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Günter Wendt
 Exposéadler
Beiträge: 2865
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 26.04.2023 09:16
Achtsames Schreiben
von Günter Wendt
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Die Begrüßung eines neuen Mitglieds hat mich gerade getriggert.
Offensichtlich jemand der das „Kompakte“ Schreiben beherrscht.
Also, logischer Gedanke, wenn es einen kompakten Schreibstil gibt muß es das Gegenteil geben.
Achtsam Schreiben.
Jeder kennt diese „Achtsam Morden“ Reihe. Oder? Und fast jeder kennt demnach Achtsamkeitsübungen. Das sind, einfach beschrieben, gedankliche Auseinandersetzungen mit Gegenständen und Dingen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind und denen wir begegnen.
Mein erster Kontakt zum Thema „Achtsamkeit“ waren Übungen, die sich NUR auf einem Gegenstand konzentrieren. „Beschreibe eine Zitrone wie jemand der zum ersten Mal eine Zitrone in der Hand hält“, war eine davon. Geruch, Farbe, Oberfläche, wie liegt das Ding in der Hand, jedes Detail so genau wie möglich beschreiben. Damit kann man sich sehr lange beschäftigen. Man sieht plötzlich Details auf der Schale, die man ansonsten übersieht.
Achtsamkeit ist also etwas zentrierendes, das das „Außerhalb“ komplett ausblendet.
Man kann auch Geräusche mit Achtsamkeit „betrachten“. 
Jetzt kommt meine Idee. Viele werden jetzt behaupten, dass das ja nun nichts Neues sei.
Ist es prinzipiell nicht. Uralt.
Aber ! versucht mal über die Länge einer Normseite NUR einen Gegenstand zu beschreiben. Nicht abschweifen. Nur DIESER Gegenstand, dieses Geräusch, oder DIESER Geruch! Nicht einen Satz davon abweichen. DIESER Gegenstand, Geräusch, Geruch … niemals abschweifen.
Dann hat man irgendwo zwischen 1500 und 1800 Zeichen (mit Leerzeichen) einen Gegenstand, ein Geräusch oder einen Duft beschrieben.
Das könnte man dann komprimieren auf drei bis … keine Ahnung … sechs Sätze.
Sinn dieser Übung ist es, so meine Intention, ALLES zu einem Gegenstand, Geruch oder Geräusch zu Papier zu bringen.
Und dann DAS WESENTLICHE, auf die Essenz des Geschriebenen zu reduzieren. Komprimierung.
Kein Problem, werden jetzt viele behaupten. Kann ich ja sofort schreiben, ohne dieses Achtsamkeits-Gedöns!
Kann man. Nur wird man dann schnell oberflächlich.
Alle, die jetzt sagen „Quatsch“, „überflüssig“ oder „sinnlos“, bitte ich um Zurückhaltung und Respekt gegenüber dieser „Achtsamkeitsübung“.
Alle anderen: Versucht es mal!
1234Wie es weitergeht »
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 09:29
von Arminius
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Interessanter Ansatz. Sollte man das Objekt beschreiben, ohne es beim Namen zu nennen?
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A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 09:41
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | | Interessanter Ansatz. Sollte man das Objekt beschreiben, ohne es beim Namen zu nennen? |
Wenn es eine Zitrone ist … gute Frage. Achtsamkeit ist, wenn man das Ding zu ersten Mal sieht und und in der Hand hält. Kennt man dann den Begriff „Zitrone“? Oder wenn man ein Geräusch beschreibt, das man hört, aber nicht weiß was es verursacht.
Manchmal stehe ich im Garten und höre ein (offensichtlich) künstliches Geräusch. Irgendwo auf einer Baustelle werden Pfähle in den Boden gerammt. Ich höre nur das Geräusch und beschreibe es.
Ich denke, dass es darauf ankommt, aber nicht relevant ist, wenn man den Namen nennt.
Viele würden schreiben „Eine Zitrone wie sie jeder kennt.“ Damit wäre alles gesagt.
Achtsamkeit ist mehr. So würde ich den Begriff „Zitrone“ bei dieser Übung auslassen. Es geht ja darum sie mit (etwa) 1500 Zeichen zu beschreiben.
