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Disko-Abend


 
 
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CrazyFoxx
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 47
Wohnort: Ostfriesland


Beitrag08.02.2024 20:25
Disko-Abend
von CrazyFoxx
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„Komm schon, Rea. Ich warte jetzt schon seit zwanzig Minuten auf dich und will endlich tanzen“, meine Freundin Romy stand im Türrahmen, die Hände in die Hüften gestemmt.

Ich zog mir gerade den Lidstrich, weswegen ich in den kommenden Momenten nicht antwortete. Als die schwarze Linie da saß, wo ich sie haben wollte, sah ich sie an und schürzte die Lippen zu einem kleinen Schmollmund. „Aber, aber, Süße. Ich bin doch fertig und der Weg ist ja auch nicht der Längste, nicht wahr?“

Meine Wohnung lag nur fünf Gehminuten von der Partymeile entfernt, weswegen wir uns meistens bei mir trafen, wenn wir losziehen wollten. „Ich brauche nur noch mein Handy, dann bin ich so weit.“

~~~*~~~

Die Bässe konnte man bis in den Magen spüren und der Saal roch nach verschwitzten Körpern, Alkohol und abgetanzten Gummisohlen. Für mich war dieses Ambiente jedoch der Himmel auf Erden.

Wir mussten uns bereits vom Eingang aus durch die Menschen bewegen, die alle um die Bar im ersten der vier Tanzsäle stand. Ich liebte diese Disko, für jeden Musikgeschmack war etwas dabei; Partyschlager, Techno, Rock, Oldies und R'n'B. Rock und Oldies wechselten sich in einem Bereich ab, doch die anderen Musikrichtungen waren jeden Abend – außer mittwochs – vertreten.

„Wohin willst du?“, rief ich Romy über den Lärm hinweg zu. Sie sah mich kurz an und ruckte mit dem Kopf nach rechts. „Ich dachte an Rock in der Lila Höhle“, rief sie zurück. Ich sah an mir runter: schwarze Sneaker, Jeans-Hotpants mit Nietengürtel und ein schwarzes Top. Ja, damit konnte ich mich unter die Rocker trauen, ohne dumme Kommentare zu kassieren. Ein weiterer Blick, diesmal auf Romys Outfit, zeigte mir allerdings, dass das bei ihr wohl oder übel anders werden würde. Ich habe sie ja echt gerne, aber wer hat ihr denn erzählt, es wäre eine gute Idee, rote Cowboystiefel mit einer rosa Bluse zu kombinieren?

„Ja klar, können wir machen. Aber erst musst du mit mir zum Klo kommen.“ Ich griff ihre Hand und zog sie zu der Tür für die Damentoilette.

