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Wer oder was ist das Christkind? |
Jesus als Kind |
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56% |
[ 9 ] |
Ein von Jesus verschiedener Engel, der Geschenke bringt |
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43% |
[ 7 ] |
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Stimmen insgesamt : 16 |
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Autor |
Nachricht |
V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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19.12.2023 20:53 Umfrage: Wer oder was ist das ›Christkind‹? von V.K.B.
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Frage nur aus Interesse als Hobby-Mythologe, losgelöst von jeglicher Form von Glaubensdiskussion:
Was versteht ihr unter dem Begriff ›Christkind‹?
PS: Antworten wie ›Aberglaube‹ oder ›Humbug‹ interessieren hier nicht, es geht mir allein um das Verständnis des Begriffs, nicht um irgendwelchen Glauben oder Unglauben.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Schlomo Eselsohr
Alter: 67 Beiträge: 215 Wohnort: Waldperlach
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19.12.2023 21:28
von Schlomo
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Auf eine vergleichbare Frage bin ich im Jahr bevor ich in die Schule gekommen bin auch gestoßen. In dem Winter lag der Schnee höher als ich, eine Gelegenheit, die ich natürlich genutzt habe, eine Schneeburg zu bauen. Zwischendurch - wenn ich besonders blau gefroren war - bin ich zum Aufwärmen ins Haus gegangen, hab von meiner Oma heißen Tee bekommen, und während ich aufgetaut bin, wollte ich öfters mal das "Märchen vom Christkindl" hören. Bin damals total auf Märchen abgefahren. Meine Großmutter hat jedes mal ganz (gespielt, wie ich vermutete) entrüstet gesagt, dass das aber die Wahrheit ist. Hat mich begeistert. Gehörte eben zum Spiel dazu.
Jedenfalls fiel mir auf, dass sie das Christkindl als Mädchen beschrieb, aber ebenso betonte, dass es das "Jesuskind" sei. Und da ich bei Widersprüchen immer schon sehr hellhörig geworden bin, wollte ich wissen: Was ist es jetzt? Ein Junge oder ein Mädchen? Nur darauf wusste sie auch keine Antwort.
Gut, ich war dann wieder aufgetaut, konnte an meiner Schneeburg weiter arbeiten und hab beschlossen, dass die Frage nicht so dringend war. Das konnte ich später immer noch untersuchen und herausfinden, was jetzt wirklich gemeint war.
Hab es dann aber wieder vergessen (so ist das eben mit Dingen niedriger Priorität, wenn man sie auf die lange Bank schiebt) und jetzt hoffe ich, dass hier jemand eine plausible Antwort findet/kennt. Hm.
_________________ #no13 |
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8667 Wohnort: Bayern
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19.12.2023 21:36
von Merlinor
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Hallo
Als ich Kind war, wurde uns gesagt, dass es sich um das kleine Jesuskind handelt.
Diese Auslegung war Familientradition.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1239 Wohnort: An der Elbe
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19.12.2023 21:39
von Arminius
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Für mich war das Christkind immer eine Art Märchenfigur wie eine Fee, der Osterhase oder der Weihnachtsmann. Hat mit Jesus nix zu tun. So war auch die Information im Konfirmandenunterricht.
_________________ A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa) |
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Epiker Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 289 Wohnort: Österreich
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19.12.2023 22:23
von Epiker
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Wir unterscheiden schon sehr klar zwischen dem „Jesuskind“ (der neugeborene Jesus Christus bzw. Jesus von Nazaräth aus der Religion) und dem „Christkind“ (Adventliche Märchenfigur losgelöst vom Jesuskind als eigenes Wesen aus der Ecke von Väterchen Frost, Hl. Nikolaus und dem Krampus, Knecht Ruprecht oder den Perchten, meist ein blondes Mädchen). Andererseits gibt es auch fließende Übergänge von dem einen zum anderen, immerhin feiern wir Weihnachten ja überhaupt erst wegen Jesu Geburt, also das adventliche Christkind hat mit Jesus schon etwas zu tun, gleichzeitig aber auch nicht. Als „Engel“ oder ähnliches ordne ich es nicht ein, da das zu sehr ins „offiziell religiöse“ gehen würde und dort hat das „Christkind“ nichts verloren, sondern gehört viel mehr in die Ecke des Volksglaubens und der Märchen und Fabeln. So wie der amerikanische Weihnachtsmann auf den Hl. Nikolaus zurückgeht, aber eigenständig von ihm ist (ihn zähle ich übrigens nicht zu der oben genannten Adventfigurenriege, da er der Werbung und nicht aus der ländlichen Tradition heraus entstand), so verhält es sich auf gleiche Weise mit dem Jesuskind und dem Christkind. Beides ist dasselbe und gleichzeitig zwei völlig verschiedene Dinge.