Nachtrag
Bitte „Achtsamkeit“ nicht mit „Ausschweifend“ verwechseln! Nicht „ vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen“, abschweifend und zerfasernd. Sondern konzentriert „Das Dingsda“ beschreiben.
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Ralphie
Forenonkel
Alter: 71
Beiträge: 6407
Wohnort: 50189 Elsdorf
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26.04.2023 09:46
von Ralphie
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Man sollte eher die Vorgabe erteilen, einen Gegenstand so knapp wie möglich zu beschreiben.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 10:51
von Günter Wendt
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| Ralphie hat Folgendes geschrieben: | | Man sollte eher die Vorgabe erteilen, einen Gegenstand so knapp wie möglich zu beschreiben. |
Wie gesagt. Es ist eine Übung. Eine andere Form von Schreibübung.
Mein Vorschlag für eine Übung.
Ziel ist es als ÜBUNG etwas so genau und detailliert wie möglich zu beschreiben.
Einen Gegenstand. Es gibt so viele Details, bei einem Streichholz, einem Feuerzeug, einer Zigarette … das ist ja exakt die Übung. Nicht schwafeln, nicht abschweifen. Sondern ALLES eines Gegenstandes zu beschreiben.
Danach kann man komprimieren. Verkürzen. Wie man möchte.
Im Prinzip ist diese hier ähnlich wie deine Übung „Am Fenster“.
Nur mit dem Unterschied, dass es keine Szene, Situation ist, sondern etwas Konkretes. Ein Ding, ein Gegenstand ist Zentrum der Betrachtung als Übung.
Kurz gesagt „Hier und Jetzt“.
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Ralphie
Forenonkel
Alter: 71
Beiträge: 6407
Wohnort: 50189 Elsdorf
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26.04.2023 10:53
von Ralphie
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Aber solche Beschreibungen werden vom Leser übersprungen.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 10:59
von Günter Wendt
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| Ralphie hat Folgendes geschrieben: | | Aber solche Beschreibungen werden vom Leser übersprungen. |
Es. Ist. Eine. Übung.
Das soll ja nicht der Leser sehen, sondern dient dem Schreiber, Autor als ÜBUNG.
Das soll helfen zu fokussieren. Auf einen Gegenstand konzentrieren. Alle Sinneseindrücke eines Gegenstandes wahrzunehmen. Aufschreiben. Dann kann man kürzen wie man möchte.
Damit man eventuell beim „ernsthaften“ Schreiben, wenn man das festlegt was der Leser lesen soll, kompakt schreiben kann und selbst entscheidet „Was ist das eigentlich für ein Ding?“
PS
Es geht nicht um „Pro und Kontra“. Es soll auch keine Streitdebatte werden, ob das „gut“ oder „schlecht“ ist was ich vorschlage als Übung.
Probiert es einfach aus.
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 12:52
von Arminius
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| Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Probiert es einfach aus. |
Da ich mich schon "Am Fenster" versucht habe, probiere ich das auch. Erst mal die achtsame Fassung (exakt eine Normseite):
Der Gegenstand ist aus 1 mm starkem Stahlblech, hohl und rotationssymmetrisch. Sein Gewicht beträgt 271 Gramm. Seine Oberfläche ist vollkommen glatt und auf Hochglanz poliert, so dass seine Wölbung wie ein Zerrspiegel wirkt. Er ist exakt 20 cm lang, sein größter Durchmesser beträgt in der Mitte 8 cm. Am unteren Ende verjüngt er sich auf 5,5 cm. Der Boden ist plan, das obere Ende ist kuppelförmig geformt. Diese Rotunde wird von einem zylindrischen Aufsatz von 3,5 cm Höhe und 4 cm Durchmesser gekrönt, ähnlich der Laterne auf einer Kirchenkuppel. Der Gegenstand ist aus drei unterschiedlich großen Teilen zusammengesetzt. Die drei Teile sind von den Maßen so aufeinander abgestimmt, dass man sie gerade ineinander Stecken kann und sie sich automatisch abdichten. Hält man mit einer Hand den unteren und größten Teil des Gegenstandes fest, lässt sich die Rotunde, die lediglich aufgesteckt ist, mit der anderen Hand abnehmen, so dass wir ein 12,5 cm hohes, becherförmiges Gefäß erhalten. Der zylindrische Aufsatz auf der Rotunde wird von einer ebenfalls nur aufgesteckten Kappe verschlossen. Um die senkrechte Wand der Kappe läuft eine 0,5 cm breite, leichte Riffelung. Die Riffelung ähnelt der Millimeterskala auf einem Maßband. Wird die Kappe abgenommen, sieht man auf den kreisförmigen Boden des zylindrischen Aufsatzes. Dieser Boden bildet gleichzeitig den Scheitel des kuppelförmigen Teils. Dieser kreisförmige Boden wird, ähnlich wie die Lochscheibe eines Fleischwolfes, von neunzehn Bohrungen von je 3 mm Durchmesser durchbrochen: zwölf im äußeren Kreis, sechs im inneren Kreis und eines im Zentrum. Zusammengesetzt schmiegt sich der Gegenstand dank ergonomischer Gestaltung angenehm in eine erwachsene Hand.
