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Der Wunsch


 
 
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 752



Beitrag03.11.2023 21:43
Der Wunsch
von Eris Ado
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Der Wunsch

Drei Personen beliebigen Geschlechts stehen herum und unterhalten sich.

Person 1: Im Fernsehen läuft ja auch nichts mehr richtiges.
Person 2: Dann beschwere dich halt bei den Verantwortlichen.
Person 1: Da kann ich genausogut mit meiner Waschmaschine reden.
Person 3: Wenn ich drei Wünsche frei hätte, dann würde ich mir ganztägiges, gutes Fernsehprogramm wünschen.

Es blitzt, es donnert, ein Gott beliebigen Geschlechts erscheint.

Gott: Ich habe heute meinen guten Tag. Ein Wunsch sei euch gewährt.
Person 1: Sind für Wünsche nicht Feen verantwortlich?
Person 3: Und sollten es nicht drei Wünsche sein?
Gott: Immer diese Nörgelei. Ihr solltet euch glücklich schätzen, dass ich euch einen Wunsch gewähre. Und ich bin der Herr über alles, auch über Feen. Ihr bekommt also so eine Art Chefarztbehandlung!
Person 2: Apropos Chefarzt: Warum gibt es so viele Krankheiten, so viel Leid in der Welt?
Gott: Ich bin nicht hier um Fragen zu beantworten. Also, wollt ihr nun einen Wunsch erfüllt bekommen, oder nicht?

Die drei Personen stecken ihre Köpfe zusammen. Nach kurzer Aussprache verkünden sie im Chor:

Person 1,2,3: Wir wollen die Freiheit.
Gott: Ich dachte, ihr wolltet gutes Fernsehprogramm.
Person 3: Das galt nur für drei Wünsche. Aber da Du so geizig bist, mussten wir uns für das entscheiden, was uns am wichtigsten ist.
Gott: Ihr seid doch frei. Ich sehe keine Ketten an euch.
Person 1:  Du verstehst uns falsch. Wir wollen die Willensfreiheit.
Gott: Da habt ihr einen heiklen Wunsch geäußert. Was versteht ihr denn darunter?
Person 2: Na, es soll uns möglich sein in identischen Situationen unterschiedlich handeln zu können.
Gott: Es gibt keine identischen Situationen. Eine Situation tritt nur einmal ein. Aber ich sehe schon, worauf ihr hinauswollt. Ihr lehnt den Determinismus ab. Ihr wollt nicht, dass die Welt eure Gedanken führt. Dann werft doch jedesmal, wenn ihr eine Entscheidung zu fällen habt eine Münze.
Person 2: Das löst unser Problem nicht, weil die Welt trotzdem unser Geschick bestimmt, weil so ein Münzwurf durchaus berechenbar ist. Nicht von uns Menschen, aber der berüchtigte Laplacsche Dämon könnte es.
Person 3: Selbst wenn es gelänge absoluten Zufall herzustellen, wäre das nicht was wir begehren. Unsere Entscheidungen sollen uns zurechenbar bleiben.

Gott verzieht das Gesicht, raucht eine. Dann nimmt er den Gesprächsfaden wieder auf.

Gott: Ihr wollt eine Freiheit, die nicht determiniert ist, die aber auch nicht zufällig sein darf?
Person 1: Ganz genau.
Gott: Ihr wisst schon, dass dies unmöglich ist. Nicht einmal ich besitze diese Freiheit. Seit ich existiere, muss ich mich den Gesetzen der Existenz unterwerfen. Entweder es tickt etwas in einem, oder man macht alles zufällig.
Person 2: Was trifft auf dich zu?
Gott: Sehe ich aus wie ein Würfel? In mir tickt selbstverständlich etwas. Dieses Ticken lässt mich meine Entscheidungen treffen.
Person 1: Du hast die Welt gar nicht freiwillig erschaffen?
Gott: So scharf würde ich das nicht formulieren. Sagen wir einfach ich habe sie zwangsläufig erschaffen, oder noch besser: Die Welterschaffung war alternativlos. Aber nun zurück zu eurem Wunsch. Was wollt ihr?

Die drei Personen stecken wieder die Köpfe zusammen.