_________________ Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!
-Homer-
(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein ) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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19.12.2023 23:37
von V.K.B.
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Epiker hat Folgendes geschrieben: | Als „Engel“ oder ähnliches ordne ich es nicht ein | Aber Engel sind doch auch volkstümliche Märchenfiguren, zumindest was die Meisten darunter verstehen. Biblische Engel sind eher cthulhuide Monstrositäten, denen man nicht begegnen möchte.
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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Epiker Eselsohr
Alter: 29 Beiträge: 289 Wohnort: Österreich
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20.12.2023 00:40
von Epiker
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Nein, Engel sind Teil der Religion. Es stimmt, dass sich die Engel der Bibel von denen unterscheiden die wir als ebensolche kennen, jedoch sind diese nicht den volkstümlichen märchenhaften Fabelwesen zuzurechnen, sondern viel mehr der christlichen Mythologie (im wirklichen Sinne des Wortes „Mythologie“), welche sich neben der Bibel im Laufe des Mittelalters innerhalb der Kirche gebildet hatte (ich sage nur „Angelologie“).
_________________ Aber der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!
-Homer-
(Dieses Zitat dürfte so manchem Schriftsteller mehr als einmal passiert sein ) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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20.12.2023 01:13
von V.K.B.
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Zitat: | jedoch sind diese nicht den volkstümlichen märchenhaften Fabelwesen zuzurechnen | Da mach ich als Ungläubiger aber keinen großen Unterschied. "Offizielle" religiöse Mythen wurden auch von Menschen erfunden, und auch die sind letztendlich Teil des Volkes. Dass sich da theologischer Kanon mit anderen Lagerfeuergeschichten vermischt, bleibt nicht aus. Nur nicht alle brennenden Büsche werden kanonisiert, das ist der Unterschied. Ist also letztendlich wie mit Jesus und dem Christkind. Volkstümliche Engel haben mit biblischen Engeln genausoviel (oder wenig) zu tun wie der biblische Jesus mit dem Christkind, und wenn letzteres nur ein volkstümliches märchenhaftes Fabelwesen ist, gilt das für volkstümliche Engel doch genauso, oder nicht? Jesus ist schließlich auch Teil der Religion, und das Christkind von ihm abgeleitet, wie die pädophilen Putten des Barock von Seraphim oder Thronen.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8667 Wohnort: Bayern
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20.12.2023 15:21
von Merlinor
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Epiker hat Folgendes geschrieben: | Wir unterscheiden schon sehr klar zwischen dem „Jesuskind“ (der neugeborene Jesus Christus bzw. Jesus von Nazaräth aus der Religion) und dem „Christkind“ (Adventliche Märchenfigur losgelöst vom Jesuskind als eigenes Wesen aus der Ecke von Väterchen Frost, Hl. Nikolaus und dem Krampus, Knecht Ruprecht oder den Perchten, meist ein blondes Mädchen). Andererseits gibt es auch fließende Übergänge von dem einen zum anderen, immerhin feiern wir Weihnachten ja überhaupt erst wegen Jesu Geburt, also das adventliche Christkind hat mit Jesus schon etwas zu tun, gleichzeitig aber auch nicht. |
Das Christkind hatte für mich nur eine "reale" Bedeutung, solange ich noch sehr klein war. Es stand in enger, aber mysteriöser Beziehung zum Jesuskind, wurde uns als eine besondere Verkörperung desselben beschrieben. Es käme, umringt von kleinen Engeln, die die Geschenke trugen und legte diese unter den Baum. So wurde es jedenfalls den Kindern in unserer Familie und in den Familien unserer Bekannten und der Verwandtschaft erzählt. Das war so in sämtlichen mir damals bekannten Familien in unserem Umfeld.
Als ich etwas älter wurde, aber noch lange bevor ich in die Schule kam, war mir allerdings schon bald klar, dass es sich um eine reine Saga seitens der Eltern handelte, die Weihnachten verklären sollte und die Geschichte in Wahrheit reine Fiction war. Das störte meine kindliche Weihnachstimmung allerdings nicht wirklich. Später war es nur noch ein nettes Wort. Man benutzte es gerne, wohl wissend, dass es sich nur eine unverbindliche, aber liebenswerte verbale Tradition aus dem familiären Umfeld handelte.
