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Thomas74 Exposéadler
Alter: 49 Beiträge: 2346 Wohnort: Annaburg
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20.10.2022 20:25
von Thomas74
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@zauberdepp: Vielleicht stellst du mal ein paar Textschnipsel von dir in den Einstands-Bereich?
Ohne deinen Stil zu kennen, ist es Kaffeesatzleserei, darüber zu urteilen.
_________________ Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen. |
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Sanny Eselsohr
S Alter: 30 Beiträge: 227
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S 20.10.2022 21:02
von Sanny
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Immanuel hat Folgendes geschrieben: | Zauberdepp,
Die Einschätzung Deines Bekannten hat sicher ihre Berechtigung. Die Punkte, die sich auf Deinen Stil beziehen, kann ich nicht beurteilen. Gut möglich, dass er da wichtige Punkte anspricht. Die Sache mit dem Alter und dem "was Leichtfüßiges schreiben" sehe ich aber teilweise anders.
Zwar mögen die Chancen, als junger Mensch mit einem komplexen Fantasy-Roman unter die Haube zu kommen, nicht die besten sein. Und die Wahrscheinlichkeit, in jungen Jahren schon einen gereiften Schreibstil zu besitzen, sind auch geringer, als wenn Du bereits seit 30 Jahren schreibst. Aber das schließt nicht vollständig aus, dass Du jetzt schon gute Bücher schreiben kannst. Es gibt schließlich genug Beispiele sehr junger erfolgreicher AutorInnen.
Erstmal "etwas leichtfüßigeres zu schreiben" würde ich an Deiner Stelle nur dann in Betracht ziehen, wenn Du daran ebenfalls Spaß hättest. Denn das ist doch der Kern der ganzen Sache:
Schreiben ist in erster Linie unser aller Leidenschaft. Ob wir damit Erfolg haben oder nicht, ist zweitrangig! Wenn kluge Fantasy Dein Ding ist, bleib dabei. Wenn Du jedoch nicht vollständig festgelegt bist, wage es, auch anderes auszuprobieren. Aber lass Dich nicht zu sehr verunsichern, vor allem wenn es Dich davon abhalten würde, das zu schreiben, was Dir Spaß macht.
Und noch ein paar Worte zu "realo", ich kann es mir nicht verkneifen:
Lebenserfahrung ist die Erfahrung, die man in seinem eigenen Leben sammelt. Wo das stattfindet, in der Disko oder in den Träumen im eigenen Kopf, ist sekundär. Leben findet dort statt, wo man ist und nicht dort, wo man nach Meinung anderer sein sollte. Auch stille zurückgezogene TräumerInnen sind vollwertige Menschen und können gute Bücher schreiben. Immer diese Ratschläge von Menschen, die glauben, ihre Lebenserfahrungen wären allgemeingültig, und jeder müsse es ihnen gleichtun, nenene ...
Man könnte dem jetzt eine Liste berühmter Autorinnen und Autoren anfügen, die darauf verzichtet haben, in Jungen Jahren erstmal ein extrovertiertes Leben zu führen und statt dessen schon damals lieber geschrieben haben. Dazu bin ich aber zu faul |
Nach realos Maßstäben muss meine Jugend ja extrem langweilig gewesen sein Ich habe meinen Ehemann mit 17 kennengelernt und wir sind immer noch glücklich zusammen. Ich war kaum in Discos, weil ich sie schlicht öde fand, ich habe noch nie geraucht und trinke keinen Alkohol (mein Vater war da die beste Abschreckung )
Und ich würde trotzdem sagen, ich habe mich gut entwickelt und mir fehlt es an nichts
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zauberdepp Gänsefüßchen
Alter: 25 Beiträge: 19
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20.10.2022 21:18
von zauberdepp
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@Immanuel:
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. You just made my evening. Deine Worte sind - ohne zu übertreiben - Balsam für die Seele. Ich hätte nicht gedacht, dass ich während der Agenturensuche so schnell das Wesentliche aus dem Blick verlieren würde und habe beim Lesen deiner Zeilen geradezu erleichtert aufgeatmet. Danke, danke, danke, dass du mir in Erinnerung gerufen hast, warum ich mein Projekt eigentlich begonnen habe!
