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Mein Fürst


 
 
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Gine
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beitrag02.04.2008 12:51
Mein Fürst
von Gine
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So. Und nu mach ich doch SF! Wollja!
Aber auch in diesem Genre soll es ja kleine Monster geben, hab ich gehört.
Der folgende Ausschnitt ist allerdings der Anfang des sechsten Teils aus der Reihe 'Der letzte Feind'. Ich hoffe dennoch, dass die meißten essentiellen Sachverhalten sich von selbst erklären, sobald man den einen oder anderen Satz zum zweiten mal gelesen hat. Sorry, aber der Text schlägt mehr Haken als ein fuchsgejagter Hase. Und es ist erst so um die eine Million mal überarbeitet worden, enthält also sicherlich noch massenhaft Fehler.

 Wink

Und noch vorweg eine Entschuldigung dafür, dass es etwas mehr als 700 Wörter geworden sind. Verzeiht bitte, aber so ist es nunmal.

---------------
DER LETZTE FEIND VI

Auszeit

Auf Scor, dem einzigen bewohnten Planeten im Sternensystem Choperon, mitten im Herzen des Kontinentes Kalva, tief in den Eingeweiden der Yionki-Berge,  so nahe der Grenze zum Flachlandarchipel dass man sehr Acht geben musste nicht allenthalben auf ein verträumtes Schlafschaf zu treten, gaben sich die Teilnehmer einer geheimen Sitzung alle Mühe, eben jene Sitzung auch wirklich geheim zu halten.
 
"Pscht, nicht so laut!" Der Altvater und Organisator des heutigen
Treffens wusste sehr viel über das weitläufige Kavernlabyrinth in dem sie nun gemeinsam tagten. Da er diese spezielle Versammlungshöhle für den heutigen Abend gemietet hatte und sich dafür natürlich in den Wochenplan eintragen musste, wusste er zum Beispiel, dass sich heute gleich nebenan die Freunde der friedfertigen Eintracht trafen. Und die konnten zu echten Killern werden wenn sie bei ihren geheimen Treffen gestört wurden. Ausserdem witterte der Regent, Fürst Wunderbar, hinter jeder noch so öffentlichen geheimen Sitzung gleich Verrat und hielt die Deklaration 'Familientreffen' wahrscheinlich für Tarnung, so dass sie ohnehin Ärger auf dem Heimweg bekommen würden. Allein schon die Tatsache, dass die 'kleine Ausreisserin', wie die Familie sie gerne nannte, heute hier zu Gast war hätte als Grund ausgereicht, um dieses Treffen nicht nur unter traditionellen, sondern auch unter realistischen Gesichtspunkten im Geheimen stattfinden zu lassen. Doch als er vorgeschlagen hatte, sich einfach bei ihm daheim zu treffen weil dort niemand mit einer geheimen Sitzung des Familienrates und besonders nicht mit der unwillkommenen Besucherin rechnen würde, da haben sie ihm vorgeworfen er würde absichtlich den Zusammenhalt der Familie schwächen wollen, indem er an ihren Traditionen rüttelte. Inzwischen war er so genervt, dass ihm beide gestohlen bleiben konnten. Aber erwischt werden wollte er trotdem nicht.   

Die angezischte junge Frau nahm sich die Ermahnung nicht sonderlich zu Herzen. Ebensowenig wie sämtliche Ermahnungen zuvor und keiner der Anwesenden legte diesbezüglich allzuviele Hoffnungen in die nähere Zukunft, inclusive der jungen Frau selbst.
"Ihr wollt mich einfach nicht verstehen, oder?"
"Pscht!" mahnte der Altvater erneut. Alle anderen schüttelten energisch den Kopf.
"Euer Pech!" Mit diesen Worten machte die junge Frau auf dem Absatz Kehrt, durchquerte den langen Tunnel aus unbehauenem Kandelergestein, das im Dunkel sehr anheimelnd funkelte, weswegen die Höhle sich für geheime Treffen ungeheurer Beliebtheit erfreute, und stoppte apruppt, um nicht mit der fürstlichen Wache zusammen zu rasseln, die sie im Dunkeln beinahe übersehen hätte.
"Und noch etwas!" schrie sie ohne sich zu der schockierten Gesellschaft umzudrehen oder das peinlich berührte Gesicht des ertappten Spions zur Kenntnis zu nehmen, der die Sitzung bis zu diesem Moment aufmerksam belauscht hatte. Es folgte eine komplizierte Bemerkung, die zwar sehr höfliche Ausdrucksformen enthielt, aber dessen ungeachtet dazu führte, dass alle Gesichter in Hörweite sich dunkelrot verfärbten und schamvoll irgendeinem unbelebtem Gegenstand zuwandten, oder, im Falle des Spions, seinen Fingernägeln.



"Und was hast du ihnen geantwortet?" fragte Fürst Grausam seine Frau Iannyss, als diese ihm Bericht über die jüngsten Ereignisse erstattete.
"Im Wesentlichen 'Ihr könnt mich mal.'"

Grausams Gesicht lief dunkelrot an. "Aberaber, so redet man doch nicht mit seiner Familie."
Iannyss betrachtete ihn ärgerlich. "Und wieso bitte nicht? Ich finde, ich habe mich ihnen gegenüber ausgesprochen fair verhalten. Immerhin bin ich extra den weiten Weg nach Hause geflogen um ihnen mitzuteilen, dass ich demnächst Mutter werde. Ich meine, es wäre doch durchaus angemessen gewesen, wenn sie sich wenigstens ein bisschen für mich gefreut hätten, oder nicht? Aber statdessen nörgeln sie die ganze Zeit an mir herum und machen mir Vorwürfe. Warum ich denn weggelaufen sei und ausgerechnet den gefürchtetsten Tyrannen der Galaxis heiraten musste und so weiter. Und wegen des Babys waren sie auch total gereizt. Ich meine, was geht sie dass denn an? Ich bin schliesslich erwachsen und kann heiraten wen ich will."

Fürst Grausam gingen zu dem Thema ein paar Gedanken durch den Kopf die er in diesem Moment gerne geäussert hätte. zum Beispiel "Eigentlich nicht, weil ich nämlich derjenige war, der das für uns beide entschieden hat", und "Sieh mal, deine Familie gehört, wie du weisst, traditionell zu meinem Todfeinden, beziehungsweise ich zu den ihren, weil Du nunmal leider im falschen Fürstentum geboren wurdest", oder auch "Hatte deine Familie dich nicht eigentlich in ein Kloster geschickt, damit du dort Priesterin wirst?"

Statdessen nickte zustimmend, und vor allem mucksmäuschenstill. Nach einer angemessenen Wartezeit von genau der richtigen Anzahl von Sekunden fügte er dem hinzu: "Wahrscheinlich sind sie blos enttäuscht, weil Du sie nicht zur Hochzeit eingeladen hast."



_________________
'Manchmal zweifle ich daran, dass ich überhaupt existiere.'
'Aus gutem Grund.'
'Wie meinst du das?'
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'Glaub ich nicht.'
'Ich weiß.'
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princess of night
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Beiträge: 855
Wohnort: Planet Erde


Beitrag02.04.2008 17:23

von princess of night
Antworten mit Zitat

hallo Gine..nun habe ich zweimal deine Zeilen gelesen und ich habe da mal ein paar Anmerkungen:
Zitat:
Ausserdem witterte der Regent, Fürst Wunderbar, hinter jeder noch so öffentlichen geheimen Sitzung gleich Verrat und hielt die Deklaration 'Familientreffen' wahrscheinlich für Tarnung, so dass sie ohnehin Ärger auf dem Heimweg bekommen würden.


ist die Sitzung nun öffentlich oder geheim?



