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Ein paar Gedanken zum Gendern


 
 
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wunderkerze
Eselsohr
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Beiträge: 384



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Beitrag02.01.2024 15:22
Ein paar Gedanken zum Gendern
von wunderkerze
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Gründe für das Gendern sind bekannt, auch das Für und Wider; ich werde mich da nicht einmischen, das überlasse ich den Fachleuten. Bin nur ein einfacher Mann, der Freude am Schreiben hat, und der sich manchmal so seine Gedanken macht.
   Das generische Maskulinum, lese ich, sei in vielen Fällen wegen der Bedeutung der Frauen in der heutigen Gesellschaft nicht mehr angemessen, und die sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter ein Gebot der Stunde.
   So weit, so gut. Aber: Heißt es nicht d i e Gesellschaft, oder d i e Bevölkerung? Fehlt da nicht die verbale Wertschätzung des männlichen Anteils?
   Ich erinnere mich noch an die Zeit, als es Frau Bundeskanzler, Frau Rechtsanwalt, Frau Oberstudienrat hieß. Hier lautete die gängige Begründung: Nicht die Person, sondern das Amt, der Berufsstand sei gemeint. Deshalb auch Frau Lehrerin und nicht Frau Lehrer. Tatsächlich ist auch heute noch das „Lehrpersonal“ an Grundschulen überwiegend weiblich.
  Aber warum sagen viele Leute immer noch: Frau Doktor, statt Frau Doktorin und Frau Professor, statt Frau Professorin, obwohl viele Frauen den Doktortitel an der Bluse hängen haben, einige sogar den Professor?
   Ist es der Respekt, den diese Titel erheischen, und Respekt gebührt eben den Männern?
   Mich beschleicht ein unguter Verdacht. Möglicherweise ist es die Unfähigkeit mancher Herren der Schöpfung sich damit abzufinden, dass auch Frauen in höchste Ämter aufsteigen und Bedeutendes leisten können. Wenn sie es trotzdem geschafft haben, vermännlicht man sie eben sprachlich.
   Stopp! Gibt es nicht schon Aufsichtsrats-, Betriebsrats-, Kommissionsvorsitzende? Natürlich, kein Problem! Sitzen können Frauen gut und gerne, doch den Stuhl haben ihr in der Regel Männer untergeschoben.
   Gendern ist zwar wertneutral, aber alles andere als Klimaneutal. Es könnte ein Haufen an Druckpapier eingespart werden, würde die Beidnennung in Texten vermieden. Politiker und Politikerinnen . . . Radfahrer und Radfahrerinnen . . . Bürgergeldempfänger und Bürgergeldempfängerinnen . . . Mancherorts behilft man sich mit Genderstern oder Genderdoppelpunkt. Oder man verkriecht sich hinter dem geschlechtsneutralen Plural. „Die Radfahrenden“, „Die Bürgergeldempfangenden“. Brrr . . . Und bei Politikern? Liebe Politikmachende? Puh . . . Sogar mein Rechtschreibprogramm streikt.
   Nun ist die deutsche Sprache, was die Geschlechtsbezeichnung angeht, reichlich verwirrend, wenn nicht sogar irreführend, und für viele unserer Bürger und -innen mit nicht deutschem Hintergrund oft ein Buch mit sieben Siegeln.
  Manchmal schert sie sich einen Dreck um eine eindeutige Geschlechtsdifferenzierung: Der Sachverständige, die Sachverständige.
   Oder sie weigert sich, überhaupt ein Geschlecht zu benennen: Der Profi, die . . . was?
   Ich erinnere mich an einen türkischstämmigen Gemüsehändler, der immer „die Kasten“ sagte. Ich wies ihn darauf hin, dass es d i e Kiste Wein und d e r Kasten Bier heißt. Er sah mich kopfschüttelnd an und ging seiner Wege. Um der Sache auf den Grund zu gehen, besorgte ich mir eine Kiste und einen Kasten, beide aus Holz. Ich untersuchte sie genau; dabei konnte ich keinen wesentlichen Unterschied feststellen, schon gar nichts Geschlechtsrelevantes.
   Okay, okay, ich weiß. Das ist ein anderes Thema. Aber komisch ist es trotzdem.
   Und noch etwas. Die Frau – die Frauen. Okay. Der Mann – die Männer . . . Ha! Wechseln Männer in der Mehrzahl ihr Geschlecht? Und überhaupt, warum wird im Plural alles weiblich? Denn „die“ ist ja bekanntlich ein weiblicher Artikel.
    Vielleicht liegt es ja daran, dass ein einzelner Mann schweigt, während er am Stammtisch, also in geselliger Runde, wie eine Frau schwatzt. So ähnlich behauptet es jedenfalls der altgriechische Philosoph Platon. Er meinte, Frauen seien einst Männer gewesen, die wegen ihrer Schwatzhaftigkeit von den Göttern zunächst in Frauen und dann in Vögel verwandelt wurden.
  Interessante Vorstellung, besonders wenn man bedenkt, dass diese Stadt der Taubenplage nicht mehr Herr wird.
   Möglicherweise stammt daher auch die alte Bezeichnung „Männin“, die Luther noch in seiner Bibelübersetzung nennt.
   Damit man mich nicht falsch versteht, ich bin nicht gegen das Gendern. Wie sagte doch eine meiner Vormänninnen immer? Wat sin mut, mut sin. Aber bitte in Moaßen.
   „Liebe Preisträger und Preisträgerinnen! Ich stifte diese Büste zum Gedenken an alle Kulturschaffenden der letzten Jahrzehnte . . .“  
   „Ich grüße euch, ihr Gepriesenen, und stifte diese Büste zum Gedenken an alle, die sich der Kultur verschrieben haben . . .“
   Klingt doch gleich viel frischer.



