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Autor |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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22.08.2007 03:28 Liebe?! von SylviaB
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Gib es mir, so sagt es leise,
gib es mir, wenn ich es will!
- Wie das Männlein in dem Walde -
Und sie gibt es hin, ganz still.
Bald wird es vorbei sein, dacht sie,
wie so oft schon, welch ein Hohn.
Verdrängt den Schmerz, der Seele weinen,
denkt dabei an Gottes Sohn.
Augen schließen, nichts mehr sehen,
schwer die Last die sie hier quält.
Geiferndes Gesicht vergessen
bis die Dunkelheit sie trägt.
Kleine Hände auf den Ohren,
denn wenn sie ihre Augen schließt,
wird das Geräusch nicht fortgenommen
immer, wenn es in sie stieß.
Lauter Schrei und ES ganz selig,
deckt sie zu, gibt ihr ´nen Kuss
liebe dich, bis morgen Kleines
- die Hand fühlt sie in ihrem Schoß.
Augen hält sie fest verschlossen.
Hört - die Türe fällt ins Schloss.
Zittern tief in ihren Beinen
und ein stiller Tränenfluss.
Irgendwann der Sonne Schimmer
durch ihr kleines Fenster fällt.
Stundenweise Glück erobern
ist, was ihr Herz am Leben hält.
Es schlägt
und
schlägt...
Weitere Werke von SylviaB:
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Hektograf Eselsohr
Beiträge: 221
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22.08.2007 04:11
von Hektograf
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eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben, habs aber sein gelassen...
nur weiss ich nicht was ich man sonst dazu sagen kann, tja
gruss,
H
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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22.08.2007 04:13
von SylviaB
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Vielleicht bin ich heute Nacht einfach zu blond... Was willst du mir damit sagen?
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Hektograf Eselsohr
Beiträge: 221
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22.08.2007 04:22
von Hektograf
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gutes Gedicht
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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23.08.2007 21:47
von SylviaB
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Ich danke dir. Es ist ein heikles Thema, von daher wagen sich die wenigsten Leser an eine Antwort geschweige denn, an eine Kritik.
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2518 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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23.08.2007 22:06
von Berni
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Hallo Sylvia,
du hast Recht: das ist ein sehr heikles Thema. Vor einiger Zeit habe ich mal zu diesem Thema ein Stück Kurzprosa geschrieben und in einem anderen Forum veröffentlicht. Es kam innerhalb kurzer Zeit die Reaktion einer Person, die zumindest sagte, regelrecht geschockt vom Text zu sein. Da ich von vorn herein Zweifel hatte, ob ich den Text überhaupt veröffentlichen sollte, habe ich ihn dann schnell wieder zurückgezogen. Ob das richtig war, weiß ich nicht.
Ich sehe, du möchtest sehr Ähnliches ausdrücken, wenn auch sicherlich anders als ich damals. Und ich meine, man muss zu dem Thema nicht schweigen, wenn man es ernst meint. Es gibt das Problem, und es zum Tabu zu machen, ist ein wenig wie Zudecken.
Aber es fällt mir dennoch schwer, bei diesem Thema etwas über den Text zu sagen oder ihn gar zu kritisieren. Nein, ich glaube, das ist mir sogar unmöglich. Ich hoffe, du verstehst mich hier richtig.
Ciao,
Bernd
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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23.08.2007 22:38
von SylviaB
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Lieber Berni
ich glaube schon, dass ich dich verstehe und respektiere es.
Würdest du mir den Text, den du zu dem Thema geschrieben hast, per PN schicken damit ich mir ein Bild machen kann? Würde mich interessieren.
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Berni Exposéadler
Alter: 64 Beiträge: 2518 Wohnort: Südhessen (aus NRW zugelaufen)
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23.08.2007 22:47
von Berni
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Mache ich!
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Tayfun Eselsohr
T
Beiträge: 357 Wohnort: Ruhrpott
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T 10.03.2008 10:45
von Tayfun
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Nur ein Wort: erstklassig!