Zitat:
Doch als er vorgeschlagen hatte, sich einfach bei ihm daheim zu treffen weil dort niemand mit einer geheimen Sitzung des Familienrates und besonders nicht mit der unwillkommenen Besucherin rechnen würde, da haben sie ihm vorgeworfen er würde absichtlich den Zusammenhalt der Familie schwächen wollen, indem er an ihren Traditionen rüttelte.


ein schlimmer geschachtelter Satz den man wirklich nur schwer verstehen und nachvollziehen kann...


Zitat:
Aber erwischt werden wollte er trotdem nicht.


trotzdem



Zitat:
Die angezischte junge Frau nahm sich die Ermahnung nicht sonderlich zu Herzen.


wo kommt die denn auf einmal her??wer ist sie?wie ist ihr Name??
das kannst du ja vorher ein wenig mitteilen...

Zitat:
Es folgte eine komplizierte Bemerkung, die zwar sehr höfliche Ausdrucksformen enthielt, aber dessen ungeachtet dazu führte, dass alle Gesichter in Hörweite sich dunkelrot verfärbten und schamvoll irgendeinem unbelebtem Gegenstand zuwandten, oder, im Falle des Spions, seinen Fingernägeln.


also nun möchte ich als leser auch genau wissen worum es geht und was sie den leuten die zurückgeblieben sind an den kopf geworfen hat..gerade so etwas macht das lesen ja amüsant oder spannend und lebendig..



Zitat:
Statdessen nickte zustimmend, und vor allem mucksmäuschenstill. Nach einer angemessenen Wartezeit von genau der richtigen Anzahl von Sekunden fügte er dem hinzu: "Wahrscheinlich sind sie blos enttäuscht, weil Du sie nicht zur Hochzeit eingeladen hast."


puuhh..ganz doofe schreibfehler drin..und irgendwie verwirrender inhalt..du schaffst es gerade die sequenzen die man wissen will auszulassen..ist das absicht?damit man nun neugierig wird?aber ein paar einzelheiten über die personen..ihre art wären schön gewesen..eher noch als die detaillierte beschreibung eines ausschnittes der höhle in der die frau war..oder die sitzung..

die grundidee ist nicht schlecht..nur musst du (was auch mein manko ist) noch einige rechtschreibfehler ausmerzen..also vorher korrektur lesen damit nicht ganz so viele im text sind..und das inhaltliche ein wenig überarbeiten..du sagtest du hast es ziemlich oft verbessert..vielleicht verschlimmbessert dadurch?wenn du die erste fassung noch hast...vielleicht ist sie doch besser als du dachtest..ein paar tipps meinerseits hast du ja nun..ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen..
solche kleinen patzer sind anfängerfehler..also nicht die öhrchen hängen lassen..denn talent hast du ja..dein text über die kleinen monster zum beispiel war genial:-)

LG
princess of night


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Ansonsten wären Organspenden ja völlig überflüssig.

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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag02.04.2008 19:34

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Juhu, Science Fiction! Ein gefundenes Fressen für mich  Twisted Evil

Zitat:
Auf Scor, dem einzigen bewohnten Planeten im Sternensystem Choperon, mitten im Herzen des Kontinentes Kalva, tief in den Eingeweiden der Yionki-Berge, so nahe der Grenze zum Flachlandarchipel dass man sehr Acht geben musste nicht allenthalben auf ein verträumtes Schlafschaf zu treten, gaben sich die Teilnehmer einer geheimen Sitzung alle Mühe, eben jene Sitzung auch wirklich geheim zu halten.

Die leicht ironische Pointe am Schluss brachte mich zum Schmunzeln, allerdings musste ich mich durch den Satz durchquälen, um an diesen Gag zu gelangen. Der Anfang war so anstrengend, dass man die Leselust gleich zu verlieren riskiert, bevor sie überhaupt knospen konnte.
Auch in der Science Fiction macht es sich nie gut, wenn der Leser gleich am Anfang mit zu vielen unbekannten Namen, Begriffen, Tierrassen usw. übefallen wird. Wenn das kein Ausschnitt aus dem Anfang deiner Geschichte ist und du vorhin im Buch genügend über den Planeten geschrieben und erklärt hast, ist das schon okay, aber wenn man den Hintergrund nicht kennt, verwirrt es doch sehr beim Lesen.
Und der Satz ist viel zu wuchtig! Natürlich kann man diese ellenlange vorangestellte Ortsangabe ebenfalls als ironischen Gag auffassen, doch ist es sehr anstrengend zum Lesen. Weniger ist manchmal mehr, vielleicht beschränkst du dich auf wenigere Relativsätze, lockerst den Satzbau ein bisschen? Das würde auf jeden Fall ein leichteres Einsteigen in den Text ermöglichen!
Außerdem gehören Kommas nach den Worten "Flachlandarchipel", "musste"

Zitat:
Der Altvater und Organisator des heutigen
Treffens wusste sehr viel über das weitläufige Kavernlabyrinth in dem sie nun gemeinsam tagten.

Kleiner Kommafehler: Nach "Kavernlabyrinth" gehört ein Komma, weil es eine lokale Adverbialbestimmung einleitet. Außerdem würde es mich interessieren, wer dieser Organisator ist, wie er heißt usw. Ein Name würde hier nicht schaden!

Zitat:
Da er diese spezielle Versammlungshöhle für den heutigen Abend gemietet hatte und sich dafür natürlich in den Wochenplan eintragen musste, wusste er zum Beispiel, dass sich heute gleich nebenan die Freunde der friedfertigen Eintracht trafen. Und die konnten zu echten Killern werden wenn sie bei ihren geheimen Treffen gestört wurden.

Auch hier gefällt mir der feinhumorige Unterton, jedoch nicht die Umsetzung in der Syntax. Wieder zu lang, zu viele Hilfsverben und Füllwörter für meinen Geschmack. Vielleicht schaffst du es, diesen Satz lebendiger und dennoch logisch erscheinen zu lassen? Mein spontaner Vorschlag wäre: Um diese spezielle Versammlungshöhle für den heutigen Abend zu mieten, musste er sich in den Wochenplan eintragen. Dieser verriet ihm allerlei, zum Beispiel, dass... usw. Ich bin mir aber sicher, dass dir noch etwas viel Besseres einfallen könnte!

Zitat:
Ausserdem witterte der Regent, Fürst Wunderbar, hinter jeder noch so öffentlichen geheimen Sitzung gleich Verrat und hielt die Deklaration 'Familientreffen' wahrscheinlich für Tarnung, so dass sie ohnehin Ärger auf dem Heimweg bekommen würden.

