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Fantasy

 
 
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
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Alter: 66
Beiträge: 1270
Wohnort: Wiesbaden


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Beitrag14.03.2017 07:28
Re: Wucher, das stachelt mein Denkmuskel an!
von Rainer Prem
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Corydoras hat Folgendes geschrieben:
DarKro hat Folgendes geschrieben:
man kann Bäume wachsen lassen, deren Wurzeln im Himmel baumeln,


Pflanzen nehmen mit den Wurzeln Wasser und Mineralsalze auf und betreiben mit den Blättern (an den Ästen) Photosynthese. Wie ernährt sich ein von dir beschriebener Baum?

Zitat:
Man kann Quallen fliegen lassen


Woraus besteht eine solche Qualle? Und wovon ernährt sie sich?

Zitat:
kann Bäche den Berg hochfliesen lassen,

(fließen)

Schön, eine Welt ohne Schwerkraft, wie sieht die sonst so aus?

Irgendwas Verrücktes hinschreiben kann jeder. Wenn man solche Fragen schlüssig beantwortet, dann schreibt man tolle Fantasy. smile


Hallo,

Larry Niven: "Der schwebende Wald" und "Welt in den Lüften"

Das ist pure Hardcore-SF.

Grüße
Rainer
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Corydoras
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 39
Beiträge: 751
Wohnort: Niederösterreich


Beitrag14.03.2017 07:58

von Corydoras
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Servus Rainer,

nachdem ich den Autor nicht kenne, weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst. Erklärt er solche Phänomene schlüssig?


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I'm not a king. I am just a bard.
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Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
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Alter: 66
Beiträge: 1270
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Beitrag14.03.2017 13:23

von Rainer Prem
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Hallo,

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
Servus Rainer,

nachdem ich den Autor nicht kenne, weiß ich nicht, was du mir damit sagen willst. Erklärt er solche Phänomene schlüssig?


Larry Niven ist einer der Hard-SF-Schreiber schlechthin. Seine Known-Space-Reihe ist eigentlich Pflichtlektüre für jeden SF-Autor. Ich sage nur: Ringwelt. https://de.wikipedia.org/wiki/Ringwelt

Im Fall der schwebenden Bäume geht es um einen Neutronenstern, um den ein Riesenplanet kreist, der durch die enge Umlaufbahn seine Atmosphäre verloren hat, und die jetzt wie ein Rauchring (smoke ring) sich direkt um den Neutronenstern zieht. Die (kilometerlangen) Bäume haben je eine Baumkrone an beiden Enden, die sich in verschiedenen Orbits befinden, und deswegen durch den ständigen Wind so verformt werden, dass sie wie ein Integralzeichen aussehen. Daher auch der Originaltitel "The Integral Trees"

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Integral_Trees
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Smoke_Ring_(novel)

Grüße
Rainer
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Corydoras
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Beitrag14.03.2017 14:00

von Corydoras
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Danke für die Erläuterung, Rainer.

Ich bin eben kein SF Autor Laughing  und habe in meinem Leben auch erst ein SF Buch gelesen, aber das war so gesehen auch Hard SF (nämlich der Marsianer), eine Richtung, mit der ich mich im Gegensatz zu Star Wars gut anfreunden kann. Die Ringwelt hatte ich eh noch auf  meiner "to read"-Liste, aber der Name des Autors ist mir entfallen. Embarassed

Ist jetzt aber mit  dieser Erläuterung noch interessanter geworden. Jetzt will ich wissen wie der Wassertransport in diesen Bäumen funktioniert! Cool


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Rainer Prem
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Beitrag14.03.2017 14:10

von Rainer Prem
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Corydoras hat Folgendes geschrieben:


Ist jetzt aber mit  dieser Erläuterung noch interessanter geworden. Jetzt will ich wissen wie der Wassertransport in diesen Bäumen funktioniert! Cool


Hallo,

der Gezeiteneffekt. Eines von Nivens Lieblingsthemen (siehe auch "Neutron Star" https://en.wikipedia.org/wiki/Neutron_Star_(short_story) ) Regen fällt in der Mitte des Stamms, und wird durch die Gravitationsgradienten nach außen transportiert. http://www.larryniven.net/physics/img28.shtml und die folgenden Folien.

Grüße
Rainer
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Corydoras
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Beitrag14.03.2017 14:20

von Corydoras
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Jetzt verrat nicht zu viel, ich soll das doch noch lesen! Laughing

Höchst interessant.

Das und Helliconia von Brian Aldiss, das sind die zwei Monsterwerke, für die ich mir irgendwann viel Zeit nehmen möchte...