~~~*~~~

Hier war das Stimmengewirr und die Musik leiser. Konnte man bei lauter Musik nicht pinkeln? Oder wollten die Veranstalter nicht, dass der ganze Laden mitbekam, wie jemand auf der Toilette Sex hatte? Ich hatte noch nie verstanden, wieso die Toiletten eine besonders lärmabweisende Dämmung benötigten. „Romy? Wir müssen die Oberteile tauschen“, sagte ich ihr unverblümt, während ich mein Top schon über den Kopf zog. Ihre Augen wurden groß: „Ich verstehe nicht ganz – Rea was wird das?“ Ich war bis auf einige Zentimeter an sie herangetreten und öffnete vorsichtig die Knöpfe ihrer Bluse. „Hmm. Ich liebe dich wirklich, Süße. Aber dein Kleidungsstil lässt manchmal zu wünschen übrig.“ Als alle Knöpfe offenstanden und mir ihr neongelber BH vor Augen war, verdrehte ich selbige gen Himmel.
  „Ok, ok“, sie wackelte etwas mit den Schultern und griff gleichzeitig hinter sich, um den Saum zu greifen. Nach einigen umständlichen Augenblicken hatte sie sich des Oberteils entledigt und nahm sich mein Top. Während sie es sich über den Kopf zog, schlüpfte ich in die Bluse und knöpfte sie von unten zu zwei Dritteln zu.
  Das schwarze Top wurde an meiner wirklich großen besten Freundin allerdings fast zum bauchfreien Oberteil und ließ sie mit den tiefsitzenden Schlaghosen noch um einiges größer wirken. Wie angenehm das Leben sein musste, wenn man 1,87 Meter groß war. Ich konnte mich leider nur auf 1,64 Meter berufen, weswegen ich bei uns im Freundeskreis meistens als „Partykeks“ bezeichnet wurde. Aber obwohl ich nicht groß war, hatte Mutter Natur mir eine ganze Wagenladung Weiblichkeit mitgegeben; eine ansehnliche Oberweite in Kombination mit einer schmalen Taille und breite Hüften gaben dem Ausdruck „Klein aber oho“ eine ganz neue Bedeutung. Wir nickten uns zu und verließen Hand in Hand die Toilettenräume, um uns auf den Weg in die Lila Höhle zu machen.

~~~*~~~

Das Licht im Saal war gedämpft, nur einzelne Spots beleuchteten die wogende Masse der tanzenden Menschen.

Es war einfach, zu den rhythmischen Schlagzeugsolos der Rocksongs alle Hemmungen fallen zu lassen und einfach abzuzappeln. Im nächsten Augenblick ertönte die rauchige und dennoch sanfte Stimme von Chester Bennington, als „Lost“ von Linkin Park lief. „I'm looooooooost in these meeeeeeeeemories! Living behind my own illsusion“, sangen – oder grölten – Romy und ich laut mit. Meine langen Haare klebten mir schweißfeucht am Rücken, mein ganzer Körper fühlte sich leicht klebrig an, doch das war mir egal.

Irgendwann mussten wir aber doch eine Pause machen, hakten uns beieinander unter, bewegten uns durch die Meute zur Bar und ließen und auf zwei nebeneinanderstehende Barhocker fallen.

„Zwei Mojito, bitte“, Romy beugte sich über die Theke und schob dem Barkeeper einen Geldschein zu, den sie zuvor aus ihrem BH gefischt hatte. Als wir kurz darauf die Gläser vor uns stehen hatten, fielen mir zwei Männer auf, die immer wieder zu uns herüberschauten. Ich stieß meine Freundin leicht mit dem Bein an und nickte verstohlen zu den beiden hinüber: „Ich glaube, die checken uns ab.“

Romy drehte sich, leicht angetrunken und entsprechend freimütig auf dem Hocker herum. „Wer?“, ihr Blick blieb an den beiden Exemplaren hängen. Unbewusst leckte sie sich über die Lippen. „Hmm“, machte sie. „Hm? Was soll das denn genau heißen?“, fragte ich, während ich in meinen Mojito grinste und im Anschluss noch einen Schluck nahm.

„Naja, die sehen beide nicht übel aus. Welcher gefällt dir den besser?“

Ich rollte mit den Augen und dachte über Romys Frage nach. „Weiß nicht“, gestand ich ihr. Ich ließ meinen Blick erneut zu den beiden wandern. Der eine war groß, wirklich groß. Dazu hatte er dunkle Augen, was allerdings auch an dem dämmrigen Licht liegen konnte. dunkle Haare und den typischen Drei-Tage-Bart. Gleich neben ihm lehnte der zweite an der Theke, er war ein Stück kleiner, trug den Bart wesentlich länger und hatte die blonden Haare zu einer Elvis-Locke gestylt. „Ich glaube, der Dunkelhaarige gefällt mir. Siehst du seine Arme? Die Muskeln und die Tattoos sehen schon sehr gut aus.“

~~~*~~~

Wieder auf der Tanzfläche warfen Romy und ich die Haare in guter alter Head-Banging-Tradition durch die Luft und lachten uns danach halb tot. Die Klänge diverser Metallica-, Guns'n'Roses- und AC/DC-Songs erfüllten die Luft und wir ließen die Hüften kreisen, stampften mit den Füßen auf und reckten die Fäuste in die Höhe.

„Hey!“, mir tippte jemand von hinten auf die Schulter, woraufhin ich beinahe einen Herzkasper bekam. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich den dunkelhaarigen Typen und seinen blonden Gefährten an, die mir bereits an der Bar aufgefallen waren. „H-Hey“, sagte ich.

„Ihr scheint hier enormen Spaß zu haben“, grinste der Große mich an: „Da wollten wir wissen, ob wir von eurer guten Laune was abhaben können?“ Auch Romy hatte inzwischen mitbekommen, dass die beiden Männer zu uns gestoßen waren, griff nach meiner Hand und stellte sich neben mich. „Klar!“, antwortete sie, bevor ich etwas sagen konnte und lächelte die beiden freundlich an. „Spaß und gute Laune haben wir genug für die ganze Lila Höhle dabei“, setzte sie noch einen drauf, woraufhin der Blonde lachen musste. „Klingt gut“, antwortete der Dunkelhaarige.

