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Aufregende Sommerferien (AT)


 
 
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woertchen
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 137



Beitrag28.06.2008 11:49
Aufregende Sommerferien (AT)
von woertchen
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe gerade die erste Seite meines neuen Pferderomans angefangen und möchte sie euch nicht vorenthalten, damit ich mich durch eure Kritik verbessern kann!

Das Knistern des schneeweißen Briefumschlag spannte Tanjas Nerven bis aufs Äußerste. Ungeduldig versuchte sie, die festgeklebte Lasche zu öffnen, doch ihre schweißnassen Finger waren zu ungeschickt. Mit einem genervten Seufzer öffnete sie die Küchenschublade und nahm sich ein Messer zur Hilfe.
„Bitte, bitte, lass es eine gute Nachricht sein!“, flehte sie und drückte sich selbst die Daumen.
„Nun mach es nicht so spannend!“, erwiderte ihre Mutter und machte Anstalten, ihr den Brief aus der Hand zu nehmen.
Tanja betrachtete das Papier von allen Seiten und schickte ein letztes Stoßgebet zum Himmel. Mit zittrigen Händen faltete sie das Schreiben auseinander. Nun hatte sie es Schwarz auf Weiss vor sich liegen. Schnell überflog sie die Zeilen, die Lippen vor Anstrengung zu einem schmalen Schlitz zusammengepresst.
„Und?“, fragte ihre Mutter vorsichtig in die Stille hinein.
Tanjas Gesicht zeigte keine Regung.
„Sag doch endlich was!“
Langsam weiteten sich Tanjas Augen und ihr Mund öffnete sich vor Erstaunen.  
„Jaaaa!“ Ohne eine weitere Vorwarnung sprang sie jubelnd vom Küchentisch auf und fiel ihrer Mutter um den Hals.
„Ich bin angenommen worden!“ Tanja löste sich aus der Umarmung und tanzte freudenstrahlend durch das Zimmer. Ihre schulterlangen, braunen Haare wippten fröhlich bei jeder Bewegung auf und ab. „Das wird der Sommer meines Lebens!“
Ihre Mutter hob beschwichtigend die Hand.  „Beruhige dich erstmal, du wirst deine Kräfte noch brauchen!“ Ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht verriet, wie sehr sie sich für ihre Tochter freute.
„Sechs Wochen auf dem Gestüt Linde!“, rief Tanja aufgeregt. „Direkt in der Lüneburger Heide, dem Gebiet für Reiter schlechthin!“
„Wann geht es denn los?“, unterbrach ihre Mutter den Freudentaumel.
Tanja verstummte und stürzte zurück zum Küchentisch. Sie nahm das inzwischen leicht zerknitterte Papier in die Hände und las den Brief diesmal vollständig. Währenddessen schenkte ihre Mutter sich ein Glas Wasser ein.
„So eine Aufregung am frühen Morgen“, sagte sie und schüttelte verwundert den Kopf.
„Ach du meine Güte!“ Tanja blickte erschrocken auf. „Bereits in zwei Tagen soll ich mein Praktikum beginnen!“
„Na was sitzt du dann noch hier rum und drehst Däumchen?“ Ihre Mutter gab ihr einen Stoß in die Seite. „Auf, auf, du hast noch viel zu tun!“

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Möwe
Geschlecht:weiblichLeseratte
M


Beiträge: 125
Wohnort: Norddeutschland


M
Beitrag29.06.2008 13:24

von Möwe
Antworten mit Zitat

Hallo Woertchen,

deine Geschichte finde ich gut geschrieben und flüssig zu lesen.

Ich hätte nur zwei winzige Sachen zu beanstanden:

Zitat:
„Bitte, bitte, lass es eine gute Nachricht sein!“, flehte sie und drückte sich selbst die Daumen.

Das "flehte" ist irgendwie doppelt gemoppelt, denn das wird in ihrer wörtlichen Rede/Bitte deutlich.
Ich hätte "flüstern" o.ä. besser gefunden (ist aber nur ein Vorschlag)

Zitat:
freudenstrahlend

Müsste es hier nicht "freudestrahlend" - also ohne "n" heißen?

LG Möwe

Ach ja: Wofür steht eigentlich das (AT) im Titel?