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Rainer Prem
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Alter: 66
Beiträge: 1270
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Beitrag14.03.2017 14:44

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Corydoras hat Folgendes geschrieben:
Jetzt verrat nicht zu viel, ich soll das doch noch lesen! Laughing

Höchst interessant.

Das und Helliconia von Brian Aldiss, das sind die zwei Monsterwerke, für die ich mir irgendwann viel Zeit nehmen möchte...


Soweit ich mich erinnere, ist die ganze Physik der Bäume und des Rings NICHT Teil der Geschichten, sondern wird nur in sehr langen Artikeln dahinter aufgedröselt. Die Geschichte selbst handelt von einer Gruppe Baumnomaden, die es in die "Zivilisation" verschlägt, weil ihr Baum in der Mitte durchbricht und sie dadurch auf eine andere Umlaufbahn kommen.

Die ganze Schreibhistorie von Larry Niven umspannt mehr als 50 Jahre und 400 Veröffentlichungen, und natürlich sind die älteren Geschichten ähnlich techniklastig wie die von Isaac Asimov und Robert A. Heinlein. In den neueren Büchern befasst er sich mehr mit den Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft von Menschen und Außerirdischen.

Grüße
Rainer
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Gast







Beitrag27.12.2017 09:01

von Gast
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Warum mich Fantasy interessiert:
Weil man da meiner Erfahrung nach kreativer sein kann. Ich schreibe Highfantasy und denke mir somit einen Planeten, eine Reliogion, Kultur usw. selber aus. Ich muss mich nicht an die Regeln unserer Welt halten sondern erschaffe meine eigenen. Ich finde das hat einen sehr großen reiz.


Ob es einfacher oder herausfordernder ist:
Also als einfacher würde ich es nicht bezeichnen. Ich weiß das viele Nichtfantasyautoren denken "Ist ja praktisch dann muss man nicht recherchieren, sondern sich das nur ausdenken", so einfach ist es aber leider nicht. Man plottet wirklich lange und intensiv und es ist schwer sich so etwas stimmig auszudenken (jedenfalls meine Erfahrung).
Also für mich ist es eine Herausforderung. Mal etwas anderes wo man sich richtig austoben kann.
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Weltenbastler
Geschlecht:männlichLeseratte
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Beiträge: 152



W
Beitrag27.12.2017 13:30

von Weltenbastler
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Corydoras hat Folgendes geschrieben:
Kätzchen hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, SF setzt einfach physikalische Grundvoraussetzungen, die meinen durchschnittlich technischen Verstand übersteigen. Ich verstehe Physik und Mathematik nicht, es scheint mir aber eine Voraussetzung für runde Sci-Fi zu sein.


Wie will man aber ohne Naturwissenschaften Fantasy-Weltenbau betreiben?


Indem man sich von der Realität verabschiedet und eigene Regeln zulässt.
Lücken und offene Fragen wird man in jeder Welt finden, egal ob High Fantasy oder Space Opera.

nothingisreal hat Folgendes geschrieben:
Wenn es soviele Autoren für Fantasy gibt, besteht also ein allgemeines Interesse an Fantasy, schließlich repräsentieren sie ja auch die Leser.


In erster Linie repräsentiert man sich selbst und dies schliesst die persönlichen Interessen mit ein.

Zitat:

Und wenn das der Fall ist, warum boomt dann nicht Fantasy, sondern Thriller und Co. in Deutschland?


Es ist mir neu, dass Star Wars, Game of Thrones, Herr der Ringe und Harry Potter nicht boomen und durch ihren Erfolg keine Türen für andere Autoren geöffnet haben.

Zitat:

Machen da etwas die Verlage falsch? Oder gibt zwar genug Fantasyautoren, doch nicht genug gute?


Die Frage könnte man sich bei Thriller Autoren auch stellen.
In Anbetracht der relativ hohen Anzahl, finde ich die im Verhältnis übrig gebliebene Qualität sehr erschreckend.
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Vitani_S
Erklärbär
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Beiträge: 2



V
Beitrag03.01.2018 23:27

von Vitani_S
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Moin Moin,

Phantastik in all seinen Formen hat für mich den großen Vorteil, dass gewöhnliche Probleme in ungewöhnliche Darstellungen gebracht werden. In meinem aktuellen Projekt geht es beispielsweise über die Definition von Gut und Böse (ja, ich weiß, kreativer wird's nicht). Ein solch durchgekautes und eigentlich sperriges Thema wird für mich als Schreiber (aber auch als Leser) sehr viel interessanter und zugänglicher, wenn es in einen nicht-alltäglichen Rahmen gepackt wird.