Liebe Grüße, Tayfun
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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10.03.2008 14:19
von SylviaB
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Liebe Tayfun,
ich danke dir für dein Lob. Darf ich dich fragen, warum du gerade dieses Werk aus der Versenkung geholt und gelobt hast?
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Tayfun Eselsohr
T
Beiträge: 357 Wohnort: Ruhrpott
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T 10.03.2008 14:36
von Tayfun
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Warum?
Weil es nicht bewertet wurde. Hat mindestens 9 Federn verdient.
Und weil es so empathisch, eindringlich geschrieben ist, daß jede/r Leser/in sich mit dem Kind im Bett identifizieren kann, fühlen kann, was es fühlt und dieses andere ES nur ein großes, namenloses Zittern auslöst und an tiefe, unkontrollierbare Urängste rührt, gleichsam der Angst vorm schwarzen Mann.
Liebe Grüße, Tayfun
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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10.03.2008 14:58 Re: Liebe?! von MosesBob
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Hallo Sylvia!
Das ist ein ganz, ganz starkes Gedicht. Die Umstände wollten, dass es mir in die Hände fällt, sonst wäre es mir tatsächlich entgangen. Inhaltlich hast du ein Thema, über das zu schweigen uns niemals in den Sinn kommen darf, unglaublich tief und gefühlvoll verarbeitet. Packend. Die Dichte dieses Stückes ist direkt klaustrophobisch.
SylviaB hat Folgendes geschrieben: |
Irgendwann der Sonne Schimmer
durch ihr kleines Fenster fällt.
Stundenweise Glück erobern
ist, was ihr Herz am Leben hält.
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Kennst du das, wenn man versucht, etwas in Schönschrift mit Tinte auf Papier zu schreiben - und ausgerechnet beim allerletzten Satz rutscht man plötzlich aus? Dasselbe Gefühl hatte ich bei dieser letzten Zeile. Da finde ich den richtigen Rhythmus einfach nicht. "Ist" ist eine Silbe zu viel, ohne dass man jedoch auf sie verzichten könnte.
Aber Perfektion ist gemeinhin langweilig, daher schaue ich auf diese störende Silbe wie auf Cindy Crawfords Leberfleck: Gar nicht.
Das Gedicht ist gewaltig. Ich lasse hier sämtliche Federn zurück.
Beste Grüße,
Martin
PS: Jetzt bin ich auch neugierig auf das Werk von Berni geworden ...
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Egopus Cholyriker
Alter: 60 Beiträge: 851 Wohnort: Duisburg
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10.03.2008 18:57
von Egopus
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Ein brisantes Thema, welches du sehr gut umgesetzt hast.
Allerdings finde ich einige Passagen sehr aufgesetzt und sie machen für mich das eigentlich stimmige Gefühl etwas unharmonisch.
Sicher, ich lese dieses Gedicht als Mann und kann mich nicht abschliessend in dieses Gefühl involvieren, aber ich denke die Feinfühligkeit der Situation, der Schmerz und die Resignation, brauchen keine plakativen Ausdrücke.
Es wirkt auf mich wie die Begründung, der Situation.
Vielleicht hätte etwas mehr Stille den Text zu einem Diamant gemacht.
Trotzdem.
Ich finde ihn gut, weil die Thematik nicht oft genug beschrieben werden kann, damit sich Menschen Gedanken machen.
Insbesondere um andere Seelen.
Hier die Stellen, die ich ein wenig "to much" fand:
Augen schließen, nichts mehr sehen,
schwer die Last die sie hier quält.
Geiferndes Gesicht vergessen ( finde ich zu laut für diese Strophe )
bis die Dunkelheit sie trägt.
Lauter Schrei und ES ganz selig,
deckt sie zu, gibt ihr ´nen Kuss ( finde ich zu banal )
liebe dich, bis morgen Kleines
- die Hand fühlt sie in ihrem Schoß.
Kleine Hände auf den Ohren,
denn wenn sie ihre Augen schließt,
wird das Geräusch nicht fortgenommen
immer, wenn es in sie stieß. ( erscheint mir überflüssig, weil man weiß worum es geht )
Michael
_________________ Brachial-Poet |
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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10.03.2008 19:44
von SylviaB
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@Tayfun
Ich danke dir für deine Antwort, so kann ich dich viel besser verstehen.