_________________
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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woertchen
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 137



Beitrag29.06.2008 17:49

von woertchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Möve,

vielen Dank für deinen Kommentar! Stimmt, das "flehte" kann ich weglassen und das n kommt dazu bei freudestrahlend lol2 Achja und das AT steht für Arbeitstitel (d.h. noch nicht endgültiger Titel, vll stimmt die Abkürzung auch nicht)

LG  woertchen
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Valeska
Waldohreule

Alter: 33
Beiträge: 1580
Wohnort: Wolke 7


Beitrag29.06.2008 20:17

von Valeska
Antworten mit Zitat

Hallo woertchen,

zur Geschichte an sich kann man ja noch nicht viel sagen, vielleicht kannst du ja noch ein paar Wörtchen ( Laughing  Rolling Eyes ich hoffe du verstehst billigen Spaß?) für uns posten.

Vom Handwerklichen her habe ich nur an derselben Stelle wie Möwe was zu meckern:

Zitat:
„Bitte, bitte, lass es eine gute Nachricht sein!“, flehte sie und drückte sich selbst die Daumen.

Über das Daumendrücken bin ich gestolpert - schließlich hat Tanja ein Messer in der Hand und da könnte das leicht blutig werden. Wahrscheinlich meinst du es nur symbolisch, allerdings würde ich versuchen, Tanjas Hoffen und Flehen anders auszudrücken um blutige Vorstellungen seitens des Lesers auszuschließen  Wink ...
außerdem kleiner Vorschlag statt "flehte": vielleicht "betete sie"?

Viele Grüße,
Valeska

edit: fällt mir grad noch auf - bei freudestrahlend sollst du das "n" weglassen, nicht dazwischenschieben!


_________________
so bin ich
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woertchen
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 137



Beitrag01.07.2008 20:26

von woertchen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für eure Kommentare, hier geht es wie versprochen weiter:
Bitte sagt mir doch, wie ihr den Einstieg und die Beschreibungen findet, ob es spannend ist etc. smile Danke!

„Wow.“ Tanja schlug die Autotür zu und blickte sich staunend um. Direkt neben dem Besucherparkplatz des Gestüts erstreckten sich endlose, saftig grüne Weiden. Auf einer davon kämpfte ein imposanter Rappe spielerisch mit einem gescheckten Pony, wandte sich wild buckelnd von ihm ab und raste in gestrecktem Galopp bis zur weißen Umzäunung.
„Das ist noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe!“, rief Tanja und blickte zu ihrer Mutter, die den Koffer aus dem Auto wuchtete. „Warte, ich helfe dir!“
„Da hast du dir wirklich ein nettes Plätzchen ausgesucht.“ Ihre Mutter stellte erschöpft den Koffer auf den Pflastersteinen ab und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter war unverkennbar: Beide waren hochgewachsen und sehr schlank, hatten dieselbe dunkelbraune Haar- und Augenfarbe und einen sonnengebräunten Teint.
„Danke für das Fahren, Mama“, erwiderte Tanja und umarmte ihre Mutter kurz. „Du wirst jetzt sechs Wochen ohne mich auskommen müssen.“
„Ob ich das so schlimm finden werde?“ Auf dem Gesicht ihrer Mutter machte sich ein schelmisches Grinsen breit. Tanja schüttelte in gespieltem Entsetzen den Kopf, brach dann aber in ein herzhaftes Lachen aus. Als sie sich wieder beruhigt hatte, nahm ihr Gesicht einen ernsten Ausdruck an. „Ich werde dich vermissen.“ In ihrer Stimme schwang ein bedrückter Tonfall mit. Es war das erste Mal, dass Tanja so lange von Zuhause weg war. Besonders seit ihre Eltern sich vor zwei Jahren getrennt hatten, hing sie sehr an ihrer Mutter.
„Es ist ja nicht für die Ewigkeit“, versuchte ihre Mutter die traurige Stimmung aufzuheitern, „Wenn du Heimweh hast, kannst du mich jederzeit anrufen. Und jetzt ab mit dir, bevor ich noch sentimental werde!“
Tanjas Augen glänzten verräterisch, als sie ihre Mutter ein letztes Mal umarmte und ihr zum Abschied zuwinkte. Als das Auto nicht mehr zu sehen war, schluckte sie den Kloß in ihrem Hals hinunter und redete sich gut zu. Sie wusste, dass das Gestütspraktikum eine einmalige Chance war, ihren Traumberuf Pferdewirtin näher kennen zu lernen. Und die wollte sie sich auf keinen Fall von Heimweh vermiesen lassen.