Außerdem schließe ich mich natürlich zahlreichen Vorrednern an, wenn es darum geht, mehr Möglichkeiten in der Phantastik zu finden. Man muss sich nicht an Schwerkraft oder eine Gesellschaftsform binden, wenn man nicht möchte Razz

LG
Vitani S.
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Gast







Beitrag07.01.2018 15:52

von Gast
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Es geht nicht um den Reiz einer fremden Welt. Da gib es auch nichts wissenschaftlich fundiert zu erklären.
Fantasy beschreibt von jeher Wünsche, die Menschen haben.
Nach dem Motto »Oh, schau mal, der kann mit einem Leib Brot ein ganzes Dorf ernähren!«, oder »Der da drüben hat mit Handauflegen einen Kranken geheilt!«, bis hin zu » ... er nahm seinen Stab, teilte das Meer und befreite sein Volk von der Knechtschaft der Ägypter ...«.

Wer träumt manchmal nicht davon, zaubern zu können? Probleme könnten sich so einfach in Luft auflösen.

Was hab ich als Kind griechische Götter- und Heldensagen verschlungen, Homers Ilias und Odyssee rauf und runter gelesen. Die Abenteuer des Halbgottes und äußerst muskulösen Herkules verfolgt, tortured Hero sondersgleichen und Vorlage für viele heroic Fantasybücher à la Tolkien, Rothfuss, Sanderson und wie sie alle heißen.

Als weiblicher Leser schlüpft man in die Rolle der liebreizenden Prinzessin, die von ihrem strahlenden Helden vor dem Ungeheuer gerettet wird oder die sich ihre erotischen Fantasien von einem sexy Vampir oder meinetwegen Werwolf erfüllen lässt. Der männliche Leser hingegen ist ein ziemlich tougher Kerl, der es dank seiner skills wieder einmal schafft, die Welt zu retten und wenn er Glück hat, kann er auch seine unerschöpfliche Manneskraft beweisen.

So lange wir Sehnsüchte, Träume, Wünsche mit uns herumtragen, wird es auch immer wieder Menschen geben, die diese zu Papier bringen. Eine Welt ohne Fantasie wäre schon ziemlich eintönig, auch wenn es hier Leute gibt, die bei dem Genre naserümpfend den Kopf wegdrehen.

Ich habe auch nicht den Eindruck, dass »Verlage doof sind«. Es gibt viele und auch große Verlage (schon allein in der Random House-Gruppe), die sowohl die weibliche als auch männliche Zielgruppe systematisch bedienen.

Ich weiß nicht, ob es einfacher ist, einen Fantasyroman oder einen Krimi zu schreiben. Das müssten diejenigen beantworten, die sich schon an beiden Genres ausprobiert haben. Ich für meinen Teil schreibe lieber ein bisschen fantastischen Quatsch, als mir Gedanken darüber zu machen, wie man jemanden am grausamsten umbringen kann und hinterher die Spuren verwischt.

LG Katinka

@Vitani_S: Der Kampf zwischen Gut und Böse ist doch längst entschieden, hat Shakespeare schon gewusst Twisted Evil
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AchimS
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 46
Beiträge: 51
Wohnort: Bayreuth


Beitrag16.01.2018 13:10

von AchimS
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Ich denke, gute Fantasy lebt auch ein bisschen von der Balance zwischen Vor- und Nachteilen von besonderen Kräften wie Zauberei. Wenn man einfach nur vor sich hinschreibt und den Figuren irgendwelche Fähigkeiten gibt, kommt man schnell an den Punkt, wo es keine richtig spannenden Konflikte mehr gibt.

Wenn man sich aber ein System ausdenkt, dass die besonderen Fähigkeiten auch mit Herausforderungen kombiniert (bspw. die Macht in Star Wars - man ist immer in Gefahr, von der dunklen Seite ergriffen zu werden), wird das Ganze wieder spannend.

Persönlich erlebe ich das Erfinden schlüssiger Fantasy-Szenerien als recht herausfordernd. Da ich Urban Fantasy schreibe habe ich sogar einen Vergleich zu Szenerien die auf Recherche beruhen - da ist es deutlich klarer.
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Poolshark
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Wohnort: Berlin


Beitrag16.01.2018 14:46

von Poolshark
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Für mich ist Fantasy einfach ein Teil meines Lebens. Ich bin mit Märchen, Comics und Computerspielen aufgewachsen. Die Entscheidung, Fantasy dann auch zu schreiben, war eigentlich gar keine. Wenn ich mich hinsetzen und einen Krimi schreiben würde, hätte ich arg damit zu tun, dass nicht ständig Feen, Kobolde und Werwölfe aus den Büschen springen.
Was mir an diesen Dingen gefällt, ist, dass es eine zusätzliche Ebene in die Erzählung einbringt. Außerdem ist es in der Fantasy wohl am leichtesten, Genremixes zu verwirklichen. Ich kann Elemente von Horror und Liebe einbringen, Verfolgungsjagden, Familiendramen, Entwicklungsgeschichten, politische Intrigen, philosophische Fragestellungen - alles hat Platz in der Fantasy.