Na, was isses?
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 12:56
von Arminius
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Und jetzt kurz und zackig:
Der Gegenstand besteht aus drei Teilen, die selbstabdichtend ineinandergesteckt werden: einem großen Becher, einem Deckel mit Sieb und einer kleinen Verschlusskappe. Alle Teile sind aus Edelstahl.
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RaiBruHerte
Eselsohr
Beiträge: 305
Wohnort: Rheinf
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26.04.2023 13:21
von RaiBruHerte
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | Und jetzt kurz und zackig:
Der Gegenstand besteht aus drei Teilen, die selbstabdichtend ineinandergesteckt werden: einem großen Becher, einem Deckel mit Sieb und einer kleinen Verschlusskappe. Alle Teile sind aus Edelstahl. |
Shaker des Barkeepers oder Schüttelbecher des Zubereiters von Mischgetränken ( vorwiegend alkoholischer Zusammensetzung)
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 13:32
von Arminius
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| RaiBruHerte hat Folgendes geschrieben: | | Shaker des Barkeepers oder Schüttelbecher des Zubereiters von Mischgetränken ( vorwiegend alkoholischer Zusammensetzung) |
Der Kandidat erhält 100 Punkte.
Aber hätte man das der achtsamen Beschreibung auch entnehmen können?
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 14:04
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Probiert es einfach aus. |
Da ich mich schon "Am Fenster" versucht habe, probiere ich das auch. Erst mal die achtsame Fassung (exakt eine Normseite):
Der Gegenstand ist aus 1 mm starkem Stahlblech, hohl und rotationssymmetrisch. Sein Gewicht beträgt 271 Gramm. Seine Oberfläche ist vollkommen glatt und auf Hochglanz poliert, so dass seine Wölbung wie ein Zerrspiegel wirkt. Er ist exakt 20 cm lang, sein größter Durchmesser beträgt in der Mitte 8 cm. Am unteren Ende verjüngt er sich auf 5,5 cm. Der Boden ist plan, das obere Ende ist kuppelförmig geformt. Diese Rotunde wird von einem zylindrischen Aufsatz von 3,5 cm Höhe und 4 cm Durchmesser gekrönt, ähnlich der Laterne auf einer Kirchenkuppel. Der Gegenstand ist aus drei unterschiedlich großen Teilen zusammengesetzt. Die drei Teile sind von den Maßen so aufeinander abgestimmt, dass man sie gerade ineinander Stecken kann und sie sich automatisch abdichten. Hält man mit einer Hand den unteren und größten Teil des Gegenstandes fest, lässt sich die Rotunde, die lediglich aufgesteckt ist, mit der anderen Hand abnehmen, so dass wir ein 12,5 cm hohes, becherförmiges Gefäß erhalten. Der zylindrische Aufsatz auf der Rotunde wird von einer ebenfalls nur aufgesteckten Kappe verschlossen. Um die senkrechte Wand der Kappe läuft eine 0,5 cm breite, leichte Riffelung. Die Riffelung ähnelt der Millimeterskala auf einem Maßband. Wird die Kappe abgenommen, sieht man auf den kreisförmigen Boden des zylindrischen Aufsatzes. Dieser Boden bildet gleichzeitig den Scheitel des kuppelförmigen Teils. Dieser kreisförmige Boden wird, ähnlich wie die Lochscheibe eines Fleischwolfes, von neunzehn Bohrungen von je 3 mm Durchmesser durchbrochen: zwölf im äußeren Kreis, sechs im inneren Kreis und eines im Zentrum. Zusammengesetzt schmiegt sich der Gegenstand dank ergonomischer Gestaltung angenehm in eine erwachsene Hand.
