Kinderreime bis zum Abwinken

[menetekel]

Jessasmaria, Zustände sind däs!

Die Unbelehrbare

Sandy, diese kleine Schlampe,
liegt sogar dem Heiner bei! -
Brie-Knies sind ihr einerlei.
Doch die Kösteritzer Wampe
stört den Liebesflussverlauf,
drum gibt sie am Ende auf,

zieht zurück in Lehmanns Kate,
lebt als Hausfrau brav und gut,
hat mit Sex nix mehr am Hut.
Nur zuweilen denkt sie Mate-
Tee ist kein Ersatz hierfür:
Leise klappt die Wagentür ...

[davidmuc]

Lehmann möchte ehrbar leben,
er lebt jetzt mit einer Haus-
frau. Es ist mit Heiner aus,
doch bleibt unbelehrbar: Eben  
gabs zuhause kalte Muscheln,
doch er ging mit Malte kuscheln.

[Michel]

[Michel]

Lehmann möchte ehrbar leben.
Er verkauft die schöne Uhr,
schneidet Bart sich und Tonsur -
bleibt erneut am Schmutze kleben:
Gleich nach seinem Keuschheitsschwur
keucht er wieder - in Cis-Dur.

[davidmuc]

Lehmann pflegt mit Gas zu heizen,
Früher mahnte keiner: Halt!
Früher ließ das Heiner kalt,
Jetzt beginnt sein Has zu geizen,
Jetzt glimmt bloß ein Teelicht fad,
weil er, was befehligt, tat.

[Tula]

Lehmann lässt sich nicht gern lumpen
und schon gar nicht zu Advent.
Nicht allein das Teelicht brennt
ohne Strom. Die Kerzenstumpen
taugen sicher immer noch ...
Lehmann schnarcht. Im Tisch - ein Loch!

[Michel]

Lehman lässt sich nicht gern lumpen.
Für Advent hat er geshoppt
und das Teelicht noch getoppt.
Nächtens knetet er den Klumpen,
drückt und walzt ihn wie bekloppt.
Trotzdem: Seine Kerze floppt.

[menetekel]

Ihr scheint alle dem Weihnachtsfest einen IKEA-Besuch vorgeschaltet zu haben. Dort gibt es Teelichter stets besonders günstig, die zudem als funktionierender Ersatz für Billy-Regale gelten.
(Lehmann soll über drei Regale und 666 Lichtlein verfügen ... )
Wir sind ganz anders und üben uns allenfalls im Zählen der Strophenformen.
Etwas "Neues" kommt hinzu: Nämlich der fünfhebige jambische Vierzeiler,  a b a b, im Wechsel männlich / weiblich endend.

Im Köttbullar-Paradies

Fahr hin zum hochgelobten Möbelhaus,
dem  schwedisch-weißlich gleißenden Gestade;
und gehst du dann mit einem Teelicht raus,
erhellt dir dies die dunklen Outdoorpfade!

[davidmuc]

Herr Lehmann isst mit Dorothea Quiche
auf weißen Stühlen namens Ekedalen
vor Melltorp - so heißt sein Ikeatisch,
danach will man sich auf der Decke aalen.

Sie fragt sich, ob sie bei Ikea wär:
die Gläser Sällskaplig sind eher Kelche,
im Badschrank Enhet liegt Nivea Care,
im Garten grasen zwei Ikea-Elche.

Sie ahnt, wo es den Spiegel Ludvig gibt,
dass man sich bald im Bettchen Gutvik liebt,
und sie danach an ihren Beinen kleben -  

Nicht, dass man nach dem ersten kleinen Beben,
sich gleich, als man sich endlich näher kam
am Teppich Stoense (klar, Ikea) nahm.

[davidmuc]

Die Tagesschau und diese ganzen Themen?
(Krieg, Flucht und Unterdrückung sind erwähnt)
Nein, Kuscheln, Vögeln, Feiern, Tanzen, Gamen
Ist, wonach Lehmann sich im Winter sehnt.

Und scheint sich dafür manchmal leis zu schämen:
Dass man sich an den ganzen Dreck gewöhnt.
Drum scheint ihn oft der ganze Scheiß zu lähmen,
Oft scheint Herr Lehmann fast wie weggedröhnt.

Wir möchten Lehmann jetzt zum Test befragen
Wie wird er sich beim Weihnachtsfest betragen?

[Michel]

Dass man sich an den ganzen Dreck gewöhnt,
scheint man dafür sich manchmal leis zu schämen.
Zur Weihnachtszeit sind Blut und Dreck verpönt,
es wird erwartet, sich nicht viel zu grämen.

Allein: Was bleibt uns? Werd ich depressiv,
wird davon keinem einz'gen Menschen wärmer
und meiner Hoffnungslosigkeiten Mief
macht keinen reicher und uns alle ärmer.

Heut werde ich mal die Verzweiflung schwänzen
und spende fett an Ärzte ohne Grenzen.

[poetnick]

Wir sitzen. Warm und trocken, deprimiert
und während fern, doch stet Haubitzen wummern
sind Arten, rot gelistet, dezimiert.
Da will man gern in Bett und Muschel schlummern,

vielleicht zu zweit, so gar nicht reserviert,
noch einmal winters, (wenn es geht) nen Schneemann
erbaun. Die Möhre, Fifa- unzensiert,
bunt! Vorm TV weint, dank Katarrh, Nachbar Lehmann.