Und man kann die alten Probleme der Menschheit in neue Gewänder packen und sie als Autor und Leser dann auch auf eine neue Art und Weise ergründen. Man kann die Menschheitsgeschichte vor- oder zurückdrehen. Wie hätte sich die Welt entwickelt, wenn elektrischer Strom ein paar hundert Jahre früher nutzbar gemacht worden wäre? Wie hätten sich Dinge entwickelt, wenn es nie Religion gegeben hätte, oder Geld, oder Sprache?

Außerdem haben viele Fantasyelemente einen Symbolcharakter, stehen für etwas, das man vielleicht selbst noch nicht richtig verstanden oder akzeptiert hat. Das Spiel und Experimentieren mit dieser Symbolik macht Spaß und kann heil- oder lehrsam sein.

Und der Eskapismus ist natürlich auch nicht zu unterschätzen. Wenn einen die Nachrichten frustrieren, dann ist ein Kurzurlaub in Zamonien eine nötige Erholung und mitunter auch eine Erinnerung daran, dass nicht alles finster und sinnlos ist, dass Menschen nicht nur das Zerstörerische, sondern auch das Schöpferische in sich tragen.


_________________
"But in the end, stories are about one person saying to another: This is the way it feels to me. Can you understand what I'm saying? Does it also feel this way to you?"
-Sir Kazuo Ishiguro
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag23.01.2018 20:15

von PhilipS
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Da hier in der vorangegangenen Diskussion einiges zum Thema "Realismus" in Fantasy gesagt wurde, würde ich daran gerne anknüpfen. Ich meine mit Realismus nicht, die Vereinbarkeit mit unseren Naturgesetzen, sondern den Versuch, magische Gesetze analog zu physikalischen Gesetzen zu etablieren.

Meines Erachtens handelt es sich dabei um einen recht neuen Trend, der die ursprüngliche Idee des Genres unterläuft. Meine Hypothese (die zwar unerforscht ist, wie ich zugeben muss, aber plausibel) lautet, dass der Bedarf, klare Regeln zu etablieren, was Magie kann und was nicht, erst in Rollenspielen (P&P sowie Computer) aufkam. Dort dann aus Gründen der Spielmechanik. Wenn man sich aber die frühe Fantasyliteratur ansieht (die teilweise älter ist als der Herr der Ringe, das geht bis ins frühe 19. Jh zurück), ist davon keine Rede.

Fantasy wurde ursprünglich nach dem Vorbild klassischer Mythen konstruiert. Dort ist von einer Pseudo-Physik der Magie nichts zu sehen. Es gibt keine Erklärungen für Zauber, weil es keine Regeln gibt, denen gefolgt werden kann. Zeus verwandelt sich in einen Stier. Warum? Weil er es will. Wie? Indem er es will. Mehr Erklärung benötigt der Mythos nicht. Sauron schmiedet einen Teil seiner Macht in den Ring. Warum? Weil er es will. Wie? Indem er es will. Als Sam Gamdschie sich darüber freut, Elbenzauber gesehen zu haben, weiß Galadriel nicht, wovon er redet. Für sie gibt es die Unterscheidung zwischen Magie und Profanität nicht. Als sie den Gefährten die Mäntel gibt, erklärt sie, sie habe alle Farben des Waldes und ihren Segen eingewoben. Ist dies eine Metapher? Hat sie Stoff von den Farben genommen, die man im Wald findet? Oder hat sie tatsächlich die Farben von Blättern, Steinen, Bäumen etc. verwoben? Wie hat sie es gemacht? Auf dieselbe Art, wie sie das Licht von Earendils Stern in eine Phiole füllte. Indem sie es wollte. Die Unterscheidung zwischen metaphorischer Sprache und "eigentlicher" Sprache existiert für sie ebenfalls nicht. Dies ist im Sinne der Untersuchung des mythischen Denkens, wie sie von dem Philosophen Ernst Cassirer angestellt wurde. ("Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur." Erschienen bei Meiner, das Kapitel Sprache, Mythos, Religion - wen's interessiert.) Im mythischen Denken sind alle Erklärungen intentional: alles, was geschieht, geschieht, weil jemand es will. Und die Unterschiede zwischen Lebewesen, Göttern, unbelebter Natur sowie die Unterschiede zwischen konkret und abstrakt sind unwichtig.