@Thomas: Das ist ein sehr guter Einwand, danke dir dafür! In den nächsten Tagen werde ich mir mal Gedanken mache, welche(n) Ausschnitt(e) ich hier hochladen und zum potenziellen Verriss freigeben kann.
@Sanny: Auch dein Kommentar hat einfach gut getan. Gerade der letzte Satz. Ich finde es sehr schade, dass uns Introvertierten immer "empfohlen" wird, wir müssten nur mal. Lockerer werden, uns ausprobieren, nicht so stur sein, uns nicht so zieren, uns mehr unter Leute mischen - was auch immer. Dabei ist mE das total übergriffig. Was Menschen wie realo nicht verstehen zu wollen scheinen, ist doch nämlich, dass uns ihr Lebensstil womöglich gar nicht glücklich(er) machen würde, und wir eben einfach so sind, wie wir sind. Gerade deshalb: Danke für den positiven Ausblick, liebe Sanny!
_________________ „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ - Paris Hilton (feat. Marc-Uwe Kling) |
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Immanuel Wortedrechsler
Alter: 44 Beiträge: 76 Wohnort: bei Freiburg
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20.10.2022 22:32
von Immanuel
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@zauberdepp:
Wow, das freut mich! Gerne geschehen
Ich muss mich manchmal selbst daran erinnern, daher hatte ich die Worte parat.
@Sanny:
Was Du schreibst, kann ich fast 1 zu 1 kopieren und dann passt es auf mich:
Ich habe meine Ehefrau mit 19 kennengelernt und wir sind immer noch glücklich zusammen. Ich war kaum in Discos, weil ich sie schlicht öde fand, ich habe noch nie geraucht, trinke Alkohol nur in Minimalmengen und war noch nie betrunken (meine Mutter war da die beste Abschreckung )
Und ich würde trotzdem sagen, ich habe mich gut entwickelt und mir fehlt es an nichts
_________________ Halte dich fern von den uralten Kämpfen der Götter, Dämonen und Menschen! Es sei denn, dein Herz zwingt dich aufzubrechen ... |
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2699 Wohnort: in der Diaspora
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21.10.2022 06:35
von Lapidar
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Hmm... Ich kenne ein junges Mädchen, das mit ca 16 einen Liebesroman bei einem Verlag unterbrachte. Das war im Rahmen eines Wettbewerbs.
Ich gebe zu, ich war - ganz kurz - eifersüchtig, weil sie etwas geschafft hatte, dachte ich, was mir abging.
Sie hatte die Unterstützung ihrer Mutter und sie brachte auch noch einen zweiten Roman raus, danach wurde es still um sie. Was mit der in anderen Antworten besprochenen Thematik zusammenhängt. Sie wurde älter, machte Abitur und somit hatte sie keine Zeit mehr, vielleicht auch kein Interesse mehr...
Also Alter....ist normalerweise kein Hinderungsgrund. Siehe auch, wie hieß er noch gleich, mit der Eragon-Serie.
Wieviele Verlage/Agenturen hast du denn inzwischen kontaktiert?
Edit: ich hatte als junge 17 jährige schon sehr gute KGs geschrieben und meine Deutschlehrer haben mir eine tolle Zukunft als Schriftstellerin vorhergesagt (ich warte noch auf die Erfüllung dieser Vorhersage). Klappte dann nicht, weil es noch keine Schreibprogramme/computer gab, mit denen ich umgehen konnte. als ich dann mit 35 meinen ersten Biographischen Roman verzapfte, war er so mies, dass sich mir heute noch die Zehennägel kringeln. Viel Lebenserfahrung heißt also nicht automatisch gutes Schreiben.*ggg*
Und Introvertierte, wie ich auch eine bin, lernen viel durch einfach beobachten, ...
23 ist nun auch nicht mehr so jung... (Bedenke die Brontee Schwestern starben in ihren 40ern...
Die Einschätzung, die du erhalten hast, war von einer Person. Sicherlich durchaus aus seiner Sicht gut fundiert, aber eben nur seine Sicht.
