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schreckliche Erinnerung..


 
 
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Clairy
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 26
Beiträge: 18



Beitrag05.04.2019 23:14
schreckliche Erinnerung..
von Clairy
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
Hier mal ein Ausschnitt von dem Anfang meiner Geschichte, ist natürlich noch ausbaufähig aber wollte einfach mal Tipps, Änderungsvorschläge etc. von euch hören, ist hier ja auch eine Werkstatt zum Verbessern! smile
Danke im voraus.


Bevor es anfing in Strömen zu regnen, betrat ich wie jeden Freitag die bekannte Bar The Mittre die sich in der Nähe der Lancaster Gate Station in London/Paddington befand.
Ich öffnete die alte Holztür und betrat den Raum, während laute Musik und Gelächter mir entgegen schlugen.
Die Bar war so voll, dass ich mich durch die Menschenmenge zwängen musste.
Ich wollte zum alten Tresen mit der großen Zapfanlage und der langen Spiegelwand, vor der die vielen verschiedenen Spirituosen standen, die der Besitzer über Jahre gesammelt hatte.
Über dem Tresen hingen schwach leuchtende Lampen, die ein gedämpftes Licht verbreiteten und den Raum dadurch gemütlich wirken ließen.
Leider waren die Plätze schon alle von jungen Männern belegt, die ich noch nie im The Mittre gesehen hatte. Sie sahen sehr jung und schmächtig aus und mussten in etwa 15-18 Jahre alt gewesen sein.
Ich quetschte mich weiter durch die Menschenmenge, bis ich im zweiten Raum einen freien Platz direkt vor dem offenen Kamin entdeckte.
Auf dem Tisch stand eine Blume in einer Vase. Ich musste lächeln, denn es war eine….
„Azalea!“ Rief jemand hinter mir.
Mr. Oliver James Walsh, ein Mann in den 60ern, mit faltiger Haut und schütteren Haar.
Die blasse Hautfarbe ließ vermuten, dass er seine Bar nur im  äußersten Notfall mit einem Aufenthalt im Freien tauschte.
Der langjährige Besitzer Mr. Walsh war mehr als ein Freund für mich, fast schon wie ein Vater, denn er und seine Frau hatten meinen Bruder und mich lange Jahre groß gezogen.
 „Ich hab dir ein Pale Ale hingestellt, so wie du es am liebsten magst...“
„Ganz kalt!“ beendete ich den Satz und umarmte ihn, dabei bemerkte ich, dass er immer dünner und knochiger wurde.
Sein Gesicht hatte zwar die Jugend, aber nicht seinen Charakter verloren!
Mit einem Nicken bedankte ich mich bei Mr. Walsh und setzte mich hin.
Ich war sehr verwundert darüber, dass so viele Menschen im The Mittre waren.
Es war aussichtslos die Menschen zählen und erkennen zu wollen, sodass ich es schließlich aufgab.
Bald erkannte ich den Grund für ihre Anwesenheit…
Vance betrat den Raum und die Gespräche verstummten schlagartig.
Eine beklemmende Atmosphäre machte sich breit. Spannung lag in der Luft.
Unter den Hoffnungsvollen Blicken der Anwesenden schien Vance förmlich zu schrumpfen.
Im Gegensatz zur anwesenden Menschenmenge sah er sich selbst nicht mehr als charismatischen Anführer.
Dass war aber nicht immer so.
Sein inneres Feuer war erloschen, seid bei einer Aktion unter seinem Kommando viele unserer Mitstreiter ihr Leben lassen mussten…
Die Aktion fand letzten Winter statt.
Es schneite dicke Flocken vom Himmel, die Luft war dünn und bitterkalt.
Ich konnte mich genau daran erinnern, dass ich vor lauter Kälte, kaum meine Maschinenpistole halten konnte.
Vance hatte den Zeitplan der Monster, wann sie an welcher Brücke waren, tagelang ausgekundschaftet.
Er  ging davon aus, dass sie sich zum Zeitpunkt des geplanten Angriffes an einer Brücke flussaufwärts befinden würden.
Aus irgendeinem Grund musste Vance bei seiner Beobachtung abgelenkt gewesen sein, denn er hatte nicht mit bekommen, dass die Monster von ihrer üblichen Route abwichen und sich gerade der Brücke näherten die wir stürmen wollten.
Ich vermutete, dass es etwas mit seiner Mutter zu tun haben könnte. Seit dem Tod seines Vaters war sie psychisch krank.
 Sie litt an einer tiefen Depression und versuchte sich mehrmals zu selber zu töten.
Obwohl Vance ein sehr konzentrierter und aufmerksamer Mensch war und sich kaum aus dem Konzept bringen ließ, litt er sehr stark darunter und es hatte somit einen negativen Einfluss auf sein Urteilsvermögen und seine Führungsqualitäten.
Letztendlich führte also eine –kleine- Unaufmerksamkeit von Vance zum Tod vieler seiner  Mitstreiter.
Es passierte, als wir gerade dabei waren mit voller Angriffslust über die Brücke zu stürmen, als ein langer metallener Greifarm wie aus dem Nichts aus dem Wasser schoss und sich einen unserer Mitstreiter schnappte.
Die scharfen Zangen der Greifarme durchbohrten seinen Körper und zogen ihn mit voller Kraft ins Wasser.
Reflexartig schoss ich mit meiner Maschinenpistole in Richtung des vom Blut gefärbten Wassers, in der Hoffnung das Monster vielleicht auf diese Weise außer Gefecht setzten zu können.
Falsch gedacht.
Unvermittelt schossen weitere Greifarme aus dem Wasser um viele von uns in die Fluten zu ziehen.
Es war ein Spiel, auf Leben und Tod.
Irgendwann als Vance erkannte, dass zu viele seiner Mitstreiter starben, befahl er den Rückzug.
Alle gehorchten ihm bis auf einen..
 Es war Peter, der den Sprengsatz trug und bereits aktiviert hatte ohne den endgültigen Befehl abzuwarten.
Unbeirrt von Vances Befehl kehrt zu machen, rannte er auf den Wachposten zu den wir geplant hatten zu sprengen um in die Innenstadt zu gelangen.
Er warf den Sprengsatz in Mitten des Wachpostens und blieb stehen.
Peter war sich dessen bewusst, dass er nicht die Zeit hatte weg zu rennen. Mit einem stolzen lächeln blickte er in unserer Richtung, bis eine Detonation ertönte und ihn die Explosion verschlang.
Alle blieben wie angewurzelt stehen und starrten –für den Moment taub- wie gebannt auf den schwarzen Rauchpilz der sich langsam verzog.

