Die Geschichte vom Esel, der unbedingt Bürgermeister werden wollte

[wunderkerze]

Ein Esel, noch nicht allzu hoch an Jahren,
und in des Lebens Müh nicht unerfahren,
wollt gern den Bürgermeistersessel erben,
beschloss, für sich in Stadt und Land zu werben.

Zu der Zeit konnten alle Esel singen,
nicht schön, jedoch sehr laut vor allen Dingen,
von nah und fern hört´ man die Stimmen schallen
in Feld und Wald, und auch in Rathaushallen.

Das Grautier nun, auf weitem Rathausplatze,
rührt kräftig um in seinem Liederschatze,
verspricht weiß was den Jungen wie den Alten,
obwohl er weiß, er könnt´ es gar nicht halten.

Ein Rabe kommt mit großen schwarzen Schwingen,
lässt sich herab und hört den Esel singen.
Er lauscht verblüfft, dann packt ihn kalt´ Entsetzen:
Des Esel sinnt, die Hörer aufzuhetzen.

Der Rabe, Wotans Kind und ewig Treuer,
gerät in ein gewaltig Seelenfeuer,
er schwingt sich auf zu seines Gottes Füßen.
Mein Gott! Der Esel dort, ruft er, muss büßen!

Ich bin, sagt Wotan leis, zwar Herr im Himmel,
jedoch dort unten hört auf mich kein Pimmel.
Nur, seine Stimme kann ich ihm verderben,
dann ist es aus mit seinem frechen Werben.

Doch auch Ihhh – Ahhh-Geschrei gab keine Pleite,
man freute sich und puffte sich die Seite:
Ein kurzes Lied, das ist das Angenehme,
in einer Welt voll schwieriger Probleme.

Ihhh – – Ahhh, Ihhh – – Ahhh

[Häherfeder]

Eigentlich sind mir die Verse hier etwas zu sperrig gesetzt, aber die Story ist schön und kommt doch flüssig rüber, gefällt mir!
Gerne gelesen,
LG Häherfeder

[wunderkerze]

Hallo Häherfeder,

vielen Dank für dein Feedback. Mit dem fünfhebigen Jambus wollte ich die Aufgeblasenheit des Esels charakterisieren.