
Aus der Perspektive der Beschenkten, die nur indirekt, als Vermutung des Weihnachtsmanns aufscheint: Vielleicht ist das Beglückendste am Beschenkt-Werden der Gedanke, dass noch jemand meine Existenz wahrgenommen hat.

LG
DLurie
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag18.12.2023 23:45

von Eris Ado
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Vielen Dank an alle Kommentatoren.

Etwas erstaunt bin ich, dass der Weihnachtsmann als halbwegs sympathisch eingeschätzt wird. Gut, er hinterlässt ein Geschenk. Dieses Geschenk wird keine Freude auslösen, sondern Angst. Die Wohnungsinhaberin weiß dann, dass jemand in der Wohnung war, während sie schlief. Oder möglicherweise noch da ist.
Das muss dem Weihnachtsmann bewusst sein, weil er sich ja sehr ausgiebig mit der Schenkerei beschäftigt.
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Gast







Beitrag19.12.2023 12:13

von Gast
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Eris Ado hat Folgendes geschrieben:

Etwas erstaunt bin ich, dass der Weihnachtsmann als halbwegs sympathisch eingeschätzt wird. Gut, er hinterlässt ein Geschenk. Dieses Geschenk wird keine Freude auslösen, sondern Angst. Die Wohnungsinhaberin weiß dann, dass jemand in der Wohnung war, während sie schlief. Oder möglicherweise noch da ist.
Das muss dem Weihnachtsmann bewusst sein, weil er sich ja sehr ausgiebig mit der Schenkerei beschäftigt.


Dann wäre dein Weihnachtsmann also ein Psychopath, der Angst verbreiten will? Da lag ich ja völlig daneben mit meiner Interpretation...

LG
DLurie
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag19.12.2023 12:33

von Eris Ado
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Zitat:
Dann wäre dein Weihnachtsmann also ein Psychopath, der Angst verbreiten will? Da lag ich ja völlig daneben mit meiner Interpretation...


Er könnte natürlich auch Autist sein, der wirklich Freude bereiten will. Dann läge deine Interpretation im Ziel.
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nebenfluss
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Beitrag19.12.2023 13:03

von nebenfluss
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Eris Ado hat Folgendes geschrieben:

Er könnte natürlich auch Autist sein, der wirklich Freude bereiten will. Dann läge deine Interpretation im Ziel.

Das trifft mein Gefühl beim Lesen am ehesten.
Oder: Er führt nur stumpf den Auftrag einer höheren Macht aus und fühlt sich für das, was er möglicherweise auslöst, nicht zuständig.


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V.K.B.
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Beitrag20.12.2023 01:01

von V.K.B.
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Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Er könnte natürlich auch Autist sein, der wirklich Freude bereiten will.
Wohl eher Diskordier. Oder beides. Ich hab schließlich auch gerade darüber nachgedacht, ob man das mal wirklich machen sollte. Vielleicht mit einer Dose Ravioli statt Socken?

Gerne gelesen.


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nebenfluss
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Beitrag20.12.2023 01:19

von nebenfluss
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht mit einer Dose Ravioli statt Socken?

Hast du noch nie Ravioli aus der Dose gegessen oder bist du ein Sadist?
Keine ernstgemeinte Frage!


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V.K.B.
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Beitrag20.12.2023 01:42

von V.K.B.
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht mit einer Dose Ravioli statt Socken?

Hast du noch nie Ravioli aus der Dose gegessen oder bist du ein Sadist?
Keine ernstgemeinte Frage!
Nein und ja.
Keine ernstgemeinte Antwort.
Ich musste nur gerade an einen Zehntausendertext von mir denken, von wegen postmoderner Terrorist, der Leute Dinge in die Wohnung stellt. Und da waren es Raviolidosen, die auch Splitterbomben sein könnten, falls du dich erinnerst. Dieser Weihnachtsmann fiele in eine ähnliche Kategorie.


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Skatha
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Beitrag20.12.2023 12:11

von Skatha
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Ich habe den Text vielleicht realer gelesen, als gut wäre.

