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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
Testleser:innen und Selbstzweifel beim Schreiben

 
 
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C_Edevane
Schneckenpost


Beiträge: 8



Beitrag07.09.2023 15:46
Testleser:innen und Selbstzweifel beim Schreiben
von C_Edevane
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich bin seit gestern Mitglied in diesem Forum und arbeite zurzeit (konkret) an einem Romanprojekt. Mich beschäftigen dabei zwei Dinge, zu denen mich eure Sichtweise interessieren würde:

I) Mich befallen hin und wieder Selbstzweifel, die meine Geschichte niedermachen. Daher würde ich gerne wissen, ob es euch oft/manchmal/regelmäßig/nie auch so geht, ihr womöglich zwischendurch den Mut verliert usw. und natürlich, wie ihr damit umgeht, ob ein paar Erfahrene Tipps haben, wie man diese überwinden kann.

II) Mir würde es helfen, Feedback zu meiner Geschichte zu bekommen, aber da ist diese Sache mit den Testleser:innen. Natürlich bin ich den Weg gegangen, Familie und Freund:innen anzusprechen - alle schwer beschäftigt, ich renne den Rückmeldungen hinterher, teilweise seit Monaten, sodass die Version, die sie lesen, sowieso schon nicht mehr auf dem neusten Stand ist. *seufz*
Ich weiß, dass nicht alle Wert darauf legen, ihre Geschichten testlesen zu lassen, aber ich brauche die Rückmeldungen einfach, um nicht zu verzweifeln (s.o.). Für diejenigen also, die mit Testleser:innen arbeiten: Wie handhabt ihr die Sache? Setzt ihr "Fristen"? Schickt ihr Fragebögen/Leitfragen mit? Wie sehen die Rückmeldungen aus?

Vielen Dank schonmal und VG
C_Edevane
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MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 457
Wohnort: Taunus


Beitrag07.09.2023 18:43

von MacWrite
Antworten mit Zitat

Ich habe das Glück, Testleser:innen gefunden zu haben, die nicht aus den Reihen der Familie stammen, gerne Bücher lesen und kritisch in ihrer Bewertung derselben sind. Das hilft.

Ansonsten wirst du sicher Testleser hier im Forum finden können. Natürlich ebenfalls mit einer gesunden Kritikfähigkeit gesegnet.

Was die genannten Selbstzweifel angeht. Das ist normal. An irgendeinem Punkt des Schreibens stellt jeder Autor sein Machwerk in Zweifel. Das ist auch garnicht so schlimm. Wenn du wirklich an deine Geschichte glaubst, dann wirst du von ganz alleine über diese Phase hinwegkommen. Ansonsten hilft wie immer: lesen, lesen, lesen. Vergleichbares aus dem gleichen Genre wie deines. Dann wirst du vielleicht schnell erkennen, das auch andere nur mit Wasser kochen. Und dir zudem stilistisch das eine oder andere abschauen können. Nur Mut!

LG aus dem Taunus
Roland aka MacWrite (aka @rm.eisrausch)


_________________
Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil"
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Merit
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
M


Beiträge: 30



M
Beitrag07.09.2023 19:01

von Merit
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Hallo
Ich bin auch neu hier und absoluter Anfänger.
Trotzdem wollte ich Dir gerne schreiben, wie ich an Testleser komme.
Ich erzähle im Freundeskreis,  was ich vorhabe
Und schau mir die Reaktionen an.
Nicht jeder findet meine Ideen gut , womit wir dann bei den Selbstzweifeln wären.
Da erntet man dann schon mal verwunderte, irritierte oder zweifelnde Blicke, aber nur so kommt man voran.
Ich habe mein Erstlingswerk fertig und dann geguckt,  wen das Thema interessiert und es
denen zum Lesen gegeben.
Die haben nicht lange gebraucht, um es ein erstes Mal zu lesen. Dann haben sie es freiwillig ein zweites Mal gelesen und auf Widersprüche und Fehler durchsucht.
Das Ganze ging recht zügig und jetzt kommt meine größere Herausforderung: eine Agentur zu finden.
Ich denke, hätte man keine gelentlichen Selbstzweifel wäre man gar nicht in der Lage, interessant zu schreiben, denn die gehört ja zur Sensibilität dazu
Viel Erfolg
Merit
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Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 569
Wohnort: Wien


Beitrag07.09.2023 20:17

von Dyrnberg
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Ich finde, die Selbstzweifel à la "Die Geschichte ist schlecht" gar nicht schlimm - dann kann man ja daran arbeiten. Es verbessern. Was, glaub ich, eher blockiert, ist Selbstzweifel à la "Was mache ich da? Das bringt doch nichts? Werden nicht ohnehin schon genug Bücher geschrieben?" Sowas nimmt mir den Elan - und dann hör ich einfach auf. wink

Aber wie weiter oben schon gesagt: Selbstzweifel sind normal. Und wenn es Dich irgendwann zu Deiner Geschichte zurücktreibt nach Zweifel und Brachliegen... wird sie dann meist besser, glaub ich.

