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Reich und schön


 
 
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omchen
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Beitrag25.04.2016 19:17
Reich und schön
von omchen
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Ich möchte euch heute meinen ersten Kurzkrimi vorstellen.
Viel Spaß beim lesen.

Reich und schön  (1.Teil)
„Seit wann quietscht meine Tür so hässlich?“, murmelte Petra Bömer, eine sportlich gebaute junge Frau und schüttelte den Kopf. Freudig betrat sie ihr Haus und warf ihre Reisetasche lässig auf den Boden. Aus reiner Gewohnheit schloss sie hinter sich sofort wieder ab und stellte den Alarm ein. Dankbar stellte sie fest, dass die Aufwartefrau während ihrer Abwesenheit regelmäßig gelüftet und geputzt hatte. Zwei Jahre war Petra  durch die Gegend gereist und hoffte nun, endlich Ruhe vor dem Stalker zu haben, der sie monatelang belästigt hatte. Sie schnappte ihre Tasche und lief in das Wäschezimmer. Endlich raus aus diesen Klamotten, dachte sie, und stopfte alles  in die Waschmaschine. Genüsslich streckte sie ihre Glieder und verschwand unter der Dusche. Danach schlüpfte sie in einen schillernd grünen Hausanzug und drehte sich zufrieden vor dem Spiegel. „Jetzt noch einen guten Schluck“, sagte sie lächelnd vor sich hin.
 Ihre Küche begrüßte sie mit Sauberkeit. Verträumt strich sie über die Arbeitsfläche, nahm sich ein Glas aus dem oberen Regal und füllte es mit Eiswürfeln. Mit beschwingten Schritten lief sie ins Wohnzimmer zur Bar und füllte es bis zum Rand mit Whisky auf. „Endlich zu Hause! Prost meine lieben Möbel“, rief sie in die Stille und schlenderte zu ihrem Lieblingssessel.

   Kommissar Paul Stetter saß an seinem Schreibtisch und betrachtete mit gerunzelter Stirn ein Foto, als Hauptkommissar Bernd Meisinger  sein Büro betrat.
    „Na Paul, wie kommst du voran? Siehst nicht gerade freudig aus.“
    „Wie auch, irgendetwas haben wir übersehen. Ich bin jedenfalls immer noch überzeugt, dass wir es mit ein und demselben Täter zu tun haben.“Stetter sah  mit müden Augen zu seinem Chef und hielt ihm ein Foto eines attraktiven Mannes entgegen.
   „Ja, alle fünf Morde sind so sauber ausgeführt worden und auch etwas ähnlich. Doch ja, da muss ich dir zustimmen.“ Meisinger setzte sich nachdenklich auf den Besucherstuhl, fuhr mit beiden Händen durch seine grauen Haare und zeigte dann ein aufmunterndes Lächeln. „Hole uns doch schnell einen Kaffee“, sagte Bernd und griff nach dem Foto. Da hat er gar nicht so unrecht! Genau, alle haben gute Bankkonten – könnte es eine Frau gewesen sein? Geldgier oder Eifersucht, dachte er.
   Paul kam mit zwei Kaffeebechern zurück, drückte einen Bernd in die Hand und setzte sich wieder. Der junge Kommissar sah seinen Chef mit einem schiefen Lächeln an. „Ich dachte mir, könnte es nicht sein, dass es in die Schwulenszene passen würde?“
      „Das wäre durchaus möglich. Aber bei den letzten beiden Opfern haben wir die gleichen Fingerabdrücke gefunden. Also können wir davon ausgehen, dass sie von einem Täter ermordet wurden. Aber die Anderen?“ Bernd legte das Foto zurück zu den anderen vier Bildern. „Unklar ist immer noch das warum. Sollte es ein Serienkiller sein, dann müssen sie irgendeine Verbinden miteinander haben.“
   „Ist von Interpol schon eine Antwort gekommen? Vielleicht haben die ja die Fingerabdrücke“, meinte Paul und trank einen Schluck Kaffee.
   Das Telefon klingelte. Der Kommissar nahm sofort ab und lauschte stumm. Sein Gesicht verfinsterte sich und als er den Hörer auflegte, sagte er mit verbissener Stimme:  „Wir haben einen Mord. Die Schutzpolizei ist wegen Alarmmeldung in die Böllerstraße 18 gefahren – gehen wir.“

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omchen
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Beiträge: 55
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Beitrag25.04.2016 19:27
omchen
von omchen
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Hallo an alle
Ich wollte eigentlich den 2. Teil der Geschichte gleich anhängen, da die gesamte Geschichte zu viele Zeichen zu haben scheint, aber das wurde mir nicht gestattet. Was habe ich falsch gemacht? Kann mir da jemand helfen?