Also ich musste über die "öffentliche geheime Sitzung" schmunzel, auch hier erkenne ich eine Ironie, die fast schon ein bisschen ins Gesellschaftskritische geht. Zusammen mit dem Anfangssatz entsteht aus diesem einen Detail ein Bild vor meinem geistigen Auge, aufgeblasene Ratsmitglieder, die den Mantel der Geheimhaltung wie einen königlichen Umhang tragen. Finde ich klasse, auch wenn der Name "Fürst Wunderbar" doch etwas zu direkt für meinen Geschmack und mein Humorempfinden ist. Nach den feinen Lachern vorher wirkt dieser Name auf mich wie mit dem Holzhammer in den Text geklopft, unpassend und fast schon märchenhaft. Tut mir leid, vielleicht war es ja deine Absicht, mir ist der Name nur negativ aufgestoßen.

Zitat:
Doch als er vorgeschlagen hatte, sich einfach bei ihm daheim zu treffen weil dort niemand mit einer geheimen Sitzung des Familienrates und besonders nicht mit der unwillkommenen Besucherin rechnen würde, da haben sie ihm vorgeworfen er würde absichtlich den Zusammenhalt der Familie schwächen wollen, indem er an ihren Traditionen rüttelte.

Sorry, auch wenn dieser Satz grammatikalisch und stilistisch korrekt erscheint, ist er aufgrund seines Ausmaßes beim Lesen keine Freude. Auch ihn könntest du kürzen/entzerren, etwa so: Er hatte sein Haus als Treffpunkt vorgeschlagen, weil dort niemand mit einer geheimen Sitzung des Familienrates und besonders nicht mit der unwillkommenen Besucherin rechnen würde. Doch sie quittierten diese Idee mit dem Vorwurf, er wolle den Zusammenhalt der Familie durch einen Bruch der Traditionen schwächen
Auch das ist nur ein stümperhafter Vorschlag meinerseits, ich denke aber, du verstehst, worauf ich hinauswill.

Zitat:
Die angezischte junge Frau nahm sich die Ermahnung nicht sonderlich zu Herzen. Ebensowenig wie sämtliche Ermahnungen zuvor und keiner der Anwesenden legte diesbezüglich allzuviele Hoffnungen in die nähere Zukunft, inclusive der jungen Frau selbst.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Partizipialbeschreibung so richtig ist, auf jeden Fall liest es sich ungewohnt und ein wenig schief. Hier könntest du tatsächlich besser einen Relativsatz nehmen, oder optimalerweise gleich einen Namen oder eine Beschreibung (die über das Angezischtwerden hinausgeht) liefern.
Außerdem fände ich es wesentlich geschickter, die Sätze anders zu verbinden:
Die junge Frau, der das mahnende Zischen galt, nahm sich die Ermahnung nicht sonderlich zu Herzen - ebensowenig wie sämtliche Ermahnungen zuvor.
Das, was nachher kommt, erschien mir doch sehr unverständlich, fast schon gebläht. Auch nach mehrmaligem Leser blieb unklar, was genau du damit meinst. Verzeih mir meine dummen Fragen, aber: Welche Hoffnungen, wer legte sie in wen oder was? Worauf beziehst du dich mit dem "diesbezüglich"? Vielleicht solltest du über diese Formulierung noch einmal nachdenken, da sie bei mir für Verwirrung sorgte.

Zitat:
Mit diesen Worten machte die junge Frau auf dem Absatz Kehrt, durchquerte den langen Tunnel aus unbehauenem Kandelergestein, das im Dunkel sehr anheimelnd funkelte, weswegen die Höhle sich für geheime Treffen ungeheurer Beliebtheit erfreute, und stoppte apruppt, um nicht mit der fürstlichen Wache zusammen zu rasseln, die sie im Dunkeln beinahe übersehen hätte.

Rechtschreibung: "kehrt" schreibt man klein, da es von dem Verb kehrt machen (kehrtmachen?) stammt.
Außerdem fand ich auch diesen Satz wieder zu lang und zu verwirrend, da du zwei Dinge - die Handlungen der jungen Frau und die Beschreibung des Tunnels - ineinander verschachtelt zu beschreiben versuchst. Eine etwas linearere Syntax wäre hier vielleicht von Vorteil. Außerdem würde es mich interessieren, was Kalendergestein ist und wie es im Dunkeln funkeln kann? Und warum das so anheimelnd wirkt?

Zitat:
"Und noch etwas!" schrie sie ohne sich zu der schockierten Gesellschaft umzudrehen oder das peinlich berührte Gesicht des ertappten Spions zur Kenntnis zu nehmen, der die Sitzung bis zu diesem Moment aufmerksam belauscht hatte. Es folgte eine komplizierte Bemerkung, die zwar sehr höfliche Ausdrucksformen enthielt, aber dessen ungeachtet dazu führte, dass alle Gesichter in Hörweite sich dunkelrot verfärbten und schamvoll irgendeinem unbelebtem Gegenstand zuwandten, oder, im Falle des Spions, seinen Fingernägeln.

Hier allerdings habe ich nichts gegen den Stil einzuwenden, er passt einfach!

Zitat:
"Und was hast du ihnen geantwortet?" fragte Fürst Grausam seine Frau Iannyss, als diese ihm Bericht über die jüngsten Ereignisse erstattete.
"Im Wesentlichen 'Ihr könnt mich mal.'"

lol Da lass ich dir sogar den Fürsten Grausam durchgehen! Diese Pointe trifft genau meinen Geschmack und entschädigt jetzt schon voll für die Lesemühe! Es zerreißt die aufgebaute Atmosphäre und die Manieriertheit der Personen perfekt!

Zitat:
Fürst Grausam gingen zu dem Thema ein paar Gedanken durch den Kopf die er in diesem Moment gerne geäussert hätte. zum Beispiel "Eigentlich nicht, weil ich nämlich derjenige war, der das für uns beide entschieden hat", und "Sieh mal, deine Familie gehört, wie du weisst, traditionell zu meinem Todfeinden, beziehungsweise ich zu den ihren, weil Du nunmal leider im falschen Fürstentum geboren wurdest", oder auch "Hatte deine Familie dich nicht eigentlich in ein Kloster geschickt, damit du dort Priesterin wirst?"

Ein paar Rechtschreibfehler: "äußern" schreibt man auch nach der neuen Rechtschreibung noch mit scharfem "s". Das "Zum" im zum Beispiel muss groß geschrieben werden, weil es ja nach einem Punkt folgt und somit am Satzanfang steht. Außerdem fand ich den kursiven Gedanken doch ein bisschen zu kompliziert ausgedrückt, um ein Gedanke zu sein - auch der eines Fürsten.  Wink

Zitat:
Wahrscheinlich sind sie blos enttäuscht

"bloß" bitte mit scharfem "s".

Fazit: Abgesehen von den zum Teil doch sehr schwierigen Sätzen gefiel mir der Stil und vor allem der Humor. Ich weiß allerdings nicht, was ich von den Dialogen halten soll; sie wirken auf mich fast schon wieder zu umgangssprachlich, um in die Atmosphäre der Story zu passen. Ich weiß nicht, irgendwie hatte ich mehr erwartet, auch das mit dem Heiraten z.B. erschien mir leicht klischeehaft. Eine allgemeine Meinung kann ich jedoch nicht abgeben, weil ich ja nur einen Ausschnitt der Gesamtstory vorliegen habe und nichts über die Hintergründ weiß.
Dennoch: Ein Kompliment für den Humor!