Bei allen von uns hat die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag, ihre Spuren hinterlassen, vor allem bei Vance.
Vance stand noch immer eingeschüchtert an der Türschwelle, sein Gesicht färbte sich kreidebleich.
Die Stimmung war immer noch angespannt.
 „Wir werden nicht mithalten können.“, sagte er mit gedemütigter Stimme.  
Fragende Blicke machten die Runde. Manche fingen an zu flüstern, verstehen konnte ich jedoch nichts.
"Wir werden niemals mithalten können, wir werden nur eine überflüssige Spezies sein. Eine Abfallrasse. Wie wir Menschen es mit lästigen Fliegen tun, so werden uns die Maschinen ausmerzen und Stück für Stück vernichten bis nichts mehr von uns übrig bleibt als ein kleines Aschehäufchen."


Liebe Grüße
Clairy



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Calvin Hobbs
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Beitrag06.04.2019 07:20

von Calvin Hobbs
Antworten mit Zitat

Ganz kurz von mir: Rechtschreibung und Grammatik finde ich gut, allerdings ist der Lesesfluß kaum gegeben, da jeder Satz einen Absatz darstellt. Das wirkt auf mich wie eine Liste, die abgearbeitete wird. Da ließe sich viel zusammenfassen und eingängiger gestalten.
Dazu kommt, dass Du sehr viel Tell, aber kaum Show hast. Bei der Eingangsszene fällt mir das besonders auf, denn Dein Prota scheint weder zu  zu riechen oder zu schmecken.


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Dorka
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Beitrag06.04.2019 14:36
Re: schreckliche Erinnerung..
von Dorka
Antworten mit Zitat

Clairy hat Folgendes geschrieben:

Bevor es anfing in Strömen zu regnen (hat die Ich-Erzählerin den Regen denn mitbekommen? Ist es wichtig, dass es nach ihrem Betreten anfängt zu regnen?, betrat ich wie jeden Freitag die bekannte (würde ich streichen, es sei denn, es ist wichtig, dass es eine bekannte (bei wem bekannt?) Bar ist. )Bar The Mittre die sich in der Nähe der Lancaster Gate Station in London/Paddington befand (Ist es wichtig, wo die Bar ist? Dann besser so: Bar The Mittre in der Nähe der Lancaster Gate Station in Paddington. )
Ich öffnete die alte Holztür und betrat (aber die Ich-Erzählerin ist doch im letzten Satz schon eingetreten. Betritt sie die Bar zweimal?) den Raum, während laute Musik und Gelächter mir entgegen schlugen. (Vielleicht so:  Laute Musik und Gelächter schlugen mir entgegen)
Die Bar war so voll, dass ich mich durch die Menschenmenge zwängen musste.

Das soll als Einzelkritik vorerst genügen.

Frage Dich bei jedem Satz, ob der Inhalt die Geschichte weiterbringt. Benötigt die LeserIn die Information für das Verständnis der Geschichte?
Hat der Regen noch eine Bedeutung? Wenn nicht, dann weglassen. Manches kann man natürlich schreiben, um eine gewisse Athmosphäre entstehen zu lassen. Da musst Du abwägen.

In dem kursiv gesetzten Teil ist eine Menge Infodump. Möglicherweise solltest Du mit dem Kampf anfangen und Vances Hintergrund in die Story so einbauen, dass es nicht so geballt rüberkommt.
Oder du baust den Hintergrund später ein. Man muss nicht bei jeder Entscheidung einer Figur bis ins Letzte wissen, warum sie so handelt - das darf gerne später Stück für Stück enthüllt werden.

