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Umfrage: Mythologie um Frau Holle


 
 
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Grim
Eselsohr


Beiträge: 280



Beitrag06.02.2023 15:28
Umfrage: Mythologie um Frau Holle
von Grim
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich würde ganz gerne abschätzen können, wie viel der durchschnittliche Leser über Frau Holle weiß.
Würde es euch überraschen, zu erfahren, dass wesentlich mehr hinter der Figur steckt als nur das Märchen? Sprich Verbindungen zur wilden Jagt, zu den altnordischen Nornen, zum alten Testament, zu Figuren wie der Roggenmuhme, Knecht Ruprecht, Frau Perchta, der Göttin Isis usw.? Oder hat man das schon alles irgendwo gehört?

Am besten wäre es, wenn ihr kurz aufzählt, was euch zu Frau Holle einfällt. Habt ihr das Märchen noch im Kopf oder sollte ich das nochmal in aller Kürze wiederholen?


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bonk
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2843



Beitrag06.02.2023 15:49

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich denke, der durchschnittliche Leser weiß nicht allzuviel über diese kulturgeschichtlichen Hintergründe. Märchen werden üblicherweise von Kindern konsumiert, denen das Wissen und die Bildung noch fehlen. Erwachsene, die nicht Germanistik studieren, oder sich sehr für derlei Zusammenhänge interessieren, beschäftigen sich nur in seltenen Fällen damit. Insofern sollte der Autor nicht unbedingt von einer profunden Kenntnis der Materie ausgehen. (Es sei denn er schriebe elitäre Germanistenromane. ^^")
Ich selbst habe dieses Märchen seit >20 Jahren nicht mehr gelesen, und daher ist es mir nicht mehr in allen Details präsent. Ich könnte aus dem Stegreif keine Frage dazu beantworten, ohne es erneut gelesen zu haben.


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 55
Beiträge: 3227
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag06.02.2023 15:53

von Taranisa
Antworten mit Zitat

OK, was mit den nordischen Mythen zu tun hat, gehöre ich vermutlich nicht mehr zu der durchschnittlichen Leserschaft.

Zunächst einmal ein interessanter Link:
https://www.spiegel.de/spiegel/maerchen-forscher-suchen-die-wahre-frau-holle-a-1142418.html

Frau Holle oder Göttin Holle steht in Verbindung mit dem Winter, dem Jenseits, aber auch mit Fruchtbarkeit. Vielen gilt sie als Aspekt von z.B. Hel, Frigg, Freya oder Cailleach. Sie bietet Gaben (z.B. Weisheit, Initiation, Schutz) jenen, die sich diese erarbeiten oder wahrhaft suchen, was auch das Märchen der Gebrüder Grimm letztlich aussagt. Der Brunnen in dem Märchen kann als Symbol für den Übergang in eine Trance gesehen werden.


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etcetera
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Beiträge: 157



Beitrag06.02.2023 16:07

von etcetera
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Ist mir durchaus bekannt. Auch, daß man früher mehr darüber wußte. Theodor Storm hat uns die alte Figur in seinem Märchen „Die Regentrude“ erhalten.  Sie entspricht der griechischen Persephone, die ein halbes Jahr im Hades bleibt, und das andere Halbjahr auf der Erde wandelt. Sie ist es, die den Frühling bringt, und dem Winter die Tür öffnet, wenn sie wieder geht. Ursprünglich ist sie eine Erdgottheit, der Magna Mater gleich, und die Herrin der Fruchtbarkeit. Sie läßt es Regnen und die Pflanzen sprießen, bringt die Freude ins Leben, besänftigt den Wilden Mann, das heißt die sengende Hitze der Sonne. Ihr Name bedeutet gnädig, freundlich, also die Gnädige; ihr Gegenteil (der Wilde Mann) ist der Unhold. Sie kennt (als Herrin des Hades/Unterwelt) auch das Geheimnis der Unsterblichkeit, und es gibt alte Mysterien, in denen sie eine wichtige Rolle spielte, z.B. die Mysterien von Eleusis.
Das ist jetzt aber wohl kaum repräsentativ für das verbreitete Wissen, gehört eben zu einem meiner Fachgebiete - nur, meine Kinder und deren Freunde, die könnten Dir schon viel davon erzählen... smile
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2843



Beitrag06.02.2023 16:09

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ein grundlegendes Problem der Literaturwissenschaft ist allerdings, daß sie dazu neigt, in alles irgendetwas hinein zu interpretieren, an das der Verfasser in tausend Jahren nicht gedacht hätte. Das erinnert ein wenig an die berühmten Tintenkleckse, in denen jeder etwas anderes zu erkennen vermag. Insofern sollte man sich hüten, alles für bare Münze zu nehmen, was einem da von den Gelehrten aufgetischt wird. Wink

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Skarabäus
Eselsohr


Beiträge: 227



Beitrag06.02.2023 16:10

von Skarabäus
Antworten mit Zitat

Ich könnte als durchschnittlicher Leser durchgehen. Mit den Hintergründen des Märchens habe ich mich nie befasst und ich kann mich nicht erinnern, die Geschichte irgendwann meinen Kindern vorgelesen zu haben - da gab es immer anderes als Grimmige Märchen. Aus eigener Kinderzeit erinnere ich mich an den Sprung in den Brunnen, den finalen Pech- bzw. Goldregen, das obligatorische Bettenschütteln, um es auf der Erde schneien zu lassen und an sprechende Brote und Obstbäume (was eigentlich ziemlich seltsam und gruselig ist, was man als Kind aber einfach akzeptiert, ohne es zu hinterfragen).