Person 3: Bitte nicht böse sein. Wir verstehen, dass es gewisse Schwierigkeiten bei der Erfüllung unseres Wunsches gibt. Aber wir wollen trotzdem die Freiheit.


Gott explodiert.


Person 2: Gott ist tot! Und wir haben ihn getötet!
Person 1: Schrecklich. Aber wir sind unschuldig. Unser Wunsch war alternativlos.
Person 3: Kann man so sehen. Aber wer gibt uns jetzt die Freiheit?
Person 1: Vielleicht kommt ja doch noch eine Fee vorbei.

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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1244
Wohnort: An der Elbe


Beitrag04.11.2023 16:33

von Arminius
Antworten mit Zitat

Der Mensch könnte mit seinem Gemäkel selbst Gott auf die Palme bringen. Mehr als einen kurzen Einakter braucht es dazu nicht.
Sollte man unbedingt mal auf einer Kleinkunstbühne zur Aufführung bringen Daumen hoch


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Line Kölsch
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 39



Beitrag04.11.2023 18:01

von Line Kölsch
Antworten mit Zitat

Danke für diesen interessanten und originellen Text. Ich habe ihn sehr gern gelesen. Ich schließe mich Arminius an. Man sollte die Szene einmal aufführen.😀
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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 752



Beitrag04.11.2023 22:14

von Eris Ado
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@Line Kölsch, @Arminius
Danke für positiven Einschätzungen.
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stuffi
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 26
Wohnort: München, Bonn


Beitrag22.11.2023 16:47

von stuffi
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Moin Eris,

als alter Philosoph spricht mich dein Text natürlich an. Mit der Willensfreiheit ist das so eine Sache.
Bei den identischen Situationen habe ich gleich an den Esel von Buridan gedacht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Buridans_Esel
Bei dem Zufall an den ontologischen Kontingezbegriff:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontingenz_(Philosophie)

Das Ende hat mich noch nicht so ganz überzeugt, da die drei ja eigentlich nur ihren Wunsch wiederholen. Die Explosion Gottes daraufhin halte ich für nicht ausreichend hervor geführt.

In Per Anhalter durch die Galaxis löst sich Gott in ein Logikwölkchen auf, nachdem er in ein Paradoxon geführt wird (Der Babelfisch ist ein Lebewesen, das nach Einführung alle Sprachen des Universums übersetzen kann):

Zitat:
"Ich weigere mich, zu beweisen, das ich existiere", sagt Gott, "denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts!" - "Aber", sagt der Mensch, "der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich deiner Argumentation zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum." - "Ach, du lieber Gott", sagt Gott, "daran habe ich gar nicht gedacht", und löst sich prompt in ein Logikwölkchen auf.


Vielleicht ließe sich für deine Zwecke aus dem Kontingenzbeweis Gottes etwas stricken, was den Allmächtigen in die Bredouille bringt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesbeweis#Via_III:_Kontingenzbeweis
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1244
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Beitrag22.11.2023 17:16

von Arminius
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Bitte jetzt nicht wieder diese Diskussion lostreten. Die hatten wir schon in einem anderen Faden: https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=77467&postdays=0&highlight=glaubt++gott&start=0

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stuffi
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Beitrag22.11.2023 17:25

von stuffi
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Diskussion??? Ich wollte mich nicht über die Existenz Gottes streiten, sondern auf eine narrative Schwäche aufmerksam machen, sowie Anregungen zur Behebung geben.
Das ist schon etwas anderes. Immerhin existiert er in dieser Diegese ja ganz offensichtlich.
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V.K.B.
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Beitrag22.11.2023 20:37

von V.K.B.
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Hi Eris,
also ich fand das Ende witzig und auch stimmig.

@stuffi
Es geht doch gar nicht darum, welches Paradox ihn jetzt genau negiert, sondern die eigentliche Pointe ist doch, das der anscheinend von Gott nicht erfüllbare Wunsch alternativlos (euphemistisch für determiniert) war und sie deshalb an diesem festhalten mussten, so wie auch Gottes Erschaffung der Welt alternativlos/determiniert war. Letztendlich hätte Gott sich dann doch schon mit dem Erschaffen der Welt, kulminierend in diesen Personen, die diesen Wunsch äußern, selbst ausgelöscht, notwendigerweise. Für mich ist das mindestens on par mit Buridans Esel und reicht als Paradoxon völlig aus, diese Geschichte zu tragen.

die ich, wieder @Eris, übrigens sehr gerne gelesen habe.