Zur Logik: wenn die Stimmung immer noch angespannt ist, warum gab es lautes Gelächter in der Bar?
Wieso färbt sich das Gesicht von Vance erst kreidebleich, als er in die Bar kommt? Sah er vorher aus wie das blühende Leben?
War Vance in der Kampfszene der einzige, der die Bewegungen der Maschinen sehen konnte? Warum gab sonst niemand Alarm?

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Gesellschaft, die kurz vor der Ausrottung ist, fröhlich jeden Freitag in eine Bar marschiert, dort Musik hört und lacht und offensichtlich nicht unter Versorgungsproblemen leidet.

Mit fehlen an einigen Stellen Kommas, die an anderen zuviel sind. Um Groß- und Kleinschreibung müsstest Du Dich auch noch ein bisschen kümmern.

Ich hoffe, das war ein bisschen hilfreich.
Gruß
Dorka
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Clairy
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Beiträge: 18



Beitrag06.04.2019 15:37

von Clairy
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Calvin Hobbs hat Folgendes geschrieben:
Ganz kurz von mir: Rechtschreibung und Grammatik finde ich gut, allerdings ist der Lesesfluß kaum gegeben, da jeder Satz einen Absatz darstellt. Das wirkt auf mich wie eine Liste, die abgearbeitete wird. Da ließe sich viel zusammenfassen und eingängiger gestalten.
Dazu kommt, dass Du sehr viel Tell, aber kaum Show hast. Bei der Eingangsszene fällt mir das besonders auf, denn Dein Prota scheint weder zu  zu riechen oder zu schmecken.


Danke für dein Feedback, hab ich das richtig verstanden, dass ich dann längere Sätze machen soll? Also wenig kurze. Könntest du das Tell und Show näher erläutern was du damit meinst?
Also möchtest du mir sagen, ich soll mein Prota näher beschreiben in der Anfangsszene?

Liebe Grüße
Clairy


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Clairy
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Alter: 26
Beiträge: 18



Beitrag06.04.2019 15:55
Re: schreckliche Erinnerung..
von Clairy
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Erst einmal danke für dein Feedback Dorka!

Dorka hat Folgendes geschrieben:

Frage Dich bei jedem Satz, ob der Inhalt die Geschichte weiterbringt. Benötigt die LeserIn die Information für das Verständnis der Geschichte?
Hat der Regen noch eine Bedeutung? Wenn nicht, dann weglassen. Manches kann man natürlich schreiben, um eine gewisse Atmosphäre entstehen zu lassen. Da musst Du abwägen.


Ich wollte eine gewisse Atmosphäre entstehen lassen, da es in England öfters trüb ist und regnet, da sitzt man einfach super gerne in einen schönen Pub/Bar. Kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.

Dorka hat Folgendes geschrieben:
In dem kursiv gesetzten Teil ist eine Menge Infodump. Möglicherweise solltest Du mit dem Kampf anfangen und Vances Hintergrund in die Story so einbauen, dass es nicht so geballt rüberkommt.
Oder du baust den Hintergrund später ein. Man muss nicht bei jeder Entscheidung einer Figur bis ins Letzte wissen, warum sie so handelt - das darf gerne später Stück für Stück enthüllt werden.


Weniger Infodump? Meinst du, zuerst den Kampf und dann der Fehler den Vance gemacht hatte?

Dorka hat Folgendes geschrieben:
Zur Logik: wenn die Stimmung immer noch angespannt ist, warum gab es lautes Gelächter in der Bar?
Wieso färbt sich das Gesicht von Vance erst kreidebleich, als er in die Bar kommt? Sah er vorher aus wie das blühende Leben?
War Vance in der Kampfszene der einzige, der die Bewegungen der Maschinen sehen konnte? Warum gab sonst niemand Alarm?


Bevor Vance die Bar betreten hatte, war es laut und die Stimmung war super.
Stell dir vor du kommst in einen Raum und alles wird schlagartig leise, sie starren sich alle an und schauen dich erwartungsvoll an. Da würde es dir glaube ich auch nicht super gehen, wenn du weiß, du hast einen Fehler gemacht und alle wissen bescheid.

Dorka hat Folgendes geschrieben:
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Gesellschaft, die kurz vor der Ausrottung ist, fröhlich jeden Freitag in eine Bar marschiert, dort Musik hört und lacht und offensichtlich nicht unter Versorgungsproblemen leidet.


Das kann man so nicht sagen. Ich habe eher an die Kampflust und Rebellion gedacht die sie aufmuntern weiter zu machen anstatt nichts mehr zu tun. Aber es gibt solche und solche. Natürlich gibt es dort auch Menschen, die keine Hoffnung mehr haben und sich ergeben.
Sie haben keine Versorgungsprobleme.


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Dorka
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Beitrag06.04.2019 17:25

von Dorka
Antworten mit Zitat

Dass Du eine Athmosphäre entsehen lassen wolltest, ist mir klar.
Wie wäre es mit:

Ich erreichte meine Lieblingsbar, als die ersten Tropfen fielen. Die alte Holztür knarrte beim Öffnen und mich überfiel eine betäubende Mischung aus Lachen und Musik.

Das ist nur ein Vorschlag.