Wenn du meinst, es liege an deinem Alter, dass das Buch keinen Verlag/Agenten findet, dann machs unter Pseudonym. Keiner verlangt von dir, dass du Alter, Geschlecht, Ehestatus etc. preisgibst. Es geht in der Regel tatsächlich erstmal um den Text.
Bis du dich dann zur Marke ausbaust.
Der von dir bewunderte Terry P. war glaube ich gut über 40, bevor seine Bücher ihm erlaubten, davon gut zu leben...
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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Sanny Eselsohr
S Alter: 30 Beiträge: 227
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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21.10.2022 10:13
von Taranisa
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Wie? Es gibt noch mehr Menschen, die wenig in Discos waren, noch nie rauchten und nur wenig Alkohol trinken?
In die andere Richtung wurde irgendwann auch einmal gefragt: Bin ich zu alt?
Auch hier waren wir uns einig, dass das Alter keine Rolle spielt. Wie Lapidar schon anmerkte: Auch bei jungen Leuten kann es vorkommen, dass diese nur wenig schreiben. Gestorben wird in jedem Alter, sodass die Lebenserwartung auch nicht so relevant ist. Also spielt wirklich nur der Text (und vielleicht der Eindruck des Verlags/der Agentur, es kommen noch Romane nach) eine Rolle.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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lia88 Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 325 Wohnort: Bayern
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21.10.2022 12:29
von lia88
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Ich hab nicht alles gelesen hier. Aber ich denke auch, wenn es zusätzlich zum Alter noch ein anderes Feedback gab ('Text zu kompliziert aufgebaut'), halte ich es für realistischer, dass es daran lag.
Ich denke, wenn du einen Ausschnitt im Forum herzeigst, könnte man dir besser Tipps geben, ob da was dran ist und wie du dich verbessern könntest.
_________________ ~ Einfach nicht stehen bleiben. ~ |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5454 Wohnort: OWL
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21.10.2022 13:19
von Willebroer
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Wenn man es pragmatisch sieht: Die Natur ist auf deiner Seite. Denn du wirst ja automatisch älter und nicht jünger. Damit steigen deine Chancen - immer weiter und immer weiter.
Da aber die Konkurrenz auch automatisch immer älter wird (egal ab welchem Startpunkt), brauchst du etwas, das dich von der Konkurrenz abhebt und das nicht vom Alter abhängt. Zum Beispiel Qualität.
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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21.10.2022 14:19
von MissClara
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zauberdepp hat Folgendes geschrieben: | Danke dir, Clara, dass du diese Perspektive und deine Erfahrungen hier trotzdem teilst. Die eigentliche Frage ist ja ohnehin losgelöst vom Genre oder dem Text im Speziellen, insofern Danke, dass du dich davon nicht verprellen lassen hast.
Und ja, im Wesentlichen klingt deine Einschätzung nach gesundem Realismus, auch wenn das für andere Menschen in meiner Position oder mich erstmal bitter zu hören ist, klar. Aber es bringt letztlich niemanden weiter, nur das gesagt zu bekommen, was man hören möchte. |
Ich meinte das im Übrigen auch gar nicht demotivierend - ich hoffe, das ist nicht so angekommen. Natürlich kann es immer sein, dass ein Talent oder Stil in frühen Jahren besticht und eine Tür öffnet. Einfach versuchen! Aber, wenn es noch nicht klappt, nicht runterziehen lassen. Das ist vollkommen normal, ein Text muss auch reifen, oftmals sieht man ein halbes Jahr nach den Absagen sein eigenes Geschriebenes schon wieder neu. Deswegen vielleicht auch noch nicht alles Feuer verschießen. Learning by doing. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Und zu dem anderen Thema, ich halte mich generell raus, wenn es darum geht, mögliche Textprobleme in der Theorie zu bewerten, ohne den Text zu kennen. Das ist einfach Glatteis... Beim Feedback von Testlesern ist es echt die hohe Kunst, das rauszuziehen, was den Text verbessert, ohne alles krampfhaft auf links zu drehen und dabei seinen eigenen Schreibstil zu verraten. Und damit wären wir wieder bei den Jahren, die darüber ins Land ziehen, einen stimmigen Ton zu finden... (Für sich und für die Leser.)