Lest Mythen aus aller Welt und ihr werdet feststellen, dass dort überhaupt nichts erklärt wird (im Sinne einer Erklärung durch Rückgriff auf Gesetzmäßigkeiten). Fantasy, die das 3. Clarksche Gesetz umdreht, sodass jede hinreichend entwickelte Magie nicht mehr von Technologie zu unterscheiden ist, oder Magie zu einer anderen Art von Physik erklärt, ist auf dem Weg dahin, keine Fantasy mehr zu sein.


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Weltenbastler
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Beiträge: 152



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Beitrag23.01.2018 21:02

von Weltenbastler
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PhilipS hat Folgendes geschrieben:
Meines Erachtens handelt es sich dabei um einen recht neuen Trend, der die ursprüngliche Idee des Genres unterläuft. Meine Hypothese (die zwar unerforscht ist, wie ich zugeben muss, aber plausibel) lautet, dass der Bedarf, klare Regeln zu etablieren, was Magie kann und was nicht, erst in Rollenspielen (P&P sowie Computer) aufkam. Dort dann aus Gründen der Spielmechanik. Wenn man sich aber die frühe Fantasyliteratur ansieht (die teilweise älter ist als der Herr der Ringe, das geht bis ins frühe 19. Jh zurück), ist davon keine Rede.


Naja, eigentlich gab es schon immer klare Regeln, in Form einer bekannten Struktur, um das Rad nicht völlig neu erfinden zu müssen.
Deshalb hat Tolkien ja vieles aus der nordischen Mythologie abgeleitet, die neben dem Mittelalter auch für viele andere Geschichten als Grundlage diente.

Wo siehst du denn einen Trend zu Regelwerken, wie bei Rollenspielen? Das würde keiner lesen wollen, weil die Geschichte vor lauter erklärender "Logik" viel zu kurz kommen würde.
Bücher zu Spielen erklären oftmals auch nicht die Wurzeln und Herkunft ihrer Magie , ganz im Gegenteil es gibt dort mehr als nur einen "Ist halt so" Moment.

Lore wie bei Warcraft wurde über Jahre mehrfach korrigiert und alles was unlogisch ist, wird einfach als Parallelwelt gerechtfertigt.
Spielehersteller basteln sich die Dinge zurecht wie sie es gerade brauchen, sowas kann man sich in einer guten Fantasy Geschichte wohl eher nicht erlauben.
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag24.01.2018 13:00

von PhilipS
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Ich rede nicht über Regeln des Erzählens, sondern über "Naturgesetze der Magie". Mein Eindruck ist, dass in moderneren Fantasy-Erzählungen solche Naturgesetze analog zu denen der Physik konstruiert werden. In der "Eragon"-Reihe zum Beispiel wird etabliert, dass jeder Zauber so viel Kraft braucht, wie die Ausführung dieser Aufgabe mit Körperkraft - obwohl viele beschriebene Zauber nicht allein durch Manipulation von Energie erklärt werden können. Bei Harry Potter werden auch magische Gesetze erwähnt, die bestimmte Sachen unmöglich machen (Essen aus dem Nichts zu beschwören etwa). Auch gibt es eine eindeutige Kausalität zwischen Zauberspruch und Wirkung. Mein Punkt ist, dass eine solche Konzeption von Magie, die unter dem Paradigma des Logos konstruiert wird, keine Magie im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Form von Technik, insofern sie nach gewissen unverrückbaren Gesetzen funktioniert.

Fantasy, die Magie nach dem Vorbild des Mythos konstruiert und gar nicht den Anspruch hat Magie zu erklären (im Sinne eines wissenschaftlichen Erklärungsbegriffs, der eben auf Naturgesetze Bezug nimmt), hat dieses Problem nicht.


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Willebroer
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Beiträge: 5444
Wohnort: OWL


Beitrag24.01.2018 15:44

von Willebroer
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Die Suche nach Regeln oder Gesetzmäßigkeiten scheint wohl zu den elementarsten Bedürfnissen des Menschen zu gehören. Wenn man keine findet, dann kann man sie er-finden.

Wenn man eine Gruppe auf einer einsamer Insel aussetzt, dann ist eines der ersten Dinge, die sie tun: sich Regeln geben. Die müssen nicht logisch oder sinnvoll sein, sondern dienen vor allem der Klärung und Stabilisierung von Machtverhältnissen.