„Ich bin Romy, und das ist Reana“, stellte meine Freundin uns vor, während ich immer noch kein Wort rausbrachte. Der Blonde legte sich eine Hand auf die Brust: „Ich bin David.“ - „Und ich bin Erik.“ Ich konnte den Blick von Erik nicht abwenden. „Ich... Ich muss nochmal zur Toilette“, rief ich Romy über den Lärm hinweg zu: „Ich bin gleich wieder da.“

~~~*~~~

Ich ließ mir kaltes Wasser über die Handgelenke laufen und versuchte meinen völlig überdrehten Herzschlag zu beruhigen. Was war das denn? Meine Gedanken kreisten unablässig um einen äußerst großen, äußerst attraktiven tätowierten Kerl mit einem hammermäßig süßen Lächeln.

Ich muss zurück. Romy wartet auf mich... Erik auch?

~~~*~~~

„Sorry“, murmelte ich meiner besten Freundin ins Ohr, während sie alleine am Rand der Tanzfläche stand. „Wo sind David und Erik hin?“

Romy drehte sich zu mir um und beugte sich zu mir runter: „Erik war richtig verwundert, als du so abgedampft bist. Ich glaube, er findet dich echt gut, Süße. David hat ihn mit zur Bar genommen und ich habe dann gemeint, dass wir nachkommen, wenn du wieder da bist.“ Ich senkte den Blick und zog die Schultern hoch. „Sorry nochmal“, kam es mir über die Lippen: „Ich weiß nicht, was mit mir los war.“ Ich schaute meine Freundin an. „Ich habe absolut keine Ahnung, wieso ich so ausgetickt bin.“

~~~*~~~

Ich hatte mich bei Romy eingehakt und ging mit ihr zur Bar, wo ich schon von weitem den breiten Rücken in dem schwarzen Shirt und die dunklen Haare von Erik ausmachen konnte.

Kurz bevor wir bei ihm und David angekommen waren, schien er unsere Präsenz zu spüren und dreht sich zu uns um. Hier war das Licht besser als auf der Tanzfläche und ich konnte ein Funkeln in seinen dunklen Augen ausmachen. „Reana? Ist alles in Ordnung? Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht“, er ließ sich auf einen der Barhocker sinken, was ihm jedoch nichts seiner Größe nahm. „Ähm“, sagte ich, nachdem Romy mich leicht mit dem Ellenbogen in die Seite angestoßen hatte: „Ich habe nur einen kleinen Schwindelanfall bekommen, jetzt ist aber wieder alles okay.“ Lüge.

Ich löste mich von meiner Freundin und schob sie sachte in Davids Richtung. Neben Erik war noch ein Hocker frei, auf den er bereits seine Hand gelegt hatte. „Darf ich – darf ich mich setzen?“

„Klar“, er lächelte leicht, nahm die Hand vom Barhocker und drehte sich zur Seite, damit ich mehr Platz hatte: „Willst du was trinken?“ Ich setzte mich auf den Hocker, senkte erneut den Blick und lächelte: „Gerne.“ Wie ferngesteuert drehte sich mein Kopf etwas zur Seite, um unauffällig zu Erik sehen zu können. Unerwarteter Weise sah er mich in genau diesem Moment offen an und ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde. Hoffentlich sieht er nicht, dass ich rot geworden bin.

Als der Barkeeper sich zu uns herumdrehte und fragte, was wir haben wollten, bestellte der Dunkelhaarige sich ein Bier und ich orderte einen Zombie. Schnell angelte ich nach dem Geld, das ich mir in den BH gesteckt hatte, um beim Tanzen die Hände frei zu haben. Zwanzig Euro landeten auf der klebrigen Theke, bevor der Mann dahinter sie nahm und in dem übergroßen Portemonnaie verschwinden ließ. „Reana, darf ich dich was fragen?“, die tiefe Stimme von Erik jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich ließ die Schultern kreisen, und legte den Kopf einmal nach rechts – Knack – und einmal nach links – Knack. „Natürlich darfst du“, antwortete ich, als mir der bestellte Cocktail vor die Nase gestellt wurde.

Ohne zu zögern nahm ich einen großen Schluck des starken Drinks: „Aber bitte nenn mich Rea.“