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MosesBob
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Beitrag03.04.2008 10:35

von MosesBob
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Hallo Gine!

Nachdem hier schon so wunderbar konstruktive Kritik geübt wurde, erübrigt es sich, dass ich auch noch einmal aushole, denn die Punkte, die ich genannt hätte (angefangen beim abschreckenden Anfangssatz, bis hin zu deinem wirklich tollen und gewinnenden Humor) wurde hier bereits alles gesagt. Sprachlich/erzählerisch fehlt deiner Geschichte noch der Feinschliff, aber wenn du dich mit den Verbesserungsvorschlägen hier auseinandersetzt, schlägst du einen richtig guten Weg ein.

Beste Grüße,

Martin


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Gine
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Beitrag03.04.2008 12:29

von Gine
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Phu! Very Happy

Da habt ihr euch aber ganz schön in die Arbeit gestürzt, alle Achtung!

Und natürlich vielen Dank dafür, denn genau das wollte ich ja wissen.

Ehrlich gesagt kämpfe ich mit dieser Einleitung schon ziemlich lange herum, und zwar aus mehreren Gründen:

1. Die Charaktere des Fürst Grausam und seiner Frau Iannyss wurden bereits in 5 vorangegangengen Geschichten festgelegt und sind dadurch bereits bestens bekannt. Also möchte ich nur ungern allzuviel Text darauf verwenden sie erneut vorzustellen.
Wer, wie ihr, die vorangegangenen Texte nicht kennt soll aber auch nicht das Gefühl bekommen, er hätte hier etwas verpasst. Und zu wenig Info darf ich natürlich auch nicht bringen, weil es gerade in dieser Story vorwiegend um diese Zwei geht.  

Das ist ein grosses Problem für mich, bei dem ihr mir schon ganz gut helfen konntet.

2. Ich will eigentlich ganz woanders hin und habe es, wie immer entschieden zu eilig. Daher die ewig langen Sätze. Sie sollen viel in kurzer Zeit erklären.
Ihr wisst schon, es ist dieses: 'Ich schreib's erstmal hin und mach später noch was draus'. Aber später hat man immer anderes zu tun und daher...

Ich denke, beim Auseinanderfusseln der Sätze werde ich mir von einer schönen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen helfen lassen. Very Happy

3. Der etwas lappidare Gesprächstenor der beiden Protagonisten hat sich erst in den letzten Folgen ergeben. Und der Fürst hat wirklich hart daran gearbeitet, dass sein vormals devotes Frauchen ihm gegenüber ein wenig lockerer wird. Das war ein gutes Stück Arbeit, ehrlich! Wink

Mal sehen, vielleicht finde ich ja hier und da ein paar Ausschnitte, die...*grübel*....*such*..... Buch


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Enfant Terrible
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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag03.04.2008 19:11

von Enfant Terrible
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Hallo liebe Gina,
es freut mich, dass du mit den Rezensionen etwas anfangen konntest! Dass die ganzen ungeklärten Begriffe von dir in früheren Geschichten schon aufgedeckt wurden, habe ich mir fast schon gedacht. Dennoch wirkt es leicht verwirrend, wenn man diese nicht kennt.
Umso mehr würde ich mich aber über einen zusätzlichen Happen Text von dir zu diesem Thema freuen! Poste doch etwas zu der Vergangenheit der "angezischten jungen Frau", das wäre bestimmt sehr interessant zu lesen.
Und ich bin natürlich auch gespannt, wie du diese Fassung mit kürzeren Sätzen umschreibst. Wünsche dir viel Spaß beim Tüfteln, oft ist es das Schönste beim Schreiben!


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Gine
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Beitrag04.04.2008 00:32

von Gine
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Hallo liebe Gine,
...
Umso mehr würde ich mich aber über einen zusätzlichen Happen Text von dir zu diesem Thema freuen! Poste doch etwas zu der Vergangenheit der "angezischten jungen Frau", das wäre bestimmt sehr interessant zu lesen.


Hmmm...Du hast es ja so gewollt:Cool
Hach, ja, ich weiss, es ist furchtbar lang.
Wusste einfach nicht, wo ich da mitten drin hätte Schluss machen können. Embarassed

-----------
Szenario: Iannyss, derzeit bewusstlos, befindet sich aus noch nicht näher geklärten Gründen in einem Forschungslaboratorium auf der Erde.

1.Erster Eindruck von Iannyss

Da war sie. Sie wirkte nicht mehr ganz jugendlich, aber auf eine gewisse Weise durchaus schön. Wie eine aus Stein gehauene Göttin der Antike, die man in ein Krankenhaushemd gesteckt hatte. Der Eindruck konnte duchaus täuschen. Bei diesen Ausserirdischen wusste man nie so genau, womit man es zu tun hatte, dachte Dr. Monty. Ein wenig zu arrogant wenn man berücksichtigte, dass er noch nie zuvor einer Ausserirdischen begegnet war.
...

2. Iannyss Temperament

Dr. Monty sah zu, wie seine 'Patientin' von den beiden Wachmännern auf das Krankenbett gelegt und fixiert wurde. Als die Männer ihre Arbeit beendet hatte setzte er sich auf den einzigen Stuhl und wartete.
Er war gespannt wie sie es aufnehmen würde, dass sie sich plötzlich in einem Laboratorium befand. Sie schlug die Augen auf.

Einige Zeit später erkundigte sich der inzwischen leicht lädierter Mediziner „Seid ihr auch ganz sicher?“
„Völlig sicher, Dr. Monty.“ erwiderte die Wache beschwichtigend. Monty presste sich einen Eisbeutel an die Stirn. Er betupfte vorsichtig die Stelle, wo die Kante von dem kleinen Beistelltisch ihn erwischt hatte und eine riesige Beule hinterliess, die mehr und mehr anschwoll. So ein Wahnsinn. Sie hätte doch wenigstens so lange warten können, bis er sich ihr vorgestellt hatte. Aber statdessen hatte sie einfach die Fixierbänder zerrissen als wären sie aus Papier. Und anschliessend griff sie aus einem Reflex heraus nach dem erstbesten erreichbaren Gegenstand und schleuderte ihn gegen die Wand.  Zum Glück hatte Monty sich geistesgegenwärtig zusammengerollt, sonst hätte der Aufprall an der Stahlwand ihm sicher den Schädel zertrümmert.
...