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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21.10.2022 15:00
von MissClara
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... wenn man jung ist hat man übrigens noch einen kleinen Vorteil: In der Regel hat man weitaus mehr Freizeit zur Verfügung (als später mit Familie und Job).
Da kann man theoretisch sogar Party machen UND schreiben...
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Immanuel Wortedrechsler
Alter: 44 Beiträge: 76 Wohnort: bei Freiburg
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21.10.2022 15:46
von Immanuel
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Ja, das habe ich erst gemerkt, als es zu spät war. Kaum arbeitet man 40 Stunden die Woche und hat Familie, muss man die Zeit wie Joghurtreste mit zu kleinem Löffel aus zu großem Glas herauskratzen.
_________________ Halte dich fern von den uralten Kämpfen der Götter, Dämonen und Menschen! Es sei denn, dein Herz zwingt dich aufzubrechen ... |
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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21.10.2022 16:04
von MissClara
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Immanuel hat Folgendes geschrieben: |
Ja, das habe ich erst gemerkt, als es zu spät war. Kaum arbeitet man 40 Stunden die Woche und hat Familie, muss man die Zeit wie Joghurtreste mit zu kleinem Löffel aus zu großem Glas herauskratzen. |
Wem sagst du das! Super Bild. Ich darf überhaupt nicht dran denken, wie viel Freizeit ich zwischen 25 und 35 mit Nichts vergeudet hab. Im wahrsten Sinne des Wortes.
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realo Leseratte
Beiträge: 185
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22.10.2022 13:36
von realo
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MissClara hat Folgendes geschrieben: |
...zwischen 25 und 35 mit Nichts vergeudet hab. |
Müßiggang ist doch ganz wichtig, in der Orientierungsphase als Jugendlicher besonders. Auch wenn unsere Eltern und Großeltern meinten: 'Müßiggang ist aller Laster Anfang.' Es ist o.k., wenn man als Jugendlicher nach einer Party mit Brummschädel auf dem Sofa liegt und einfach nur da ist, lebt ohne Leistung zu vollbringen. Da lernt man dann, dass das Leben nicht unbedingt an die Erfüllung der bürgerlichen Konventionen gebunden ist, es gibt Alternativen.
Habe meine Jugend in Berlin verbracht und nichts anbrennen lassen, mit Partys, Bars und Nachtcafés. Heute im Alter lebe ich eremitisch zurückgezogen mit Schreiben und kann Geschichten aus dem Vollen schöpfen, ohne Verbitterung, habe alles live erlebt. Das meine ich mit in der Jugend Sex and Drugs and Rock and Roll und im Alter die Muße und die Gelassenheit zum Schreiben. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie immer, aber das ist nicht der Maßstab. Die Struktur des Lebens ist nun mal von Vergänglichkeit bestimmt und da ist Müßiggang ganz wichtig.
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MissClara Klammeraffe
Beiträge: 666
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23.10.2022 20:32
von MissClara
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realo hat Folgendes geschrieben: |
Habe meine Jugend in Berlin verbracht und nichts anbrennen lassen, mit Partys, Bars und Nachtcafés. Heute im Alter lebe ich eremitisch zurückgezogen mit Schreiben und kann Geschichten aus dem Vollen schöpfen, ohne Verbitterung, habe alles live erlebt.. |
Also mit dem Müßiggang - kann sein. Ich versuche das auch einfach als Teil der Persönlichkeitsentwicklung zu betrachten und mich nicht so zu grämen. Allerdings bezog sich das nicht auf Feierei. Ich gehörte schon damals zu denen, die bei Studenten-Partys gegangen ist, bevor ich mir das pseudo-philosophische voll besoffene/bekiffte Gelaber derer geben muss, die nicht nach Hause finden können. Ich meinte tatsächlich ein relativ Unspektakuläres "in den Tag leben", sich des Wertes der Zeit nicht bewusst zu sein.... das bereue ich heute manchmal. Aber, ja, es gehört wohl auch dazu.