Mir ist die Situation immer noch nicht klar.
Es gibt Maschinen, die Menschen überfallen. Immer wieder oder nur mal so, wenns gerade passt? Oder verteidigen die sich nur gegen Angriffe der Menschen?
Wenn ich in einer Stadt leben würde, die hin und wieder von Monstermaschinen heimgesucht würde, würde ich ganz vorsichtig und leise durch die Straßen laufen. Immer auf der Hut, ob nicht irgendwo ein paar von denen lauern.

Dennoch gibt es diese Bar, die laute Musik macht. Woher wissen die Leute in der Bar, dass sie dadurch die Monster nicht anlocken? Gibt es wachen, die die Stadt oder den Sadtteil bewachen?
Wenn die Maschinen immer wieder angreifen, müssten doch Brücken, Züge, Lagerhäuser zerstört werden - und da gibt es keine Probleme mit der Vorsorgung?

Zu dem Thema Infodump.
Du schreibst:

Zitat:
Ich vermutete, dass es etwas mit seiner Mutter zu tun haben könnte. Seit dem Tod seines Vaters war sie psychisch krank.
Sie litt an einer tiefen Depression und versuchte sich mehrmals zu selber zu töten.
Obwohl Vance ein sehr konzentrierter und aufmerksamer Mensch war und sich kaum aus dem Konzept bringen ließ, litt er sehr stark darunter und es hatte somit einen negativen Einfluss auf sein Urteilsvermögen und seine Führungsqualitäten.


Diese Erklärung für seine Unachtsamkeit ist "Infodump". Das könnte irgendwann in Dialoge oder Bildern erzählt werden (Friedhofsbesuch, Auftritt der Mutter, rettungsversuch der Mutter durch Vance - da gibt es viele Möglichkeiten)

In diesem Abschnitt erzählst du dreimal, dass Leute getötet wurden:
Zitat:
Sein inneres Feuer war erloschen, seidt bei einer Aktion unter seinem Kommando viele unserer Mitstreiter ihr Leben lassen mussten…

Letztendlich führte also eine –kleine- Unaufmerksamkeit von Vance zum Tod vieler seiner Mitstreiter.

Irgendwann als Vance erkannte, dass zu viele seiner Mitstreiter starben, befahl er den Rückzug.

Einmal reicht und das sollte effektvoll geschehen. Lass das Erklären, beschreibe, was geschieht, sei mittendrin, dabei und zeige den LeserInnen die Handlung.

Gruß
Dorka
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Calvin Hobbs
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Beitrag06.04.2019 17:43

von Calvin Hobbs
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Dorkas Antwort kann ich nichts mehr hinzufügen smile

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Beitrag06.04.2019 19:41

von Phenolphthalein
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Hallo Clairy,

wie dir bereits gesagt wurde, ist die Unterscheidung zwischen Infodump und Atmo mitunter schwer.
Und einige sind der Meinung, dass man nur einen Trigger für die Fantasie braucht (aber bisher niemand in diesem Faden).

Ein kleines Beispiel dazu hast du ja auch bereits erhalten.
Ich denke trotzdem, dass etwas mehr Infodump, hier gar nicht so übel wäre.

Fünf Minuten, länger brauchte ich nicht von der Lancaster Gate Station bis zu meiner Lieblingsbar, aber seitdem zog die graue Wolkenfront immer weiter zu.
Erste Tropfen kitzelten auf meinem Unterarm. Der Geruch von warmen Asphalt schwängerte die Luft. Vorboten eines Unwetters. Wenn ich mich nicht beeilte, blieb es nicht bei dieser angenehmen Abkühlung.
Die Backsteinfassade hob sich als erste von dem Grau der Stadt ab. The Mittre stand mit weißen Lettern über dem Eingang.
Aufkommender Wind klatschte mir immer mehr Tropfen entgegen. Vielleicht sollte ich heute statt eines Pale Ale lieber ein Eggnog trinken, aber das konnte ich auch noch später entscheiden.
Die alte Holztür hieß mich wie immer als Erstes mit ihrem Knarren willkommen, gefolgt von einer Mischung aus Lachen und rhythmischer Volksmusik. Der Klang von Geselligkeit und Freundschaft.


Entscheiden darfst du das natürlich und jetzt wo ich das nochmals gegenlese, fallen mir bereits erste [kleinere] Schnitzer auf (Graue Wolkenfront; Grau der Stadt z.B.)
Ich denke trotzdem, dass diese Art von Infodump auch Träger von einem Gefühl ist. Ich kann mich täuschen.

Viele Grüße,

Pheno


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Beitrag07.04.2019 11:49

von Phenolphthalein
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Ich nochmal etwas ausführlicher.

Zitat:
Bevor es anfing in Strömen zu regnen, betrat ich wie jeden Freitag die bekannte Bar The Mittre die sich in der Nähe der Lancaster Gate Station in London/Paddington befand.

Zu diesem Satz wurde bereits vieles gesagt, ich ergänze noch eines:
Wie liest sich der Anfang »Bevor es anfing zu regnen«?

