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Sia17 Schneckenpost
S Alter: 28 Beiträge: 10 Wohnort: Hamburg
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6421 Wohnort: 50189 Elsdorf
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27.01.2023 13:47
von Ralphie
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Ich habe eine Szene eines Films fast 1 : 1 in meinen Roman kopiert.
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Globo85 Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 744 Wohnort: Saarland
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27.01.2023 13:55
von Globo85
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Hallo Sia,
für mich hat das Schreiben im Bereich der Belletristik – insbesondere je mehr man in den Bereich der Unterhaltungsliteratur (oder auch Genre) schreiben will – zwei Hauptaspekte.
Das eine nenne ich jetzt mal Stil und Handwerk. Darunter fallen für mich die allermeisten Schreibratgeber, show don't tell, wenig Adjektive, schöne Metaphern und Vergleiche, die eigene Autorenstimme.
Für diesen Aspekt, glaube ich, dass es einen überhaupt nicht weiterbringt, Filme zu schauen, im Gegenteil sogar. Film ist ein grundsätzlich anderes Medium als Literatur. Gerade bei Schreibneulingen wird denn auch häufig bemängelt, dass sie versuchten, dem Leser einen Film "zu zeigen". Das artet dann unter Umständen in ein schlichtes Nacherzählen von Bildern aus, die einem eben vor dem Inneren Auge erscheinen. Insbesondere in Actionszenen wirkt das schnell platt.
Der andere Aspekt ist für mich dann Geschichtenerzählen und Storystruktur. Wie baue ich eine Geschichte auf? Welche Struktur liegt ihr zugrunde (wenn überhaupt? Wie bekomme ich einen Spannungsbogen hin, in einer Szene, einem Kapitel, einem Roman. Was ist ein character arc? Was macht einen interessanten Charakter aus? Wie zeige ich eine Entwicklung?
Ich glaube für diesen Aspekt kann es durchaus sehr hilfreich sein, auch über den Tellerrand des Mediums Literatur hinauszublicken, und sich da was abzuschauen.
Aber ich glaube insgesamt und das ausnahmsweise auch ziemlich allgemein kann man sagen: Wer schreiben will, muss vor allem zwei Dinge tun: schreiben und lesen.
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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27.01.2023 14:26
von Caliban
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Wie bereits angemerkt, können Filme oder Serien sehr hilfreich sein, was Story Structure, die Platzierung von Storybeats, Charakterentwicklungen oder das Arrangement von Handlungssträngen etc angeht.
Ich hab zum Beispiel eine Menge an Episoden und Filme für mich nach diesen Aspekten analysiert und nutze dieses Wissen auch, um meine Romane zu strukturieren.
Was Stil etc. angeht, könnte man viel lesen, obwohl ich sagen muss, dass mir einige Dinge erst aufgefallen sind, nachdem sie jemand angesprochen hat. Um diesen Prozess zu beschleunigen, würde es eventuell Sinn machen, 30-50 TB-Seiten von einem guten Lektor prüfen zu lassen. Das würde sicher helfen.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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27.01.2023 15:11
von Merlinor
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Hallo Sia17
Wenn es darum geht, den Aufbau von Plots, die Spannungskurven und die dramaturgische Gestaltung einer Geschichte zu studieren, sind Filme gut zu gebrauchen.
Auch wie man Dialoge in Szene setzt, lässt sich dort gut beobachten.
Ja, ich würde sagen, Filme sind neben dem Lesen von Romanen durchaus geeignet, um diese Elemente auch als Beispiele für das Storytelling beim Schreiben zu nutzen.
Für das Studium von sprachlicher Gestaltung und von Stilfragen hilft aber nach wie vor nur das Lesen.
Aber all das haben meine Vorredner ja bereits sehr schön verdeutlicht ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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S.D. Gänsefüßchen
S Alter: 65 Beiträge: 20
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
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30.01.2023 01:24
von Maunzilla
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Wenn es ein guter Film ist, kann man zweifellos etwas daraus lernen. Oder sich zumindest von Figuren, Themen, oder Motiven inspirieren lassen.