Ach ja: Niemals Familie fragen. Das bringt nichts. Das hat eher diesen Beigeschmack wie bei Castingshows "Aber meine Mama hat gesagt, ich kann singen."


_________________
Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
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C_Edevane
Schneckenpost


Beiträge: 8



Beitrag07.09.2023 22:06

von C_Edevane
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@MacWrite Ich hoffe definitv, hier ein paar tapfere Freiwillige zu finden! Vielen Dank für die Erinnerung an die Sache mit dem Wasser! Und: so ein Buch im Regal konmt ja so auch nicht aus der Feder. Auch da waren Lektor:innen und Korrekturschleifen am Werk...

@Merit Diese Art Vor-Sondierung scheint mir eine gute Idee zu sein! Vielen Dank smile Es stimmt schon, dass man sich und sein Geschreibsel konstant überprüfen muss. Bereits jetzt sehe ich so viele Verbesserungen gegenüber ursprünglichen Versionen von Kapiteln z.B., dass ich manchmal sogar denke "Das könte richtig toll werden", wenn ich es weiter editiere. Viel Erfolg bei der Agentur-Suche!

@Dyrnberg Vielen Dank smile es ist schon gut zu hören, dass man nicht alleine Zweifel hegt. Der Castingshow Vergleich trifft auch einen Punkt: Selbstzweifel hin oder her, möchte ich nicht gebauchpinselt werden (Woooow du schreibst ein Bich *-* ) sondern hören, ob es Lücken gibt, die Story spannend ist oder lahmt etc. Ein Teil der Freund:innen ist selbst schriftstellerisch tätig, daher mache ich mir dahingehend wenig Gedanken, dass es keine fundierte Kritik würde. Nur, müssten sie Zeit haben...
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MrT
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 725

Ei 3


Beitrag07.09.2023 22:11

von MrT
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I) Selbstzweifel sind nicht schön, aber es gibt hier wohl kaum jemanden, der sie nicht schon hatte.

II) Niemals Familie, Freunde, Verwandte als Testleser nehmen. Die können nicht wirklich helfen.


_________________
"Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017
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C_Edevane
Schneckenpost


Beiträge: 8



Beitrag08.09.2023 14:06

von C_Edevane
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@MrT Faszinierend, dass ich das hier öfter höre, keine Angehörigen im weiteren Sinne einzubinden: auf SO vielen Blogs ist das immer der erste Tipp!


Aber die Frage ist, wenn man dann bemühen kann. Dieses Forum, ja, sicher, aber die Regeln sehen vor, dass man selbst erst einmal in Vorleistung gehen muss.
Ich bin nicht auf Social Media unterwegs, nicht wirklich jedenfalls, weshalb ich da auch niemanden finde. Also wo bekommt man, außer hier, Testleser:innen her? Ich verdiene mit der Schriftstellerei kein Geld, daher kann ich mir nicht leisten, Geld in Gutachter:innen von Verlagen zu investieren oder auf anderen Plattformen dafür zu zahlen, dass ich einen Zugang zu einer Leser:innenschaft erhalte.
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WSK
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1819
Wohnort: Rinteln
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Beitrag08.09.2023 14:21

von WSK
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Testlesen ist viel Arbeit, daher ist es ein vernünftiger Deal, wenn man gegenseitig testliest, sich also revanchiert. Das hat auch Vorteile, weil man das Feedback des Testlesenden besser einschätzen kann, wenn man weiß, was er selbst so schreibt. Außerdem sind Autoren sehr viel pingeliger bei Texten. Wenn man Nicht-Autoren um Feedback fragt, kommt dabei meist nicht viel raus außer Lob. Bei Nicht-Autoren ist es ein deutliches Zeichen, wenn der Text nicht zuende gelesen wurde, dass er für diese Person offenbar nicht spannend genug war. Wenn der Testleser dir dagegen auf den Sack geht, wann endlich die nächsten Kapitel fertig sind, ist das ein gutes Zeichen. ^^
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8667
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Beitrag08.09.2023 18:32

von Merlinor
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C_Edevane hat Folgendes geschrieben:
... Dieses Forum, ja, sicher, aber die Regeln sehen vor, dass man selbst erst einmal in Vorleistung gehen muss ...