Es klingt ein wenig (unfreiwilllig?) komisch, wie du den Bogen zum Schreiben ziehst. Ob nun ausgerechnet ausschweifende Partys auf ein gehaltvolles Autorendasein vorbereiten... naja. Es hat für mich eher mit allgemeiner Reife/Tiefe und Erfahrungsschatz zu tun, ob man was zu erzählen hat oder nicht. Nicht zwangsläufig abhängig von der Anzahl der gelebten Jahre, aber manchmal auch. Und klar, wer das Gefühl hat, er hat sich ausgelebt, der hat auch die nötige Gelassenheit, am Schreibtisch zu verweilen. Der Inhalt spielt für mich aber noch auf einer anderen Karte.
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Nezuko Wortedrechsler
N
Beiträge: 76
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Nezuko Wortedrechsler
N
Beiträge: 76
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realo Leseratte
Beiträge: 185
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24.10.2022 13:29
von realo
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[quote="Nezuko"] Sanny hat Folgendes geschrieben: |
Und unsere ohnehin schon sehr überschaubaren Renten werden sich dann in 50 Jahren von selbst zahlen, ja, ja |
Klingt wie meine Großeltern und es ist auch in der heutigen Jugend, zumindest in diesem Fall, noch verwurzelt: 'Müßiggang ist aller Laster Anfang.' Wenn ich Samstag mit 20 auf die Party gegangen bin und Sonntag den Kater auskuriert habe, konnte ich Montag zur Arbeit gehen, und zwar mit guter Laune, habe am WE etwas erlebt, was den biologischen Sinn des Daseins ausmacht. Hätte ich nur in der Kammer geschrieben, wäre ich heute ein alter frustrierter Sack, der im Bücherregal ein Buch stehen hat, das eigene damals geschriebene. Schriftsteller ist ja o.k., aber nicht das Leben mit den vielen Möglichkeiten vergessen. Auch ein Schriftsteller ist ein Mensch mit Bedürfnissen, die erfüllt werden sollten, wenn er denn ausgeglichen sein möchte. Wenn ich beobachte, was alles ignoriert wird, nur um ein Buch zu veröffentlichen, das kann nicht gesund sein. Jedoch die meisten Schriftsteller, die ihren Beruf seit Jahren ausüben, haben ihren Rhythmus, der guttut. Ich auch, schreibe einen längeren Absatz, gehe raus, koche einen Kaffee, schreibe wieder einen Absatz, etwas Malen, ein wenig Essen, schreibe wieder einen Absatz, gehe Fotografieren, verarbeite Gartenfrüchte, schreibe wieder einen Absatz, behandle Klienten nach Termin, gehe raus, schreibe wieder einen Absatz usw. bis zum Abend, dann schreibe ich nichts mehr. Das bezieht sich auf Sachliteratur und nicht auf Krimi, Liebesroman oder Fantasy.
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Nezuko Wortedrechsler
N
Beiträge: 76
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N 24.10.2022 15:12
von Nezuko
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realo hat Folgendes geschrieben: | Auch ein Schriftsteller ist ein Mensch mit Bedürfnissen, die erfüllt werden sollten, wenn er denn ausgeglichen sein möchte. . |
Deine Epikur-Lebensweise in allen Ehren, aber gerade bei all dieser überschäumenden Lebensweisheit sollte dir doch klar sein, dass diese Bedürfnisse individuell sind und dein subjektives Verständnis einer gelungenen Lebensführung nicht als normativer Standard gelten muss.
_________________ "Give up on your dreams and die." - Levi Ackerman |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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25.10.2022 08:09
von Taranisa
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Den ganzen Tag schreibend "im stillen Kämmerlein" sitzen, können sich ohnehin nur die leisten, die es geschafft haben, vom Roman-Schreiben zu leben. Meist wird neben der Vollzeitarbeit dem Schreiben nachgegangen.
Ich finde zudem einen (fast) vollständigen Rückzug zum Schreiben sehr kontraproduktiv, denn für meine Geschichten brauche ich Inspiration, Impulse und die Offenheit dafür.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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