Der unbestreitbare Vorteil von Filmen liegt auch darin, daß sie weit weniger Zeit in Anspruch nehmen, als Romane zu lesen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6157 Wohnort: Nullraum
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30.01.2023 01:47
von V.K.B.
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Filme bergen aber auch, wie Globo schon sagte, die große Gefahr, dass der Leser dann vielleicht den Eindruck hat, der Schreiber hätte lieber ein Film drehen wollen als ein Buch zu schreiben, und der Leser kommt sich dann vor wie ein blinder im Kino. Gerade bei Einstandstexten fällt mir das immer wieder auf, und ich hab diesen Anfängerfehler zu Anfang auch mal gemacht.
Aber auch das, was Maunzilla flapsig sagte, nämlich dass es schneller geht, einen Film zu kucken als einen Roman zu lesen, spielt eine Rolle. Das Pacing ist ein gänzlich anderes. Ich denke, Literatur zu lesen bringt einem doch mehr als Filme zu schauen. Schon allein aus dem Grund, weil man da auch noch was Handwerkliches dazulernen lernen kann. Zum Beispiel über Perspektiven, die ja bei Film und Buch auch recht unterschiedlich funktionieren.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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30.01.2023 10:53 Re: Hilfsmittel beim Schreiben von Günter Wendt
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Sia17 hat Folgendes geschrieben: | Ich hoffe, ich bin nicht im richtigen Unterforum, ansonsten könnt ihr das Thema gerne verschieben.
Ich hätte mal eine allgemein Frage: könnte es auch nützlich sein Filme zu schauen, um zu schreiben - oder bleibt die erste Wahl das lesen eines Romans?
Die Szenen des Film könnten ja beim schreiben 'umgewandelt' werden (ich hoffe, ihr versteht was ich meine).
Bin gespannt auf eure Antworten |
Filme, Serien und ähnliches sollte man genauso viel konsumieren wie entsprechende Bücher.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mich als Autor geprägt hat.
Neue Ideen, andere Sichtweisen. Je mehr man einschlägige Filme, Serien etc. sieht, desto mehr vermischen sich die Eindrücke und man kommt so zu neuen Ideen.
Irgendwie war ja alles schon mal irgendwo im Film, TV oder Buch. Genauso wie es in der Musik prinzipiell nichts Neues gibt, gibt’s in der Literatur/Belletristik/Krimi/Thriller auch nicht grundlegend Neues.
Das einzige Besondere sind die Kombinationen alter bereits erzählten Ideen, Plots, und die Perspektive.
Beispiel
Sehr viele neue Ideen habe ich in der TV-Serie „Dexter“ (auf Amazon) gefunden.
Musst du dir mal ansehen.
Gutes Schreiben bedeutet auch „anschaulich, authentisch und szenisch“. Also … kopfkino.
Schon am Anfang muss das Kopfkino des Lesers getriggert werden.
Was auch immer wieder gut funktioniert sind „Kamerafahrten“ im Kopfkino.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6421 Wohnort: 50189 Elsdorf
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30.01.2023 11:38
von Ralphie
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Ich denke nur daran, wie sehr mich "Vom Winde verweht" geprägt hat.
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Dyrnberg Klammeraffe
Beiträge: 569 Wohnort: Wien
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30.01.2023 11:46
von Dyrnberg
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Bei story-driven Romanen helfen Serien und Filme sicherlich sehr weiter. Die besten Story-Entwickler sitzen zurzeit eben bei Netflix und Co. Man denke nur an "Breaking Bad": Besser kann man eine Story nicht erzählen.
Bei Literatur hingegen dürfte der Effekt überschaubar bleiben. Ich kann noch so viele gute Filme analysiert haben - all das Wissen wird mich kaum näher an den Ingeborg-Bachmann-Preis (um ein Beispiel zu geben) bringen.
_________________ Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman) |
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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30.01.2023 12:48
von Günter Wendt
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Dyrnberg hat Folgendes geschrieben: | Bei story-driven Romanen helfen Serien und Filme sicherlich sehr weiter. Die besten Story-Entwickler sitzen zurzeit eben bei Netflix und Co. Man denke nur an "Breaking Bad": Besser kann man eine Story nicht erzählen.