Nicht eindeutig. Es kann eine Tatsache sein, muss es aber nicht. Das gewählte Imperfekt führt dabei u.u. auf die falsche Spur. Es ist schließlich vergangen, also kann jemand darüber berichten, was passiert ist.
Dem steht gegenüber, dass die ganze Geschichte vergangen ist.
Gibt es dann keine Spannung, kein Unwissen mehr?
Im Präsenz wäre das ganz schnell eine Vermutung.
Daher finde ich es grundsätzlich empfehlenswert, sich vorher mit der Gestaltung der Geschichte zu beschäftigen, also die Frage zu beantworten, was für eine Geschichte soll es werden, was will ich erzählen und wie?
Hier könntest du dann zur Einsicht kommen, dass du das ein wenig ausschmückst. Gerne wird daraus Infodump gemacht, aber auch das kann, muss nicht so sein.

In meinem Beispiel oben erschaffte ich so, dass das Beschreiben der Situation ein Gefühl vermittelt. [Hoffentlich]

Ich denke, das ist es, was Dorka  meint, wenn sie schreibt: »Frage Dich bei jedem Satz, ob der Inhalt die Geschichte weiterbringt. Benötigt die LeserIn die Information für das Verständnis der Geschichte« schreibt.  
Das Weiterbringen der Geschichte ist damit nicht allzu eng zu sehen.

Damit kommt für mich die nächste Frage: Warum verwendest du den Ich-Erzähler (die Zeit lass ich außen vor).
Standardgemäß wird es wegen der Nähe zum Charakter sein.

Zitat:
Ich öffnete die alte Holztür und betrat den Raum, während laute Musik und Gelächter mir entgegen(ein Wort)schlugen.

Die Bar war so voll, dass ich mich durch die Menschenmenge zwängen musste.
Ich wollte zum alten Tresen mit der großen Zapfanlage und der langen Spiegelwand, vor der die vielen verschiedenen Spirituosen standen, die der Besitzer über Jahre gesammelt hatte.
Über dem Tresen hingen schwach leuchtende Lampen, die ein gedämpftes Licht verbreiteten und den Raum dadurch gemütlich wirken ließen.
Leider waren die Plätze schon alle von jungen Männern belegt, die ich noch nie im The Mittre gesehen hatte. Sie sahen sehr jung und schmächtig aus und mussten in etwa 15-18 Jahre alt gewesen sein.
Ich quetschte mich weiter durch die Menschenmenge, bis ich im zweiten Raum einen freien Platz direkt vor dem offenen Kamin entdeckte.
Auf dem Tisch stand eine Blume in einer Vase. Ich musste lächeln, denn es war eine….
„Azalea!“ Rief jemand hinter mir.

(Weiter unten steht auch noch »ich konnte.« )

Wer kommt hier durch: Sie oder der Erzähler? Ist das nahe am Charakter?

Vorweg: Weder lässt sich das immer vermeiden noch ist es immer sinnvoll, aber man sollte sich Gedanken darüber machen.

Du wirst hier in mindestens ¾ der Texte Ähnliches lesen, das ist auch nicht schlimm, aber auch nicht mit maximaler Nähe um Charakter geschrieben, denn das ist der Erzähler.. Man darf darüber streiten, ob der Erzähler nicht sowieso duchscheint, aber dann sage ich halt, das ist der erkennbare Erzähler.

Ich wollte
Ich quetschte,
Ich musste
Ich konnte

Am unverfänglichsten ist das »ich quetschte«.  Warum?
Weil es eine Handlung darstellt. Hier geschieht tatsächlich etwas, das Quetschen durch die Masse.

Dann käme ich musste.
Hier ist es ein Zwang der zur Handlung führt. Aber richtig, er führt zur Handlung, es ist nicht die Handlung. Auch wenn ich kein Freund von [unnötigen] Adjektiven bin, hier wäre eines zur Not besser.
Ich lächelte unweigerlich.
Man kann auch den Fokus verschieben, denn was ist wichtig in dem Satz? Das Lächeln. Ich fokussiere das. Mir brach ein Lächeln hervor.
Zu umständlich?
Gut, man kann auch müssen schreiben, wenn man will (es zu umständlich ist), daher ist das mein Platz zwei.

Ich wollte und ich konnte, sind gleichberechtigt (na ja, annähernd, »wollte« ist hier etwas sinniger). Aber beide lösen keine Handlung aus, sie stellen lediglich die Absicht zu einer Handlung dar und lassen sich ganz leicht vermeiden, indem man die Handlung nimmt.
Nicht »ich konnte mich genau daran erinnern« sondern »ich erinnerte mich genau dran«.
Zum wollte.
Prinzipiell wie das können, hier ist allerdings die Absicht zu Handlung »wollen« durch die »Überfüllung« behindert, daher ist das wollen, eventuell sogar in Ordnung. Dann solltest du aber über diese Überfüllung nachdenken und/oder das weiter quetschen überdenken.
Letztlich kannst du zu dem Ergebnis kommen, dass alles genau so stimmig ist, wenn dir nichts Gescheites einfallen will.
(Das öffnen verhält sich wie das quetschen).

Du  hast übrigens noch mehr dieser Stellen (Ich bemerkte, ich war verwundert, ASO)
Dennoch kann die Stimmigkeit des Textes erhöht werden. Für eine Rohfassung ist das aber noch nicht nötig.

Die doppelte Nennung des Tresens direkt aufeinander ist dann auch gleich zu hinterfragen, da es beim zweiten Satz gar nicht um den Tresen geht.