Hallo C_Edevane

Dieses "in Vorleistung gehen ist gar nicht so schlecht, wie es im ersten Moment scheint. Aus der aktiven Mitarbeit im Forum kann man sehr viel für das eigenen Schreiben lernen. Besonders dann, wenn man sich konstruktiv in die Textarbeit einbringt.
Hier im Forum stellen viele User sehr unterschiedliche Textfragmente ein und erhoffen sich von den Mitgliedern kurze Stellungnahmen, Rezensionen und Meinungsäußerungen.
Hier selbst Rezensionen zu schreiben kann einem ungemein helfen, Klarheit über die eigenen Stärken und Schwächen zu erlangen. Zumindest wenn man sich ernsthaft bemüht, saubere und konstruktive Stellungnahmen zu verfassen. Das Schreiben von Rezensionen zu Texten anderer Autoren ist mit das Lehrreichste, das man tun kann, um sich selbst weiterzuentwickeln.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Icke Rainer
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 46
Beiträge: 54
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Beitrag08.09.2023 18:47

von Icke Rainer
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I) Ja, Selbstzweifel haben alle Menschen. Manche mehr und manche weniger. Bei meinem letzten Buch hatte ich auch Zweifel.

II) Ich mache das so, wie du es angedeutet hast. Ich frage einen Freund oder Blogger und warte auf die Reaktion. Wenn es eine positive Reaktion ist, dann kannst du gerne dieser Person dein Manuskript geben.
Ich gebe noch einen Testleser-Fragebogen mit. Kann ihn dir schicken. PN an mich. Testleser sind sehr wichtig. Aber du musst nicht bei allen Dingen der gleichen Meinung sein, wie die Meinung der Testleser.


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2840



Beitrag08.09.2023 20:24

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich würde grundsätzlich nie einen unfertigen Text Außenstehenden zum Lesen geben. Es ist besser, sein Werk erst einmal zu vollenden, es selber zu korrigieren, soweit man es vermag (und mag), und erst danach die Meinung Anderer einzuholen. Wichtig dabei ist auch zwischen objektiver Kritik und subjektivem Empfinden unterscheiden zu lernen. Gleichgültig wie gut ein Buch ist, wird es dennoch niemals jedem gefallen. Und da die wenigsten über Dutzende von Testlesern verfügen, ist es schwer, da ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten. Wenn drei von dreien das Buch nicht mögen, mag tatsächlich etwas damit nicht zu stimmen, oder aber man hat einfach zufällig drei Leute gefunden, die mit dieser Geschichte, dem Genre oder dem Stil nichts anzufangen wissen.

Die Werke anderer Autoren zu lesen, ist zweifellos sehr lehrreich, aber in den meisten Fällen auch sehr frustrierend. Liest man gute Bücher, wird man deprimiert, weil man selber nicht so gut schreiben kann und nicht solche brillanten Einfälle hat; liest man schlechte Bücher, wird man neidig, weil andere mit ihrem Schund so viel Erfolg haben, dessen man selber entbehrt. ^^"


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WSK
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
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Beitrag08.09.2023 20:34

von WSK
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Es ist besser, sein Werk erst einmal zu vollenden, es selber zu korrigieren, soweit man es vermag (und mag), und erst danach die Meinung Anderer einzuholen.

Nee, überhaupt nicht. Wenn man kapitelweise Testleser hinzuzieht, merkt man gleich zu Beginn, was nicht funktioniert, und kann den Plot ändern. Die Änderungen kann man dann beim Weiterschreiben gleich berücksichtigen, während man im umgekehrten Fall das ganze fertige Buch umschreiben müsste. Man spart sich also eine Menge Zeit. Meine bisherigen Bücher wären eine Katastrophe geworden, wenn ich sie ohne Feedback geschrieben hätte.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2840



Beitrag08.09.2023 20:55

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Dann bist du aber nicht mehr der Autor, sondern der Co-Autor der anderen.
Wenn man sich die selbständige Arbeit an einem Projekt nicht zutraut, kann man durchaus sich in ein Kollektiv eingliedern und gemeinsam ein Werk erarbeiten. Aber als eigenständiger Autor (oder allgemein Kunstschaffender) muß man sich seine Unabhängigkeit bewahren, und darf sich nicht bei jedem Arbeitsschritt dreinreden lassen. Es gibt nun einmal Dinge, die man selbständig und unbeeinflußt erledigen muß, bevor man andere hinzuzieht; ob man nun einen Roman schreibt, ein Bild malt, oder einen Kuchen backt.