Bei Literatur hingegen dürfte der Effekt überschaubar bleiben. Ich kann noch so viele gute Filme analysiert haben - all das Wissen wird mich kaum näher an den Ingeborg-Bachmann-Preis (um ein Beispiel zu geben) bringen. |
Wo jetzt „die besten Story-Entwickler zu finden sind ist Ansichts-, Geschmacks- und Vorliebensache.
Der Vorteil bei visuellen Erzählungen ist, dass man nur das mit den Sinnen erfährt, was man hört und sieht. Szenen werden schneller erfasst und lassen weniger Gedanken zu, als bei textlichen Erzählungen. Im filmischen geht das über „Das ist so“ und im Text ist es „bei mir ist es so, aber du darfst dein eigenes kopfkino abfahren“.
Wenn es im Text beispielsweise heißt:
„Ein junges hübsches Mädchen, etwa 19 Jahre alt, aufreizend gekleidet …“
Hat jeder ein anderes Bild im Kopf, als in einem Film, wo dieses Bild vorgegeben ist.
Oder ein „athletisch Gebauter, aber ansonsten hässlicher Mann“ …
Wenn es nur darum geht Ideen zu sammeln, sind Filme, Serien am besten und schnellsten zu verarbeiten.
Texte brauchen Zeit. Texte lesen, verstehen und daraus eigenes zu entwickeln ist aufwändiger. Bücher als Ideengeber würde ich wirklich nur denen empfehlen, die in die Tiefe gehen wollen. Das kostet Zeit.
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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30.01.2023 12:51
von Caliban
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@V.K.B.
Zitat: | Das Pacing ist ein gänzlich anderes. |
Kommt drauf an. Bei einem Thriller seh ich ehrlich gesagt keine Unterschiede. In der ersten Hälfte wird die Exposition abgehandelt, in der zweiten dann auf handlungsorientierte Szenen gesetzt und die Handlung verdichtet, um Druck aufzubauen. Der einzige Unterschied liegt in der Verteilung der großen Storybeats / Ereignisse / Twists am Ende der Akte, weil man beim Schreiben für die ersten beiden einfach mehr Wörter braucht (Welt, Figuren, Beziehungen darstellen etc.) und sich dadurch die Mitte der Geschichte bezogen auf Anzahl der Wörter (oft) nach rechts verschiebt, wobei die Mitte beim Film bei 50% der vorhandenen Länge liegt. Die großen Beats beim Film, die die Handlung in eine andere Richtung treiben, liegen oft bei den 25%, 50% und 75% Marken. Natürlich nicht bei allen Filmen, aber bei vielen (Auch bei Episoden von Serien, deren Grundstruktur vier Akte sind). Das kann man bei Romanen auch so machen, wobei sich die Verteilung der Beats, bezogen auf die Anzahl der Wörter, dann wiederum nach rechts verschiebt.
Beim Schreiben meiner Romane schaff ich das nicht immer (manchmal wird der dritte oder vierte Akt doch länger als geplant), aber ich versuche wenigstens, die Handlung nach hinten hin zu verdichten, weil es jeder Geschichte prinzipiell guttun würde.
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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01.04.2023 19:13
von MDK
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Also, ich lasse mich durch visuelle Eindrücke durchaus inspirieren. So manche Szene in meinen Geschichten entsprang etwas, das ich im TV gesehen habe. So z.B. eine Schlüsselszene, in der mein Protagonist seine zukünftige Liebste zum ersten Mal sieht. Sie schreitet mit nackten Füßen durch Blumenrabatten und bemerkt ihn nicht. Zu dieser Szene kam ich über eine Doku über italienische Küche auf ARTE. Eine wunderschöne Frau mit Locken stapfte durch Rabatten ihres Gemüsegartens, um etwas für den Kochkurs zu pflücken, der dann Thema der Doku war. Dieses Bild war so schön und malerisch, dass ich in jenem Moment wusste - das ist Thea (also meine Protagonistin). Das war die Geburtsstunde ihrer italienischen Herkunft und auch ihres Aussehens.
