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Die Köchin


 
 
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Franz Moor
Schneckenpost
F


Beiträge: 7



F
Beitrag10.04.2017 17:02
Die Köchin
von Franz Moor
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Sie steht in ihrer Küche halb geduckt
Vor einer Pfanne darin Zwiebeln backen
Und wartet mit verkniffenem Gesicht
Schon wird mit großer Hast das Restgemüse
Ins Bratgerät befördert und vermengt
Und während sie mit Fleiß im Essen stochert
Fällt ihr das Haar, sonst brav zurückgekämmt
In feinen schwarzen Strähnen vor die Augen
Marschieren mit ihr schrubben durch den Dunst
Beseelt wird nun der Küchenfreund entsorgt
Sie stampft durch das erzitternde Gelände
Wobei das dünne Haar ihr lustig folgt
Und pflegt vergrämter Schnute ihre Hände.
Der Gatte kommt und mit gesenktem Blick
Und großer Last teilt sie den Brei in zwei.
Der Körper lässt sich auf den Hocker sacken
Die Hände zart im weiten Schoß beschützt
Der Blick hüpft aufgeregt zu Mann und Bauch
Sie fragt: Jetz sach mal schmeckt es dir denn auch?
Ja             sie haut den Löffel in die Speise
Verschnellt sie schmatzend richtet sich dann auf
Und schaut mit großen Augen in die Leere

Ihr Blick schweift durch das Fenster zu den Nachbarn
Sie sagt: Da drüben ham se schon gegrillt.

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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag10.04.2017 22:10

von Harald
Antworten mit Zitat

Hm,

hier müssen Lyrik-Fachleute ran,

mir kleinem Knittelversdichter sagt diese verschachtelte Wortansammlung leider rein gar nichts …

 Shocked


_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Franz Moor
Schneckenpost
F


Beiträge: 7



F
Beitrag10.04.2017 23:21

von Franz Moor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo lieber Harald,

danke für dein Feedback.

Für die beschriebene Situation habe ich versucht, möglichst treffende, sprechende Bilder zu finden - die in ihrer Gesamtheit dann beim Lesen möglicherweise nicht zum Fantasieren, zum Weiterverfolgen einladen und so zur Ansammlung geraten. Werde daran arbeiten, klarer zu erzählen.
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Za
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag11.04.2017 10:02

von Za
Antworten mit Zitat

Ich bin nun kein Fach-Lyriker, aber ein paar mehr Kommata würden dem Gedicht schon guttun.

Hier zum Beispiel:

Zitat:
Sie steht in ihrer Küche, halb geduckt
Vor einer Pfanne, darin Zwiebeln backen


Es gibt noch weitere Beispiele.

Hat es einen tieferen Sinn, dass du so inkonsequent bist? Irgendwo taucht plötzlich ein Reim auf?!

Eines hast du jedoch ganz gut hinbekommen. Eine leichte Wehmut wird vermitteln und ich unterstelle dir einfach mal Absicht. Wink


Grüße
Za
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag11.04.2017 11:59

von Harald
Antworten mit Zitat

Das Interessante ist ja, dass durchaus lesenswerte Ansätze vorhanden sind, Wortspiele, Wendungen, aber die Verpuffen in sich selbst, da irgendwie (für meine Begriffe) eine klare Linie fehlt.

_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

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Za
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag11.04.2017 13:44

von Za
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Ja, durchaus. Ich sehe das Problem aber eher in den fehlenden Satzzeichen sowie dem teilweise schwer nachvollziehbaren Inhalt.