Obwohl man natürlich, da hat stuffi schon recht, noch mehr daraus machen könnte. Ob dafür eine Notwendigkeit besteht, könnte dann Inhalt einer weiteren philosophischen Diskussion sein.

Sicherheitshalber noch @Arminius: Auch mir ging es bei der Antwort an stuffi nicht um "real-world-stuff" (Gott ist schlichtweg weder absolut schlüssig zu beweisen noch zu widerlegen), sondern um die interne Logik der Geschichte.


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Arminius
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Beitrag22.11.2023 20:54

von Arminius
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
@Arminius: Auch mir ging es bei der Antwort an stuffi nicht um "real-world-stuff" (Gott ist schlichtweg weder absolut schlüssig zu beweisen noch zu widerlegen), sondern um die interne Logik der Geschichte.

Glaub ich Dir ja. Aber wenn die Spur erst mal gelegt ist...
Alles gut. Mir ging es nur darum, dass sich hier nicht wieder eine fundamentale Grundsatzdiskussion mit altbekannten Argumenten entzündet. Dafür gibt es ja den von mir gelinkten Faden.


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Eris Ado
Klammeraffe


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Beitrag22.11.2023 20:59

von Eris Ado
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Danke an alle für Anregungen und Lob.

Ja, der Nerv-Faktor könnte etwas ausgebaut werden. Gott explodiert doch etwas leicht. Andererseits weiß man auch nicht wie stabil Gott ist. Wenn man sich an Philipp Mainländer orientiert, dann wohnt Gott der Wille zum Nichts inne und wartet vielleicht nur auf eine günstige Gelegenheit sich aus der Existenz zu befördern.

Ich habe die Idee da mehrere Aufzüge zu machen. Gott stirbt jeweils am Ende. Tod durch Genervt Sein, Tod durch Theodizee, usw.
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stuffi
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Beiträge: 26
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Beitrag22.11.2023 22:43

von stuffi
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@Arminius
Also, außer deiner Verlinkung zu dem Thread sehe ich keine "Spur" zu dieser Grundsatzdiskussion. Aber nun gut...

@V.K.B.
Ich glaube auch nicht, dass man sich daran stören muss. Da ich mich ein bisschen in dem Metier auskenne, hätte ich einfach etwas mehr erwartet. Deine Interpretation, dass der Wunsch eben auch determiniert ist, wäre sogar eine spannende Zwickmühle, wie ich finde, in der man auch mal explodieren kann. Aber dafür ist es doch etwas vage gehalten. Ich mag den kleinen Einakter übrigens auch. Vielleicht ist das nicht deutlich genug herausgekommen.

@Eris Ado
Dass er aus Genervtheit explodiert, habe ich jetzt nicht herausgelesen, halte das aber ebenfalls für eine elegante Lösung, wenn dementsprechend gearbeitet.
Das mit den mehreren Aufzügen erinnert mich dunkel entweder an ein Fernseh- oder Youtube-Format, dass zwar nicht mit Gottes Ende spielte, aber mit kleinen Anekdoten aus seinem Kontakt mit den Menschen. Ich erinnere mich leider nicht mehr recht.
Ich glaube jedenfalls, du könntest da an etwas Interessantem dran sein.
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V.K.B.
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Beitrag22.11.2023 23:00

von V.K.B.
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stuffi hat Folgendes geschrieben:
Deine Interpretation, dass der Wunsch eben auch determiniert ist, wäre sogar eine spannende Zwickmühle, wie ich finde, in der man auch mal explodieren kann. Aber dafür ist es doch etwas vage gehalten.
Findest du? Gerade dadurch, dass Gott vorher die determinierte Erschaffung der Welt euphemistisch als "alternativlos" bezeichnet und das am Ende wortwörtlich und in Verbindung mit "ist aber nicht unsere Schuld" aufgegriffen wird, fand ich das geradezu … alternativlos.

