Vorsicht! Langer roter Teppich, bestimmt mit Stolperfallen

[icon berg]

Hallo,

dann erzähl ich mal ein bisschen über mich. Mit 6 Jahren wurde ich zum Bücherwurm. Zuerst waren es die Hefte vom Kiosk, Yps, Fix & Foxi und Donald Duck. Mein Taschengeld konnte den Bedarf nicht decken, demzufolge bettelte ich oft Mama an, häufig mit Erfolg. Wenn ich mich recht erinnere, war es in meinen ersten Sommerferien, als es Mama zuviel wurde. Ich hatte Zeit, die vertrieben werden wollte und dies strapaziert ihr Nervenkostüm. Und so zeigte sie mir einen Ort, der sich Stadtbücherei nannte. Dort bekam ich einen kleinen eingeschweißten Ausweis und das erste Mal brach mein Lesefieber aus. Zuerst waren alle Comic Bücher dran, diese großformatigen Hardcover. Asterix, Yoko Tsuno, Tim und Struppi, Clever & Smart, Marsupilami, Spirou & Fantasio, Gaston, Lucky Luke und die Schlümpfe. Ab und zu mischte sich ein „Was ist Was“ dazwischen.
Die Ferien über besorgte ich jeden Morgen meine Dosis Lesestoff. Begrenzt auf 6 Bücher pro Tag. Mehr zu tragen wäre auch schwierig geworden, denn so ein Hardcover wiegt ganz schön. Doch so süß und schmackhaft die Comics waren, der Nährwert lies zu wünschen übrig. Der Vorrat nahm schneller ab, als er aufgefüllt wurde und ein paar Monate später begann ich zu hungern. Ich blätterte mal in diesem und jenem Taschenbuch aber die vielen Wörter schreckten mich ab. Ich war ein Comic-Junkie.
Der kalte Entzug entging meiner Mutter nicht und kurze Zeit später schenkte sie mir einen Longseller. Ich kann mich leider nicht mehr an die Ausgabe, den genauen Titel oder den Verlag erinnern. Das Hardcover war fast komplett Blau, schlicht, nur geziert von einem Raddampfer und/oder einem Bub mit Strohhut. Vielleicht auch ohne Raddampfer. Es enthielt ein paar schwarz/weiß Illustrationen. Eine Ausgabe von Mark Twain´s „Tom Saywers Abenteuer“. Ich fing an es zu lesen, nach der Aufforderung meiner Mutter es doch wenigstens zu probieren. Und dann saß ich 2 Tage lang auf dem Küchenschrank zwischen Brottruhe und Radio und las es durch.
Von da an besuchte ich wieder regelmäßig in die Bücherei, wöchentlich meine Dosis Lesestoff holen. TKKG, Die 3 ???, Miss Marple, Edgar Wallace, Sherlock Holmes, Winnetou, dies und jenes und das. Abenteuer, Krimi, Horror, Fantasy, Science-Fiction. Ich las eine Menge, jahrelang. War das Buch richtig gut, vermochte ich es nicht aus der Hand legen. Beim Lesen fiel ich in einen Sekundenschlaf, wachte auf, und las einfach weiter. Ich erinnere mich an ein Buch, das mir beim stöbern in den Regalen der Bücherei in die Hände fiel, „ET – Das Buch vom grünem Planeten“. Heute kann ich nachvollziehen, warum dieses Buch kein Hit wurde, aber es fesselte mich. Damals, ich war wohl in der vierten Klasse, las ich es in einer Nacht. Aufgewühlt überflog ich die letzten paar Seiten nochmal, wollte das Ende nicht wahrhaben, als ich hörte, wie die LKW´s des Lokalblattes morgens um 5 Uhr das kleine Verteilzentrum verliessen. Oh, noch 2 Stunden, und ich muss zur Schule. Den Tag habe ich überstanden, ohne aufzufallen, kam nach Haus und fiel wortwörtlich ins Bett, in Klamotten.
Die Lesegewohnheiten änderten sich, als ich meinen ersten Computer bekam, so mit 12 Jahren. Von da an las ich nicht mehr viel. Ab und zu ein Buch, meistens von Dean Koontz den ich besser finde als Stephen King, und „Geisterjäger John Sinclair“ Hefte. Der Horror hatte es mir angetan. Jahre später erwischte es mich wieder, so mit 16 Jahren. Das zweite Lesefieber brach aus als ich von einem Freund ein Buch geliehen bekam. Ein Silberband mit buntem 3D-Bild. Perry Rhodan. Band 1. „Die Dritte Macht“. Mein Freund war schon in Ausbildung und konnte sich die Bände leisten. Ich drückte noch die Schulbank, kein Geld für diese teueren Titel, hatte aber das Glück sie mir leihen zu dürfen. Die ersten Bände haben mich so beeindruckt das ich bis heute fast fehlerfrei den „Wasservers“ aus meinem Gedächtnis kramen konnte. In dieser Zeit keimte, das erste Mal, der Wunsch in mir auf selber ein Buch zu schreiben. Es kam nie dazu. Als ich einem Freund davon erzählte, der Protagonist sei eine „Intelligente außerirdische Raupe“, reichte mir die kalte Antwort, die Idee gleich wieder zu verwerfen. So blieb es beim lesen.
Horror und Science-Fiction wurden meine langjährigen Begleiter. Ich fing an, Geld zu verdienen, kaufte immer öfter Bücher. Die kleine Buchhandlung in die ich ging, verfügte über zwei Regale Fantasy/Horror und zwei Regale Science-Fiction. Es waren möglichst die dicksten Bücher die ich zur Kasse trug, Bänder mit unter 500 Seiten stellte ich gleich zurück ins Regal. Die sind mir zu kurz. Immer öfter dachte ich darüber nach selber schriftstellerisch tätig zu werden. Konnte mich aber nie dazu aufraffen, ernsthaft ein Buch anzufangen. Es fehlte nicht an Ideen, tat es nie. Aufsätze in der Schule musste ich oft als positives Beispiel der Klasse vortragen. Grammatik und Rechtschreibung, da mangelt es.
Nun, die Regale meiner Buchhandlung veränderten sich im Lauf der Zeit. 3 Regale Fantasy und Horror, dass verbliebene Science-Fiction Regal stark belagert, die unteren Regalböden dem Feind zum Opfer gefallen. Schwert und Magie gegen Laserpistole und Schutzschild. Die Auswahl an SciFi wurde mir zu klein. So bestelle ich mein erstes Buch online am 18. Juli 2005, Wolfgang und Heike Hohlbein „Dreizehn“. Sicher wollte ich mir Science-Fiction bestellen, aber ich bin wohl darüber gestolpert, dass der Roman in meiner Heimatstadt spielt. Die Science-Fiction Bänder bestellte ich einen Tag später, Band 2 - 4 des „Invasion“-Zyklus von John Ringo. Schätze Band 1 hat am Abend davor dran glauben müssen.
Im ersten Jahr waren es 15 Bücher, im zweitem 27, im drittem 32. Bei Tad Williams „Otherland“ Band 1 – 4, eine wunderschöne Mischung aus Fantasy und Science-Fiction, die ich am Stück im Urlaub las, musste ich eine Pause einlegen. Aus Mangel an Bewegung tat mir in jeder Leseposition etwas weh. Mein Schwerpunkt wanderte mit der Zeit zu Thriller und Horror. So bestellte ich am 3. Januar 2008 mein erstes Buch, unter 500 Seiten stark, Jack Ketchum´s „Evil“. Eine Rezension, in der eine Leserin beschrieb, sie könne das Buch aufgrund der Grausamkeiten nicht weiter lesen und es in die Tonne hineinpfeffern, weckte mein Interesse. Das Buch an sich „outstanding“. Doch ich war erschüttert. Basierend auf einer wahren Geschichte. Den Rest des Jahres bestellte ich bis auf 1 Ausnahme nur Fantasy und Science-Fiction. Die Druck-Erzeugnisse fingen an sich an der Wand zu stapeln. Erst eine Schicht, dann eine Zweite. Meine Schwester schenkte mir ein Regal, es war gleich voll. Ich habe mittlerweile den Blick und das Geschick Bücher, stabil und hoch, an der Wand zu stapeln. Ich finde, alle 100 Bücher sollte man kostenlos ein Regal zur Bestellung mit dazubekommen.