Na, was isses? |
Klar. Das geht auch als „Quiz“.
Sehr gut.
Das jetzt in einer Beschreibung komprimieren, die nicht mehr als fünf bis sechs Sätze hat, aber alles wichtige um den Gegenstand zweifelsfrei zu identifizieren, beinhaltet.
(Man darf übrigens auch mehr als eine Normseite für die achtsame Übung schreiben)
Das wäre dann „Die achtsame Art des Schreibens“.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 14:05
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | | RaiBruHerte hat Folgendes geschrieben: | | Shaker des Barkeepers oder Schüttelbecher des Zubereiters von Mischgetränken ( vorwiegend alkoholischer Zusammensetzung) |
Der Kandidat erhält 100 Punkte.
Aber hätte man das der achtsamen Beschreibung auch entnehmen können? |
Nur der, der einen Shaker kennt. Das ist ja nicht die Intention der Übung.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 14:07
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | Und jetzt kurz und zackig:
Der Gegenstand besteht aus drei Teilen, die selbstabdichtend ineinandergesteckt werden: einem großen Becher, einem Deckel mit Sieb und einer kleinen Verschlusskappe. Alle Teile sind aus Edelstahl. |
Ah. Übersehen. Auch nicht schlecht.
Was mir persönlich auffällt ist, dass du einen perfekten neuen Shaker beschreibst, ohne Gebrauchsspuren.
Aber … ist ja nur eine Übung.
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 14:15
von Arminius
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| Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Was mir persönlich auffällt ist, dass du einen perfekten neuen Shaker beschreibst, ohne Gebrauchsspuren. |
Das Ding steht seit 25 Jahren unbenutzt im Regal...
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 14:23
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Was mir persönlich auffällt ist, dass du einen perfekten neuen Shaker beschreibst, ohne Gebrauchsspuren. |
Das Ding steht seit 25 Jahren unbenutzt im Regal... |
Was!? Unbenutzt!?
James Bond dreht sich im Grab um … seufz 😩
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Arminius
Reißwolf
Alter: 65
Beiträge: 1236
Wohnort: An der Elbe
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26.04.2023 14:55
von Arminius
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| Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Was!? Unbenutzt!? |
Einen Shaker mit Macken, Dellen, Flecken und Krustenbildung zu beschreiben würde ihn womöglich zu sehr verfremden. Liest sich dann wie die Beschreibung einer WK I-Granate.
Mein Schüttelbecher war ein Geschenk meiner damaligen Kolleg*innen. Ein Buch mit 20000 Cocktailrezepten und ein paar Gläser gab's noch dabei. Aber eine Batterie von Flaschen, die Bevorratung von benötigtem Obst und Gemüse, das ganze Gedöns war mir zu viel Aufwand.
Ich weiß, dass ich ein Sprituosenkulturbanause bin.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 15:08
So ist das
von Günter Wendt
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| Arminius hat Folgendes geschrieben: | | Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | | Was!? Unbenutzt!? |
Einen Shaker mit Macken, Dellen, Flecken und Krustenbildung zu beschreiben würde ihn womöglich zu sehr verfremden. Liest sich dann wie die Beschreibung einer WK I-Granate.
Mein Schüttelbecher war ein Geschenk meiner damaligen Kolleg*innen. Ein Buch mit 20000 Cocktailrezepten und ein paar Gläser gab's noch dabei. Aber eine Batterie von Flaschen, die Bevorratung von benötigtem Obst und Gemüse, das ganze Gedöns war mir zu viel Aufwand.