Ich wollte zum alten Tresen mit der großen Zapfanlage und der langen Spiegelwand, vor der die vielen verschiedenen Spirituosen standen, die der Besitzer über Jahre gesammelt hatte.
Über dem Tresen Darüber hingen schwach leuchtende Lampen, die ein gedämpftes Licht verbreiteten und den Raum dadurch gemütlich wirken ließen.

Die Atmo könnte man auch noch ausbauen, wenn man wollte, z.B. könnte das Bild noch ergänzt werden mid Rauchschwaden von Zigaretten (muss aber natürlich nicht).

Zitat:
Mr. Oliver James Walsh, ein Mann in den 60ern, mit faltiger Haut und schütteren Haar.
Die blasse Hautfarbe ließ vermuten, dass er seine Bar nur im  äußersten Notfall mit einem Aufenthalt im Freien tauschte.

Das würde ich sogar noch durchwinken, aber ...
Zitat:
Der langjährige Besitzer Mr. Walsh ←
  ... das nicht mehr, denn ...
Zitat:
war mehr als ein Freund für mich, fast schon wie ein Vater, denn er und seine Frau hatten meinen Bruder und mich lange Jahre groß gezogen.
... wenn das zutrifft, wird sie ihn nicht siezen oder so distanziert über ihn sprechen, oder?

Zitat:
„Ich hab dir ein Pale Ale hingestellt, so wie du es am liebsten magst...“
„Ganz kalt!“ beendete ich den Satz und umarmte ihn, dabei bemerkte ich, dass er immer dünner und knochiger wurde.
Sein Gesicht hatte zwar die Jugend, aber nicht seinen Charakter verloren!
Mit einem Nicken bedankte ich mich bei Mr. Walsh und setzte mich hin.
Ich war sehr verwundert darüber, dass so viele Menschen im The Mittre waren.
Es war aussichtslos die Menschen zählen und erkennen zu wollen, sodass ich es schließlich aufgab.
Bald erkannte ich den Grund für ihre Anwesenheit…
Vance betrat den Raum und die Gespräche verstummten schlagartig.
Eine beklemmende Atmosphäre machte sich breit. Spannung lag in der Luft.
Unter den Hoffnungsvollen Blicken der Anwesenden schien Vance förmlich zu schrumpfen.
Im Gegensatz zur anwesenden Menschenmenge sah er sich selbst nicht mehr als charismatischen Anführer.
Dass war aber nicht immer so.
Sein inneres Feuer war erloschen, seid bei einer Aktion unter seinem Kommando viele unserer Mitstreiter ihr Leben lassen mussten…
Die Aktion fand letzten Winter statt.
Es schneite dicke Flocken vom Himmel, die Luft war dünn und bitterkalt.
Ich konnte mich genau daran erinnern, dass ich vor lauter Kälte, kaum meine Maschinenpistole halten konnte.


Wenn man über Hilfsverben spricht, kann es passieren, dass direkt Gegenkritiker auftauchen, die widersprechen. Klar, muss und sollte man nicht jedes Hilfsverb ersetzen, denn nicht immer klingt es danach besser (sondern ungelenk) , darum geht es auch nicht, aber wenn man sie leicht und ohne großen Aufwand ersetzen kann, sollte man es m.E. tun, denn Hilfsverben sind häufig Wortwiederholungen. Das fällt beim Lesen genauso auf, wie ein ungelenker Satz.
Ich will jetzt nicht darauf rumreiten, aber ich lass mal beide Versionen gegeneinander wirken.

Du entscheidest (wie immer) was besser aussieht. Auf Wunsch erkläre ich es dann (genauer).

Zitat:
„Ich hab dir ein Pale Ale hingestellt, so wie du es am liebsten magst...“
Ganz Eiskalt!“ beendete ich den Satz und umarmte ihn, dabei bemerkte ich, dass er immer dünner und knochiger wurde. ← das ist so ein Satz, den ich selbst auch nicht verändern würde. Es ginge aber. (Man sah ihm an, dass er immer weite rabnahm, aber jetzt fühlte ich es sogar.)
Sein Gesicht hatte zwar die Jugend, aber nicht seinen Charakter verloren! ← hier würde ich ebenso abraten etwas zu ändern. Der Satz klingt schön. /hat was Besonderes).
Mit einem Nicken bedankte ich mich bei Mr. Walsh und setzte mich hin.
So viele Menschen kamen selten ins The Mittre. (Wie eine undefinierbare Masse und genauso schwer zu zählen Streichung, weil recht unwichtig. )
Gab es heute einen besonderen Grund?
Dann sah ich ihn.
Vance betrat den Raum und die Gespräche verstummten schlagartig.
Eine beklemmende Atmosphäre machte sich breit. Spannung lag in der Luft.
Unter den hoffnungsvollen Blicken der Anwesenden schien Vance förmlich zu schrumpfen.
Im Gegensatz zur anwesenden Menschenmenge sah er sich selbst nicht mehr als charismatischen Anführer. So sit das auktorial, sry.
Das war aber nicht immer so. Das Hilfsverb könnte man vermeiden, ist aber nützlich, da du eine Rückblende einleitest.
Beim Waterloo-Vorfall (gib der Aktion einen Namen, wenn es bedeutend gewesen sit, dann wird jeder davon wissen) letzten Winter kamen viele Mitstreiter unter seinem Kommando ums Leben. Das ging nicht spurlos an ihm vorüber. Sein inneres Feuer brannte nicht mehr, starb, wie seine Leute.
Es schneite dicke Flocken vom Himmel, die Luft war dünn und bitterkalt. Im Augenblick unwichtig. Es geht um seinen seelischen Zustand, nicht um die Erinnerung. Schreibe es einen Satz später, wenn sich das geändert hat.
Wenn ich mich daran erinnere, bin ich sofort wieder mittendrin. Dicke Schneeflocken fielen vom Himmel und meine Kleidung schütze kaum vor der Eiseskälte. Ich frohr so sehr, dass ich kaum die Maschinenpistolen halten konnte.
Tagelang kundschaftete Vince die Monster aus und kannte den Zeitplan wie kein anderer.  Er wusste [genau], wann unsere Gegner, bei welcher Brücke ankamen, ob wir mit Hinterhalten rechnen mussten oder mit wie vielen von ihnen wir es zu tun bekamen.
An einer Brücke flussabwärts, wollen wir angreifen [...]