Zunächst nahm ich an, es würde sich um einen Einbrecher / Serientäter handeln, der mit schräg-krankem Humor von seinen Streifzügen zur Weihnachtszeit erzählt und sich dabei als "Weihnachtsmann" deklariert: nur ein Haushalt, mehr geht sich nicht aus, und hauptsächlich Alleinstehende, bevorzugt Frauen - die können sich schlechter wehren im gegebenen Fall, so vermutlich die Annahme des selbsternannten Weihnachtsmanns und der tatsächliche Grund für die Auswahl seiner Beschenkten/Opfer iGz zu dem Scheingrund, den er seiner Leserschaft vorzugaukeln versucht (oder den er sich in seinem Realitätsverlust selbst einreden muss zwecks Aufrechterhaltung des Rollenspiels), Frauen täten sich mehr über Geschenke freuen als Männer.

Spätestens im letzten Absatz wird klar, das ist kein Raub. Zumindest kein klassischer. Hier scheint ein Stalker und Psychopath am Werk: gestohlen werden keine materiellen Güter, gestohlen wird der Betroffenen ihr Sicherheitsgefühl, 'geschenkt' werden Trauma, Angst und Einschüchterung.
Zitat:
Das größte Geschenk ist wohl, dass die Bewohnerin weiß, dass es mich gibt, und dass ich an sie denke.

Beim Lesen keimte ein unwohles Gefühl in mir auf.

So gesehen, ein handwerklicher guter und stark erzählter POV.

LG Skatha


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Eris Ado
Klammeraffe


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Beitrag20.12.2023 13:05

von Eris Ado
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Vielen Dank für alle Kommentare.

Skatha hat Folgendes geschrieben:
nur ein Haushalt, mehr geht sich nicht aus, und hauptsächlich Alleinstehende, bevorzugt Frauen - die können sich schlechter wehren im gegebenen Fall, so vermutlich die Annahme des selbsternannten Weihnachtsmanns und der tatsächliche Grund für die Auswahl seiner Beschenkten/Opfer iGz zu dem Scheingrund, den er seiner Leserschaft vorzugaukeln versucht (oder den er sich in seinem Realitätsverlust selbst einreden muss zwecks Aufrechterhaltung des Rollenspiels), Frauen täten sich mehr über Geschenke freuen als Männer.


Ja, die angegebene Begründung des Weihnachtsmanns ist sehr schwach. Es ist naheliegend, dass dieses Versteck-Spiel für ihn eine sexuelle Bedeutung hat und er deshalb am liebsten Frauen beschenkt, weil er sich zu diesen sexuell hingezogen fühlt. Wie bewusst dies dem Weihnachtsmann ist, bleibt unklar. Wenn er wirklich manchmal Männer als Beschenkte wählt, dann dient das wohl hauptsächlich dazu, die sexuelle Komponente seines Verhaltens vor sich selbst zu verleugnen.
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag20.12.2023 13:23

von Eris Ado
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht mit einer Dose Ravioli statt Socken?


Eine Dose Ravioli in der Küche wird vielleicht nicht als Geschenk erkannt. Man könnte auch ein Buch ins Bücherregal stellen. Das fällt vielleicht auch nicht auf. Das sind Geschenke für Weihnachtsmänner, die gerne im Unklaren bezüglich ihres Wirkens bleiben wollen.
Offensichtlich wäre ein Bild, das man an die Wand hängt. Oder vielleicht doch nicht? Hängt von der Auswahl ab. Ein dezentes Motiv fällt vielleicht nicht sofort auf.
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nebenfluss
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Beitrag20.12.2023 16:11

von nebenfluss
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Sorry, Doppelpost.

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nebenfluss
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Beitrag20.12.2023 16:14

von nebenfluss
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Na toll.
Jetzt habt ihr es geschafft, der Story den letzten Rest weihnachtliche Atmo zu rauben und mich statt dessen in solche Assoziationen zu stürzen.