Neben mir legte er die Hand auf die Bar und ich konnte hören, wie er einmal tief Luft holte. „Okay, Rea also... als David und ich dich zum ersten Mal gesehen haben, vorhin auf der Tanzfläche, da hast du so einen selbstbewussten Eindruck gemacht. Das sieht man bei so – entschuldige bitte – kleinen Frauen in einem Raum voller Rocker nur selten. David hat mich dazu überredet, dich anzusprechen doch nun bist du so... anders. Wieso?“ Ich verschluckte mich an meinem Cocktail und hustete einmal, um den brennenden Alkohol aus meiner Luftröhre rauszubekommen. Weil ich noch nie so einen schönen Mann wie dich gesehen habe. Weil du mir das Gefühl gibst, unglaublich klein zu sein und … weiblich. Weil mein Herz anfängt, schneller zu schlagen, wenn ich dich sehe. Und weil ich mich schon sehr lange nicht mehr zu jemandem so stark hingezogen gefühlt habe, wie zu dir. Das ging mir alles in den folgenden Sekunden durch den Kopf, doch nichts davon konnte ich laut sagen. Mein Gesicht wurde erneut warm und ich legte den Kopf in den Nacken und lachte künstlich auf, um das zu überspielen. Eriks Augen weiteten sich, als sein Blick auf mein Decoletté gelenkt wurde.

„Anders? Anders ist ein guter Ausdruck“, kicherte ich noch immer: „Ich habe doch vorhin gesagt, dass mir nur ein wenig schwindelig geworden ist. Ich bin immer noch genauso, wie ich es schon den ganzen Abend bin.“ Noch eine Lüge.

Ich nahm den metallenen Strohhalm zwischen die Lippen und zog daran. Die Wirkung des Alkohols ließ - Gott sei Dank – nicht lange auf sich warten. Meine Haut begann zu kribbeln, mir wurde wärmer und mein Kopf begann bereits, sich anzufühlen, als hätte jemand mein Hirn in Watte gepackt. „Gefalle ich dir anders denn nicht?“, fragte ich ihn grinsend.

„Doch“, sagte er, während er sich zu mir herumdrehte und seine Augen zu funkeln schienen. „Sehr sogar.“ Ich lachte leise und ließ meine violetten Haare halb vor das Gesicht fallen. Der Zombie war wohl doch stärker als ich dachte. Eine Hand bahnte sich ihren Weg durch den Vorhang, schwarze Linien und Flächen waren in der Haut am Handrücken zu erkennen. Vorsichtig schob Erik mir die Haare aus dem Gesicht und hinters Ohr, wo er noch einen Moment mit den Fingerspitzen über die empfindliche Haut strich. „Ähm...“, ich scannte die Menschen an der Bar ab, auf der Suche nach meiner Freundin. „Hast du Romy und David gesehen? Ich kann sie nirgends entdecken.“

Erik senkte die Hand und hob das Bierglas. Der letzte Schluck rann ihm in den Mund und er stellte das Glas auf die Theke zurück. „Ich weiß nicht. Aber ich gehe davon aus, dass sie wieder tanzen gegangen sind.“ Er schob sich von dem Barhocker, strich sich mit der tätowierten Rechten die Haare aus der Stirn und schmunzelte, als er meinen bewundernden Blick auf sich ruhen sah. „Wollen wir sie suchen gehen?“

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Arminius
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Beitrag08.02.2024 21:18
Re: Disko-Abend
von Arminius
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Wie bei Deinem ersten Einstand sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Da wir nicht inder Werkstatt sind, nur drei Beispiele:
CrazyFoxx hat Folgendes geschrieben:
„Komm schon, Rea. Ich warte jetzt schon seit zwanzig Minuten auf dich und will endlich tanzen“, meine Freundin Romy stand im Türrahmen, die Hände in die Hüften gestemmt.
Nach der wörtlichen Rede gehört ein Punkt.
Ich zog mir gerade den Lidstrich, weswegen ich in den kommenden Momenten (ist überflüssig und zudem ungewöhnlich formuliert) nicht antwortete. Als die schwarze Linie da saß, wo ich sie haben wollte, sah ich sie an und schürzte die Lippen zu (zog einen) einem kleinen Schmollmund.

Flott geschrieben, aber auch hier birgt der Text wieder einiges an Einsparpotenzial. Einiges, was beschrieben wird, zieht die Geschichte unnötig in die Länge (z.B. das Musikangebot). Der Dialog gegen Ende bringt wenig Schwung in die Sache. Das ist seichter Smalltalk. Weshalb so zurückhaltend?
Wie immer unverbindlich gemeint:
Arminius


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CrazyFoxx
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Beitrag08.02.2024 21:35

von CrazyFoxx
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Hach Arminius,

zurückhaltend ist ein gutes Stichwort. Die Geschichte kann ich im Einstand leider nicht viel weiter, als bis zum nächsten Kapitel in den Einstand stellen, da der Titel eigentlich nicht "Der Disko-Abend", sondern "Der One-Night-Stand" lautet.