Ich weiß, dass ich ein Sprituosenkulturbanause bin. |
Ich hatte mich vermutlich nicht deutlich genug ausgedrückt. Sorry.
Es geht darum einen realen Gegenstand, den man in der Hand hält, zu beschreiben. Wenn deiner nie benutzt wurde ist das für den Trinker schade, aber so das dann.
Andererseits … sind wir ja in einem Literaturforum und Fiktion ist Teil der Literatur. Alles gut.
Egal.
Jedenfalls „funktioniert“ es am besten mit realen Gegenständen.
Ich bin auch kein Freund von aufwendigen Rezepten für Cocktails oder Longdrinks. Tonic Water, Gin … genügt.
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MDK
 Eselsohr
Alter: 47
Beiträge: 350
Wohnort: OWL
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26.04.2023 18:29
von MDK
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| Ralphie hat Folgendes geschrieben: | | Aber solche Beschreibungen werden vom Leser übersprungen. |
Ich zitiere Lektion 29 (die ich sehr gut fand):
| Zitat: | | Der angehende Romanautor sollte lernen, jeden Gegenstand, den man ihm vorsetzt, minuziös zu beschreiben, sei es eine Kaffeekanne, ein Rasierpinsel oder ein Laserschwert. Er muß lernen, das Gesicht eines Menschen so präzise zu beschreiben, daß der Grafiker der Kripo eine Fahndungszeichnung danach anfertigen kann. Und wenn er diese Technik wie ein Virtuose beherrscht, sollte er sie niemals anwenden. Desgleichen verfährt er mit Landschaften, Gebäuden und anderen Gegenständen. |
Ich glaube, das ist es, was Günter bezwecken möchte. Es geht darum, sich der zu beschreibenden Sache voll und ganz zu widmen, sie wirklich zu sehen, um letztendlich ihre Essenz in wenigen, knappen Worten in seinem Manuskript zusammenzufassen.
Ich finde die Idee super.
LG
Monika
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 19:13
von Günter Wendt
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| MDK hat Folgendes geschrieben: | | Es geht darum, sich der zu beschreibenden Sache voll und ganz zu widmen, sie wirklich zu sehen, um letztendlich ihre Essenz in wenigen, knappen Worten in seinem Manuskript zusammenzufassen. |
(Welche Lektion 29? Kenne ich nicht.)
Genau. Als Übung, wie ich mehrmals hier hervorgehoben habe, schreibt jeder für sich ! für irgendeinen realen oder fiktiven Gegenstand eine Beschreibung nach den Methoden der Achtsamkeit.
Und Achtsamkeit bedeutet Konzentration auf nur diesen Gegenstand. Es ist für den, der das noch nie gemacht hat, einfacher mit einfachen Dingen zu beginnen. Ein Obst zum Beispiel. Apfel, Orange oder Zitrone.
Wenn man sich sicher ist, dass man die „Technik der Achtsamkeit“ beherrscht, kann man auf kompliziertere Strukturen übergehen. Gesichter zum Beispiel.
Im Vordergrund steht immer der Gegenstand im Hier und Jetzt. Es geht zunächst weniger um die „Essenz“, sondern ganz banal um die ÜBUNG Details zu sehen, zu fühlen und mit der Nase „zu erforschen“. Ohne Bewertung. Das sollte man als Übung schreiben. Für sich. Zuhause.
Der nächste Schritt wäre diese absolute exakte nicht wertende Beobachtung zu komprimieren. Auch für sich. Zuhause.
Es soll eine Übung sein. Keine Anleitung wie man seinen Roman zu schreiben hat.
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MDK
Eselsohr
Alter: 47
Beiträge: 350
Wohnort: OWL
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26.04.2023 20:01
von MDK
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| Günter Wendt hat Folgendes geschrieben: | Welche Lektion 29? Kenne ich nicht.)
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Hier entlang:
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=2067
Ich mache mit, brauche aber ein bisschen Zeit.
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Günter Wendt
Exposéadler
Beiträge: 2865
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26.04.2023 20:34
von Günter Wendt
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Hey langsam. Das ist kein Wettbewerb, sondern eine Übung.
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