I like
to feel the suspense
when I'm certain you know I am there
I like
you lying awake
your bated breath charging the air
I like
the touch and the smell
of all the pretty dresses you wear

Intruder's happy in the dark
Intruder come
Intruder comes and he
leaves his mark


@Skatha: Deine rabenschwarze Fantasie in Ehren, bleibe ich für mich lieber bei der Lesart, er hielte sich wirklich für den Weihnachtsmann, der eine unschuldige Freude bereiten will, aber naiverweise "vergisst", seine himmlische Visitenkarte zu hinterlassen.

Nennt mich Weichei, aber so gefällt es mir besser Embarassed


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Arminius
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Beitrag20.12.2023 16:23

von Arminius
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Nennt mich Weichei, aber so gefällt es mir besser

Ja, so geht es mir auch. Ich unterstütze diesen Standpunkt entschieden.


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Eris Ado
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Beitrag20.12.2023 16:51

von Eris Ado
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Jetzt habt ihr es geschafft, der Story den letzten Rest weihnachtliche Atmo zu rauben und mich statt dessen in solche Assoziationen zu stürzen.


Nicht schlecht.
"The Police - Every breath you take" würde auch passen. Wobei erstaunlich viele Leute denken, das sei ein Liebeslied.
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V.K.B.
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Beitrag20.12.2023 20:56

von V.K.B.
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Jetzt aber besser nicht weiter auf der Schiene, sonst sind wir gleich wieder bei Gedichten vom Rammstein-Frontman.

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RaiBruHerte
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Wohnort: Rheinf


Beitrag21.12.2023 08:58

von RaiBruHerte
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Der Text  baute in mir ein mulmiges Gefühl auf. Er ist sehr gut geschrieben und macht deutlich: Nicht überall wo Weihnachtsmann draufsteht, ist Weihnachtsmann drin; schon gar nicht im Schrank.
Für mich hat das Ganze eher eine Note von Revier abstecken und subtiles Eindringen ins Intime. Hoffen wir, dass der Osterhase liebenswerter ist.
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag21.12.2023 14:28

von Eris Ado
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Danke für die Kommentare.

Mögliche Fortsetzung:

Ende November ist mir ein seltsamer Typ aufgefallen, der mich beobachtet. Ich habe mich mit dem Mädels beredet und die meinten eine Anzeige bringe nichts. Solange der Typ nur mit Fernglas im Auto sitzt, machen die nichts, sagten sie. Claudia sagte, dass der Typ wahrscheinlich der Weihnachtsmann sei, über den die städtische Gerüchteküche einiges zu erzählen wusste. Angeblich schleicht der zur Weihnachtszeit durch die Gegend und hinterlässt Geschenke auf dem Küchentisch. Unglaublich, dass den noch keiner angezeigt hat. Aber irgendwie auch verständlich. Was soll man auch sagen. „Hilfe, jemand ist in meine Wohnung eingedrungen und hat mir ein Geschenk hinterlassen!“. Die halten einen doch für eine überdrehte Ziege.

Der Weihnachtsmann stand im Schrank. Irgendwie verlief der Tag nicht wie gewohnt. Ständig hörte er die Türglocke läuten. Immer neue Gäste kamen. Oder eher Gästinnen, weil er nur weibliche Stimmen vernahm. „Super, jetzt macht die an Heiligabend Mädelsabend“, dachte er. „Das kann ja lange dauern bis die zu Ende getratscht haben.“
Hier irrte er sich. Denn schon bald nach diesen Gedanken wurde die Schranktür aufgerissen. Der Weihnachtsmann sah etwas auf seinen Kopf zurasen.
Das nächste, was er wahrnahm, waren Frauen, die im Halbkreis um ihn standen. Kerzenschein erhellte den Raum. Der Weihnachtsmann wollte sich aufrichten, konnte es aber nicht, weil er gefesselt war. Er hob seinen Kopf soweit wie möglich und sah, dass er nackt war.
Derweil stimmten die Frauen ein Gebet an: „Satan, wir danken Dir für dieses Geschenk ...“

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