Mensch-Tier (Abendgegrübel)

[wohe]

Vorhin nach dem Blog-Gucken entstand das unten Stehende.
Falls ich jemandem damit am Samstagabend ein kleines Schmunzeln entlocken kann --> Ziel erreicht.

„Interessanter Gedanke“, sagte Charlotte,.
„Wat?“, fragte Wohe.
Charlotte hatte Scobels Video zur Anthropologie gesehen.
Wohe eigentlich auch, war aber dann bei »Tier + Geist = Mensch« selig entschlummert.
Was sollte das auch? Verdammt kluger Kopf, dieser Scobel, aber das war er selbst auch, er war sozusagen resublimierter Geist, die Inkarnation von Intellekt, jedenfalls - er sah an sich hinunter - war da sonst noch nur personifizierte Ästhetik. Purer Verstand im Erscheinungsbild von Conan dem Barbaren.
Er zog den Bauch ein wenig ein: half auch nicht. Also vielleicht doch eher wie »sehr_später_Narziß + Einstein = Wohe«?
„Hallo? Ich rede mit dir.“
„Ich habe es mit Wohlwollen registriert, liebe Charlotte. Da aber jeder deiner Gedanken der Evaluation würdig ist, gestattete ich mir einen Moment der Überlegung.“
„Jessus!“ Fing der schon wieder an zu schwafeln. „Es geht nicht um meine Gedanken, sondern um die Einschätzung von Scobel zum dem, was uns als Menschen ausmacht.“
Ja, ja. Sollte er schätzen. Wohe schätzte sich selbst völlig zutreffend als Mensch ein, und zwar als einen mit mächtig viel Hirn und insbesondere mit der Fähigkeit ausgestattet, dieses Hirn auch zu verwenden und so hatte er den Unterschied zwischen Mensch und Tier ganz eindeutig definiert:
Mensch = Pfannenbesitzer, Tier = Pfanneninhalt.
Oder intellektueller: War der Mensch ein Tier?
Nein! Tiere hatten Triebe, den Kopf nur zum Befestigen der Zähne und waren per Definition die Opfer, also diejenigen, die eben dort landeten, wo sie als Steak oder paniert vor sich hin brutzelten.
Na gut, das war in der Serengeti oder auf Spitzbergen vielleicht noch nicht allen so bekannt, aber mit den entsprechenden erzieherischen Maßnahmen war die Ordnung auch dort herstellbar.
„Gelungene Einschätzung“, improvisierte Wohe. „Aber du must zugeben, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier in Realitas ein rein linuguistischer ist. Aktiv und Passiv und so. Oder ein psychologischer: Sein oder nicht-Sein.“
Charlotte gab’s auf.
„Einigen wir uns darauf, dass auch in uns Menschen etwas atavistisches, etwas rein animalisches existiert“, resümierte sie, „etwas, dass nur dem Sein und nicht dem darüber Nachdenken verpflichtet ist und handeln danach.“
„Wat?“
„Wir brauchen jetzt mal das Tier in dir.“
„Wat?“
„Nix wat.“ Sie zog ihn aus dem Sessel und schob ihn ins Schlafzimmer.

[Arminius]

Herrlich!

[Pickman]

Hi wohe,

den Mittelteil habe ich nur überflogen. Da wird mir zu viel und zu spannungsfrei erklärt, und mathematische Symbole in fiktionaler Prosa finde ich eher abschreckend, aber den Schluss fand ich niedlich.

Cheers

Pickman