[davidmuc]

Herr Lehmann, immerhin, entflieht dem Nightmare
als er sich an die warme Heizung krallt.
er kommt in Bayern einer holden Maid näher,
mit einem Hund, laut Maid “a Kreizung halt”.
 
Herr L. macht eine konzentrierte Miene.
Soweit Herr Lehmann sieht, ist sie korrekt
und keine überparfümierte Trine,
am Abend trinken sie bei Rico Sekt.

zum Abschluss reicht man von Kuh Trude Käse
und seine Maid vertritt die krude These.
die sie verteidigt und die sie verficht:

One love, das könne, mit Verlaub, nicht reichen.
Rechtfertigt sie damit nich Raub, nicht Leichen?
Stützt sie damit etwa die Fifa-Sicht?

[davidmuc]

Der Blick von meene Frau is nich die Sonne,
ihr Mund nich rot wie die Koralle meist.
Bei ihrem Look bekreuzicht sich die Nonne
und betet, dass se bald nach Malle reist.

Von Ihren Wangen schickt der Fusel Grüße
und Wein im Tetrapack: der beste Deal,
Ihr Maul stinkt schlimmer als die Gruselfüße
und fragste was, starrt sie indes debil.

Det sind auch niemals nich die zarten Geigen,
nee, wennse spricht dann klingt det heiser, kalt.
Mehr Anmut kann sogar ihr Garten zeigen,
Bei der Prinzessin macht keen Kaiser halt.

Und dennoch - hat auch die PR gewarnt,
ick liebe sie - hats irgendwer geahnt?

[Michel]

Ick liebe ihr, auch ganz ohne Korallen.
Ick liebe ihr, auch wenn der Fusel stinkt.
Ick liebe ihr, auch wenn die wirklich drallen
Momente weg sind und sie Tetra trinkt.

Ick liebe ihren breitgesessnen Hintern,
(der meinem ziemlich ähnelt - ick geb's zu)
ick hoffe, dass in ziemlich vielen Wintern
wir sitzen - breit - bei Fusel und Ragout.

[Tula]

Hallo David
Dass du jetzt sogar den alten Shakespeare durchschüttelst

Ich hätte ja einen Wunsch zu Weihnachten. Aber nein, ich muss mich mit dem Faden hier begnügwn. Kommt dein Buch endlich im nächsten Jahr?

LG
Tula

[Tula]

meine Domina
(ein vergeblicher Versuch, Shakespeare zu übersetzen)

Ihr Blick erinnert mich an einen Hund,
der sich aus Spaß den netten Nachbarn packt.
Die Brust, schneeweiß einst, knittert sich im Schwund.
Man sieht‘s ja nicht, denn sie ist voll-verlackt.

Rot-weiße Rosen aus Damaskus gab
ich oft, damit sie die als Peitsche nutzt.
Schön parfümiert und glänzend auch der Stab,
mit dem sie mir, na ja ihr wisst schon … putzt.

Ich lausche gern wenn sie mich konstruktiv
im Dialog wie einen Leu bezwingt.
Vor allem wenn ich doch mal länger schlief.
Dann schallt‘s bis die Gardinenstange singt.

Gewiss stimmt hier nicht alles was ich schreib.
Ich liebe die Metapher und mein Weib.

[Tula]

Ich stellte später fest, die Form forderte Kadenzen im Wechsel m/w. Hier ein aktueller Nachtrag:

Das wars. Schluss aus. Die Mannschaft fährt nach Haus.
Man flucht. Man flennt und schiebt's auf die Vogonen.
Der Gläubige stellt jetzt ein Teelicht raus.
Ein Sponsor grinst. Nach Tränen gibts Millionen.

LG
Tula

[Michel]

Der Gläubige stellt jetzt ein Teelicht raus,
um diese finstre Zeit doch zu erhellen.
Der Wind fegt schneidend kalt um jedes Haus
und Lehmann wünscht sich fort auf die Seychellen.


Ein Windstoß - und das war's. Schluss, aus.

[menetekel]

Schamlos

Der Gläubige(r) stellt nun ein Teelicht raus
und hofft auf pünktlich-ehrliche Bezahlung;
sein Schuldner eilt indes zum Freudenhaus,
erbittet weihnachtsfromme Untermalung!

[Michel]

Also Malen nennt man das jetzt.

[davidmuc]

Große Klasse!


Sagt selbst, das war nicht ganz der feine Stil:
Der letzte Duft vom Glühweinstand verhauchte,
als Lehmann trunken auf die Steine fiel
und sich dabei die linke Hand verstauchte.

Sagt selbst, das war nicht ganz die feine Art:
Dass Lehmann noch, trotz schwerem Kater, protzte:
Ich fahr noch Achterbahn! Nur eine Fahrt!
Bevor er freilich auf den Prater kotzte.
 
Sagt selbst, das war nicht ganz das feine Maß:
Sein Schlüssel war daheim im Schlüsselfach!
Drum klopfte er an einer warmen Bar.

Man ließ ihn ein, weil ein Erbarmen war,
Dann lag er endlich vor der Schüssel flach,
Das war’s und somit endet meine Farce.