Was soll bspw. das bedeuten:

Zitat:
Marschieren mit ihr schrubben durch den Dunst


Question

Wahrscheinlich liegt es nur wieder am fehlenden Komma. Laughing
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag11.04.2017 21:38

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Mir fehlen die Satzzeichen nicht. Ich finde das ziemlich beeindruckend, formal und inhaltlich zusammen.
Einen Ausdruck kenne ich nicht, und möchte nachfragen: "verschnellt". Was ist "verschnellen"?
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Za
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag12.04.2017 10:43

von Za
Antworten mit Zitat

Darf ich fragen, was genau du daran beeindruckend findest? @firstoffertio
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag12.04.2017 11:47

von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-


... vielleicht ja ein übertragenes vice-versa Fabelspiel mit der stridulaten Grille? [ sagt das Heimchen: Da drüben ham se schon gegrillt. ] Weiß Stridula gewiss wo es Schleckmeck gibt, warum nicht Hafer, Möhren und Salat, warum nicht ein feiner Käfer ... zuweilen ne andere fette Grille ...

, weiß sie ihren Ort locker zu changen, falls Kommunikation einzig im Echo verhallt ...

und das Heimchen?

ach Schicksal! ... guckt durchs geputzte Fenster in die Welt hinaus.


---------------------------------------



Gruß Stimmgabel ...





-


_________________
Gabel im Mund / nicht so hastig...
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Franz Moor
Schneckenpost
F


Beiträge: 7



F
Beitrag12.04.2017 15:50

von Franz Moor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo euch vieren hieren,

und danke für die Reaktionen!

die gestrige Abendplanung hat man mir frech durchkreuzt, weswegen ich jetzt erst zum Updaten komme.

Zu Anfang der unbearbeitete Text, für euch mit Kommata versehen. Wird auch gleich kommentiert.
Sie steht in ihrer Küche, halb geduckt,
Vor einer Pfanne, darin Zwiebeln backen,
Und wartet mit verkniffenem Gesicht.
Schon wird mit großer Hast das Restgemüse
Ins Bratgerät befördert und vermengt
Und während sie mit Fleiß im Essen stochert,
Fällt ihr das Haar, sonst brav zurückgekämmt,
In feinen schwarzen Strähnen vor die Augen
Marschieren mit ihr, schrubben durch den Dunst.
Beseelt wird nun der Küchenfreund entsorgt!
Sie stampft durch das erzitternde Gelände,
Wobei das dünne Haar ihr lustig folgt,
Und pflegt vergrämter Schnute ihre Hände.
Der Gatte kommt und mit gesenktem Blick
Und großer Last teilt sie den Brei in zwei.
Der Körper lässt sich auf den Hocker sacken,
Die Hände zart im weiten Schoß beschützt.
Der Blick hüpft aufgeregt zu Mann und Bauch.
Sie fragt: Jetz sach mal, schmeckt es dir denn auch?
Ja.     Sie haut den Löffel in die Speise,
Verschlingt sie schmatzend, richtet sich dann auf,
Und schaut mit großen Augen in die Leere

Ihr Blick schweift durch das Fenster zu den Nachbarn.
Sie sagt: Da drüben ham se schon gegrillt.


Dann dat Janze also mal in Form gearbeitet:



    Zwei Augen klagen weh gegen den Herd.
    Zwei Hände tun ergrimmt die späte Pflicht.
    Sie steht in ihrer Küche, halb geduckt,
    Sie kocht: Zerkleinertes, in Fett gestillt.

    Am Tisch verbirgt ein jeder seinen Tag.
    Sie rollt die Augen erst zu Mann, dann Bauch,
    Erkühlt. Verstaut, was wärmt, im Löffelschlag
    Und fragt: Jetz sach mal, schmeckt es dir denn auch?

    Ihr Teller steht längst vollständig geleert.
    Sie hört nichts. Glänzend steigt ihr Blick ins Nichts.
    Als sie kurz draußen bei den Nachbarn guckt,
    Sagt sie: Da drüben ham se schon gegrillt.




Zur alten Fassung. Die gefällt mir mit nur einem Komma besser (danke übrigens, @firstoffertio, auch wenn mich das natürlich auch interessiert!). Dass z.B. Za sich inhaltlich schwertun könnte, das ist mir tatsächlich nicht vorher eingefallen. Laughing
Gut, nun entpuppt sich's tatsächlich als Aufzählung - nicht als Bilderstrom/Frustmalstrom, als Hibbeligkeit, Unbeholfenheit. Und nem Reim der dann und wann eben, aus Gewohnheit, folgt.
Das Stilmittel der Überforderung gefällt mir noch immer! Schade also, dass es beim Aufrechterhalten ansonsten dann finde ich auch an den Unebenheiten, der Unklarheit scheitert.