Das Phänomen der Selbstorganisation ist übrigens nicht nur an Intelligenz oder Leben gebunden, sondern überall im Universum zu beobachten.

Man findet auch bei Tolkien jede Menge Regeln, aber sie schweben nicht unpersönlich im Nichts. Sie sind auch selten absolut, sondern oft verhandelbar. Das ist der größte Unterschied zur mechnischen Magie bei HP oder zu der meist etwas oberflächlichen Vorstellung von Naturgesetzen.

Bei HP ist die Magie im Grunde nur ein Vorgriff auf das Internet der Dinge, wo man alles bekommt, wenn man nur die richtigen Worte ausspricht. Langweiliger geht es kaum.

Bei Tolkien ist die Magie eher eine Form von Kreativität. Auch bei den Bösen. Magisch sein kann im Grunde alles. Das macht sie letztlich unkontrollierbar (und weckt entsprechende Ängste bei Menschen mit Kontrollzwang) - schafft aber trotzdem Grenzen. Zudem gibt es verschiedene Arten von Magie bzw. sie anzuwenden. Und gibt selbst Opfern die Chance zu widerstreben.

In einem Seminarvortrag wurde unterschieden zwischen Magie und Verzauberung (engl.: enchantment, vielleicht besser BEzaubern genannt). Da wurde Magie vor allem als Frage von Macht oder gar Gewalt bezeichnet (der Stärkere/Schnellere gewinnt), das Bezaubern dagegen eher als sanfte Methode, die immer ein gewisses Einverständnis beim Verzauberten voraussetzt.

Erzähltechnisch steht man immer vor der Frage, wie man die Macht begrenzt, damit die Geschichte nicht kippt oder langweilig wird. Auch das wird unterschiedlich gelöst.

Wenn ich es ganz knapp formulieren würde, dann etwa so:
Die Harry-Potter-Magie setzt Wissen voraus. Die Tolkien-Magie verlangt nach Verstehen.
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PhilipS
Geschlecht:männlichLeseratte


Beiträge: 109



Beitrag24.01.2018 17:25

von PhilipS
Antworten mit Zitat

Willebroer hat Folgendes geschrieben:


Man findet auch bei Tolkien jede Menge Regeln, aber sie schweben nicht unpersönlich im Nichts. Sie sind auch selten absolut, sondern oft verhandelbar. Das ist der größte Unterschied zur mechnischen Magie bei HP oder zu der meist etwas oberflächlichen Vorstellung von Naturgesetzen.


Das entspricht genau der Mythos/Logos- bzw. intentional/kausal-Unterscheidung, die meiner Überlegung zugrunde liegt.

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Bei HP ist die Magie im Grunde nur ein Vorgriff auf das Internet der Dinge, wo man alles bekommt, wenn man nur die richtigen Worte ausspricht. Langweiliger geht es kaum.


Du sprichst mir aus der Seele! Das Universum ist eine Maschine, und Zaubersprüche sind die Knöpfe auf die man drücken muss. Das ist keine Magie mehr.

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Bei Tolkien ist die Magie eher eine Form von Kreativität. Auch bei den Bösen. Magisch sein kann im Grunde alles. Das macht sie letztlich unkontrollierbar (und weckt entsprechende Ängste bei Menschen mit Kontrollzwang) - schafft aber trotzdem Grenzen. Zudem gibt es verschiedene Arten von Magie bzw. sie anzuwenden. Und gibt selbst Opfern die Chance zu widerstreben.


Cassirer spricht von der Solidarität des Lebendigen. Alles kann magisch sein, weil alles lebendig ist und daher einen Willen hat. Deswegen kann man mit natürlichen und übernatürlichen Mächten verhandeln oder ihnen den eigenen Willen entgegensetzen. Damit beantwortet sich auch diese Frage:

Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Erzähltechnisch steht man immer vor der Frage, wie man die Macht begrenzt, damit die Geschichte nicht kippt oder langweilig wird. Auch das wird unterschiedlich gelöst.


Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich es ganz knapp formulieren würde, dann etwa so:
Die Harry-Potter-Magie setzt Wissen voraus. Die Tolkien-Magie verlangt nach Verstehen.

Eine wunderbare Zusammenfassung!