Dankeschön Omchen
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omchen
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 75
Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag25.04.2016 21:21
Teil 2
von omchen
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Fortsetzung:
„Wow“, sagte Paul anerkennend auf die Villen zeigend, die mit ihrer Schönheit protzten. Sie hatten aber keine Zeit dafür, denn die Menschenmasse in der Ferne zeigte ihnen wo ihr Ziel war. Die Beamten kämpften sich zielsicher, aber freundlich die Passanten beiseite schiebend zum Absperrband und krochen hindurch. Kurz darauf betraten sie das mit Holzschindeln gedeckte Haus. Arzt und Spurensicherung konzentrierten sich auf ihre Arbeit, während die Kommissare vorsichtig das Wohnzimmer betraten. Paul sah sich sprachlos um und das nicht wegen der Einrichtung, sondern wegen dem vielen Blut auf dem Boden, den Wänden, ja selbst an der Decke.
   „Was zum Teufel ist hier geschehen, Dr. Mölle? Können Sie uns schon etwas sagen?“
   Der Arzt kniete vor dem Eingang zum Bad, schaute kurz auf und rief: „Komme gleich!“
Die Beamten zogen Schutzkleidung über und liefen dem Doktor entgegen.
    „So eine Schlacht habe ich noch nicht gesehen, Hauptkommissar. Diese junge Frau muss sich gewaltig gewehrt haben. Sehen sie sich die Blutspritzer hier neben dem Sessel an. Vermutlich wurde sie hier angegriffen.“
    „Verdammt, da muss der Täter sie schwer verletzt haben“, meinte Stetter dazu.
   „So sehen wir es auch“, sprach ein Kollege von der Spusi dazwischen. „Nach unseren bisherigen Erkenntnissen hat er sie durch die ganze Wohnung gejagt. Ja, und vermutlich wurde auch der Angreifer verletzt.“
   Den Blutlachen ausweichend liefen die Kommissare dem Arzt Richtung Badezimmer hinterher. Jetzt sahen sie die Tode, die einen schillernden, grünen Hausanzug trug.  Ein Messer steckte in Ihrer Brust, welches wahrscheinlich die tödliche Verletzung war. Stetter und Meisinger bedankten sich bei den Kollegen und trafen sich dann mit dem Staatsanwalt, der am Eingang wartete. Ein Beamter der neben ihm stand salutierte. Sein Gesicht zeigte eine ungesunde Farbe und seine zitternden Hände versteckte er hinter seinem Rücken.
   „Haben Sie die Tode gefunden?“
   „Ja, Hauptkommissar. Als wir ankamen, fanden wir die Haustür einen Spalt offen. Mein Kollege sicherte mich ab, als wir vorsichtig hinein gingen. Im Bad fanden wir sie in einer Blutlache liegend vor. Daraufhin haben wir sofort Meldung gemacht und alles abgesperrt.“