Manchmal ist es nur eine Landschaft oder was jemand sagt, eine kurze Szene, die ich dann in meinem Kopf in eine andere umforme.
Na ja, das dürfte wohl jedem hier bekannt sein
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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01.04.2023 19:27
von Taranisa
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Ich lasse mich gerne von Büchern und Filmen inspirieren. Bei z.B. "Die Nebel von Avalon" (Buch + Film) war es das Setting und die spirituelle Macht der Frauen. Gute historische Dokus oder Filme bringen mich auch auf manche Ideen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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RaiBruHerte Eselsohr
Beiträge: 306 Wohnort: Rheinf
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15.04.2023 21:04
von RaiBruHerte
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Warum sich nicht durch Filme inspirieren lassen? Unsere Geschichten entstehen in uns erst mal als Bilder- dann schreiben wir.
Mir half vor ca 20 Jahren das Lesen der Drehbücher von erfolgreichen Filmen und das gleichzeitige Ansehen der Filme. Man findet das alles im Web heute viel besser. Dazu das eine oder andere Buch übers Drehbuchschreiben lesen- dann wächst das Verständniss fürs Modulieren von Geschichten.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
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15.04.2023 23:56
von Maunzilla
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RaiBruHerte hat Folgendes geschrieben: | Warum sich nicht durch Filme inspirieren lassen? |
Weil viele Filme schlecht und voller inhaltlicher aber auch visueller Clichés sind.
Das bedeutet nicht, daß man sich gar nicht von ihnen inspirieren lassen darf, aber daß man doch sehr acht geben muß, nicht in die Falle zu tappen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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16.04.2023 06:50
von Canyamel
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Das Anschauen von Filmen kann helfen, um sich mit Storystrukturen vertraut zu machen. Wobei inzwischen viele Blockbuster- und TV-Filme dermaßen stereotyp nach den bekannten klassischen Dramaturgiemodellen gebaut sind, dass man die Plotpoints mit der Stoppuhr bestimmen kann. Wollt ihr so eure Romane schreiben? Nicht falsch verstehen, es gibt hervorragende Filme, die auch mein Kopfkino beim Schreiben anwerfen. Aber eigentlich versuche ich diese beiden Medien zu trennen.
Es fällt auch auf, dass Romanautoren oft versuchen, Szenen filmisch mit ausgeschmückten zweidimensionalen Beschreibungen zu entwerfen: Das alte Haus stand am Stadtrand, seine blinden Fensterscheiben waren schon vor langer Zeit eingeschlagen worden.... Diese wortreichen szenischen Beschreibungen sollen als Setup für irgendwelche emotionalen Konflikte dienen, die dann aber in den Szenen gar nicht stattfinden. Stattdessen gibt's im schlimmsten Fall ein paar platte Gags, um den Mangel an emotionaler Tiefe wenigstens etwas zu kaschieren.
Nein, ich finde, Filme sind eher keine gute Inspiration fürs Schreiben.
Die beste Inspiration ist das reale Leben.
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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Canyamel Eselsohr
Beiträge: 350 Wohnort: Saargemünd
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16.04.2023 07:08
von Canyamel
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Sorry, Doppelpost
_________________ Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire) |
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MDK Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 350 Wohnort: OWL
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16.04.2023 10:21
von MDK
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Canyamel hat Folgendes geschrieben: | Das Anschauen von Filmen kann helfen, um sich mit Storystrukturen vertraut zu machen. Wobei inzwischen viele Blockbuster- und TV-Filme dermaßen stereotyp nach den bekannten klassischen Dramaturgiemodellen gebaut sind, dass man die Plotpoints mit der Stoppuhr bestimmen kann. Wollt ihr so eure Romane schreiben? Nicht falsch verstehen, es gibt hervorragende Filme, die auch mein Kopfkino beim Schreiben anwerfen. Aber eigentlich versuche ich diese beiden Medien zu trennen.