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Ciddy
Geschlecht:männlichWortedrechsler
C


Beiträge: 51



C
Beitrag28.01.2018 15:54

von Ciddy
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Wieso Fantasy? Naja, ich würde sagen, dass es mir unter allen Genres einfach am besten liegt. Ich habe in meiner Jugend viel Zeit mit Text-Rollenspielen im Internet verbracht, die spielten ausschließlich in Fantasywelten. Dort habe ich Dinge zu erzählen gelernt, die für mich charakteristisch für das Genre sind, Dinge wie Schwertkämpfe, Charakter- und Umgebungsbeschreibungen, in leitender Rolle auch mal das Schaffen von Szenarien - alles natürlich nur in Grundlagen und mitnichten in einer Qualität, die sich möglicherweise mal auf die professionelle Ebene transferieren ließe. Dass ich irgendwann einmal ein Buch schreiben würde, solche Gedanken gab es damals bei mir nicht.

Dabei würde ich mich nicht einmal als einen Riesen-Fantasyfan beschreiben. Ich habe die "Herr der Ringe"-Filmtrilogie vor rund 14 Jahren nahezu verschlungen - heute kann ich mit der klassischen Heldenreise und der Gut-Böse-Kategorisierung überhaupt nichts mehr anfangen (ich war letztens gar geschockt, als ich merkte, wie wenig mir die Geschichte noch gefiel sad). Auch in der Fantasyliteratur bin ich alles andere als ein Insider, hocke seit 4 Jahren in unregelmäßigen Leseetappen an einer einzigen Trilogie. Kürzlich zog ich meine Inspiration aus einem Buch über den Kolonialismus im 19. Jahrhundert und aus einer parodistischen Erzählung des 14. Jahrhunderts. Allerlei Elemente aus den unterschiedlichsten Menschheitsepochen zu reißen und so umzuwandeln, dass sie eine schlüssige, fiktive Welt formen, das ist für mich Fantasy. Beispiele dazu folgen gleich noch. Dazu sei zu erwähnen, dass meine Geschichten immer stark charakterorientiert sind.

Ich tu mich selbst schwer damit, meine Fantasywelt, so fiktiv sie auch sein mag, von physikalischen und biologischen Gesetzen unserer Realität loszulösen. Das hat für mich etwas mit Identifikation zu tun und ist deshalb subjektiv. Schwer zu beschreiben. Es gibt übernatürliche Elemente in meiner Geschichte, wenn auch sehr wenige, um die Faszination zu wahren, doch versuche ich selten bis überhaupt nicht, ihren Ursprung zu beschreiben. Sie bleiben meinen Figuren ebenso verborgen wie mir. Das stärkt, in meinen Augen, die Identifikation, und es hüllt magische Elemente - besonders, da sie selten in Erscheinung treten -, in etwas Außergewöhnliches, das ich in einer ähnlichen Faszination wahrnehme wie meine Figuren - ob nun mit Begeisterung oder in Angst (mit dem wohl einzigen Unterschied, dass rein die Existenz magischer Dinge dort keine Verwunderung auslöst, was bei mir persönlich doch eher der Fall wäre). Auch die Fähigkeiten eines Magiers äußern sich der Form, dass ein Fingerschnipsen ein Schloss entriegelt oder einen Tisch entzwei bricht - weder Leser, noch Figur kann sicher sagen, ob dahinter nicht vielleicht auch pure Illusion steckt.

Wieso Fantasy? Das Genre bietet mir die Plattform, in einer fiktiven Welt eine schier unendliche Bandbreite an Inspiration unterzubringen. In meinem Roman finden sich Einflüsse aus dem Mittelalter, der (Frühen) Neuzeit, dem 1./2. Weltkrieg, der Moderne, aus der Musik, aus Endzeitszenarien, aus dem Horror, aus Liebesgeschichten, aus Märchen und Mythen/Legenden, uvm., alles in ein spätmittelalterlich angehauchtes Setting eingebaut. Bis auf Sci-Fi wüsste ich kein anderes Genre, das mir das ermöglichen würde.

Ich gehöre auch zu denen, die mittels einer Fantasygeschichte nicht in eine andere Welt entfliehen wollen/können. Wäre ich dazu in der Lage, dann wäre das sicherlich etwas sehr Schönes, aber eigentlich will ich es gar nicht.
Ach ja, und ich fühle mich in solchen Diskussionen auch immer unter Gleichgesinnten und freue mich über jeden Beitrag eines Fantasyinteressierten. Das hat für mich auch etwas Gemeinschaftliches, das stimmt schon.
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Rao
Schneckenpost
R


Beiträge: 14



R
Beitrag01.10.2018 16:06

von Rao
Antworten mit Zitat

[quote="PhilipS"]
Willebroer hat Folgendes geschrieben:


Willebroer hat Folgendes geschrieben:

Bei HP ist die Magie im Grunde nur ein Vorgriff auf das Internet der Dinge, wo man alles bekommt, wenn man nur die richtigen Worte ausspricht. Langweiliger geht es kaum.