@MosesBob
Auch dir danke ich für deine Ausführlichkeit. Vor allem aber, dass du die kleine dumme Silbe übersiehst, denn ich konnte sie tatsächlich nicht verschwinden lassen. Selbst ein umstellen funktionierte nicht so wie ich es als "gut" empfand. Daher habe ich das "ich" mit einem Komma abgetrennt. So sollte man es auch lesen, mit einer Atempause, als wenn ein Absatz da wäre.
ist...
was ihr Herz am Leben hält.
Anders hätte es leider nicht das ausgesagt und wäre ziemlich verkitscht rüber gekommen, was ich bei diesem Gedicht für einen Frevel gehalten hätte.
@Egopus
Danke, es ist lieb von dir, dich so Ausführlich zu deiner Benotung zu äußern.
Bitte versuche dich einmal in das Kind hinein zu versetzen und schließe die Augen. Wenn du dir nun über dir einen riesenhaften Körper vorstellst und das Gesicht erkennst, wie würdest du es beschreiben? Es ist geifernd. Es ist sabbernd es ist ekelerregend. Und anders kann man es einfach nicht ausdrücken. Nein, es soll an dieser Stelle nicht still sein. Es soll aufschreien und laut sein. Es soll aussagen wie sich das Kind fühlt und was es sieht. Es kann sich nicht wehren, es kann nicht weglaufen oder sich wegdrehen... es sieht dieses Gesicht, dass sich so wohl bei dieser Widerlichkeit fühlt. Es ist geifernd...
Genauso der Kuss... er ist nicht banal. Es ist wie es ist.
Pädophile denken nicht, sie sind krank oder brutal (zumindest die meisten nicht) Sie glauben sich sogar im Recht. Sie glauben zu lieben und zerstören dabei.
Und auch wenn man weiß worum es geht, ist genau die Stelle, die du ansprichst, sehr wichtig für das Gedicht. Denn nur so empfindet der Leser mit. Denn DAS ergibt erst das Geräusch beim lesen. DAS zeigt warum das Kind die Hände auf die Ohren legt. DAS erzählt dem Leser, was zu hören ist.
Nein, ich kann dir leider nicht zustimmen. Und ich finde auch nicht, dass diese Teile geändert werden müssen. Aber so sind Empfindungen verschieden...
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Egopus Cholyriker
Alter: 60 Beiträge: 851 Wohnort: Duisburg
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10.03.2008 20:02
von Egopus
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Die Empfindungen von uns beiden sind schon gleich, was dieses montröse Verhalten betrifft.
Ich meinete nur, dass es nötig war es plakativ zu beschreiben.
Dein Text ist gut.
Dein Gefühl zu der Sitaution ist rein.
Michael
_________________ Brachial-Poet |
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chinablue Leseratte
Alter: 62 Beiträge: 136
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30.03.2008 16:56
von chinablue
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Liebe Sylvia,
hab heute mal in den hinteren Regalen gestöbert.
Um's vorweg zu sagen: Ich mag moralische Gedichte nicht sehr. Stilistisch finde ich diesen Text allerdings sehr gelungen. An ein paar Stellen könnte er noch besser fließen (ich bin ein Flussfan).
Ich glaube ich weiß, warum du gerade hier die relativ strikte Form, sogar mit Reimschema, gewählt hast. Dennoch denke ich, bei dieser Thematik wäre eine freie Struktur passender gewesen.
Fazit: Es bleibt ein Genuss, den Text zu lesen, und das ist es doch, worum es bei einem Gedicht geht.
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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01.04.2008 01:31
von SylviaB
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Ich bedanke mich recht herzlich, dass du eines meiner Werke "ausgegraben" hast und auch für deine doch sehr positive Sicht.
Hm... moralisch, hier hätte ich doch gern gewußt, was du als "moralisch" empfindest. Mit was assoziierst du dieses Wort und wie siehst du es im Kontext zu meinem Gedicht?
Ich bin ein sehr neugieriger Mensch.
Lieben Gruß
Sylvia
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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