Es fällt auch auf, dass Romanautoren oft versuchen, Szenen filmisch mit ausgeschmückten zweidimensionalen Beschreibungen zu entwerfen: Das alte Haus stand am Stadtrand, seine blinden Fensterscheiben waren schon vor langer Zeit eingeschlagen worden.... Diese wortreichen szenischen Beschreibungen sollen als Setup für irgendwelche emotionalen Konflikte dienen, die dann aber in den Szenen gar nicht stattfinden. Stattdessen gibt's im schlimmsten Fall ein paar platte Gags, um den Mangel an emotionaler Tiefe wenigstens etwas zu kaschieren.
Nein, ich finde, Filme sind eher keine gute Inspiration fürs Schreiben.
Die beste Inspiration ist das reale Leben. |
Ja, die meisten amerikanischen Filme dienen eher als seichte Unterhaltung und sind ziemlich vorhersehbar. Diese ganzen Marvel-Comic-Verfilmungen finde ich unendlich öde, der Plot ist jedes Mal derselbe. Das trifft ebenso auf die Liebeskomödien zu; am besten gleich noch mit Julia Roberts besetzt - *gähn!*
Deshalb sehe ich mir lieber französische oder japanische Filme an, die sind irgendwie anders (und auch inspirierend - mich mich zumindest).
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6421 Wohnort: 50189 Elsdorf
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16.04.2023 10:52
von Ralphie
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Ich nutze häufig Zeitungsartikel.
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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16.04.2023 15:45
von Günter Wendt
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MDK hat Folgendes geschrieben: | Canyamel hat Folgendes geschrieben: | Das Anschauen von Filmen kann helfen, um sich mit Storystrukturen vertraut zu machen. Wobei inzwischen viele Blockbuster- und TV-Filme dermaßen stereotyp nach den bekannten klassischen Dramaturgiemodellen gebaut sind, dass man die Plotpoints mit der Stoppuhr bestimmen kann. Wollt ihr so eure Romane schreiben? Nicht falsch verstehen, es gibt hervorragende Filme, die auch mein Kopfkino beim Schreiben anwerfen. Aber eigentlich versuche ich diese beiden Medien zu trennen.
Es fällt auch auf, dass Romanautoren oft versuchen, Szenen filmisch mit ausgeschmückten zweidimensionalen Beschreibungen zu entwerfen: Das alte Haus stand am Stadtrand, seine blinden Fensterscheiben waren schon vor langer Zeit eingeschlagen worden.... Diese wortreichen szenischen Beschreibungen sollen als Setup für irgendwelche emotionalen Konflikte dienen, die dann aber in den Szenen gar nicht stattfinden. Stattdessen gibt's im schlimmsten Fall ein paar platte Gags, um den Mangel an emotionaler Tiefe wenigstens etwas zu kaschieren.
Nein, ich finde, Filme sind eher keine gute Inspiration fürs Schreiben.
Die beste Inspiration ist das reale Leben. |
Ja, die meisten amerikanischen Filme dienen eher als seichte Unterhaltung und sind ziemlich vorhersehbar. Diese ganzen Marvel-Comic-Verfilmungen finde ich unendlich öde, der Plot ist jedes Mal derselbe. Das trifft ebenso auf die Liebeskomödien zu; am besten gleich noch mit Julia Roberts besetzt - *gähn!*
Deshalb sehe ich mir lieber französische oder japanische Filme an, die sind irgendwie anders (und auch inspirierend - mich mich zumindest). |
Für mich sind Krimi- und Thrillerserien inspirierend. Da werden Ideen präsentiert auf die man sonst nicht kommt. Ein Mitarbeiter der Forensik als heimlicher Serienkiller, der nur „Böse“ tötet und zerstückelt. Ein „Baron“ der Unterwelt hilft der Polizei und verfolgt weiter seine eigenen Ziele. Ein genialer Undergroundkiller der Zugang zum Server der Polizei hat. Oder ein Ex-Polizist, der verdeckt Menschen hilft, und auch mal Rache an denen übt, die seine Hilfe ersuchen.
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