   Zwei Tage später: Lagebericht im Revier
   „Also, fassen wir zusammen. Die Haushälterin erzählte uns, dass sie von einem jungen Mann gefragt wurde, wann die Besitzerin wieder nach Hause kommen würde. Leider hat sie ihm den Tag verraten.  Die Tode Petra Bömer wurde durch einen Messerstich ins Herz getötet. Der Täter musste nach dem Blutbad zu urteilen ein Rachetäter sein. Wie aber ist er ins Haus gekommen? Er selber musste den Alarm ausgelöst haben, also war er vor der Ermordeten in der Wohnung. Aber warum hatte er so einen Hass auf sie?“ Bernd Meisinger sah seine Leute der Reihe nach an.
   „Woher hatte die junge Frau eigentlich so viel Geld?“, fragte ein Kollege von der Spusi.
   „Eine gute Frage“, sagte Stetter lächelnd zu Ihm. „Ihr habt uns dabei geholfen genau das heraus zu finden. Anhand Ihrer Fingerabdrücke und der DNA hatten wir nun endlich unsere Mörderin, welche die fünf Männer kaltblütig in den Tod geschickt hatte. Nicht nur sie, wie uns Interpol berichtete. Sie war eine der besten Auftragskiller weltweit und wurde schon lange gesucht.“
   Aufgeregtes Murmeln breitete sich im Raum aus.
   „Aber wer hat sie umgebracht?“, wollte nun Dr. Mölle wissen.
   „Wie wir schon wissen, war der Täter im Haus und er kann sich nur eingeschlichen haben, als die Aufwartefrau ihren Verpflichtungen nachkam. Außerdem hatte er zu viele Spuren hinterlassen. Er war so wütend, dass es ihm egal war, ob er Fingerabdrücke hinterlassen würde. Er war bei uns wegen Diebstahls registriert, also hatten wir leichten zugriff. Im Revier legte er sofort ein Geständnis ab. Es war ein schrecklich verliebter Stalker, der erst bei dem Verhör begriff, dass er seine Geliebte nie wieder sehen würde.
Verdammt gute Arbeit Leute! Sechs Mordfälle in wenigen Tagen aufzuklären ist mehr, als verdammt gut. Das ist super!“, rief Meisinger und strahlte.
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Aranka
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A


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A
Beitrag26.04.2016 12:46

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Omchen,

dein erster Kurzkrimi also und dir hat das Aufschreiben Freude gemacht, das jedenfalls glaube ich heraus zu lesen. Das dir der Text wichtig ist, schließe ich daraus, dass du ihn hier einstellst.

Damit nun daraus ein Krimi wird, der auch dem Leser Freude bereitet, müsste noch einiges passieren. Und vielleicht sollte der Autor das, was man an dieser Geschichte gut aufzeigen und auch lernen kann, an einer nächsten erproben.

Der Schluss der Geschichte sagt eigentlich alles:

Zitat:
Verdammt gute Arbeit Leute! Sechs Mordfälle in wenigen Tagen aufzuklären ist mehr, als verdammt gut. Das ist super!“, rief Meisinger und strahlte.


Ich glaube kaum, dass dies in Realität geht, auf dem engen Raum dieses Textes jedoch kann das Unternehmen nur scheitern und hat keine Chance eine verdammt gute Arbeit zu werden.

Es kann nur das atemlose Zusammenfassen und Raffen von Ereignissen werden. Der Leser kann sich auch die Ermittlungsakte geben lassen, die ist bestimmt spannender.

Also die Fragen bei jeder Geschichte: "Was ist spannend genug, es zu erzählen? Wie baue ich es zusammen? Wo ist der richtige Einstieg?" Dir solltest du dir unbedingt hier noch einmal stellen.

Hier landet alles in ein "kleinschrittiges Hintereinander". Es entsteht nie ein Bogen.

Sprachlich fällt mir als erstes einmal der inflationäre Gebrauch von Attributen, Adverbien und Partizipien auf, eine Detailversessenheit und kleinliche Wahrnehmungswut, die den Blick auf das wirklich Wichtige verloren hat. Das gibt dem ganzen den Anstrich eines "Schulaufsatzes": Schöne Satzanfänge, jedes Nomen mit einem Adjektiv versehen, nie "gehen" oder "sagen" verwenden. Ich greife einfach mal den ersten Absatz heraus, mache mal Worte fett, deren Notwendigkeit für den Inhalt ich hinterfrage. Viele kann man einfach streichen. Der Leser wird einfach mit zuviel "Nebenkram" überfrachtet:

Zitat:
„Seit wann quietscht meine Tür so hässlich?“, murmelte Petra Bömer, eine sportlich gebaute junge Frau und schüttelte den Kopf. Freudig betrat sie ihr Haus und warf ihre Reisetasche lässig auf den Boden. Aus reiner Gewohnheit schloss sie hinter sich sofort wieder ab und stellte den Alarm ein. Dankbar stellte sie fest, dass die Aufwartefrau während ihrer Abwesenheit regelmäßig gelüftet und geputzt hatte. Zwei Jahre war Petra  durch die Gegend gereist und hoffte nun, endlich Ruhe vor dem Stalker zu haben, der sie monatelang belästigt hatte. Sie schnappte ihre Tasche und lief in das Wäschezimmer. Endlich raus aus diesen Klamotten, dachte sie, und stopfte alles  in die Waschmaschine. Genüsslich streckte sie ihre Glieder und verschwand unter der Dusche. Danach schlüpfte sie in einen schillernd grünen Hausanzug und drehte sich zufrieden vor dem Spiegel. „Jetzt noch einen guten Schluck“, sagte sie lächelnd vor sich hin.
 Ihre Küche begrüßte sie mit Sauberkeit. Verträumt strich sie über die Arbeitsfläche, nahm sich ein Glas aus dem oberen Regal und füllte es mit Eiswürfeln. Mit beschwingten Schritten lief sie ins Wohnzimmer zur Bar und füllte es bis zum Rand mit Whisky auf. „Endlich zu Hause! Prost meine lieben Möbel“, rief sie in die Stille und schlenderte zu ihrem Lieblingssessel.


Omchen, was glaubst du ist das Lesenswerte in diesem Text? Was würde wohl einen Leser interessieren?

Vielleicht könnte man aus dem Textstück zwischen:

Zitat:
Wow“, sagte Paul anerkennend auf die Villen zeigend … Im Bad fanden wir sie in einer Blutlache liegend vor. Daraufhin haben wir sofort Meldung gemacht und alles abgesperrt.“


etwas Spannendes in Form eines "Kürzestkrimi" machen.

LG Aranka


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Wolfin
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Beiträge: 120
Wohnort: Duisburg


Beitrag26.04.2016 14:42

von Wolfin
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Schön geschrieben. Gefällt mir gut. Nur schreibst du mehrmals die Tode, statt die Tote. Auch der Satz: "Verdammt, da muss der Täter sie schwer verletzt haben" finde ich nicht realistisch. Ich meine, es liegt ja auf der Hand, sie ist tot. Dass ein "Schutzplolizist" vor einem "Kripobeamten" salutiert ist mit Sicherheit nicht richtig. Denn das impliziert, dass der Kriminalpolizist höhergestellt ist, also einen höheren Dienstgrad besitzt. Die Realität sieht anders aus. Der normale "Schutzpolizist" gehört heute in der Mehrzahl auch zum gehobenen Dienst, wie der "Kriminalpolizist". Außerdem sind militärische Gepflogenheiten in der deutschen Polizei nicht mehr vorhanden. Man begegnet sich eher auf kollegialer Ebene.

_________________
Mir reicht, dass ich weiß, dass ich könnte, wenn ich möchte.
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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag26.04.2016 19:31

von Constantine
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Hallo omchen,

Willkommen im Forum und danke für deinen kurzweiligen Kurzkrimi.