Die Andeutungen zu Ursprung und Hintergründen des Märchens klingen ziemlich spannend.
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Abari
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Alter: 43
Beiträge: 1838
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Beitrag06.02.2023 16:26
Re: Umfrage: Mythologie um Frau Holle
von Abari
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Grim hat Folgendes geschrieben:
Am besten wäre es, wenn ihr kurz aufzählt, was euch zu Frau Holle einfällt. Habt ihr das Märchen noch im Kopf oder sollte ich das nochmal in aller Kürze wiederholen?


Da ich meinem Sohn ständig Märchen vorlese, brauchte ich die Kurzfassung nicht.

AT wäre ich vorsichtig, ansonsten bleibt mir die Geschichte um die Thüringer "Faule-Weibs-Kließ" präsent, deren Rezept angeblich Frau Holle verteilte. Und natürlich als "unberechenbares Urweib", das wie die Mittagsfrau in Sachsen die Menschen nach Gusto prüft und belohnt oder misshandelt.

Und jetzt lese ich mal, was den anderen einfiel.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

LG
Abari
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Dyrnberg
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Beitrag06.02.2023 16:54

von Dyrnberg
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Mir sagt das alles sehr wenig. Klar, irgendwann als Kind habe ich "Frau Holle" mal vorgelesen bekommen, aber ich kann mich kaum erinnern - die kulturgeschichtlichen Hintergründe sind mir entsprechend auch fern.

Eine grundsätzliche Anmerkung, die mir mal auf Twitter im Kontext "Wissenschaftskommunikation" unterkam: "Wenn man das alles schon weiß - ist man wahrscheinlich nicht die Zielgruppe." (Das war die Antwort eines Physikers auf die Kritik, dass er hier quasi Banalitäten posten würde, die ohnehin jeder wüsste. Mir leuchtet der Standpunkt dieses Physikers durchaus ein.)


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Ralphie
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Beitrag06.02.2023 17:07

von Ralphie
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Ich kenne das Märchen von Frau Holle kaum und habe es als Kind auch nicht vorgelesen bekommen.
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Grim
Eselsohr


Beiträge: 280



Beitrag06.02.2023 17:20

von Grim
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Das hilft schon mal. Ich gehe beim Schreiben jetzt davon aus, dass außer einer groben Erinnerung an eine alte Frau, die Betten schüttelt, nichts da ist. Und auch wenn man da ein paar Sachen schon weiß, scheint es mir doch noch nicht so durchgekaut zu sein, dass das Thema langweilt. Danke.

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V.K.B.
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Beitrag06.02.2023 18:50

von V.K.B.
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Grim hat Folgendes geschrieben:
Das hilft schon mal. Ich gehe beim Schreiben jetzt davon aus, dass […]
Oh, ich bin zu spät? Umfrage schon nach weniger als zwei Stunden erledigt?
Nur kurz dann, ich würde sie sofort mit Hel in Verbindung bringen, jenseitiger Ort und Personifikation davon. Von Hel stammt das englische "hell" und von Frau Holle das deutsche "Hölle". Eigentlich war Hel eine Unterwelt für jedermann (der nicht von anderen Göttern einberufen war, z.B. als Einherjer fürs Kriegerparadies), erst die Christen machten eine Bestrafungs-"Hölle" daraus, die meinten ja, alles heidnische dämonifizieren zu müssen (wie auch den "daimon" selbst). Dass man Verbindungen zu anderen Kulturen findet ist kein Wunder, irgendwie haben die sich ja alle gegenseitig beeinflusst und auch auf ältere Quellen (vom Hörensagen) zurückgegriffen. Ein australischer Ureinwohner würde vielleicht von Dreamlines sprechen, ein Esoteriker von morphogenetischen Feldern, ein Jung’scher Psychoanalytiker vom Kollektiven Unbewussten und für den modernen Paganisten sind das eh alles nur Manifestationen eines Aspekts der "Göttin" bzw des weiblichen göttlichen Prinzips in der Natur. Eigentlich meinen sie alle das gleiche, nämlich ein Konzept, das man in fast jeder Kultur findet. Und so natürlich auch Einzug in Grim(m)s Märchen fand.
[okay, was Mythologie anbelangt, bin ich vielleicht auch kein typischer Leser, da mich diese Konzepte und Archetypen sehr interessieren]


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Ralphie
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Beitrag06.02.2023 19:08

von Ralphie
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Auf jeden Fall ist das ein hochinteressanter Stoff!