3. Was geschah, nachdem Iannyss sich widerwillig mit dem Doc angefreundet hatte und dieser sie auf eine Führung durch das Gebäude mitnahm:

Iannyss betrat die Küche. Sie zählte drei Menschen. Zwei von ihnen trugen weisse T-Shirts und eine Schürze. Ein Dritter war vollständig in dunkles Grün gekleidet, sass an einem kleinen Tisch in der Ecke und hielt einen Becher in der Hand. Als er den Doktor eintreten sah nickte er ihm müde zu. Als er Iannyss eintreten sah sprang er so apruppt auf, dass er dabei einige Tassen zu Boden fegte. Der Mann war gross. Wenigstens Einsfünfundneunzig. Er liess sie nicht aus den Augen. Iannyss blieb im Abstand von zwei Metern vor ihm stehen und lächelte ihn an.
„Hallo Brucke. Wie geht's denn?“ fragte Monty nervös. Brucke war keinen Freund von ihm. Was nicht verwunderlich war, da der Doc ohnehin keine Freunde hatte. Aber Brucke galt zudem auch als extrem paranoid. Völlig normal, wenn man bedachte, dass er zu den Aussenteams gehörte, aber lästig im täglichen Umgang.
„Doktor, wieso ist diese Frau hier?“
„Also..., sie wollte gerne mal die Küche sehen.“ erklärte Monty verlegen.
„Und sie führen sie hier spazieren?“ schrie Brucke, der es einfach nicht glauben konnte.
„Ja sicher, warum denn nicht?“

„Deswegen zum Beispiel.“ erläuterte Brucke gequält. Er vermied es, sich hastig zu bewegen und beschränkte sich darauf, den Doktor hasserfüllt anzustarren. 'Ich hätte sofort schiessen sollen', dachte er bei sich. 'Ich hätte verdammtnochmal sofort...'
Monty seinerseits starrte die Frau an. Er suchte nach einer Erklärung dafür, dass seine Patientin  plötzlich hinter dem Söldner stand, ihn in die Knie zwang und ihm ein erschreckend scharfes Schälmesser an die Kehle hielt.
.................

4. Iannyss Vorstellung von einem gelungenen Nachmittag

Iannyss fühlte sich so glücklich wie ein Kind im Bonbonladen. Inzwischen hatte sie in einem der Umkleideräume ein paar Klamotten gefunden. Grün war zwar nicht unbedingt ihre Farbe, aber im Moment durfte sie nicht zu wählerisch sein.
Sie zählte dreiundvierzig Menschen. Die letzten hatte sie am grossen Eingangstor eingesammelt. Sie waren dort zusammengebrochen als der Alarm losging und sie nachsehen wollten, was los war.
Um sie alle in einem Raum unterbringen zu können hatte sie den grössten gewählt, den sie finden konnte. Nun sassen alle auf Plastikstühlen im Besprechungsraum. Sie wirkten wie das Publikum einer besonders avangardistischen Theatervorstellung. Geschockt.
Der Vergleich hinkte ein wenig. Es sei denn, es gäbe irgendwo auf der Welt ein Theater, dass die Angewohnheit hatte, das Publikum buchstäblich an die Sitze zu fesseln. Mit Kabelbindern, Schnur, Sicherheitsketten oder Draht.

„Doktor, was immer die Zukunft bringt, auf eines können sie sich verlassen: Wenn ich Sie jemals in die Finger bekomme, dann drehe ich ihnen den Hals um!“ schwor Brucke, der sich nur mühsam unter Kontrolle halten konnte. Der Kopf tat ihm weh und die Handgelenke schmerzten vom ununterbrochenen Zerren an der Kette.
„Nana, wir wollen doch nicht übertreiben. Sie sind schliesslich für die Sicherheit zuständig, nicht ich! Warum geben Sie immerzu mir die Schuld?“ empörte sich der Doktor. Sein hochroter Kopf verriet Schuldbewusstsein, aber natürlich wollte er das nicht ausgerechnet diesen Besserwisser merken lassen.

„Na mal sehen. Abgesehen davon, dass sie eine Ausserirdische durch den Stützpunkt geführt und ihr alles gezeigt haben, meinen Sie?“
„Woher sollte ich denn wissen, was sie vorhatte?“
Bruck zog und zerrte an seinen Fesseln. Er war einer der Wenigen, die Iannyss vorsichtshalber an die Heizung gekettet hatte. Sie selbst hatte es sich mit einem Nussriegel aus dem Automaten in einer Ecke bequem gemacht und genoss die Show nach dem grossen Erwachen. Für's Erste.

„Was glauben Sie eigentlich, wozu die Vorschriften da sind, man?“
„Damit Leute wie Sie ewig was zum Herumnörgeln haben?“ riet Monty.
„Sie Riesenrindviech! Wer hat Sie den nur aus der Anstalt entlassen?“
„Ich sehe überhaupt keinen Grund, meinen Onkel in die Sache hineinzuziehen!“ empörte sich der renomierte Mediziner.. „Er hat nur das getan, was das Beste für die Familie...“
„Schnauze halten! Sie haben der da wirklich schon genug geholfen!“ Bruck ruckte mit dem Kof herum in Richtung der jungen Frau. Sie warf gerade eine Erdnuss in die Luft und schnappte danach.
„Und Sie müssen sich immer wichtig machen! Warum haben Sie denn nicht besser aufgepasst?“
Brucke atmete hörbar ein. „Sie haben recht. Sie haben ja soo recht! „Oh das lassen Sie lieber bleiben, Fräulein“, intonierte er mit piepsiger Stimme, die der des Doktors sehr ähnelte, „Wenn der Alarm losgeht, dann wird hier überall Schlafgas eingeleitet.“ Mit seiner normalen, lauten Stimme fuhr er fort: „Ich hätte Ihnen sofort eine Kugel durch den Kopf jagen sollen, als Sie den Mund aufmachten! Aber leider war ich ein wenig abgelenkt.“ Er wurde immer lauter. „Von dem verdammten Schlag auf den Kopf, wissen Sie noch? Den, den sie mir verpasst haben als ihre kleine Freundin hier mir das Messer an die Kehle gehalten hat?“
Monty liess den Kopf hängen und schwieg. Er schmollte.

Einer der Männer auf den Stühlen versuchte, sich zu bewegen. Die Arme schliefen ihm langsam ein.  „Entschuldigen Sie, Fräulein. Kann ich bitte mal auf die Toilette?“ fragte er unsicher. Iannyss Grinsen wurde immer breiter. „Machen Sie sich nicht die Mühe. Schwester, wären Sie wohl so freundlich...“ „Nein! Hey! Haha, ist ja lustig. Ich muss plötzlich gar nicht mehr.“
Iannyss warf die leere Verpackung von dem Nussriegel gekonnt in den Mülleimer und erhob sich mit derselben, langsamen Bewegung. Sie sah all ihre 'Gäste' der Reihe nach an. Es war mucksmäuschenstill. Das Vorprogramm war beendet.

„Damen und Herren, da Sie mir ohnehin eine Weile Gesellschaft leisten werden, möchte ich mich Ihnen vorstellen. Offenbar ist es ja keinem von Ihnen gelungen herauszufinden mit wem sie es zu tun hahen. Was mich ein wenig irritiert. Immerhin habe ich bereits mehrere Wochen in einer ganz ähnlichen Einrichtung verbracht. Redet ihr Menschen denn nie miteinander?“
Verständnislose Blicke begegneten den ihren, prallten ab und huschten zurück.
„Mein Name ist Iannyss. Der Name sagt Ihnen nicht viel, wie ich sehe. Vielleicht ist ihnen mein Arbeitgeber und Ehemann ein Begriff? Er wird Fürst Grausam genannt.“
Betroffenes Schweigen herrschte, nur durchbrochen von einem leisen, stetigen Plätschern das langsam zu einem Tröpfeln abebbte. Und von Bruck, der tobend an seinen Ketten zerrte.
Iannyss war zufrieden.
„Zumindest Sie wissen also, was das bedeutet, Brucke?“
Brucke keuchte. „Hören Sie, knalllen sie mich ruhig ab, aber lassen Sie mich bitte erst den verdammten Quacksalber erwürgen!“
Iannyss Blick drückte Bedauern und eine gewisse Zuneigung aus. Milde gestimmt antwortete sie „Später vielleicht.“


