Rausch in die Rillen

[Taugenichts]

Rausch in die Rillen

Träume ist eines dieser Worte,
das sie totgekaut haben
und totgekaut
bekommt es alles
das große Maul dieser Welt.

Aber wenn ich mich verliebe
dann in Träume,
denn die
hat kaum noch jemand.

Wir sind zu abgeklärt
und zu erwachsen,
um uns noch
das Geschenk der Illusion zu machen
und meine,
hat es auch schon
kleinbekommen-

aber ich brauche es
und deshalb brauche ich deine Träume,
deine Hoffnung
in den grundlosen Schloten
dieser toten, kranken, kalten,
allesverschlingenden,
aus Altmetall und Tränen
gepressten Hölle,
die alles zerstört
und klein macht und zerhackt
und mich zerkaut
und ausspuckt,
dieser Pferdeköpfige Molloch,
der meine Mutter krank und klein gemacht hat,
der meinem Vater Krebs in die Lungen gekotzt
und mir den Verstand aus dem Herz gepresst hat,
zwischen all diesen toten und verdammten,
in Hohn und Stress verzerrten Grimassen,
die -

denn in deinen Träumen,
ja dort gibt es noch Hoffnung
und Ordnung
und das können sie nicht leugnen.

Dort hat mein Herz noch ein Gewicht
und ich muss mich nicht verstellen,
sondern kann glühen
wie ein einz'ger Rausch aus Licht.

[Elvis Brucelee]

Auch wenn ich inhaltlich nicht deiner Meinung bin, denn geträumt wird momentan mehr denn je, dennoch gefällt mir der Text.

Meines Erachtens haben die Träume sich nur verändert, sie sind banaler geworden, werden mehr von den Medien beeinflusst.

Manche Menschen träumen heutzutage sogar zu intensiv, so sehr, dass sie kaum noch in der Realität leben, sondern in einer DSDS-Medientraumwelt und ähnliche Fluchtstätten vor der Wirklichkeit. Dies kann sehr gefährlich werden, wenn man denn eines Tages tatsächlich erwacht und die Realität nicht mehr erträgt.