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Nachyl Schneckenpost
Alter: 38 Beiträge: 8 Wohnort: Calgary, AB, Kanada
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20.01.2008 18:29 Selbstprofil (Arbeitstitel; Auszug) von Nachyl
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Der Anfang einer Kurzgeschichte, die wahrscheinlich ein eigenes Kapitel eines noch nicht geschriebenen Buches werden wird. Viel Spaß.
Zweitausend Jahre sterbende Revolution. Es entfernt sich immer mehr dem großen Schöpfungsplan und steuert geradewegs auf ein Ziel ohne Ende zu. Ein kosmischer Witz ohne Pointe. Und dann stehen alle einfach da und gucken dumm aus der Wäsche.
Das Leben ist eine Parodie und wir sind alle verkannte Komiker.
Ich bin Psychologin. Professionelle Seelsorge. Emotionale Müllkippe. Ich höre zu. Ich rede ein. Ich erstelle Profil. Ich interessiere mich einen Dreck. Anfangs war es noch der Wunsch zu verändern. Damals, auf der Uni, wollte ich noch einen Unterschied machen. In der Welt. In dem Leben einzelner verfluchter Schicksale. Hab die Wahrheit schnell begriffen. Es gibt keinen Unterschied mehr. Die Welt ist krank. Wir teilen alle das gleiche Schicksal. Und wir nähren uns am Massenwahnsinn um unsere eigene Abgestumpftheit zu begründen. Vernünftig ist, wer den Mund drüber verschließt. Nur die Kohle stimmt. Berufung gut gewählt. Und dazu kostenlose Medikamente.
Griff zur Schublade. Routinierte Bewegung. Buch psychologischer Wortschöpfungen angehoben. Schachtel verschreibungspflichtigen Nervengiftes genommen.
Die Handlung mittlerweile unbewusst. Unfähig den Namen des Medikaments trotz erstklassigem Abiturs auszusprechen. Einsamer Marsch zum Wasserspender. Die Tablette löst sich in schweißgetränkten Hand. Ein kräftiger Schluck, die Welt nimmt neue Form an. Dargestellt durch heftige Magenkrämpfe. Dann die Betäubung. Zugedrogtes Genie alleine auf der Couch erzählt sich selbst, was sie bedrückt.
Ich brauch'n Fick.
Muss nicht mal gut sein. Irgendwas gewissenloses. Geht rein, geht ab, geht raus. Ich will wie ein Stück Dreck behandelt werden. Fühle mich dann immer wie ein junges weibliches Objekt, das alles dafür tut, flach gelegt zu werden. Ich brauche diesen Ausgleich. Zwischen körperlicher und mentaler Misshandlung, mein ich. Und es ähnelt sich auch so sehr.
[...]
Wer mehr will, möge sprechen.
Weitere Werke von Nachyl:
_________________ -Ja, da war er. Und er tat. Bemerkenswert.-
-Lang genug betrachtet hat man jeden Stern schon einmal gesehen.- |
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Gast
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20.01.2008 18:40
von Gast
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Merkwürdig, würde ich dazu mal sagen. Besonders der letzte Absatz. Das ist wohl eher eine männliche Wunschphantasie. Klingt mir ein bißchen so, als ob Du Psychologinnen nicht magst oder mal schlechte Erfahrungen gemacht hättest. Aber vielleicht irre ich mich ja.
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Nachyl Schneckenpost
Alter: 38 Beiträge: 8 Wohnort: Calgary, AB, Kanada
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20.01.2008 18:48
von Nachyl
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Nö.
Text hat nichts mit mir zu tun. Habs bei ner 3 Stunden Zugfahrt angenfangen, um die Zeit zu vertreiben.
Text ist auch da nicht zu Ende. Nur erstmal ein Auszug, Anfang um zu sehen, obs interessiert.
_________________ -Ja, da war er. Und er tat. Bemerkenswert.-
-Lang genug betrachtet hat man jeden Stern schon einmal gesehen.- |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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20.01.2008 18:49
von Nina
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Hi Nachyl,
ich wüßte gern, wie Du darauf kommst, dass Frauen drauf stehen sich vergewaltigen zu lassen???????!!!!????? (und das auch noch als "Ausgleich" brauchen?????!!!!????)
Würde den Text bei "Ich bin Psychologin" beginnen lassen und das andere davor entfernen.