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Abari
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Alter: 43
Beiträge: 1838
Wohnort: ich-jetzt-hier
Der bronzene Durchblick


Beitrag08.09.2023 21:01

von Abari
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Hey,

Das mit den Selbstzweifeln ist "ganz normale Paranoia. Die befällt jeden im Universum mal."

Testleser sind tatsächlich nicht die Menschen, die Dir nahe sind, weil da eine Mixtur aus verschiedenen, irrationalen Momenten die Sicht verstellt. Bring Dich hier ein bisschen ein und gründe dann eine AG. Du wirst sehen, in der Regel geht es sehr kultiviert und konstruktiv darin zu. Dummerweise freundet man sich auch ein bisschen an, aber da, wo ich bisher drin gewesen bin, war dennoch sehr kritisch und hilfreich.

Oder versuche Dich in der AG einer|s anderen, um erst einmal einen Eindruck zu gewinnen, wie das ist. Du kannst nur vorankommen.


_________________
Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3227
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag09.09.2023 13:41

von Taranisa
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Nirgendwo lernte ich das Schreibhandwerk besser anzuwenden (von Theorie zu Praxis) als hier im Forum als Testleserin und durch Testleserinnen und Testleser.
Daher unterstütze ich die Vorschläge, die du diesbezüglich bereits erhalten hast. Auch diverse Themen, die hier besprochen werden, helfen weiter.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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WSK
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1819
Wohnort: Rinteln
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Beitrag09.09.2023 14:18

von WSK
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Dann bist du aber nicht mehr der Autor, sondern der Co-Autor der anderen.
Wenn man sich die selbständige Arbeit an einem Projekt nicht zutraut, kann man durchaus sich in ein Kollektiv eingliedern und gemeinsam ein Werk erarbeiten. Aber als eigenständiger Autor (oder allgemein Kunstschaffender) muß man sich seine Unabhängigkeit bewahren, und darf sich nicht bei jedem Arbeitsschritt dreinreden lassen. Es gibt nun einmal Dinge, die man selbständig und unbeeinflußt erledigen muß, bevor man andere hinzuzieht; ob man nun einen Roman schreibt, ein Bild malt, oder einen Kuchen backt.

Nein, zum Glück "muss" man das nicht, jeder entscheidet es selbst.

Testleser reden einem nicht rein und sind auch keine Co-Autoren. Sie geben lediglich Hinweise oder machen Vorschläge, die man berücksichtigen oder ignorieren kann. Bei den eigenen Büchern die Meinungen der Leser ausblenden zu wollen, um "unbeeinflusst" zu bleiben, kommt mir ziemlich kurzsichtig vor. Vor allem, wenn man vor hat, sein Buch für eine breite Leserschaft zu schreiben und nicht nur für den eigenen Kunstsinn.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2840



Beitrag09.09.2023 14:52

von Maunzilla
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Klar jeder kann tun, was ihm beliebt.

Ich stelle mir nur gerade vor, wie Stephen King jedes Kapitel seines neuesten Romanes herumzeigt und sich beraten läßt, was bei den Leuten wohl am besten ankäme... Sich kaputt lachen


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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2346
Wohnort: Annaburg


Beitrag09.09.2023 16:03

von Thomas74
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Klar jeder kann tun, was ihm beliebt.

Ich stelle mir nur gerade vor, wie Stephen King jedes Kapitel seines neuesten Romanes herumzeigt und sich beraten läßt, was bei den Leuten wohl am besten ankäme... Sich kaputt lachen


Vielleicht macht er es ja? Ich meine gelesen zu haben, dass sogar er seine festen Testleser hat.


_________________
Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 714



Beitrag09.09.2023 16:20

von BrianG
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Klar jeder kann tun, was ihm beliebt.

Ich stelle mir nur gerade vor, wie Stephen King jedes Kapitel seines neuesten Romanes herumzeigt und sich beraten läßt, was bei den Leuten wohl am besten ankäme... Sich kaputt lachen


Vielleicht macht er es ja? Ich meine gelesen zu haben, dass sogar er seine festen Testleser hat.


Darunter auch seine Frau, womit sich der Kreis zu weiter oben schließt, wo es darum ging, ob Leute aus der Familie als Testleser zu vermeiden wäre.

Andererseits ist sie selbst auch Autorin, damit schließt sich gleich ein anderer Kreis. Sich kaputt lachen

Ich stelle mir gelegentlich vor, Leute vorab zu testen, indem ich ihnen was bewusst Schlechtes gebe. Nicht viel, nur zwei, drei Seiten, um die Zeitverschwendung in Grenzen zu halten. Wenn sie dann sagen, "ist Mist", dann weiss ich, dass ich ihnen auch meine tatsächlichen Arbeiten geben kann. Wenn hingegen nur ein halbherziges "ist ganz gut" kommt ...