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Gine
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Beitrag13.04.2008 11:20

von Gine
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Tja, nun ist sie doch tatsächlich gewachsen, die Story. Um es nicht zu lang zu machen präsentiere ich hier erstmal nur das Intro. Der eigentliche, überarbeitete Text würde sich hierran direkt anschliessen. Aber den gibt es nur, falls überhaupt noch Interesse an dem Thema bestehen sollte. wäre natürlich gut für mich. Jede Kritik ist ein Schrit in die richtige Richtung. smile

--------------------------------
Auszeit


"Wie bitte?"
Fanstrom seufzte. Der Hoffmarschall verdrehte nur deswegen nicht die Augen, weil man dafür schnell mal im Folterkeller landen konnte. Fürst Grausam war eigentlich ein sehr korrekter Mann, aber in Hinsicht auf Respekt verstand er einfach keinen Spass. Fanstrom konnte inzwischen auf beinahe zehn ehrenvolle Verdienstjahre zurückblicken, weil er diesem Umstand immer Beachtung geschenkt hatte.

Heute allerdings stellte der Fürst die Geduld seines Hofmarschalls auf eine harte Probe. Der Monarch wirkte ungewöhnlich geistesabwesend. Und nichts war geeigneter, um bei dem Marschall eine gehörige Portion Unbehagen zu erzeugen. Denn jedes Mal, wenn er seinen Herren in einer solchen Stimmung antraf, dann folgte unweigerlich irgendeine Katastrophe. Beziehungsweise, sie erfolgte NICHT, sorgte aber für reichlich Unterbrechungen im Tagesablauf.
Es schien, als könne der Mann vorhersehen welche Überraschungen das Leben für ihn und sein Reich bereit hielt. Unter diesen Umständen hatten etwaige Probleme gar keine Zeit irgendwelchen Ärger zu verursachen.

Der Fürst hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, Gegenmassnahmen zu ergreifen noch bevor irgendwer von den drohenden Schwierigkeiten etwas ahnte. Eine echte Meisterleistung wenn man die Grösse seines Reiches bedachte. Es umschloss nicht nur den Kern der Galaxis, mit dem sich wegen dem schwarzen Loches in seiner Mitte leider kaum etwas anfangen liess, sondern erstreckte sich mittlerweise auch auf drei ihrer Spiralarme. Begrenzt wurde es lediglich durch die kläglichen Reste der wenigen noch verbliebenen Telossa-Fürstentümer und der Hartnäckigkeit der sogenannten 'Verbündeten', die aus praktisch allen anderen intelligenten galaktischen Rassen bestanden.

Die 'Verbündeten' gaben sich nicht damit zufrieden einfach nur einen Teil des Raumes für sich zu beanspruchen. Zusätzlich stromerten sie auch noch ungefragt in den Telossanischen Fürstentümern herum und wurden nicht müde sich immerzu wichtig zu machen. Sie trieben es soweit, dass man sie inzwischen überall als die 'Wächter der Galxis' kannte.

  Bedauerlicherweise hielt die technische Überlegenheit dieser selbsternannten Wächter den Fürsten davon ab, mit der Galaxis einmal gründlich aufzuräumen. Immerzu schienen es die Ereignisse zu erfordern, dass irgendwelche Kompromisse geschlossen, Handelsgüter ausgetauscht oder hier und dort ein paar Leute freigelassen werden mussten.

Der Fürst sah den bestellten Vertreter der Verbündeten mitunter öfter als seine eigene Frau. Zumindest war dies Fanstroms Eindruck und er gestattete es sich, deshalb ein wenig Mitleid für seinen Regenten zu empfinden. Wer wollte schon freiwillig ein solches Schicksal auf sich nehmen? Er seufzte erneut und versuchte nun schon zum vierten Mal aus dem Fürsten herauszubekommen, was dieser zu frühstücken gedachte.


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Gast







Beitrag13.04.2008 12:05

von Gast
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Ich kann auch nur wiederholen, daß mir der Humor in der Geschichte gefällt, daß es aber viel zu schwierig ist, sie zu lesen. Obwohl es gut geschrieben ist. Wie lang sind die einzelnen Teile 1-6? Jeweils 10.000 Wörter oder jeweils 100.000 Wörter? Das wäre noch wichtig zu wissen, damit man sich eine Vorstellung vom Umfang des Werkes machen kann.

Was ich auch gern wüßte: Worum geht es eigentlich? Das Thema erschließt sich mir nicht. Auch nicht, auf welches Publikum das gerichtet ist. Die Namensgebung "Fürst Wunderbar, Fürst Grausam" läßt darauf schließen, daß es sich um ein Kinderbuch handeln soll, aber dafür ist der Satzbau viel zu kompliziert. Dann dürfte kein Satz aus mehr als 5 Wörtern bestehen. Smile

Wenn es aber für Erwachsene gedacht sein soll, finde ich die Namensgebung albern. Dann sollten die Namen vielleicht an so etwas wie "wunderbar" oder "grausam" angelehnt sein, aber nicht direkt das Wort selbst sein. So wie bei Harry Potter, wo ja alle Namen an irgendwelche existierenden Wörter angelehnt sind, aber nicht genau. So weiß man, was man von der Figur zu halten hat, aber es ist doch eher indirekt.

Vielleicht postest Du mal eine Inhaltsangabe der verschiedenen Teile, damit man weiß, um was es geht. Bei größeren Werken ist das hier im Forum immer schwierig, das Problem habe ich auch immer. Wink

Liebe Grüße
Angela
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Gine
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Beitrag13.04.2008 19:36

von Gine
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Zitat:
Vielleicht postest Du mal eine Inhaltsangabe der verschiedenen Teile, damit man weiß, um was es geht. Bei größeren Werken ist das hier im Forum immer schwierig, das Problem habe ich auch immer.  


He, null Problemo! Cool

Oder vielleicht doch.
Aber hey, ich kann nichts dafür, es sind immerhin im Original so um die 300 Seiten. Jammert also bitte nicht über die Fussnoten.
-------------
Der letzte Feind
Zusammenfassungen
Teil I - V


Wir befinden uns etwa 150 Jahre in der Zukunft der Erde.

Robert T. Wells ist seines Zeichens ein erkannter Sprengstoffexperte der 'Military Company', die aus der Privatisierung des amerikanischen Militärs hervorging. Er hat von seinem Vorgesetzten, General Woltar, den geheimen Auftrag erhalten, das Flaggschiff des grössten und letzten galaktischen Feindes der Menschheit zu sabotieren. Die Tatsache, dass der Transporter, der ihn auf das fremde Schiff schmuggeln soll, defekt ist, hindert den versierten Mittfünfziger nicht daran, trotzdem einen Weg hinein zu finden.

Das besagter Feind, von den Bewohnern der Erde Fürst Grausam* genannt, ihn bereits sehnlichst erwartet, war so nicht geplant und wirft Wells Sabotagepläne für's erste über den Haufen.