Ich bin mir nicht sicher, ob du gewillt bist an dieser Geschichte weiter zu arbeiten oder ob sie dir vom Plot her in dieser Form gefällt?
In deinem Kurzkrimi steckt ein Plot, aber für mich ist dieser Text mehr eine Art Zusammenfassung an Ideen für eine Geschichte. Deine Prota verkommt nach dem ersten Abschnitt eher zu einer Nebenfigur, die beiden ermittelnden Kommissare rücken in den Vordergrund und die beiden Fälle werden mehr durch sehr viel Exposition und Zufälligkeiten gelöst als durch die eigentliche Handlung. Einen Spannungsbogen vermisse ich. Spannung kommt bei mir eigentlich gar keine auf. Eine nebensächliche Erwähnung eines Stalkers, der deine Prota belästigt hat, barg Potential Spannung aufzubauen, auch die eigentliche Pointe, dass sie eine Art "Schwarze Witwe" ist, ist nicht schlecht, aber für deine Prota bekomme ich leider kein Gefühl (sie kommt nach zwei Jahren endlich heim, ist froh zuhause zu sein und gönnt sich eine Dusche und ein randvolles Glas Whisky auf dem Lielbingssessel), außer, dass sie es sauber mag, ein Alkoholproblem zu haben scheint und mit ihren Möbeln redet, und bevor ich sie als Leser kennenlernen kann, ich sie als Charakter interessant finden darf, schwenkst du weg von ihr und hin zu den beiden Kommissaren. Dort erwähnst du etwas von fünf ermordeten Männern, was für mich recht zusammenhanglos im Raum hängt, da ich als Leser etwas von einem Stalker erfahren habe. Kurz wird vermutet, dass die fünf Männer von einer Frau ermordet sein könnten. Ein weiteres Aufflackern eines potentiellen Spannungsmoments, welcher sogleich mit dem Tod der Prota zunichte gemacht wird. Die beiden Fälle sind im Grunde genommen mit der Ermordung deiner Prota gelöst und werden mir als Leser durch Exposition erklärt.
Ich bekomme kein Gefühl für die beiden "Fälle", den Stalker und die ermordeten fünf Männer, kein Gefühl für den Krimi, kein Gefühl für deine Prota, ihre zwei Seiten, deine beiden Kommissare sind Stichwortgeber und Informationsverwerter als Charaktere, die ich als interessant empfinde.
Der Text ist für mich in dieser Form mehr ein Skelett, ein Grundgerüst für eine Geschichte, auf die man aufbauen kann.

Es tut mir leid, omchen, deine Geschichte überzeugt mich leider nicht und mMn bedarf es an grundlegender Überarbeitung deines Krimiskeletts.

LG,
Constantine
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Muskat
Eselsohr


Beiträge: 343



Beitrag26.04.2016 20:08
Krimi
von Muskat
Antworten mit Zitat

Hallo omchen,

meine Vorredner haben schon viel zu deinem Krimi gesagt.
Ich meine, ein großes Problem des Textes ist, dass du informierst, nicht aber erzählst. Stell dir vor, dir säße eine Freundin gegenüber, und du erzähltest ihr die Geschichte so, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Wie sähe es dann aus? Bestimmt schüpfest du automatisch in die Rolle der Protagonistin. Hier aber schilderst du ihr Handeln von außen, anstatt von innen. Was die Spannung angeht, da sollte sie eben doch Angst vor dem Stalker haben, oder sich in Sicherheit wiegen, dann aber meint sie etwas zu hören oder zu sehen, oder er erscheint vor ihr, oder Ähnliches und an der Stelle brichst du ab und schwenkst zu Polizei über.

Und auch da, schlüofe in einen der Kommissare und lass ihn verzweifeln ob der ungelösten Fälle. Er wird gerade deswegen von seinem Vorgestzten zusammengestaucht, als er zu einem neuen Mordfall gerufen wird.

So, und nun muss das Ganze dauern, er muss verzweifeln und siehe da, durch einen Vergleich der Fingerabdrücke klärt sich nach und nach alles auf. Bleib aber im Kommissar drin. Nicht von außen berichten, erzähle mit der Stimme des Kommissars.

Liebe Grüße

Muskat
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omchen
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Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag27.04.2016 21:48
Dankeschön an alle
von omchen
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Vielen Dank an alle, die meine Geschichte gelesen haben. Ihr habt alle recht und wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich ein ganzes Buch im Kopf. Mein  Problem ist, dass ich nicht weiß, wie viel ich reinstellen kann.
Ich dachte, ein Kurzkrimi braucht eine Tat und eine Auflösung. So habe ich versucht die Prota kurz vorzustellen und durch ihre Kleidung einen Bogen zum Schluss zu schlagen. Bei den Kommissaren habe ich viel mit persönlicher Rede gearbeitet um es kurz zu halten. Ich gebe mich geschlagen. Sad
 Aber bitte sagt mir doch einmal wie viel ich einstellen kann, oder was ich falsch mache, wenn diese Geschichte nicht angenommen wurde.