Hier ist übrigens das wollen wir nicht schlimm, denn es ist eine Rückblende, hier erzählt die Prota über [lange] vergangenes. Sie tritt bewusst als Erzähler auf.

Der Vorwurf, du würdest jetzt in den Imfodump abdriften, ist aber nicht ganz unberechtigt, außer es ist im Detail wichtig, warum in Vance kein Feuer mehr brennt.
Ansonsten solltest du die Infos häppchenweise einstreuen, wenn sie wichtig werden.
Ich glaube, dazu hast du auch einen Vorschlag bekommen, mal sehen.
Zitat:
In dem kursiv gesetzten Teil ist eine Menge Infodump. Möglicherweise solltest Du mit dem Kampf anfangen und Vances Hintergrund in die Story so einbauen, dass es nicht so geballt rüberkommt.
Oder du baust den Hintergrund später ein. Man muss nicht bei jeder Entscheidung einer Figur bis ins Letzte wissen, warum sie so handelt - das darf gerne später Stück für Stück enthüllt werden.

Richtig.
Später bekommst du sicherlichauch noch andere Möglichkeiten, darüber zu schreiben. Vielleicht streiten sich zwei darüber, dann wäre das in einer WR möglich.  

Außerdem steht das im Raum:
Zitat:
Zur Logik: wenn die Stimmung immer noch angespannt ist, warum gab es lautes Gelächter in der Bar?
Wieso färbt sich das Gesicht von Vance erst kreidebleich, als er in die Bar kommt? Sah er vorher aus wie das blühende Leben?
War Vance in der Kampfszene der einzige, der die Bewegungen der Maschinen sehen konnte? Warum gab sonst niemand Alarm?


Interessanter Ansatz, aber es kommt jetzt auf deine Argumentation an.
Mir fielen logische Begründungen ein, trotzdem kann Dorka damit recht haben.
Das liegt u.a. eben auch daran, dass du deine Geschichte nicht weit genug ausschmückst und Lücken (ggf. Logiklücken) erzeugst.
Von daher ein guter Kritikpunkt.

Es gäbe mehr, was ich kritisieren könnte.
Doch alles zu seiner Zeit und manches wird sich von allein ergeben.

Viele Grüße,

Pheno.


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Beiträge: 49



G
Beitrag07.04.2019 20:32
Re: schreckliche Erinnerung..
von Galgenfrau
Antworten mit Zitat

Zitat:
Bevor es anfing in Strömen zu regnen, betrat ich wie jeden Freitag die bekannte Bar The Mittre die sich in der Nähe der Lancaster Gate Station in London/Paddington befand.


Fehler!

1. Wenn die Bar so bekannt ist dann ist es unnötig zu erwähnen wo sie liegt.
2. Dein Protagonist kennt die Bar, da er ja jeden Freitag hin geht. Daher muss er sich selber nicht erzählen wo die Bar liegt, das weiß er ja.

Zitat:
Ich wollte zum alten Tresen mit der großen Zapfanlage und der langen Spiegelwand, vor der die vielen verschiedenen Spirituosen standen, die der Besitzer über Jahre gesammelt hatte. Ich wollte zum alten Tresen mit der großen Zapfanlage und der langen Spiegelwand, vor der die vielen verschiedenen Spirituosen standen, die der Besitzer über Jahre gesammelt hatte
Über dem Tresen hingen schwach leuchtende Lampen, die ein gedämpftes Licht verbreiteten und den Raum dadurch gemütlich wirken ließen.


Auch das brauchst du nicht zu erzählen, da dein Protagonist da jede Woche hingeht und das alles schon kennt. Es ist daher unlogisch, dass er sich als Stammkunde über sowas noch Gedanken macht.

Insgesamt ließt es sich alles so als wäre dein Protagonist zum ersten Mal in dieser Bar. Aber das ist er ja nicht.