Das der Fürst über das renitente Verhalten des Saboteurs einigermassen erstaunt ist, stürzt den Mann sogar sichtlich in Verwirrung. Als der Fürst auch noch darauf besteht, den Transporter auf Wells eigenem Schiff zu reparieren und den Experten hindurch zu schicken, gerät dieser vollends in Panik. Hilflos versucht er, Zeit zu schinden und eine Fluchtmöglichkeit zu ersinnen, was Fürst Grausam jedoch aufgrund vorangegangener einschlägiger Erfahrungen mit dem Saboteur zu verhindern weiss.

Wie sich herausstellt dient der Transporter nicht nur dem Transport, sondern wurde tatsächlich dahingehend manipuliert, gewisse und mit energischer Absicht verborgene Erinnerungen in Robert. T. Wells strapaziertem Gehirn freizulegen.

Er erinnert sich nun daran, dass er eigentlich mit Fürst Grausam recht gut befreundet ist und die Erde mit dem Fürsten keineswegs Krieg führt, sondern eher so eine Art gross angelegte Schachpartie durchexerziert. Und zwar einzig und alleine zu dem Zweck, all den Unruhestiftern auf beiden Seiten etwas zu tun zu geben und unter diesen kontrollierten Bedingungen dafür zu sorgen, dass alle anderen Bewohner des Universums mehr oder weniger ihre Ruhe haben.

Zu den Unruhestiftern gehört unter anderem auch die Fürstin, weswegen sich Grausam konsequent weigert, die ganze Angelegenheit öffentlich zu machen. Alle Operationen müssen also im Geheimen durchgeführt werden, was zumindest für die wenigen Eingeweihten, wie zum Beispiel General Woltar, eine enorme Herausforderung bedeutet und Einiges an Organisationstalent erfordert.

In diesem speziellen Fall hatte der Fürst um ein Treffen mit Wells gebeten, weil er dessen Dienste benötigt.
Als Wells hört, dass der Fürst ihn um Hilfe bittet, um die Fürstin aus den Klauen irgendwelcher Entführer auf der Erde zu befreien, ist er sofort einverstanden. Ein so schreckliches Schicksal wie die Fürstin in der Nähe zu wissen hat seiner Ansicht nach auf der Erde niemand verdient. Nichtmal die Konkurrenz.

Hier endet der erste Teil.

Im zweiten Teil, Mission Kurzurlaub, dreht sich alles um die Befreiung der Fürstin aus den Händen ihrer eher ahnungslosen Entführer.

Wie im ersten Teil bereits angedeutet erfolgt die Rettung durch Fürst Grausam persönlich, sowie seinen Freund, Robert T. Wells.
Aber auch das Team, mit dem Robert gewöhnlich zusammen arbeitet, mischt kräftig mit und sogar Kondor, eine Art ausserirdischer Botschafter und Wächter zum Schutz des geheimen Abkommens, lässt es sich nicht nehmen, dabei zu sein.
Der an extraterrestrischer Biologie und Technologie ausserordentlich interessierte Geheimdienst des Vatikans, dem die Entführung der Fürstin, bei der es sich eigentlich eher um eine Art Rettungsversuch handelte, hat am Ende das Nachsehen, was er im Wesentlichen dem verantwortlichen Doktor Monty verdankt. Und während alle Beiteiligten auf der Seite des Fürsten den Heimweg antreten, wärmen sich die noch übrigen Angehörigen der 'Konkurrenz' an den Feuern der explodierenen, ehemals geheimen Anlage.

Der dritte Teil, Quecksilber, verlässt die Gefilde der Erde und wendet sich dem Volk der Silkoniten zu. Eigentlich hatte der Fürst nur die Absicht, seine Frau ein wenig zu beschäftigen und von seinen Freunden von der Erde fern zu halten, aber dann gewinnt die Mission plötzlich an existenzieller Bedeutung.
Ein Team, bestehend aus der Fürstin Iannyss, den angehörigen der Military Company  von der Erde und einigen Wissenschaftlern des Fürsten macht sich auf zum Planeten Silkon, um dort im Auftrag des Fürsten Nachforschungen anzustellen.  
Doch die Silkoniten halten noch die eine oder andere Überraschung bereit, so dass es am Ende nicht ausbleibt, dass der Fürst die Angelegenheit persönlich regeln muss um einen galaxisweiten Aufstand zu verhindern.

Der vierte Teil, Johns Tagebuch, versetzt den Protagonisten aus zunächst ungeklärten Gründen in die Vergangenheit der Erde, wo er sich auf der Suche nach sich selbst  ohne Gedächtnis, Identität und Barschaft, ja sogar ohne etwas ordentliches zum Anziehen, durch das heutige Berlin schlagen muss.
Mit der nicht ganz freiwilligen Hilfe einer Psychotherapeutin gelingt es ihm schliesslich, herauszufinden, wer er ist und wer hinter seinem Dilemma steckt. Danach ist die Rückkehr ein Leichtes und nur die Tatsache, dass er nun selbst einen Teil der Vergangenheit der Erde darstellt macht ihm für einen kurzen Moment zu schaffen.

Im fünften Teil, Erste Schritte, zeigt sich, dass Fürst Grausam den Silkoniten bei seinem letzten Besuch keineswegs sämtliche ihrer Geheimnisse entlockt hatte. Der Leser begleitet den jüngsten Silkoniten, ein noch kindliches kleines Raumschiff, auf seinem ersten Abenteuer im freien Weltraum. Doch nicht nur der Leser, auch ihr leicht aufbrausender jugendlicher Bruder Junior begleitet das Schiffchen namens Kyra und bringt sie erwartungsgemäss in Schwierigkeiten, als er sie zu einem Ausflug in Richtung Erde überredet.
Zu seinem Schrecken wird das Schiffchen von jugendlichen Renegaten gekapert und verlässt die Erde überstürzt auf einer randomisierten Flugbahn mit unbekanntem Ziel.
Da es sich bei einem der Jugendlichen um den Sohn von General Woltar handelt, muss auch in diesem Fall der Fürst persönlich eingreifen um die unbeschadete Heimkehr der Ausreisser, inclusive dem Sohn seines Freundes, zu garantieren.
Um die Jugendlichen nicht zu erschrecken begegnet er ihnen inkognito. Und wieder wird er überraschend mit einer offensichtlichen Intrige der Silkoniten konfrontiert. Doch dieses mal gibt er Kleinbei. Plötzlich ist die Rettung der Jugendlichen nur noch eine Bagatelle und der mögliche Krieg mit den Silkoniten bestenfalls eine Randerscheinung. Denn der Fürst hat eine Nachricht erhalten, die all seine Probleme zur Nebenbeschäftigung degradiert und die sofortiges Handeln unumgänglich macht.

.....
*Fürst** Grausam:
Rein phonetisch klang sein Name wie 'Lsdkfnvnösoe' und bedeutete etwas vollkommen anderes. Doch als die Menschen mit ihrer im Persönlichkeitschip*** verankerten Translatortechnik zum ersten Mal einen von ihm regierten Planeten besuchten und seinen Namen hörten, da übersetzte das Gerät ihn mit 'Grausam', weil es genau das war, was er für seine Untertanen bedeutete.  