Nun also zum neuen Text: reudziert wurde die Handlung, gestrichen wurde die optische Beschreibung (schade), gestrichen wurden neologistische Glanzleistungen wie "verschnellen" (ein ganz besonders methodisches Verschlingen @firstoffertio). Reim also, Strophe also. Wo ich mich zusammenreißen musste, nicht ironisch-pathetisch zu werden ("flambiert wird heute Hass, denn Reis ist aus").

Die Verknappung tut gut. Dass sich Strophen 1+3 nicht geschlossen reimen, stört mich, finde es aber sehr richtig, dass die beiden verknüpft sind. Der Kreislauf eben.
Mir fehlt da v.a. die oben beschriebene Hitze in der Küche, die Nervosität. Es lässt sich in S1 zu sehr das Konzept herauslesen. Fände es also einen guten nächsten Schritt, die Form beizubehalten, aber wieder aus dem Reim auszusteigen.

Wie seht ihr das?

@Stimmgabel: Ach immer die Nachbarn. Dass Sie sich nicht schämen! Also die Interpretation lass ich mir gerne gefallen.
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Za
Gänsefüßchen


Beiträge: 20



Beitrag12.04.2017 16:05

von Za
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Also, ich finde Version 1 inklusive Kommata die am flüssigsten lesbare sowie nachvollziehbarste. Freilich fehlt ihr dann die Individualität und ein Stück weit wohl auch die Kunst.

Die neue Version finde ich gut, aber nicht vergleichbar mit der alten.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag12.04.2017 23:37

von firstoffertio
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Die neue, kurze Fassung liefert schon so was wie Erklärungen.
In der ersten fand ich die Anschaulichkeit der geschilderten Details so gut.
Da war auch nicht eine Aussage bereits so festgelegt. Die letzten beiden Zeilen kamen unvermittelt, und sagten doch aus.

Außerdem der Rhythmus, sowie sprachliche Details,lautlich,  zeilenimmanent und übergreifend wie z.B. hier:

"Fällt ihr das Haar, sonst brav zurückgekämmt
In feinen schwarzen Strähnen vor die Augen
Marschieren mit ihr schrubben durch den Dunst"

Ich habe leider nicht die Zeit gerade, genauer darauf einzugehen, aber schaut mal genauer hin, falls ihr sie habt.
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Soleatus
Reißwolf


Beiträge: 1000



Beitrag14.04.2017 11:04

von Soleatus
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Hallo Franz!

Die erste Fassung war mir entschieden zu selbstverliebt, die zweite hat im Vergleich dazu viel mehr Kraft und Klarheit. Einige Kleinigkeiten könnte man noch bedenken, aber insgesamt ist das auf jeden Fall die Richting, in die es gehen sollte!

Gruß,

Soleatus
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James Blond
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Beiträge: 448
Wohnort: HAMBURG


Beitrag16.04.2017 18:00
verschlimmbessert
von James Blond
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Ich sehe nicht, was an der ersten Fassung - im Gegensatz zu manchem Kommentar- selbstverliebt sein soll. Und versteh auch nicht, was Kraft oder Klarheit in diesem Text zu suchen hätten.

Einen schmutzigen Küchenlappen legt man nicht gebügelt ins Regal, ebenso steht diesem Küchentextklumpen seine formlose Masse ausgezeichnet. Denn was hier gebrutzelt wurde, bekommt sein Aroma durch den Schweiß und die vielen Haare, die dabei hineingefallen sind.

Ein typischer Fall von Verschlimmbesserung. Klar: passt besser so ins Regal - aber soll er dort auch hin?

Grüße
JB


_________________

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