Zitat:
Mr. Oliver James Walsh, ein Mann in den 60ern, mit faltiger Haut und schütteren Haar.
Die blasse Hautfarbe ließ vermuten, dass er seine Bar nur im äußersten Notfall mit einem Aufenthalt im Freien tauschte. Die blasse Hautfarbe ließ vermuten, dass er seine Bar nur im  äußersten Notfall mit einem Aufenthalt im Freien tauschte.
Der langjährige Besitzer Mr. Walsh war mehr als ein Freund für mich, fast schon wie ein Vater, denn er und seine Frau hatten meinen Bruder und mich lange Jahre groß gezogen.
 „Ich hab dir ein Pale Ale hingestellt, so wie du es am liebsten magst...“
„Ganz kalt!“ beendete ich den Satz und umarmte ihn, dabei bemerkte ich, dass er immer dünner und knochiger wurde.
Sein Gesicht hatte zwar die Jugend, aber nicht seinen Charakter verloren!
Mit einem Nicken bedankte ich mich bei Mr. Walsh und setzte mich hin.


1. Wieso nennt dein Protagonist den Barbesitzer Mr. Walsh, wenn er sein Freund und Pflegevater ist? Man redet doch keinen Freund oder Familienmitglied mit Mr. an.
2. Dein Protagonist beschreibt diesen Mr. Walsh wie einen Fremden oder jemanden den er lange nicht mehr gesehen hat. Dabei ist er doch mehr als ein guter Freund und er muss ihn ja jede Woche sehen, wenn er immer Freitags in die Bar geht.

Zitat:
Die Aktion fand letzten Winter statt.
Es schneite dicke Flocken vom Himmel, die Luft war dünn und bitterkalt.
Ich konnte mich genau daran erinnern, dass ich vor lauter Kälte, kaum meine Maschinenpistole halten konnte.
Vance hatte den Zeitplan der Monster, wann sie an welcher Brücke waren, tagelang ausgekundschaftet.
Er  ging davon aus, dass sie sich zum Zeitpunkt des geplanten Angriffes an einer Brücke flussaufwärts befinden würden.
Aus irgendeinem Grund musste Vance bei seiner Beobachtung abgelenkt gewesen sein, denn er hatte nicht mit bekommen, dass die Monster von ihrer üblichen Route abwichen und sich gerade der Brücke näherten die wir stürmen wollten.
Ich vermutete, dass es etwas mit seiner Mutter zu tun haben könnte. Seit dem Tod seines Vaters war sie psychisch krank.
 Sie litt an einer tiefen Depression und versuchte sich mehrmals zu selber zu töten.
Obwohl Vance ein sehr konzentrierter und aufmerksamer Mensch war und sich kaum aus dem Konzept bringen ließ, litt er sehr stark darunter und es hatte somit einen negativen Einfluss auf sein Urteilsvermögen und seine Führungsqualitäten.
Letztendlich führte also eine –kleine- Unaufmerksamkeit von Vance zum Tod vieler seiner  Mitstreiter.
Es passierte, als wir gerade dabei waren mit voller Angriffslust über die Brücke zu stürmen, als ein langer metallener Greifarm wie aus dem Nichts aus dem Wasser schoss und sich einen unserer Mitstreiter schnappte.
Die scharfen Zangen der Greifarme durchbohrten seinen Körper und zogen ihn mit voller Kraft ins Wasser.
Reflexartig schoss ich mit meiner Maschinenpistole in Richtung des vom Blut gefärbten Wassers, in der Hoffnung das Monster vielleicht auf diese Weise außer Gefecht setzten zu können.
Falsch gedacht.
Unvermittelt schossen weitere Greifarme aus dem Wasser um viele von uns in die Fluten zu ziehen.
Es war ein Spiel, auf Leben und Tod.
Irgendwann als Vance erkannte, dass zu viele seiner Mitstreiter starben, befahl er den Rückzug.
Alle gehorchten ihm bis auf einen..
 Es war Peter, der den Sprengsatz trug und bereits aktiviert hatte ohne den endgültigen Befehl abzuwarten.
Unbeirrt von Vances Befehl kehrt zu machen, rannte er auf den Wachposten zu den wir geplant hatten zu sprengen um in die Innenstadt zu gelangen.
Er warf den Sprengsatz in Mitten des Wachpostens und blieb stehen.
Peter war sich dessen bewusst, dass er nicht die Zeit hatte weg zu rennen. Mit einem stolzen lächeln blickte er in unserer Richtung, bis eine Detonation ertönte und ihn die Explosion verschlang.
Alle blieben wie angewurzelt stehen und starrten –für den Moment taub- wie gebannt auf den schwarzen Rauchpilz der sich langsam verzog.

Bei allen von uns hat die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag, ihre Spuren hinterlassen, vor allem bei Vance.


Wieso erzählt sich dein Protagonist das selber bis ins kleinste Detail? Er war dabei, er kennt die Geschichte, da muss er sie sich nicht selber so detailreich erzählen. Bedenke, dass er auch nur wenige Sekunden Zeit hat über sowas nachzudenken, da Vance ja nicht 10 Minuten in der Tür stehen bleibt.
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Clairy
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Beitrag07.04.2019 23:20

von Clairy
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Clairy
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Beitrag03.05.2019 11:39

von Clairy
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Danke für eure Antworten!

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