Im offiziellen Religionsunterricht wurde es als genau das benannt, als alte familiäre Tradition, die kleinen Kindern Weihnachten verklären sollte. Im späteren Konfirmandenunterricht spielte es überhaupt keine Rolle mehr. Mit Religion hatte es ja nur entfernt zu tun.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Gast
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21.12.2023 11:46
von Gast
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In meiner Kindheit wurde der religiöse Hintergrund und Weihnachten als Geschenkefest getrennt. Nach der evangelischen Kirchenfeier der Geburt des Jesuskindes (für Erwachsene) kam dann für uns Kinder das Christkind als Märchenfigur und Geschenkebringerin - nicht religiös mit dem Christuskind verbunden und vermutlich bevorzugt, weil bei uns wegen unseres früh verstorbenen, väterlichen Familienoberhauptes kein Weihnachtsmann kommen konnte.
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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22.12.2023 21:57
von sleepless_lives
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Schlomo hat Folgendes geschrieben: | Jedenfalls fiel mir auf, dass sie das Christkindl als Mädchen beschrieb, aber ebenso betonte, dass es das "Jesuskind" sei. |
So habe ich das als Kind auch aufgefasst, sogar ohne die explizite Erwähnung von jemandem, dass es ein Mädchen sei. Der Widerspruch hat mich nie gestört, das war beides zur gleichen Zeit wahr. So eine Art Quanten-Christkind, das in beiden Zuständen existierte, bis man in der einen oder anderen Weise genau hinschaute.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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22.12.2023 22:15
von holg
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Das Christkind habe ich früher als das wahrgenommen, was man heute als nonbinär bezeichnen würde, auch wenn ich eher weiblich anmutende Bilddarstellungen in Erinnerung habe.
Es war irgendwie eine alternative Version des Jesuskindes, ein paar Jahre älter und eher mit einer nord-mitteleuropäischen Anmutung, so im kalten Winter durch den verschneiten Wald stapfend und sich in Häuser schleichend, um Geschenke rein zu schmuggeln, begleitet von Knecht Ruprecht, der eindeutig waldschratig anmutet.
Damals, in den Siebzigerjahren im Saarland kam eindeutig das Christkind zu Weihnachten. Der Nikolaus kam im Bischofsornat mit Purpurmantel, Tiara und Hirtenstab am Nikolaustag. Den Weihnachtsmann gab es nur in amerikanischen Filmen.
EDIT: Ey Veith, hast du gerade eben deinen Avatar geändert? Cool.
_________________ Why so testerical? |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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23.12.2023 21:02
von V.K.B.
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holg hat Folgendes geschrieben: | EDIT: Ey Veith, hast du gerade eben deinen Avatar geändert? Cool. | Nee, macht der selbstständig ungefähr alle 20 Minuten (GIF mit langen Wartepausen zwischen Animationsbildern). War meine Lösung aus dem Dilemma, mir einen neuen mit Stable Diffusion gebastelt zu haben, aber den guten alten Cthulhu nicht aufgeben zu wollen, der gehört doch irgendwie zu mir. Der Wechsel kündigt sich immer etwa 40 Sekunden vorher an, dann leuchten Cthulhus Augen auf und kurz vorm Wechsel "klingelt" das Telefon (Hörer wippt).
Bei uns (Oldenburger Land) kam in den späten 70ern tatsächlich schon der Weihnachtsmann und nicht das Christkind, das kannte ich daher nur als abstrakte Erwähnung in Geschichten und Gedichten. Und der Weihnachtsmann war der Mann der besten Freundin meiner Mutter aus der Nachbarschaft, wie ich irgendwann herausfand, als mich da als Kind der detektivische Eifer packte (bin ihm mal nachgeschlichen, weil ich sehen wollte, ob der wirklich irgendwo einen Schlitten mit fliegenden Rentieren geparkt hat).
_________________ Hang the cosmic muse!
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Araragi Drama-Capra
Alter: 33 Beiträge: 210 Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms
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05.01.2024 02:37
von Araragi
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Jetzt habe ich das Gleichgewicht von 7 zu 7 gebrochen
_________________ It's a cold world, but here, in Rosella's house, it is hell.
Cimona - Copenhagen Cowboy |
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