Hurra, Hurra das Menschtier lebt

[bonvivant]

Einst wurde es im Mythos schon erwähnt, der Sage nach zum Leben erweckt. Jetzt wird es vielleicht bald mitten unter uns sein. Die Frage ist wie redet es dann?
Etwa so: „Muh! Muh!“
Na, dann haben sie wohl bei der Stammzellenforschung voll gepatzt. Wie könnte es aussehen dieses neue Geschöpf?
Den Körper von der Kuh, den Kopf vom Mensch, oder doch eher den Körper vom Mensch und den Kopf von der Kuh. Wirklich interessant wäre zu wissen: Wie intelligent könnte es sein?
Vielleicht wäre dann der Ausspruch: “Du dumme Kuh.“
Keine Beleidigungsform mehr, sondern wissenschaftlich erbrachter Fakt.
Die nächste zu klärende Frage aber wäre doch: Ist es eine Sache oder wird es zum Mensch eingestuft.
Juristisch hoch interessant, allein schon vom möglichen Strafmaß aus besehen.
Es wäre doch gut möglich, jemand würde rein zufällig, aus versehen sozusagen, so ein Menschtier überfahren.
In Newcastle wird auf jeden Fall beruhigt. Nach drei Tagen wurden die Embryonen erfolgreich zerstört.
Die Wissenschaft will doch nur dem Menschen zum ewigen Leben verhelfen, alle Krankheiten besiegen.
Das ist doch ein sehr lobenswerter Grundsatz.
Der Zweifler fragt natürlich wer soll die Kosten tragen?
Ich meine, das ist der Wissenschaft Problem nicht, die bietet die Lösung um schwere Krankheiten zu heilen. Der Geheilte, muss dann halt zweihundert Jahre die Finanzierungskosten seiner Heilung abstottern.
Nur wer, solange lebt, der kann auch arbeiten gehen, bis er umfällt.
Die ethische Frage, ob  die Züchtung von Embryos vertretbar ist, spielt für den Menschen nun wirklich keine Rolle mehr. Warum?
Wir sind doch schon fleißig dabei, den Menschen abzuschaffen. In der Philosophie wird in Nischen schon von der Zukunft ohne Menschen gesponnen. Wer den Menschen ersetzen soll?
Natürlich die künstliche Intelligenz.
Was kommt weiß keiner, doch die Zukunft wird kommen. Inwieweit wir als Mensch noch eine Rolle spielen, hängt ganz davon ab, was wir Menschen zu lassen werden.


© Bernard Bonvivant, April 2008
    Autor des Romans: «Das Chaos»

[MosesBob]

Hallo Bernard!

Als ich gelesen habe, dass die Genforscher eine Kuh mit einem Menschen gekreuzt haben, hatte ich auch schon überlegt, einen kleinen Essay darüber zu verfassen. Das bietet sich doch geradezu an ... ist aber so spektakulär auch nicht mehr, wenn man sich mal das Bild von leuchtenden Ratten vor Augen führt. Soll man jetzt darüber lachen oder weinen? Bei allen Vorteilen, die uns die Genforschung bringen kann - wo sind die Grenzen? Und wie lange dauert es, bis der Mensch sie überwindet, reguliert, erweitert oder zum Einsturz bringt? Grenzen sind nur auf der Landkarte nicht dehnbar. Irgend wann reißen sie.

Dein Text hat mich jedenfalls köstlich unterhalten - und doch schreit ein solches Thema regelrecht danach, als Autor noch ein bisschen weiter auszuholen und eine Handvoll mehr Spitzen einzubauen.

[Rheinsberg]

Hochaktuelles Thema mit interessanten Gedanken dazu.
Insgesamt aber für meinen Geschmack etwas zu flüchtig behandelt, an vielen Stellen könnte man es noch gut ausführen.

[Longo]

Muss mich Rheinberg anschließen, mich hat es nicht so ganz vom Hocker gehauen. "Flüchtig" passt.

MFG Longo

[Coyo]

Sehr heikles Thema, das man mit diesen wenigen Zeilen -nach meinem Geschmack- doch etwas zu oberflächlich behandelt hat. Schade! Dabei bietet der Stoff ja so viel Diskussionsmaterial.