Die Geschichte ist vor dem Hochladen und nach der ersten Einstands-Story von mir nicht noch einmal überarbeitet worden. Wenn ich das getan habe, werde ich die ganze Geschichte nach und nach im RLD einstellen, denn mit (zumindest in der nicht nachgebesserten Variante) über 6700 Wörtern wäre die Geschichte wohl zu lang, sie in einem Stück vorzusetzen. Ich weiß, dass es kein Roman ist, aber dennoch möchte ich niemanden mit einer Textmauer überlasten.

Vielen lieben Dank für deine Kritik!
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Til Jørgson
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Beitrag10.02.2024 18:48
Abstraktum
von Til Jørgson
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Hallo, gar nicht so viel Kritik, nur eins liegt mir am Herzen. Der Sex. Sex ist ein Abstraktum, das kann man weder haben noch machen. Das können nur die Amis, von denen lernen, ist nicht die beste Schule. Sex haben, Sex machen, Liebe machen, alles total verbrannt und am Ar… Auf das Niveau wollen wir uns nicht begeben. Also, dir fällt sicher was Schöneres ein, du bist ja auch sonst nicht auf den Mund gefallen.
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CrazyFoxx
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Beitrag10.02.2024 18:57
Re: Abstraktum
von CrazyFoxx
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Til Jørgson hat Folgendes geschrieben:
Auf das Niveau wollen wir uns nicht begeben. Also, dir fällt sicher was Schöneres ein, du bist ja sonst auch nicht auf den Mund gefallen.


Hallo und danke für dein Feedback.

Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen, aber für mich als Autorin erotischer Geschichten, gibt es kaum etwas Schöneres, als Sex. Ich mag die Umschreibungen, die Möglichkeit den Lesern besondere Visionen mitzuteilen.

Das ist für mich, als würdest du Tolkien sagen, er möge doch bitte kein Fantasy schreiben, weil es davon schon genug gibt.
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Til Jørgson
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Beitrag10.02.2024 19:19

von Til Jørgson
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Nein, du hast mich falsch verstanden. Sex haben und Sex machen sind keine guten Formulierungen. Ein Deutschlehrer kann dir das erklären. Sex ist ein Abstraktum, das kann man nicht haben oder machen. So wie die Trauer. Sex und Trauer sind einfach da, ohne gemacht worden zu sein.

Schreib doch, dass man den Sex auf dem Klo dann besser hört. Aber schreib nicht, dass man ihn dort macht. Sex wird nicht gemacht, höchstens erlebt. Verben für Sex fallen dir sicher auch welche ein. Nur nicht haben oder machen.
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CrazyFoxx
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Beitrag10.02.2024 19:28

von CrazyFoxx
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Achso, dann ist das wirklich falsch angekommen Kopf an die Wand
Ich werde dran denken, danke dir für die Auflösung des Missverständnisses und den Hinweis.
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F.J.G.
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Beitrag10.02.2024 19:33

von F.J.G.
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Ich sehe hier den Punkt nicht ganz.
Natürlich ist der Ausdruck "Sex haben" ein Anglizismus.

Aber er ist schon längst ins Deutsche aufgenommen worden.
 
Mir fallen auf Anhieb jede Menge viel, viel schlimmere "schlechte Formulierungen" ein. Zum Beispiel "mehr und mehr", "Mittlerer Osten" (für Middle East) oder die "Biden-Administration" (als Fehlübersetzung von Biden administration).

Der Duden jedenfalls findet "Sex haben" korrekt und hat diesen Ausdruck auch explizit als korrektes Formulierungsbeispiel aufgeführt.


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Til Jørgson
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Beitrag10.02.2024 19:37

von Til Jørgson
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Zitat:
Der Duden jedenfalls findet "Sex haben" korrekt und hat diesen Ausdruck auch explizit als korrektes Formulierungsbeispiel aufgeführt.