Mit neuem Mut wandte Tanja ihren Blick von dem wunderschönen Rappen ab und zog den Handgriff ihres Koffers aus. Langsam setzte sie sich mit dem schweren Gepäck in Bewegung, um die eigentliche Hofeinfahrt zu passieren. Ein geschwungener Torbogen, an dem ein Wappen mit zwei Pferdeköpfen und der Name des Gestüts angebracht war, schloss direkt an eine von Eichen gesäumte Allee an. Tanja hatte sichtliche Mühe, ihren Koffer über das Kopfsteinpflaster zu ziehen. Zu gerne hätte sie sich auf eine der Weiden an der Seite gelegt und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen! Sie stellte fest, dass der Hof im Sommer noch viel schöner wirkte als im Februar, als sie für das Vorstellungsgespräch das erste Mal hier gewesen war. Nach einer Weile erreichte sie endlich das Hauptgebäude, welches etwas erhöht am Ende der Straße lag. Ein bogenförmiger Tunnel ermöglichte den direkten Eintritt zum Innenhof, doch Tanja musste zunächst ins Büro zur Gestütsleiterin.
Mit klopfendem Herzen schritt sie an dem alten Fachwerkhaus vorbei. Als sie ihr Ziel erreicht hatte, steigerte sich ihre Aufregung ins Unermeßliche. Nachdem sie noch einmal tief durchgeatmet hatte, klopfte sie kräftig gegen die Holztür.
„Herein“, tönte es gedämpft aus dem Inneren.
Tanja entschied sich, ihren Koffer draußen stehen zu lassen und trat zögerlich ein.
„Guten Morgen“, grüßte sie leise und räusperte sich, weil ihr Hals so trocken war.
„Morgen“, entgegnete Frau Bartels und blickte ihr streng aus großen Brillengläsern entgegen.
„Ich bin die neue Praktikantin und habe heute meinen ersten Tag“, erwiderte Tanja und strich sich mit einer unsicheren Handbewegung die Haare hinter das Ohr.
Frau Bartels nickte wissend und tippte mit gerunzelter Stirn etwas in ihren Computer. Tanja verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wartete nervös ab. In der Gegenwart der Gestütsleiterin fühlte sie sich jedes Mal unwohl, was nicht nur an dem beengten, dunklen Büro lag. Frau Bartels’s Hochsteckfrisur und der schmale, verkniffene Mund erinnerten sie an eine unerbittliche Schuldirektorin. Nach einigen Minuten, die sich für Tanja wie zähes Kaugummi hinzogen, blickte Frau Bartels ruckartig auf. „Ok, du teilst dir mit der anderen Praktikantin das Zimmer 3 im Personalhaus. Hier ist der Schlüssel, pass gut darauf auf!“ Sie erhob sich leicht von ihrem Stuhl, betrachtete Tanja warnend aus ihren grau-blauen Augen und reichte ihr den Schlüssel. Dann schob sie sich die Brille zurecht und fuhr fort: „Frühstück gibt es um 6:30, wer zu spät kommt hat Pech. Für das Mittag hat jeder selbst zu sorgen, Abendessen ist um 19:00. Du beginnst deinen Arbeitstag um 7:00, Feierabend ist dann, wenn alles erledigt ist. Hast du noch Fragen?“
Tanja räusperte sich erneut. „Nein, eigentlich nicht.“
Plötzlich klopfte es zweimal an der Tür. Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie den Türgriff fast in den Rücken gestoßen bekam.
„Oh, Entschuldigung!“ Ein Junge trat ein und blickte Tanja kurz verwundert an. „Frau Bartels, können Sie bitte Dr. Eichborn anrufen? Gismo hat sich auf der Koppel verletzt!“

Fortsetzung folgt bei Wunsch smile
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Rheinsberg
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Beitrag04.07.2008 22:29

von Rheinsberg
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Wunsch, hier!

In dem Genre als Pferderoman finde ich, dass sich das sehr gut anlässt. Die Beschreibung der Gestütsleiterin folgt für meinen Geschmack etwas allzu sehr dem negativen Klischee - ist das für den Rest der Handlung unbedingt erforderlich, oder könntest du dir vorstellen, sie etwas vielschichtiger anzulegen, statt nur unangenehm? Aber vielleicht kommt das noch und ich bin voreilig  Smile

Aber irgendwie hatte ich ein déjà vu - ich hatte den Text vor ein paar Tagen schon mal gelesen und dachte, er wäre weitergegangen, so dass der Junge sie fragt, ob sie mit Pferden umgehen könne  - spinne ich jetzt?


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Beitrag05.07.2008 17:36

von woertchen
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Hall Rheinsberg,

das déjà-vu hattest du zu Recht, ich hatte für ein paar Stunden einen sehr langen Ausschnitt drin stehen. Da niemand geantwortet hat, habe ich ihn gekürzt, in der Hoffnung, mehr Lesefaule anzulocken wink

Danke für deinen Kommentar. Die Gestütsleiterin wandelt sich noch, aber so ganz zufrieden bin ich mit ihrer Beschreibung auch noch nicht.