Was, über 1000 Wörter schon. Du denkst dir wahrscheinlich: „Frischling, komm zum Ende.“ Aber als ich mir die ersten „Vorstellungs“-Einträge hier im Forum ansah, dachte ich „Für ein Schriftsteller-Forum doch recht dünn. Das machst du anders“. Und eine gute Übung mit „Papyrus“, und gleich etwas an dem ihr eure konstruktive Kritik äußern könnt. Der Grund warum ich mich entschlossen habe jetzt endlich ein Buch zu schreiben? Eine gelungene Idee für ein Buch. Eine Idee, die in keinem der Bücher, die sich in meinem Besitz befinden vorkommt. Und eine Software, die mir Grammatik und Rechtschreibung abnimmt. Obwohl ich mir da nicht immer so sicher bin.

Hm, jetzt, so kurz vorm posten, kommen mir doch die Zweifel, und mein Text gefällt mir nur noch halb so gut.
Egal, weg damit.

icon berg
Bücherwurm und Möchtegern-Schriftsteller

[Constantine]

Hallo icon berg,

willkommen im Forum.
Faszinierende Vorstellung von dir, die mich an manchen Stellen zum Schmunzeln brachte.

[Abari]

Hey,

ich bin über Deinen Teppich gelaufen und fand mich wieder. Ich lese zwar keines der genannten Genres, aber dennoch spricht mich Deine Lesehaltung an. Weiter so.

Ich wünsche Dir regen Austausch und viel Erfolg mit Deinen ersten Buch hier und auch "draußen"

Wohin soll es denn gehen?

[Piratin]

Herzlich Willkommen icon berg und danke für Deine ausführliche Vorstellung, die Erinnerungen an meine Kindheit geweckt hat. Eine Idee, ein Schreibprogramm, dass einen unterstützt und eine außergewöhnliche Vorstellung - da freue ich mich, wenn wir uns hier im Forum über den Weg laufen
Viel Spaß hier,
viele Grüße
Piratin

[icon berg]

Hallo Constantine,

hab ich echt 2 mal den gleichen Satz geschrieben, und einen auch noch mit Fehler. Wie hat der sich durch die Rechtschreibprüfung geschlichen?
Die Datumsangaben hab ich online aus meinen Bestellungen rausgesucht. Hier die restlichen Daten:

Jahr Bücher
2017 21
2016 28
2015 24
2014 33
2013 32
2012 38
2011 37
2010 16
2009 17
2008 22
2007 32
2006 27
2005 15

Schätze wenn ich die Zahlen gegen meine Bestellungen bei Valve´s Steam dagegenhalte, finde ich das passende Gegenstück zur Kurve.