Im Duden? Da steht auch das Wort »aufoktroyieren«. Die einstige Macht des Duden verschwindet, sein Stern ist im Sinken begriffen. Mit tun und machen tut man keine Sätze machen. Das habe ich in der Schule gelernt. »Sex machen« ist schlechtes Deutsch, da kann mir der Duden erzählen, was er will.
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F.J.G.
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Beitrag10.02.2024 19:39

von F.J.G.
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Til Jørgson hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Der Duden jedenfalls findet "Sex haben" korrekt und hat diesen Ausdruck auch explizit als korrektes Formulierungsbeispiel aufgeführt.

Im Duden? Da steht auch das Wort »aufoktroyieren«. Die einstige Macht des Duden verschwindet, sein Stern ist im Sinken begriffen. Mit tun und machen tut man keine Sätze machen. Das habe ich in der Schule gelernt. »Sex machen« ist schlechtes Deutsch, da kann mir der Duden erzählen, was er will.


1) Ja, das Wort "aufoktroyieren" gehört zu meinem aktiven Wortschatz.
2) Es geht hier um den Ausdruck "Sex haben". Nichts anderes habe ich gesagt. Wo verortest du da bitte die Wörter "tun" und "machen"?


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Drakenheim
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Beitrag10.02.2024 19:41

von Drakenheim
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Hui, wieder flott zu lesen. Mir fallen spontan nur zwei Dinge auf:

Zitat:
Für mich war dieses Ambiente jedoch der Himmel auf Erden.

Klingt wie eine Verteidigung. Schreib doch einfach: "Für mich war es der Himmel auf Erden."

Zitat:
Ich konnte mich leider nur auf 1,64 Meter berufen, weswegen ich bei uns im Freundeskreis meistens als „Partykeks“ bezeichnet wurde.

 Pfiffig Blinzeln Süß.
1,57m, früher war ich zierlich. Aber wenn ich die Tanzfläche in Grund und Boden gestampft habe, sind alle ausgewichen. Man kannte mich. ^^
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Arminius
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Wohnort: An der Elbe


Beitrag10.02.2024 19:44

von Arminius
Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte man die strittige Formulierung szenen- oder mileauabhängig betrachten. Da sagt man das eben so und nicht in geschliffenem Deutsch.

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Hugin_Hrabnaz
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Beiträge: 248
Wohnort: Ulm


Beitrag11.02.2024 01:52
Re: Abstraktum
von Hugin_Hrabnaz
Antworten mit Zitat

Til Jørgson hat Folgendes geschrieben:
Hallo, gar nicht so viel Kritik, nur eins liegt mir am Herzen. Der Sex. Sex ist ein Abstraktum, das kann man weder haben noch machen. Das können nur die Amis, von denen lernen, ist nicht die beste Schule. Sex haben, Sex machen, Liebe machen, alles total verbrannt und am Ar… Auf das Niveau wollen wir uns nicht begeben. Also, dir fällt sicher was Schöneres ein, du bist ja auch sonst nicht auf den Mund gefallen.


Das ist eine Legende, die ich immer wieder interessant finde, dass es ein syntaktischer Anglizismus, oder meinetwegen ein Amerikanismus sei, das Verbum "machen" mit einem nicht gegenständlichen Nomen zu verbinden. Am liebsten wird dies ja am "Sinn" aufgehängt, dass etwas eben keinen "Sinn machen" könne, weil man Sinn ja als Abstraktum nicht herstellen könne. Ich habe ernstliche Zweifel daran, dass das zutrifft, denn auch wir Deutschen lassen bei unzähligen Abstrakta zu, dass sie gemacht werden, namentlich neben dem Sinne auch etwa der Spaß, die Freude, das "gar nichts", das Ergebnis der Gleichung. Haben kann man zum Beispiel die sehr abstrakte "Angst", und die haben die Amis beispielsweise nicht.

Ich glaube, dass da der deutsche Kolloquialismus durchaus von ganz alleine drauf gekommen ist, dass es "aua machen" kann, wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger klopft.