Du sprichst mir aus der Seele! Das Universum ist eine Maschine, und Zaubersprüche sind die Knöpfe auf die man drücken muss. Das ist keine Magie mehr.



Für mich waren die Zaubersprüche bei HP für die "Fokussierung" da, quasi eine Selbstprogrammierung des Zauberers, auf das die Lehrlinge in den Schulstunden gedrillt werden, so daß die Magie das richtige tut, sobald sie sich entlädt. Wie es irgendwo in den letzten Bänden heißt, ein Meistermagier muß die Wörter gar nicht mehr laut aussprechen, es reicht wenn er sie denkt, um die nötige Fokussierung zu erreichen.
Nicht die Worte wirken die Magie, sie sorgen nur dafür, daß sie in der gewünschten Form tätig wird.  

Für mich persönlich ist Fantasy das einfachste Genre überhaupt, weil man praktisch alles erfinden kann, man muß nicht aufwendig recherchieren und wird auch nicht von den Lesern gefressen, wie es einem passieren kann, wenn in einem Historienschmöker, der um das Jahr 1300 spielt, der Held Kartoffelbrei ißt (reales Beispiel, der Autor ist fast gelyncht worden! lol )
Nur in sich selbst muß die Geschichte immer logisch stimmig sein, egal wie sehr oder wie wenig man sie in der realen Welt verankert.
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Gast







Beitrag01.10.2018 18:24
Häufiger Irrglaube
von Gast
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Rao hat Folgendes geschrieben:
Für mich persönlich ist Fantasy das einfachste Genre überhaupt, weil man praktisch alles erfinden kann, man muß nicht aufwendig recherchieren (...)
Nur in sich selbst muß die Geschichte immer logisch stimmig sein, egal wie sehr oder wie wenig man sie in der realen Welt verankert.

Wie viele Fantasyromane hast du bereits ...? Wink
Exakt diese innere Logik bedarf einer erheblichen Menge an Planung und Recherche. Mag sein, du bist dafür begabter als ich, sodass es dir sehr leicht fällt ... Spaß machts natürlich auch, selbst wenn ich meine Handlung immer mal wieder an den selbst festgelegten Gesetzen aufhänge.

@Corydoras (falls du hier noch reinschaust): Helliconia. (Erinnert mich immer an Hellgium von Stin Scatzor #Belgium) Geschafft inzwischen? Mich störte ... ehm, womöglich Spoiler. Sagen wir so: Frühling gefiel mir am besten. So oder so bleiben einige von Aldiss' Bildern/Ideen im Gedächtnis. Die Hoxner, überhaupt Flora und Fauna. -- Das Große Rad von Kharnabhar. -- Hatte lange Zeit einen Phagorenschädel an der Wand hängen, nicht etwa einen Kuhschädel. -- Alas, no Snoktruix. (Finde die korrekte Schreibweise nicht.) Ha. Wär 'ne Idee, das mal im Original zu lesen -- bedankt! smile
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Rainer Prem
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Beitrag02.10.2018 07:51

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Rao hat Folgendes geschrieben:

Für mich persönlich ist Fantasy das einfachste Genre überhaupt, weil man praktisch alles erfinden kann, man muß nicht aufwendig recherchieren und wird auch nicht von den Lesern gefressen, wie es einem passieren kann, wenn in einem Historienschmöker, der um das Jahr 1300 spielt, der Held Kartoffelbrei ißt (reales Beispiel, der Autor ist fast gelyncht worden! lol )
Nur in sich selbst muß die Geschichte immer logisch stimmig sein, egal wie sehr oder wie wenig man sie in der realen Welt verankert.


Naja, solange du ein Buch nicht irgendwelchen sogenannten "Lesern" präsentierst, kannst du natürlich schreiben, was du willst.

Wenn du allerdings anfängst, in einem Fantasyroman plötzlich Dinge auftauchen zu lassen, nur um Probleme zu lösen (Stichwort Deus ex Magica), kriegst du den von deinen Lesern auch um die Ohren geschlagen.

Inkonsistenzen und Übertreibungen machen dir keine Freunde. Eine Figur, die allmächtig ist und keine Fehler hat (Stichwort Mary Sue), ist langweilig.

Gute Fantasyromane präsentieren eine Welt, von der der Leser denkt, dass sie in einer parallelen Dimension echt sein könnte und dass der Autor in dieser anderen Welt lebt und von dort berichtet.

Grüße
Rainer
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