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5448
Wohnort: OWL


Beitrag09.09.2023 20:54

von Willebroer
Antworten mit Zitat

BrianG hat Folgendes geschrieben:

Darunter auch seine Frau, womit sich der Kreis zu weiter oben schließt, wo es darum ging, ob Leute aus der Familie als Testleser zu vermeiden wäre.


Sie war es doch, der sein erstes Manuskript aus dem Papierkorb gefischt hat. Einer Legende nach.
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Michel
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Alter: 52
Beiträge: 3374
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag09.09.2023 22:31

von Michel
Antworten mit Zitat

Ich möchte Texte nicht ohne Testlesen herausgeben.
Dabei habe ich bisher ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
1) Freunde und Bekannte, auch wenn sie sehr genau hinsahen, erkannten zu wenige typische Schwächen und Fehler in meiner Geschichte.
2) Schreibende konnten viel präziser den Finger darauf legen, was unpassend, ungenau, falsch, schludrig oder sonstwie nicht gut lesbar war. Und autsch!, das schmerzte. Hat aber den Texten gut getan. (Die immer noch meine eigenen sind.)
3) Mit der Zeit ist mir eine gewisse Hornhaut auf der Seele gewachsen. Ich kann Kritik viel besser von der Person trennen, was mir hilft, einen Text besser zu machen.
4) Bei der Arbeit an fremden Texten hatte ich nicht den Eindruck, selbst etwas zu lernen. Was nicht stimmte. Eigene Fehler erkenne ich viel leichter, wenn ich sie vorher fünfmal in fremden Texten angestrichen habe.
5) Kapitelweise? Habe ich in meiner AG hier im Forum gemacht. Lief wunderbar, bis zum letzten Band, wo mich die Rückmeldungen auf einmal stark verunsicherten. Ich hatte große Mühe, das Schreiben wieder in Gang zu kriegen. Das aktuelle Projekt habe ich komplett durchgeschrieben, meine mir schon bekannten Textschwächen gebügelt und gebe es demnächst an Testleser raus. (Und ja, ich bin mal wieder aufgeregt.) Ob das für mich zum aktuellen Zeitpunkt besser läuft, kann ich dir in ein paar Wochen/Monaten sagen.
6) Die Hornhaut auf der Seele hat die Zusammenarbeit beim Lektorat deutlich vereinfacht. Aber da übe ich noch weiter. Hilfreich war ein witzelnd-ironischer Ton in der AG und das Gefühl, über die Textarbeit zusammenzuwachsen.
7) Und mein innerer Kritiker? Ist vermutlich ein hochbezahlter Spezialist, der jede sich auftuende Lücke erst mal für eine Generalabrechnung nutzt. Zum Glück bin ich auf dem Ohr inzwischen etwas schwerhöriger. Etwas.


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Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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Fistandantilus
Geschlecht:männlichWeltenwanderer

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Beiträge: 818
Wohnort: Augsburg
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Beitrag09.09.2023 22:59

von Fistandantilus
Antworten mit Zitat

Ich kann Michel in allen Punkten zustimmen, wirklich allen.

Bei 5) kommt es für mich allerdings auf das Stadium an. Hat man schon mehr in petto, als tatsächlich Kapitel für Kapitel ganz frisch durchzugehen? Denn das ist schon heftig. Am liebsten habe ich schon viele Kapitel geschrieben - aber beileibe nicht bis zum Schluss, vielleicht nicht mal bis zur Hälfte. So habe ich einen Flow, um mich erst mal auszutoben, anstatt alles zu zerhäckseln. Aber dann eben durchaus im Frühstadium erste Feedbacks, was funktioniert und was eher nicht. Und das will ich nicht erst haben, wenn ich alles fertig geschrieben habe.

Meistens geht das dann gut parallel: eigenes Weiterschreiben und Sichten/Einarbeiten der vorherigen Lektorate.

Apropos, ich sehe eine Unterscheidung zwischen befreundeten Testlesern und befreundeten Lektoren (natürlich allesamt hier im Forum, yeah!). Erstere geben grobe Feedbacks, was wo wie für sie passt oder nicht (Sympathie/Antipathie bei Charakteren, Spannung, Geschwafel, Logik), zweitere gehen zusätzlich auch sprachlich Satz für Satz durch (Korrektorat, Stil, Grammatik).

Ich möchte beide Parteien nicht missen.
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