Damit will ich nicht sagen, dass du nicht damit recht hättest, dass das stilistisch nicht schöner formuliert werden könnte. Aber auf die Amis schieben müssen wir es nicht, dass die deutsche Sprache eine ganze Menge Raum für umgangssprachliche Stilblüten bietet. Die wenigsten Leute, die Sex haben oder Sex machen, haben sich dabei an den Amis orientiert. Das protogermanische "*makan" bedeutet neben "machen" auch "kneten", kommt also wohl vom Teig und vom Backen, oder vom Ton und vom Töpfern, aber die figurative Übertragung auf nichtgegenständliche "Akte der Schöpfung" haben Sachsen und Angeln wohl dies- und jenseits des Ärmelkanals hinbekommen, ohne 1500 Jahre später auf den westlichen Kultur-Hegemon der US of A warten zu müssen. Zumal ja auch das Nomen zu "machen/make/*makan", namentlich "Macht/Might/*Mahtiz" etwas durchaus Ungegegenständliches und dafür sehr Abstraktes ist, das man wiederum in all seiner Ungegenständlichkeit gleichwohl "haben" kann.

Wink
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Hugin_Hrabnaz
Geschlecht:männlich(N)Ich-Erzähler

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Beiträge: 248
Wohnort: Ulm


Beitrag11.02.2024 23:17

von Hugin_Hrabnaz
Antworten mit Zitat

Zur Sache, also zum eingestellten Text, wollte ich auch noch was schreiben:

Das beschriebene Szenario ist etwas, das ich wie ein Alien betrachte, so dass ich über den Realismus der beschriebenen Verhaltensmuster exakt nichts sagen kann. Mr. Spock würde die Augenbraue heben und "Faszinierend!" sagen.

Kommen wir also zum Text an sich:

Die Dynamik finde ich okay. Der Beginn ist eher ruhig, was ich ja gerne habe, und auch der Diskoaufenthalt lässt sich ausreichend Zeit für deskriptive Elemente. Er lässt den Leser ankommen. Finde ich gut.

Die Beschreibungen der Personen, der Kleider, der körperlichen Features sind relativ ausführlich und detailreich, was mich generell nicht stört und wohl auch zum Genre gehören dürfte, schätze ich. Hier wird möglicherweise der eine oder andere Kritiker einwenden, dass eine sehr detaillierte Beschreibung der äußeren Eigenschaften der Protagonisten in einer Geschichte im Bereich Romance/Erotik etc... möglicherweise auch die Zielgruppe einschränkt, weil sie dem Leser die Möglichkeit nimmt, sich selbst seine Traumperson vorzustellen, wenn er z.B. optisch so gar nicht auf das steht, was du beschreibst. Habe ich so jedenfalls schon (hier im Forum) gelesen. Ist natürlich denkbar, ja, aber irgendwie auch verstörend, der Denkansatz. Ich finde es schon wichtig, seine Protagonisten detailreich und genau zu beschreiben und keine Wechselbalge herumlaufen zu lassen, die sich jeder vorstellen kann, wie er will. Nun, Ansichtssache.

Mit den "Sprachgemälden", also lautmalerischen Abweichungen der Schreibweise wie z.B. den Vokalen als Herdentieren, um den langgezogenen Refrain abzubilden, oder den Anlautdoppelungen, um ein Stottern zu simulieren, habe ich gewisse sprachästhetische Probleme. Klar, kann man machen, und es wird natürlich auch klar, was es bewirken soll, aber trotzdem sieht es für mich seltsam aus.

Persönlich bin ich auch kein großer Fan davon, den inneren Monolog wie eine direkte Rede in Kursiva aber ohne Anführungszeichen abzubilden. Ich weiß, wird gerne mal so gemacht, aber mir gefällt das aus mehreren Gründen nicht besonders. Zum einen mag ich den Wechsel des Schriftbildes nicht, zum anderen ist es für mich ungewohnt und seltsam den Erzählton in dieser Weise wechseln zu lassen. Finde ich verwirrend, aber bei der Wahl der ersten Person als Erzählperspektive wohl üblich. Mir liegt die Variante näher, Gedanken des Protagonisten in Form der indirekten Rede wiederzugeben. Wobei man das natürlich irgendwo als distanzierter und weniger unmittelbar empfinden könnte. Wenn der innere Monolog sich so in den Text einfügt, wie du es machst, würde ich mir vor und nach dem gedachten Einschub einen Gedankenstrich wünschen, dass es sich etwas stärker abhebt, und der Wechsel zum Kursiv nicht so unvermittelt kommt. Wobei das natürlich extrem subjektiv ist, aber für mich sieht es optisch recht wild und unsortiert aus, wenn in einem Absatz mehrfach von Kursiv zu Recte und wieder zurück gewechselt wird.
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