Der Abschnitt: Griff zur Schublade etc. ist zusammengesetzt aus lauter Halbsätzen. Es klingt und liest sich wie Notizen.
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Nachyl Schneckenpost
Alter: 38 Beiträge: 8 Wohnort: Calgary, AB, Kanada
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20.01.2008 18:51
von Nachyl
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Komm ich doch gar nicht. Oder hab ich unbeabsichtigt irgendwas verallgemeinert?
Wie gesagt, nur ein Einstieg...
_________________ -Ja, da war er. Und er tat. Bemerkenswert.-
-Lang genug betrachtet hat man jeden Stern schon einmal gesehen.- |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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20.01.2008 18:52
von Nina
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Aber Du schreibst es doch!
Lies doch Deinen eigenen Text nochmal.
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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20.01.2008 19:09
von Gabi
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Griff zur Schublade. Routinierte Bewegung. Buch psychologischer Wortschöpfungen angehoben. Schachtel verschreibungspflichtigen Nervengiftes genommen.
Die Handlung mittlerweile unbewusst. Unfähig den Namen des Medikaments trotz erstklassigem Abiturs auszusprechen. Einsamer Marsch zum Wasserspender. Die Tablette löst sich in schweißgetränkten Hand. Ein kräftiger Schluck, die Welt nimmt neue Form an. Dargestellt durch heftige Magenkrämpfe. Dann die Betäubung. Zugedrogtes Genie alleine auf der Couch erzählt sich selbst, was sie bedrückt.
Liest sich ehrlich gesagt, wie ein Einkaufszettel.
Und gibt es das Wort zugedrogt? Wäre zugedröhnt nicht besser?
_________________ "Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege) |
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Felix Eselsohr
F Alter: 36 Beiträge: 338
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F 20.01.2008 19:32
von Felix
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Ich habs schon bei einer deiner anderen Geschichten gesagt: Mir gefällt diese düstere und nüchterne Charakterisierung echt gut. Mir gefällt sowas.
Auch kann ich hier nicht sehen, wo du verallgemeinern sollst und behauptest, alle frauen ließen sich gerne vergewaltigen.
Das gehört nunmal zur Charakterisierung der Erzählerin, und warum auch nicht? Gibt allerlei Fetische und geheime Fantasien.
Allerdings würd ich bei dieser Story auch etwas längere Sätze benutzen. Als du aus der Sicht des Polizisten erzäht hast, passte das gut: Abgehärteter, knallharter Cop erzählt aus seinem Alltag. Passte super.
Aber hier wikrt es meiner Meinung nach nicht so ganz. Ich weiß, es soll wieder so klingen, als wäre alles für sie zur tristen Routine geworden, aber irgendwie klingt sie für mich einfach wie der Cop.
Wie ein Cop, der missbraucht werden möchte...
_________________ -Show me a hero and I will write you a tragedy-
F.S. Fitzgerald |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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20.01.2008 19:33 Re: Selbstprofil (Arbeitstitel; Auszug) von Enfant Terrible
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Nachyl hat Folgendes geschrieben: | Zweitausend Jahre sterbende Revolution. |
Meinst du vielleicht "Evolution"? Passt einfach besser vom Kontext her.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Nachyl Schneckenpost
Alter: 38 Beiträge: 8 Wohnort: Calgary, AB, Kanada
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20.01.2008 19:43
von Nachyl
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Nein. Kommt noch. Später, die Evolution.
_________________ -Ja, da war er. Und er tat. Bemerkenswert.-
-Lang genug betrachtet hat man jeden Stern schon einmal gesehen.- |
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christof Gänsefüßchen
Alter: 60 Beiträge: 18 Wohnort: Halle
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23.01.2008 01:29
von christof
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Nein, Revolution ist schon nicht verkehrt, irgendwie verruchter. Ich finde diesen Charakter ziemlich spannend. Interessant wäre, wie Du die knappen Gedanken, die Du ihr zuordnest mit ihrem Wesen begründen willst. Im Augenblick kommt sie erst mal wie eine Person aus Eis rüber, zugegeben, auch ein wenig maskulin. Aber ich finde, einen Charakter mit Brüchen halt auch streitbar und interessant. Bin gespannt, wie Du weiter machst.
Gruß Christof
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