 Daumen hoch
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Grim
Eselsohr


Beiträge: 280



Beitrag06.02.2023 19:18

von Grim
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Die Umfrage ist noch nicht beendet, ich wollte die  Beiträge nur nicht unkommentiert lassen und habe meinen Zwischenstand gegeben. Je größer die Stichprobe, desto besser.

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bonk
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Lapidar
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Beitrag06.02.2023 19:32

von Lapidar
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im Prinzip liegt mein Wissen irgendwo zwischen Taranasia und Veiths...

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V.K.B.
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Beitrag06.02.2023 20:37

von V.K.B.
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Lapidar hat Folgendes geschrieben:
im Prinzip liegt mein Wissen irgendwo zwischen Taranasia und Veiths...
Das klingt Utes Mythologie-Expertise gegenüber jetzt aber irgendwie abwertend, finde ich. Sie hat ebenfalls ein großes Mythologiewissen, dem das meinige in Detailfragen wahrscheinlich unterlegen ist. Ich denke, sie ist nur mehr auf den historischen Ansatz fokussiert und nicht wie ich auf einen postmodern-(de)konstruktivistischen Meta-Ansatz. In Detailfragen zur germanischen Mythologie wäre sie jedenfalls jemand, den ich jederzeit um Rat fragen würde.

Oder meintest du sie als obere Grenze? Da würde ich bezüglich germanischer Mythologie zustimmen.


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tanja47
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Beiträge: 223



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Beitrag06.02.2023 20:42

von tanja47
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... als DDR-Märchenfilm einmal pro Jahr in der Weihnachtszeit ...
Das war's - mehr is' nich'.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 55
Beiträge: 3227
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Beitrag06.02.2023 20:52

von Taranisa
Antworten mit Zitat

@Lapidar + Veith: Ich tauche seit einiger Zeit sehr tief in die nordisch-germanische Mythologie ein. Gegenüber der Archäologin, von der ich lerne, bin ich jedoch noch blutige Anfängerin. Wink

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Globo85
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Beiträge: 744
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Beitrag06.02.2023 20:55

von Globo85
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Ich interessiere mich für Mythologie, aber für mich ist Frau Holle wenn ich das irgendwo lese erstmal nur Märchen und Kissen und Schütteln.
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Tribalis
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 251



Beitrag06.02.2023 21:37

von Tribalis
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Ich interessiere mich nicht außerordentlich für Mythologie, kenne aber Frau Holle quasi auswendig. Durch Vorlesen.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag07.02.2023 00:50

von Selanna
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Es gibt eine Sichtweise, in der ist Frau Holle ein anderer Name für Frigg, die Gattin Odins. Sie belohnte Fleiß und bestrafte Faulheit. So wie Frau Holle es im Märchen mit den beiden Maries zeigt.
In der bekannteren Interpretation ist Holle ein anderer Name für Hulda, eine Riesin, die für Eis steht (ähnlich Skadi, auch eine tolle Sage). Ihr Schnee schützt Erde und Vegetation. Sie hat Odin verführt (hier sieht man den Unterschied zum griech.-röm. Zeus/Iuppiter), er ernannte sie zur Königin in Jötunheim und sie schenkte ihm seine zwei Raben, seine „Attribute“. Außerdem ist Hulda die Göttin des Gerichts (vgl. Frau Holle). Zusammen mit ihren beiden Töchtern ist sie den Nornen ähnlich (Urdbrunnen und der Brunnen von Frau Holle).

@VKB: Wenn Du bei „Holle“ nur „Hölle“ ansprichst, greifst Du schon fast verfälschend zu kurz. Etymologisch schwingt da auch das engl. „Halo“ mit und im Dt. „(ver)hehlen“, „heilig“ und schlicht „hell“. Aber Du hast natürlich Recht, während/nach der Christianisierung erging es Hels Reich wie Odins Raben.


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Sissi Fuß
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Beiträge: 385
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Beitrag07.02.2023 20:27

von Sissi Fuß
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Hallo, bei uns in Osthessen gilt das Gebiet um den Meißner als Frau-Holle-Land. Ich weiß nicht genau, ob die Gebrüder Grimm, die hier unterwegs waren und volkstümliche Sagen gesammelt haben, diese Geschichte in dieser Gegend gefunden haben. Ich finde sie selbst sehr interessant und denke auch, dass sie ihren Ursprung in der germanischen Mythologie hat. In einem regionalen Sagenbuch habe ich gelesen, dass der Holunderstrauch, der als Heilpflanze bekannt ist, mit Frau Holle in Verbindung gebracht wird. Er heißt im Volksmund Hollerbusch. Im Meißner gibt es auch den Frau-Holle-Teich. Ich halte die Geschichte für ein ergiebiges Thema und den Brunnen (oder Teich) für einen Übergang in die „Anderwelt“.

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holg
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Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
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Beitrag08.02.2023 01:49

von holg
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Kannte bis vor kurzem nur das Märchen.
Dann habe ich zwei Podcasts gehört, einen von Hoaxilla über de Raunächte und einen über die Mythologie, die in die Witcher-Spiele eingearbeitet wurde.
In beiden wurden viele Aspekte der Frau Holle-Figur angesprochen. Sehr interessant.


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