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wunderkerze
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Ralphie
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Beitrag02.01.2024 15:27

von Ralphie
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"Frau Professorin" ist doppelt gemoppelt.
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wunderkerze
Eselsohr
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Beiträge: 384



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Beitrag02.01.2024 15:42

von wunderkerze
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Warum sagt man Frau Lehrerin und nicht Frau Lehrer, und warum lautete die offizielle Anrede für Frau Dr. Merkel Frau Bundeskanzlerin?

_________________
wunderkerze
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

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Beitrag02.01.2024 16:06

von Arminius
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@wunderkerze
Das sind Gedanken, die ihre Berechtigung haben Daumen hoch
Die Straßenbahn - aber: ich fahre mit der Straßenbahn.
Das Mädchen sieht gut aus - die Mädchen sehen gut aus.
Der Pfarrer schließt die Kirche ab - [i]die[/ Pfarrer schließen ...
Angelsachse müsste man sein!


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A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa)
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Ralphie
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Beitrag02.01.2024 16:14

von Ralphie
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Zu meiner Zeit sagte man noch "Fräulein" zu einer Lehrerin, weil sich das seit der Einführung des Lehrerinnenzölibats so eingebürgt hatte.
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jcl
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Beiträge: 34



Beitrag02.01.2024 16:38

von jcl
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Verlage und Zeitschriften wollen normalerweise keine Gendersternchen oder dergleichen in Manuskripten sehen. Wer dennoch unbedingt gendern will, muss das geschickt anstellen, damit es nicht auffällt.

Gendern mit der Holzhammermethode: https://geschicktgendern.de/
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Gast







Beitrag02.01.2024 17:38
Re: Ein paar Gedanken zum Gendern
von Gast
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Der Profi, die . . . was?


Ähm ... die Profin? Buch
Wir Deutschen waren einfach zu stur für eine Entsprechung des englischen "the"  - das hätte uns jetzt eine Menge seltsamer Wortneuschöpfungen erspart Pfiffig Blinzeln
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wohe
Geschlecht:männlichKlammeraffe
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Alter: 71
Beiträge: 641
Wohnort: Berlin


W
Beitrag02.01.2024 17:45

von wohe
Antworten mit Zitat

"Wohin das Gendern führen kann" oder "Zu diesem Thema kann man ganz schön über die Stränge schlagen".
Da in vielen Magazinen und Berichten des Öffentlich-Rechtlichen TVs (und das ist, was ich bevorzugt sehe) gegendert wird, hat sich bei mir im Laufe der Zeit eine dermaßene Aversion dagegen entwickelt, dass ich vor lauter Ärger oft abschalte, was mich eigentlich interessiert.
Irgendwie ist das natürlich schon ein bisschen krank (da müsste man vllt. mal ne Psychologin oder nen Psychologen (aber keine*n Psycholog*in?en (ja, wie wird denn Psychologen/Psychologin in Gendersternchenform nun geschrieben?) drauf ansetzen), aber trotzdem wahr und da mir mein Blutdruck sehr am Herzen liegt: schade eigentlich.

Ansonsten:
Netter Text. Gern gelesen.
Zitat:
Frauen seien einst Männer gewesen, die wegen ihrer Schwatzhaftigkeit von den Göttern zunächst in Frauen und dann in Vögel verwandelt wurden
Das wusste ich noch nicht. Erklärt aber einiges.
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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2346
Wohnort: Annaburg


Beitrag02.01.2024 18:07
Re: Ein paar Gedanken zum Gendern
von Thomas74
Antworten mit Zitat

Zitat:
wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Der Profi, die . . . was?


