Innere leere

[dyfso]

Eine leere Zeile
mehr fällt mir nicht ein
Vor der Maschine sitze und weile
es ist nichts in meinem Kopf, kein Reim

Diese Leere isst mich von innen auf
frustriert blicke ich auf alte Werke
In mir bin ich es, der sich in Frust ersäuft
versuche zu kommen zurück zu alter stärke

Mir schwebt da nur jemand im Kopf
ich kann nichts mehr als an sie denken
Es frustriert mich, ich die Pfeife stopf
unsere Wege werden sich zusammenlenken

Ich glaube, sie mag mich oder nicht
was bin ich für ein jämmerlicher Wicht
der vor der Maschine hockt und schreibt
während Amor die Pfeile für uns feilt

Ich sitze vor der Maschine
kann nur denken an sie
Ich verziehe finster die Miene
in meinen Gedanken war ich und flieh

[Soleatus]

Hallo Dyfso!

Ich komme noch einmal auf einen Punkt zurück, den ich, glaube ich, schon angesprochen habe:

"versuche zu kommen zurück zu alter stärke"

Das geht so nicht. Die richtige Wortstellung lautet "versuche zu alter Stärke zurückzukommen", und wenn du das fast bis zur Unkenntlichkeit umstellst, nur um das Reimwort ans Versende zu bekommen, folgt dir der Leser einfach nicht.

Ähnlich hier:

"Es frustriert mich, ich die Pfeife stopf"

"Ich stopfe die Pfeife" (Warum eigentlich die Pfeife? Auch so ein Punkt – sie wirkt, als wäre sie nur da, weil ein Reimwort benötigt wird!). Es gibt Techniken, wie man benötigte Reimworte ans Versende bekommt, ohne solche Verrenkungen ausführen zu müssen; die muss man sich bewusst machen und einüben. Ansonsten hilft, nicht zu reimen und sich stattdessen darauf zu konzentireren, genau und ansprechend(!) zu sagen, was gesagt werden soll.

Gruß,

Soleatus