Dass Gott aus Genervtheit explodiert, habe ich jetzt auch nicht herausgelesen. Ich dachte, er explodiert, weil er den Wunsch nicht erfüllen kann, was im Widerspruch zu seiner Allmacht steht. Als hätte er mit seiner Schöpfung im übertragenen Sinne versehentlich auch den berüchtigten unhebbaren Stein miterschaffen (und seine Allmacht damit aufgegeben (mein Ausweg aus dem Paradox)), und der wäre ihm dann auf den Kopf gefallen. Aber anscheinend hab ich da mehr in die Pointe reingelesen, als gemeint war.


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Eris Ado
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Beitrag22.11.2023 23:41

von Eris Ado
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Dass Gott aus Genervtheit explodiert, habe ich jetzt auch nicht herausgelesen. Ich dachte, er explodiert, weil er den Wunsch nicht erfüllen kann, was im Widerspruch zu seiner Allmacht steht. Als hätte er mit seiner Schöpfung im übertragenen Sinne versehentlich auch den berüchtigten unhebbaren Stein miterschaffen (und seine Allmacht damit aufgegeben (mein Ausweg aus dem Paradox)), und der wäre ihm dann auf den Kopf gefallen.


Gott selbst ist ja dem Determinismus unterworfen. Das beschränkt seine Allmacht.

Er explodiert ja auch, weil er den Wunsch nicht erfüllen kann, aber die Leute dennoch nicht von diesem Wunsch ablassen. (Und auch nicht davon ablassen können.)
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Beitrag22.11.2023 23:56

von V.K.B.
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Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Gott selbst ist ja dem Determinismus unterworfen. Das beschränkt seine Allmacht.
Eben. Er ist schon vor seiner Schöpfung als höchstes denkbares Wesen disfunktional und damit zum Explodieren determiniert, sobald ihn jemand darauf hinweist. Und dass das passiert, hat er mit der Schöpfung der Menschen erst möglich gemacht und sogar determiniert. Eine Schöpfung, die, wie er mittlerweile eingesehen hat, auch schon determiniert war. Ananke/das Schicksal fickt halt jeden irgendwann, selbst Gott. Kommt eben zwingend dabei raus, wenn man als erste Ursache sozusagen die Random Seed des Universum legt, der man dann logischerweise mit unterworfen sein muss. Da beißt sich Oroboros in den Schwanz. So gesehen könnte man das Stück glatt als weiteres philosophisches "Warum es keinen Gott geben kann"-Argument lesen. Finde ich echt spannend, was dein Einakter so alles an Interpretationsmöglichkeiten hergibt, wenn man länger drüber nachdenkt.

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Christof Lais Sperl
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Der silberne Roboter


Beitrag23.11.2023 06:55

von Christof Lais Sperl
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Respekt Daumen hoch²

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HansGlogger
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Beitrag23.11.2023 20:50

von HansGlogger
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Zuerst mal rein technisch stelle ich mir die Explosion eines Darstellers auf einer Kleinkunstbühne recht aufwendig vor. Vielleicht sollte "Gott" das große MESA (Macht Euren Scheiß allein) sprechen und einfach abtreten oder sich in eine weiße Leinwand hüllen und sich auf den Boden legen, oder so was.

Inhaltlich scheinst Du zwei Hasen nachjagen zu wollen dem
https://de.wikipedia.org/wiki/Allmachtsparadoxon und der Frage nach dem Freien Willen bzw. Determinismus und dann noch der Theodizee hinterherzurufen: "Bleib doch mal kurz stehen!"
Ich würde mich auf ein Thema beschränken.


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Eris Ado
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Beitrag23.11.2023 23:48

von Eris Ado
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Danke für die Kommentare.


Das mit der Explosion sollte man hinbekommen können. Man könnte eine Knallerbse auf den Boden werfen und eine Stimme aus dem Off verkünden lassen, dass Gott explodiert sei. Ist ja ein absurdes Theaterstück.

Die Theodizee wird nur kurz erwähnt. Gott blockt sofort ab. Ausführlicher und Todesursächlich wird sie in einem anderen Aufzug behandelt werden.
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V.K.B.
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Beitrag24.11.2023 10:21

von V.K.B.
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben:
Zuerst mal rein technisch stelle ich mir die Explosion eines Darstellers auf einer Kleinkunstbühne recht aufwendig vor.
Ach was, da muss man sich nur an Olaf Ittenbach orientieren, was man mit Minimalbudget so alles an Splattereffekten hinkriegen kann Twisted Evil

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