Ähm ... die Profin? Buch


Die Professionelle. Laughing


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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trivial
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Beiträge: 67



T
Beitrag02.01.2024 23:22

von trivial
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Mir gefällt die Deutsche Sprache, mit generischen Maskulinum.
Muss der Fairness halber dazu sagen, der alte, weiße Man ist mir, objektiv gesehen, näher als alle anderen Möglichkeiten. Vielleicht leidet darunter meine Urteilskraft. Dennoch stellt sich mir manchmal die Frage, ob es ein Abstraktionsdefizit ist, sich bei einem Professor, Doktor keine Frau vorstellen zu können und ob es nicht emanzipierter wäre den Begriff zu okkupieren beziehungsweise dann ins Neutrum zu setzen, anstatt den Professor durch ein Anhängsel als etwas rein männliches zu zementieren. (Grundsätzlich erscheint es mir so, dass die, die sich am stärksten von Rollenbildern lösen wollen, diese am stärksten verinnerlicht haben. Ich bitte um Entschuldigung, falls ich reale strukturelle Diskriminierung nicht wahrnehme, es erscheint mir nur des öfteren so, dass zumindest in unsere Gesellschaft nicht gegen Ungleichheit sondern aus Befindlichkeiten heraus gekämpft wird.)

Das Professor finde ich zwar auch merkwürdig, könnte ich aber irgendwie eher nachvollziehen, warum das gewollt werden könnte.

*jetzt bin ich schon so verwirrt, dass ich vorsichtshalber, warum man das wollen könnte in warum das gewollt werden könnte änderte Rolling Eyes

Vielleicht sollte ich mich doch besser aus diesem Thema raus halten.

Liebe Grüße
R
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nebenfluss
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Beitrag03.01.2024 00:30

von nebenfluss
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Ich bin dem Text nur ein paar Sätze weit gefolgt und habe dann noch ein bisschen überflogen. Ich gehe davon aus, dass der Rest ebenso kleinkrämerisch und staubtrocken geschrieben ist.
Wenn das eine Satire ist, ist ein Großteil der Diskussion um geschlechtergerechte Sprache Satire, weil sie genau in diesem Duktus stattfindet.
Kann man natürlich so sehen, und läge dann eher am Zeitgeist als am Erzähler. Nur ist das Thema dann eben als Realsatire längst auserzählt, und diese Prosa(?) kommt Jahre zu spät. Die Absurdität der Diskussion noch auf die Spitze treiben, um als Satire (der Satire) durchzugehen, gelingt dem Text nicht. So wie er dasteht, ist er für mich nur ein weiteres Posting zu einem Thema, in dem Argumente (insbesondere auf Basis eines echten Sprachverständnisses) von Anfang an nicht die tragende Rolle gespielt haben.
Die Gegner dürfen ein weiteres mal Beifall klatschen, die Befürworter wenden sich genervt ab, das war's.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Charo
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Beitrag03.01.2024 20:08

von Charo
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Das Deutsche ist doch ziemlich gerecht. Der Mann, die Männer. Wechseln die Männer im Plural also auch mal ihr Geschlecht.

Wenn ich so überlege - der Satz
"Meine Eltern haben vier Kinder"
übersetzt in meine mütterliche Sprache und zurück, dann wird daraus:
"Meine Väter haben vier Söhne".

Also ist das Deutsch gar nicht so schlimm Very Happy
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Christof Lais Sperl
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Beitrag03.01.2024 21:22

von Christof Lais Sperl
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Also, es fehlt hier der Platz um all die Annahmen dezidiert zu besprechen.  
Ich gebe zwei Dinge aus der Wissenschaft zu bedenken:
1. Frauen sind die besseren Polizisten.
   Frauen sind die besseren Polizistinnen.
 Welcher Satz ist besser? Warum?
2. Betrachten wir Länder mit weniger flektierenden, neutraleren Sprachen ohne Geschlechtsmarkierung in Artikeln oder Endungen. Meinetwegen Englisch. Das kennen die meisten. Erzeugt die neutralere Struktur soziale Gerechtigkeit? Wie steht es um die Frau in UK, NZ, Australien, Kanada, den USA? So much better? Ist soziale,  weniger sprachliche Aktion wichtiger?


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Hera Klit
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Beitrag04.01.2024 18:05

von Hera Klit
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Unsere Sprache bildete eben die idiotischen patriarchalischen Strukturen ab,
die seit Ewigkeiten in unseren Niederungen gepflegt wurden, mit schlimmsten,
dümmlichsten Folgen, wie wir alle wissen und es ist Zeit, dies zu ändern,
mit der Hoffnung, in den Köpfen entsprechende Änderungen zu induzieren.