** Ebenfalls eine Eigenmächtigkeit des Translators, die sich aufgrund zweier Vorteile durchgesetzt hat:
Wäre der Titel korrekt übersetzt worden, dann hätte er die Entwicklung der Herrschaftsstruktur der Telossa in Kurzform wiedergegeben. Sie hätte mehrere Minuten gedauert. Das Gerät befand, dass es einen wesentlich kürzeren Titel anbieten musste und schwankte zwischen Monarch, Vorausgeher und Angeber, entschied sich aber dann in einem Anfall von Melodramatik für 'Fürst'. Das war herrlich kurz und man konnte etwas damit anfangen. Die Entwickler der Software staunten immer wieder darüber, dass jeder Chip, trotz aller Auswahlmöglichkeiten, immer dieselbe Alternative wählte. Damit blieb es den Herstellern immerhin erspart, einen Übersetzer für den Übersetzer herauszubringen.

*** Eine Art erweiterter Personalausweis, der in den Neocortex implantiert wird.


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Gine
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Beitrag15.04.2008 16:14

von Gine
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Weiter geht's im Thread '(SF) der letzte Feind - Auszeit.

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Beitrag16.04.2008 01:54

von Merlinor
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Hallo Gine

Ein sehr komplexes Konzept. Die einzelnen Plots sind mir leider noch immer nicht klar, auch nicht, auf welchen Umfang die gesamte „Geschichte“ ausgelegt ist. So wie es den Eindruck macht, darauf, Dir den Lebensunterhalt bis ins Jahr 2500 zu sichern.

Generell: Gelegentlich wirklich gut geschrieben, dann verfällst Du wieder und wieder in fürchterlich „eilige“ Schachtelsätze.

Und dann die Namen! Ich bin Leser und es interessiert mich einen Furz, ob irgendeine fiktive Software da etwas falsch oder richtig interpretiert hat. Du selbst kannst Dich hier offensichtlich nicht entscheiden, wenn du den (guten?) Fürst „Grausam“ zum einen als Tyrannen beschreibst, dann aber zum Freund der Menschen erklärst und umgekehrt. Das ist sicher ein nettes Spiel, das Du hier mit dem Leser vorhast. Zweifel sind erlaubt, ob der Leser das einfach so mitmacht.

Wenn hier ein Dilemma besteht und „Grausam“ aus bestimmten Notwendigkeiten hart mit seinem Volk umspringen muss, dann mach dies dem Leser plausibel. Du kannst nicht einen „guten“ Helden zum Bösewicht erklären, ihm auch noch diesen Namen verleihen, ohne dem Leser die Hintergründe zu erklären.

Nein, Namen wie „Fürst Wunderbar“ und „Fürst Grausam“ will ich in einem ernstgemeinten Text nicht lesen. „Klappentext seh ... wegleg“, Punkt! Du schreibst für Leser! Mach Dir das bitte nochmal klar, sonst wird das nix mit den 500 Jahren Einkommen.

Ironie: Entscheide Dich! Soll es ironisch sein, dann zähme Dich bitte. Mit Leuten, die sich an einem atomaren Feuer die Hände wärmen, solange es in diesem Feuer tausende Tote gegeben hat, kann ich nichts anfangen. Ich bin Leser: Ich will Klarheit, ob dies eine ernsthafte Story sein soll, oder eine gut gemachte Satire gemäß Pratchet.

Entscheide Dich! Die „Eierlegende Wollmilchsau“ funktioniert in keinem literarischen Genre ... Bislang ist das Ganze für mich "Wurbelschwurbel".

Entschuldige bitte, wenn dies etwas hart rüberkommt. Im Grossen und Ganzen bewundere ich Dich dafür, ein derart komplexes Gebilde angegangen zu sein. Bring das noch auf den Punkt und es wird ein tolles Ding. Bin gespannt, was Du daraus machst. Schmeiß keinesfalls etwas davon weg. Nutze es, überarbeite und bring vor allem mal eine klare Linie rein ...

Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

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Merlinor
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Beitrag16.04.2008 14:34

von Merlinor
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Hallo Gine

Hmm... Beim nochmaligen durchlesen meiner Kritik an deinem Werk fällt mir auf, dass ich da wohl etwas zu „direkt“ vorgegangen bin. Auch wenn es keine Entschuldigung sein kann, aber es war spät und ich schon etwas müde. Ich entschuldige mich.

Deshalb jetzt ganz „ausgeschlafen“ ein versöhnlicher Nachtrag: Dein Text und alles was Du darüber hinaus eingestellt hast, hat mich wirklich fasziniert. Deshalb habe ich mir auch alles gründlich durchgelesen. Er ist eigenwillig und ich mag deine Protagonistin.

Meine wesentlichen Kritikpunkte sind halt – mal abgesehen von den gelegentlichen Schachtelsätzen – eben die Namen der beiden Fürsten und die Tatsache, dass mir nicht klar ist, ob dies ein in realistischer Manier geschriebener Roman werden soll oder eine Satire. Ich würde ein Buch, in dessen Klappentext ich „Fürst Wunderbar“ und „Fürst Grausam“ lese, halt wirklich ungelesen wieder ins Regal stellen. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine Marotte von mir.

Ich hoffe, Du kannst meine kurzangebundene Art von heute Nacht verzeihen. Ich denke wirklich, dass aus diesem Werk eine tolle Sache werden kann.

Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor
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Beitrag16.04.2008 15:26

von Gine
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Liebes Merlinor,

 
Zitat:
Deshalb jetzt ganz „ausgeschlafen“ ein versöhnlicher Nachtrag: Dein Text und alles was Du darüber hinaus eingestellt hast, hat mich wirklich fasziniert. Deshalb habe ich mir auch alles gründlich durchgelesen. Er ist eigenwillig und ich mag deine Protagonistin.


Na, da danke ich doch herzlich und fühle mich reichlich gebauchpinselt. Embarassed


Meine vier Probleme:

1. Die Schachtelsätze.

Ich arbeite daran. Und ich bin schon viel besser geworden, Dank der Kritik.
Natürlich ist es manchmal unumgänglich, nicht zuletzt um einen speziellen Effekt zu erzielen, der entweder für das Tempo oder für die Komik einer Szene von essentieller Bedeutung ist, hier und da einen, natürlich nicht zu sehr verkomplizierten, aber doch anspruchsvollen, Schachtelsatz zu verwenden, der gewissermassen..ähmm.....verdammt!


2. Roman oder Satire?

Ich habe schon Leute getroffen, die das Ganze allen Ernstes für einen Roman gehalten haben. Obwohl sie die ersten Teile in aller Ausführlichkeit gelesen hatten.
Dieselben Leute verwenden aber auch die Worte 'Bild' und 'Zeitung' in einem Satz.

3. Die Namen

Ich kann den Fürsten natürlich nicht umbenennen, weil er das im Verlaufe der Geschichte selbst tut. Der Name geht ihm auf die Nerven.
Da werde ich wohl im Klappentext ein kleines Wunder vollbringen müssen. Oder ich nenne das Ganze 'Grausams Galaxie', dann passt es wieder.
 Cool

3. Rechtschreibung

Ich weiss einfach nicht, was ich da machen soll. Sie HASST mich. Ich WEISS es! Sie hat es auf mich abgesehen, das fiese Miststück. *schüff* Crying or Very sad


Zitat:
Ich hoffe, Du kannst meine kurzangebundene Art von heute Nacht verzeihen.


Knuddeln könnt' ich Dich dafür.   Wink

Ganz lieben Dank und
liebe Grüsse
Gine


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