LG

PS: Nachher kommt ein neuer Ausschnitt smile
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Rheinsberg
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Beitrag10.07.2008 16:10

von Rheinsberg
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Danke, ich hatte schon gedacht, ich halluziniere.

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Beitrag13.07.2008 21:28

von woertchen
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So hier ein weiterer Ausschnitt, (die Handlung ist schon etwas voran geschritten, aber mir liegt diese Textstelle besonders am Herzen, da verbesserungswürdig)

Etwas aus der Puste geraten, verlangsamte Tanja ihre Schritte, als ihr Ziel in Sichtweite auftauchte. Mit klopfendem Herzen näherte sie sich dem Stall. Seit dem Vorfall auf dem Springplatz war sie Tom nicht mehr unter die Augen getreten und jetzt dementsprechend nervös. Obwohl es nicht ihre Schuld war, schämte Tanja sich immer noch. Unbemerkt betrat Tanja die Stallgasse. Ihre Augen mussten sich erst an das dunkle Licht gewöhnen, ehe sie etwas sah. Die Boxentür von Dreamdancer war nur angelehnt, anstatt des Krachs vernahm sie nur leises Gemurmel. Zögerlich näherte sie sich der Box. Sie meinte, ihr Herz laut schlagen zu hören, als sie die Umrisse von Tom erkannte. Er stand dicht bei dem Wallach und redete ihm gut zu. Erstaunt blieb Tanja stehen und beobachtete die beiden. Dreamdancer schien Tom wirklich zu vertrauen, denn aufeinmal wirkte er wieder wie ein Lämmchen und nicht wie die Bestie, die aus dem Stall ausbrechen wollte. Fast überkam Tanja so etwas wie Neid beim Anblick von Toms „Pferdeflüsterei“. Sie fragte sich, was sein Geheimnis war, doch konnte beim besten Willen nichts Besonderes an Toms Verhalten erkennen. Tom täschelte dem Wallach den Hals und verließ die Box. Als er Tanja erblickte, zuckte er erschrocken zusammen.
„Was zum Teufel machst du denn hier?“ Als hätte Tanja ihn bei etwas ertappt, wich er ein Stück zurück und hob abwehrend die Hände.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Du warst nur so auf das Pferd konzentriert, da wollte ich nicht stören.“ Tanja spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Für einen Moment war sie froh, dass in den Stall kaum Licht drang. Tom erwiderte nichts, sondern blickte sich nervös um. Tanja meinte zu erkennen, dass er flüchtig mit der Hand in die Hosentasche fuhr, während er die Boxentür verriegelte. Sie blinzelte und war sich in der nächsten Sekunde nicht mehr sicher, ob ihre Augen ihr keinen Streich im Halbdunkeln gespielt hatten.
„Niemand darf diesen Stall betreten außer mir“, sagte Tom und drehte sich zu Tanja. „Es ist einfach zu gefährlich, in Dreamdancers Nähe zu kommen. Du weißt nie, wie er reagiert. Sollte es Verletzte geben, bin ich dran. Dreamdancer durfte nur hierbleiben, weil ich aufpasse, dass nichts passiert.“
Tanja nickte und trat verlegen von einem Bein aufs andere. Ihre Forderung nach einem schöneren Stall hatte sich damit erledigt. Plötzlich kam sie sich ungemein kindisch vor und wandte sich schon zum Gehen, als Tom die unangenehme Stille unterbrach.
„Sorry wenn ich dich so angeraunzt habe, aber wenn es um Dreamdancer geht, bin ich etwas empfindlich. Mir liegt einfach so viel an ihm.“Tom  blickte liebevoll zu Dreamdancer und fuhr erneut mit seiner Hand in die Hosentasche. Diesmal schaute Tanja genauer hin und erkannte, dass er ein Leckerlie zutage gefördert hatte. Beruhigt sah sie, wie Dreamdancer es sanft mit seinen Lippen aufnahm und es zuließ, dass Tom über seinen Kopf strich.
„Mir tut es auch Leid, dass ich hier so reingeplatzt bin. Ich konnte meine Neugierde einfach nicht zähmen und wollte auch den letzten Winkel des Gestüts erforschen.“ Tanja wollte die Situation mit einer kleinen Notlüge retten, was ihr auch gelang.
Tom winkte grinsend ab. „Schon in Ordnung.“
„Naja, ich genieße jetzt meinen Feierabend“, verabschiedete sich Tanja. Mit der Gewissheit, Dreamdancer in guten Händen zu haben, verließ sie den Stall.
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