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Fred K. Linden Wortedrechsler
Beiträge: 57 Wohnort: Stuttgart
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29.05.2020 00:12 Langer Abend von Fred K. Linden
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Langer Abend
Als ich zum Schlafengehen
das Licht löschen wollte,
stellte ich fest,
daß mir jemand
den Horizont gestohlen hatte.
Seitdem liege ich wach.
Wohin soll ich schlafen?
Weitere Werke von Fred K. Linden:
_________________ Das verstehst du noch nicht, sagten sie. Ich verstand.
- Fred K. Linden - |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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19.06.2020 12:33 Re: Langer Abend von Nina
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Hallo Manfred,
Dein Gedicht gefällt mir sehr. Ich habe Deinen Gedanken weiter gesponnen
auf einer anderen Ebene, in einem Antwortgedicht (nein, ist nicht mehr zu
lesen im Forum, ich habs gelöscht).
Etwas Geschmäcklerisches: Was ich streichen würde in Deinem Gedicht ist
das Wort "mir" in der ersten Strophe. Es ist dann offener, ohne den Bezug zum
lyrischen Ich zu verlieren, der ja nachzulesen ist in der nächsten Strophe.
Das Gedicht mit einer Frage zu schließen, gefällt mir gut.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Fred K. Linden Wortedrechsler
Beiträge: 57 Wohnort: Stuttgart
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19.06.2020 21:14
von Fred K. Linden
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Liebe Nina,
danke für Deine Antwort.
Das "mir" ist bewusst gesetzt. Es bedeutet: Jemand hat MIR MEINEN Horizont gestohlen, meinen ureigenen, nicht einen beliebigen, den alle Leute vereinnahmen könnten.
Es soll nicht offener sein. Die Situation ist die Meine.
Folgerichtig ist es, dass ein JEMAND, gesichtslos und nicht greifbar, aber sehr verdichtet-präsent, in mein Privates eingedrungen ist. Er?/sie? meint mich und MEINEN Horizont.
Nicht ginge ein "man" oder gar das Passiv.
... ,dass mir mein Horizont gestohlen wurde. ...
Geht gar nicht.
Was mir nicht einleuchtet: Du schreibst ein "Antwortgedicht", wirfst es weg und berichtest mir das dann.
Liebe Grüße,
Manfred
_________________ Das verstehst du noch nicht, sagten sie. Ich verstand.
- Fred K. Linden - |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5012 Wohnort: Berlin
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19.06.2020 22:37
von Nina
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Lieber Manfred,
ja, ich verstehe schon, was Du meinst mit dem "meinen Horizont".
Ich dachte übrigens einfach an die Variante:
Zitat: | stellte ich fest,
daß jemand
den Horizont gestohlen hatte. |
So war es gemeint, kein "man" o.ä., aber wie gesagt, ich verstehe schon, dass Du es gern
"persönlich" machen möchtest mit dem "mir". I can live with that.
Fred K. Linden hat Folgendes geschrieben: | Folgerichtig ist es, dass ein JEMAND, gesichtslos und nicht greifbar, aber sehr verdichtet-präsent, in mein Privates eingedrungen ist. Er?/sie? meint mich und MEINEN Horizont. |
Das klingt interessant, wobei es vielleicht nicht interessant war für Dich, aber ich frage nicht weiter nach, es
muss ja auch nicht erläutert werden. Ich habe eine Vermutung worum es gehen könnte, mehr muss gar
nicht.
Fred K. Linden hat Folgendes geschrieben: | Was mir nicht einleuchtet: Du schreibst ein "Antwortgedicht", wirfst es weg und berichtest mir das dann. |
Verstehe ich. Ich wollte einfach nur mitteilen, dass ich Dein Gedicht inspirierend fand. Für den Fall, dass Du
schreiben würdest: Wo kann ich es lesen? habe ich gleich geschrieben, dass ich es gelöscht habe. (Ich möchte
daran noch etwas arbeiten, weil mir die letzte Strophe noch nicht ganz gefiel, da sie im Vergleich zu dem
anderen zu verdichtet war). Ich habs also nur im Forum gelöscht, aber eine
Kopie hier bei mir auf dem Rechner.
Ich hoffe, ich habe alle Klarheiten beseitigt. *smile*
Liebe Grüße
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Fred K. Linden Wortedrechsler
Beiträge: 57 Wohnort: Stuttgart
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20.06.2020 14:03
von Fred K. Linden
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Liebe Nina,
danke für Deine Antwort.
Der persönliche Horizont wäre also geklärt.
Zitat: | Das klingt interessant, wobei es vielleicht nicht interessant war für Dich, aber ich frage nicht weiter nach, es
muss ja auch nicht erläutert werden. Ich habe eine Vermutung worum es gehen könnte, mehr muss gar
nicht. |
Da nun wiederum legst Du eine Bedeutung ins Gedicht, die es vermutlich gar nicht hat. Das mit dem JEMAND fiel mir erst jetzt bei der Analyse meines Gedichts auf - als es entstand, ging das intuitiv und naiv. Es ist ein paar Jahre her, da fielen mir viele Gedichte ein - sie waren plötzlich da, und ich habe auch kaum noch daran herumgefeilt. Ich stand auch nicht unter besonderen seelischen Belastungen, wenn Du das meinst. Ein wenig düster sind allerdings die meisten meiner Gedichte und ein wenig kryptisch. Dir als Kafka-Anhängerin kommt sowas ja wohl entgegen.
Ich bin gespannt, was bei Deinem Gedicht herauskommt. Eilt aber nicht.
Liebe Grüße,
Manfred
_________________ Das verstehst du noch nicht, sagten sie. Ich verstand.
- Fred K. Linden - |
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