Liebe Grüße
Hera
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Calvin Hobbs
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Beitrag04.01.2024 19:01

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Hera Klit hat Folgendes geschrieben:
Unsere Sprache bildete eben die idiotischen patriarchalischen Strukturen ab,
die seit Ewigkeiten in unseren Niederungen gepflegt wurden, mit schlimmsten,
dümmlichsten Folgen, wie wir alle wissen und es ist Zeit, dies zu ändern,
mit der Hoffnung, in den Köpfen entsprechende Änderungen zu induzieren.


Liebe Grüße
Hera


Wenn die Bevölkerung aus 50/50 Männlein und Weiblein besteht, aber 80% das Gendern ablehnen ...
Dank der Penetranz der genderwilligen Fraktion wird sich vorerst auch daran nichts grundlegend ändern.


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Haro
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Beitrag04.01.2024 19:28

von Haro
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

So wie er dasteht, ist er für mich nur ein weiteres Posting zu einem Thema, in dem Argumente (insbesondere auf Basis eines echten Sprachverständnisses) von Anfang an nicht die tragende Rolle gespielt haben.
Die Gegner dürfen ein weiteres mal Beifall klatschen, die Befürworter wenden sich genervt ab, das war's.

Ich fürchte, ich muss mich dieser Sichtweise anschließen.
Der Text steht in Feedback und mein Feedback ist, dass der Text weder besonders unterhaltsam ist noch dem Thema irgendeinen neuen Aspekt hinzufügt, den man nicht schon weiß Gott wie oft gehört hätte. Es ist eben ein sehr ausgelutschtes Thema. Man dreht sich im Kreis, wiederholt die alten Argumente, wohl wissend, dass die jeweilige Gegenseite darauf pfeift - und fertig.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag05.01.2024 09:28

von Christof Lais Sperl
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Ich gebe die linguistische Argumentation auf. Im Grunde hat Luise Pusch das meiste an Argumentation geliefert,  es gibt aber auch vehement Kritik. Seht euch einmal "Sprachwissenschaft gegen Gendern" an, lest Pusch, lernt Sprachen, schärft eure Sinne!
Blosses Plakatieren wie "Sprache bildet XYZ ab" hilft nicht weiter.


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WSK
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Beitrag05.01.2024 10:21

von WSK
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Die Gründe für das Gendern sind bekannt, auch das Für und Wider; ich werde mich da nicht einmischen, das überlasse ich den Fachleuten.

Hier sollte der Text enden.
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nebenfluss
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Beitrag05.01.2024 11:10

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

WSK hat Folgendes geschrieben:
wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Die Gründe für das Gendern sind bekannt, auch das Für und Wider; ich werde mich da nicht einmischen, das überlasse ich den Fachleuten.

Hier sollte der Text enden.

Laughing


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Federfuchser
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Beitrag05.01.2024 18:07

von Federfuchser
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Das Bundesverfassungsgericht hat 2017 bestätigt, dass es mehr Geschlechter als Männer und Frauen gibt, und dass dem Rechnung getragen werden muss. Die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung schlägt vor, eine Rede vor einer Gruppe von Menschen so anzufangen: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste … „Gast“ ist allerdings ein sprachliches Maskulinum, denn eine „Gästin“ gibt es nicht. Somit wäre nichts gewonnen. Korrekt im Sinne des Gesetzgebers müsste es m. E. besser heißen: Geehrte … , sehr geehrte Geschlechtsdiverse, wie ja auch in öffentlichen Ausschreibungen mit m/w/div geworben wird. Um diesen Unsinn zu vermeiden, wird in einigen Landesparlamenten bereits diskutiert, ob man nicht die Nennung von mehr als zwei Geschlechtern in öffentlichen Angelegenheiten verbieten sollte, was wiederum dem Recht der freien Rede zuwider laufen würde. Das Thema ist also keineswegs ausgelutscht. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass es zu einer unendlichen Geschichte wird.

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Es ist nicht schlimm, alt zu werden, man muss nur jung dabei bleiben.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag05.01.2024 18:25

von Christof Lais Sperl
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Nun  gibt es allerdings schon bei Grimm die "Gästin".

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Haro
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Beitrag05.01.2024 19:09

von Haro
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Federfuchser hat Folgendes geschrieben:
Das Bundesverfassungsgericht hat 2017 bestätigt, dass es mehr Geschlechter als Männer und Frauen gibt, und dass dem Rechnung getragen werden muss.

Wer es nachlesen möchte:
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/10/rs20171010_1bvr201916.html

Dabei ging es allerdings keineswegs um ein allgemeines Statement zur Geschlechtervielfalt, sondern um einen konkreten Fall von Intersexualität und das Problem, dass das derzeitige Personenstandsrecht nur die Eintragungen "männlich", "weiblich" oder eben keine Eintragung kennt.

Über das Gendern in der Sprache sagt das Urteil nichts aus.
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