Liebe Grüße omchen
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag27.04.2016 22:02

von MoL
Antworten mit Zitat

Liebes Omchen!

Wow, ich muss wirklich sagen: Die Auflösung gefällt mir super-gut, echt klasse! Also das mit dem "6 Morde aufgeklärt", echt klasse Dreh!

Du hast recht: Ein Kurzkrimi sollte aufgeklärt werden. Es sei denn natürlich, der Clou bestünde darin, dass der Täter ungeschoren davon kommt.

Hier meine Ideen und Tips:
1. Lies Dir selbst den Krimi laut vor! Ich denke, so bekommst Du ein richtig gutes Gespür dafür, wann es besser wäre, etwas ganz deutlich zu erklären, oder zu beschreiben, anstatt so viel zu dialogisieren.
2. Streich den Stalker.
3. Streich Adjektive etc. Vor Allem zu Beginn Deines Kurzkrimis.
4. Deine Beschreibung "murmelte Petra Bömer, eine sportlich gebaute junge Frau und", sorry, ist einfach zu plump. Warum nicht später einen Polizisten sowas sagen lassen wie "So wie sie aussah, war sie bestimmt Model" oder etwas in der Art.
5. "Zwei Tage später: Lagebericht im Revier " - streichen!
6. Deine Schlußpointe braucht einen Aufhänger. Warum nicht z.B. die beiden Kommisare eine Wette am laufen haben? Untereinander, mit Kollegen ... Oder es gab Ärger vom Chef: "Wenn Sie nicht bis dann und dann Ihre Aufklärungsquote verbessern ...", etwas in der Art.

Resümee: Ich mag Deine Art zu schreiben, ich spüre Deine Freude daran! Die Pointe ist klasse! Daraus kannst Du echt was machen! Versuch es mal mit dem sich selbst Vorlesen. Zur Not geh noch einmal völlig neu an die Idee ran. Bis wann hast Du denn Zeit?

Liebe Grüße, MoL
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Constantine
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Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.04.2016 23:36
Re: Dankeschön an alle
von Constantine
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Hallo omchen,

zu deiner Anfrage:
omchen hat Folgendes geschrieben:
Aber bitte sagt mir doch einmal wie viel ich einstellen kann, oder was ich falsch mache, wenn diese Geschichte nicht angenommen wurde.


In den Regeln Nr. 3 kannst du u.a. Empfehlungen fürs (mehrteilige) Einstellen nachlesen.
Eine längere Geschichte in mehrere Teile splitten und diese als Fortsetzung im gleichen Faden mit einer empfohlenen Wortanzahl zwischen 500-2000 Wörtern pro Teil einstellen.


Was meinst du mit "wenn diese Geschichten nicht angenommen wurde"? Handelt es sich bei deinem Kurzkrimi um einen Text für einen Wettbewerb, an dem du teilnimmst/teilnehmen möchtest?

LG,
Constantine
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omchen
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Beitrag27.04.2016 23:58
Mol
von omchen
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Hallo Mol

vielen Dank für deine netten, aufmunternden Worte. Ich habe alle Kritiken vielmals gelesen und überdacht. Natürlich sehe ich auch vieles ein und ich muss gestehen, dass es mir schwer fällt Kurzgeschichten zu schreiben. Bisher habe ich Bücher geschrieben, wo ich mich austoben konnte. Ich muss jetzt umlernen und anders daran gehen, denke ich. Aber diese Geschichte noch einmal reinstellen (überarbeitet) werde ich nicht, denn es wird kaum noch jemand reinschauen.
Nochmals danke

liebe Grüße omchen
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MoL
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Das bronzene Stundenglas


Beitrag28.04.2016 00:03

von MoL
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Hey - nicht so empfindlich! Wink

Ja, manchmal ist es merkwürdig, man kann nicht absehen, wann wer hier noch wo reinschaut, ist eben so.

Aber: Hab den Mut und bleib dran! Ich weiß, wie schwer einem das fällt. Und wie das Herz bei jeder einzelnen Negativkritik blutet. Das kennen fast alle hier. Man muss einfach lernen, damit zurechtzukommen.
Und glaub mir bitte: Oft ist Kritik, so unverständlich und unfair und schmerzhaft sie einem auch erscheinen mag, nichts anderes, als eine bittere Pille: Fies im Geschmack, aber letzendlich doch hochgradig wirksam!

