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Autor |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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08.04.2019 00:40 Frühling, noch ein Lied von Tula
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Frühling, noch ein Lied
Als Gott, der laue Winde nordwärts trägt,
ist er am Morgen übers Land gekommen.
Der Spross, der sich seitdem im Innern regt,
hat seinen Ruf, noch halb betäubt, vernommen.
Jetzt wird er ungeduldig, keimt und drängt,
meint ICH sei's, der ihn in den Kerker sperrte.
Er ahnt, das Weiß, das in den Bäumen hängt,
ist nur der Auftakt roter Festkonzerte.
Ich halte ihn … umsonst, er bricht hervor
und bleibt sogleich an allen Düften kleben.
Er schaut mich an und lacht, weil ich ihm schwor,
es könne nie mehr einen Frühling geben.
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Carola Gänsefüßchen
C Alter: 54 Beiträge: 20 Wohnort: Hamburg
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C 08.04.2019 18:41
von Carola
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Hat mir gut gefallen.
Danke fürs teilen.
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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09.04.2019 09:23
von Tula
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Moin Carola
Danke für's Blümchen
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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menetekel Exposéadler
Alter: 104 Beiträge: 2452 Wohnort: Planet der Frühvergreisten
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09.04.2019 18:25
von menetekel
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Tja, lieber Tula,
wenn Lenzo herbei stürmt, hilft alles nix. Man muss ihm einfach huldigen, auch wenn es schon hunderttausend Mal zuvor geschehen ist (übrigens ein schöner, ironischer Titel).
Zitat: | Als Gott, der laue Winde nordwärts trägt,
ist er am Morgen übers Land gekommen.
Der Spross, der sich seitdem im Innern regt,
hat seinen Ruf, noch halb betäubt, vernommen.
Jetzt wird er ungeduldig, keimt und drängt,
meint ICH sei's, der ihn in den Kerker sperrte.
Er ahnt, das Weiß, das in den Bäumen hängt,
ist nur der Auftakt roter Festkonzerte.
Ich halte ihn … umsonst, er bricht hervor
und bleibt sogleich an allen Düften kleben.
Er schaut mich an und lacht, weil ich ihm schwor,
es könne nie mehr einen Frühling geben.
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Der Monolog eines Frühlingsunwilligen (ade, du schöne träge Zeit) schmiegt sich gut an den Titel und das Thema. Die Jahreszeit der Pioniere und Eroberer bricht sich Bahn - egal, was der Einzelne davon hält.
Und hat sich wer geschworen, es gäbe für ihn keinen weiteren Frühling mehr, so wird er doch bezwungen.
In gewisser Weise gilt mir der Frühling als ein Symbol für die unausweichliche Liebe. Die starke, die leidenschaftliche, nicht so die reife der sog. älteren Generation ... *hüstel.
Die gute Nachricht:: Manche erreichen diesen Zustand der Abklärung nie!
Ein schönes und gekonnt versprachtes Gedicht, passend in vier Versen pro Strophe (vier Jahreszeiten).
Vier Strophen wären ebenfalls nicht übel .... Ist aber nur ein Tipp am Rande und nicht als Kritik zu verstehen.
Liebe Grüße
m.
_________________ Alles Amok! (Anita Augustin) |
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Abari Alla breve
Alter: 43 Beiträge: 1838 Wohnort: ich-jetzt-hier
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09.04.2019 19:25
von Abari
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Die Natur, in ihrem Wiedererwachen - ein ewig junges Thema. Ich finde es gekonnt in Szene gesetzt und mag den Text.
Ich empfinde einen Dialog zwischen Herrn Winter und Frühling, der aus den Zeilen schimmert. Sehr schön.
_________________ Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.
LG
Abari |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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10.04.2019 00:20
von Tula
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Liebe menetekel
Danke für deinen heiteren Kommentar, du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht
Zitat: | wenn Lenzo herbei stürmt, hilft alles nix ... |
und
Zitat: | Die gute Nachricht:: Manche erreichen diesen Zustand der Abklärung nie!
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Das hoffe ich ebenso
Mit den drei Strophen hast du wohl recht, d.h. ich saß vor meinem Werk und hatte denselben Gedanken. Doch die Übergange zwischen den Strophen wollte ich nicht aufbrechen, ich hatte die Befürchtung, mit noch einer vierten Strophe das ganze zu "verwässern". Also blieb es so wie die Liebe bei nicht mehr ganz jungen Herren sein sollte: kurz und wild wie ein Schauer halt aprilt
LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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Tula Klammeraffe
Beiträge: 905 Wohnort: die alte Stadt
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10.04.2019 00:24
von Tula
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Hallo Abari
so war's gedacht, d.h. das Gedicht spielt sich gewissermaßen auf zwei Ebenen ab: die Natur und der "innere Kampf" zwischen Winter und Frühling auf der seelischen.
Vielen Dank und LG
Tula
_________________ aller Anfang sind zwei ...
(Dichter und Leser) |
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