Kannst Dir ja gerne mal anschauen, wie meine Einstandsgeschichte hier freundlich, aber bestimmt zerrissen wurde, Very Happy

Im Ernst: Es wäre zu schade um Deine tolle Idee! Kopf hoch, Schultern zurück, tief durchatmen (meinetwegen auch über alle Kritiker hier schimpfen) und weitermachen!

Liebe Grüße und gute Nacht,
MoL
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omchen
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Beitrag28.04.2016 00:11
constantint
von omchen
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Hallo constantine

nein, ich nehme an keiner Ausschreibung teil. Vielleicht drücke ich mich nur falsch aus, denn ich bin ein unwissender Nutzer des Computers. Leider habe ich auch niemand der mir helfen kann.
Die Geschichte "Reich und schön" hat ca. 6200 Zeichen und als ich sie einfügen wollte, funktionierte es nicht.
Aber andere Geschichten die ich hier schon gelesen habe, waren erheblich länger. Die Regel 3 habe ich gelesen und genauso habe ich dann die zweite Hälfte eingestellt.
Auf jedenfalls ganz herzlichen Dank für deine Mühe

Liebe Grüße omchen
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag28.04.2016 00:52
Re: constantint
von Constantine
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Hallo omchen,

omchen hat Folgendes geschrieben:
nein, ich nehme an keiner Ausschreibung teil. Vielleicht drücke ich mich nur falsch aus, denn ich bin ein unwissender Nutzer des Computers. Leider habe ich auch niemand der mir helfen kann.

Dem kann abgeholfen werden, in dem du z.B. hier
http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=16 oder
http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=22

oder in einem der Unterforen der Selbsthilfe
http://www.dsfo.de/fo/viewforum.php?f=2

deine technischen Probleme, z.B. mit der Anwendung der Forenoberfläche, schilderst.
Es kann sein, dass zu deinen technischen Problemen bereits ein Faden/eine Anfrage vorhanden ist, wo du dich informieren könntest. Ansonsten, einfach fragen.

omchen hat Folgendes geschrieben:

Die Geschichte "Reich und schön" hat ca. 6200 Zeichen und als ich sie einfügen wollte, funktionierte es nicht.

Danke für die Klärung deiner Formulierung "wenn diese Geschichten nicht angenommen wurde".
Ich weiss leider nicht, was bei dir falsch lief, als du deine 6200 Zeichen lange Geschichte auf einmal einstellen wolltest. Soweit ich weiss, gibt es keine Zeichenbegrenzung beim Einstellen von Texten.


omchen hat Folgendes geschrieben:
Aber andere Geschichten die ich hier schon gelesen habe, waren erheblich länger. Die Regel 3 habe ich gelesen und genauso habe ich dann die zweite Hälfte eingestellt.

Die Empfehlung der Wortanzahl pro Einstellung beruht auf Erfahrungen, denn all zu lange Texte können auf manche Leser abschreckend wirken, diese zu lesen und zu kommentieren. Leserfreundliche Portionen im Forum/am PC sind angenehmer und erlauben dem Leser, sich das Lesen bei Bedarf einzuteilen.

LG,
Constantine
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omchen
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Alter: 75
Beiträge: 55
Wohnort: paragauy


Beitrag29.04.2016 21:06
Mol
von omchen
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Vielen lieben Dank für deine netten und aufmunternden Worte. Ich nehme es nicht so tragisch und weiß auch, dass ich die neue Sprache der heutigen Zeit lernen muss.
Nochmals vielen Dank

omchen
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omchen
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Alter: 75
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Wohnort: paragauy


Beitrag29.04.2016 21:09
Constantine
von omchen
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Hallo constantine

möchte mich bei dir ganz herzlich für deine Mühe bedanken. Es hat mir sehr geholfen. Ich hoffe, dass es beim nächsten Mal besser klappt.

Vielen Dank

  omchen
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