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Satara Holmes Gänsefüßchen
S Alter: 25 Beiträge: 29 Wohnort: irgendwo im Nebel
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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C 04.10.2015 23:00
von cindysherman
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Hallo Satara,
Ich mag den Ton deines Gedichts. Für meinen Geschmack sind da allerdings zuviele Reime drin. Ich glaube, wenn du nicht unbedingt reimen würdest, käme vielleicht ein interessanter Berichte einer (deiner) Rettung zustande. Dämonen und Engel finde ich auch sehr schwer verdaulich. Weil sich ja jeder was anderes darunter vorstellt und mich würde konret interessieren, wie DU dir solche Gestalten vorstellst, oder was ein Dämon so ausmacht/kann/will und was sein Gegenstück dazu sagt. Vielleicht ist auch der Ort der Rettung, das Lager, so etwas, was es in tausend und einer Variante gibt. Aber was genau Deine Variante ist, das wäre interessant. Die neunhundertachtundsechzigste, zb.
Liebe Grüße!
cindy
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Harald Show-don't-Tellefant
Alter: 76 Beiträge: 5104 Wohnort: Schlüchtern
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04.10.2015 23:35
von Harald
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Mal ganz ehrlich,
"reimtechnisch" passt hinten wie vorne nichts, einige - "fast zufällige" - Endungsgleichheiten machen das Gedicht nicht zu einem gereimten Gedicht.
Ich sehe ein Gedicht, das aus dem Bemühen, Endungshgleichheiten zu erstellen, entstanden ist. Dass das metrisch schiefging, Schwamm drüber.
Nur scheint mir der Inhalt auch eher "zufällig" entstanden zu sein …
***
Nun für Satara:
Auch wenn meine Kritik im ersten Moment herb erscheint,
Potential, Gedichte zu schreiben ist vorhanden, also frisch ans Werk!
_________________ Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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08.10.2015 09:09 Re: Rettung von Stimmgabel
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Satara Holmes hat Folgendes geschrieben: | Rettung
Mitten in der Nacht
Bist du erwacht
Hast dich auf leisen Zehen
Auf den Weg gemacht
Bist tapfer gewandert
Tag und Nacht
Dämonen bellten
Doch du hältst dich in den Schatten
Ziehst vorbei in leiser Pracht
Doch in Anbetracht
Hast du an mich gedacht
Und alles Schlechte weggemacht
Rettest mich ohne wenn und aber
Doch die Ausbeute ist mager
Aus dem Lager rettest mich
Mein Engel aus der Nacht |
Hallo Satara Holmes,
zu der umgesetzten Worte_melange brauch ich nix mehr zu sagen [ hat Harald schon trefflich gemacht ];
und zum Inhalt:
für mich ein einziges Leer_geschmarre! Aha, ein LI erwacht nachts, um Tag und Nacht irgendwo hinzuwandern [ wohin??? ] ... begegnet unterwegs Dämonen [ was für welche? ] die bellen und ... da ist ein magerer Nacht-Engel, der LI irgendwie rettet [ und wovor? ]
... und diesen konturlosen Schmarren soll tatsächlich ein fremder Leser verstehen?
erinnert mich irgendwie an einen teeny Poesie-Album Eintrag in Form einer Fan_Fiction Vision .. eben derart: ach das Leben treibt mich immer wieder in den dämonischen Wald der bösen Un gewissheiten ...
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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cindysherman Leseratte
C Alter: 46 Beiträge: 112 Wohnort: Berlin
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C 08.10.2015 10:26
von cindysherman
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Stimmgabel, die Autorin ist 16. Musst Du da so schimpfen?
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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08.10.2015 12:22
von Stimmgabel
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cindysherman hat Folgendes geschrieben: |
Stimmgabel, die Autorin ist 16. Musst Du da so schimpfen?
. |
Hi cindysherman, ich schimpfe nicht! Ich finde es toll, dass Satara Holmes mit ihren 16 Jahren schreibend in die Welt der Gedanken, Bilder und Fantasien eintaucht ... sich erzählen will ... aber Hallo
... und!!! ich bin mir sicher, dass Satara hier lernen will ... meinst du nicht? Würde sie sich sonst so nackt zeigen? ... das, was nunmal echte Schreibe ausmacht.
Hallo Satara, ich habe nicht die Bohne geschimpft.
Gruß Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 08.10.2015 16:02
von Aranka
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Hallo Santara,
der Text steht in der Werkstatt, du willst also daran arbeiten, das sehe ich doch richtig so, oder? Dann werde ich gleich einfach mal konkret an den Text gehen.
Zuvor noch was zu deinen 16 Jahren: ich schaue sonst selten auf das Alten, sondern nur auf den Text, aber da es hier zur Sprache kam, ist es nun auch in meinem Kopf und ich stelle mir mal so die 16 jährigen Erwachsenen vor (Denn das bist du für mich.) und deren Ton und deren Themen und Anliegen und da stellen sich mir schon gleich ein paar Fragen ein:
Ist das wirklich dein Vokabular hier im Text? Denkst und sprichst du wirklich so?
Oder hast du vielleicht gedacht, diese Sprache sei besonders lyrisch? Auch der Reim tut das seine dazu, dass der ganze Text ein wenig „altbacken und künstlich“ rüberkommt. Deine inhaltliche Idee bleib ganz auf der Strecke und auch da frage ich mich, ist das echt ein Thema in deinem Alter?
Ich finde es sehr schön, dass du dich lyrisch artikulieren willst, auch das du mutig deine Sachen in der Werkstatt zeigst. Jeder von uns hat mal irgendwo begonnen. Ich glaube hier zu lesen, dass du selbst noch nicht wirklich viel Lyrik gelesen hast.
Darum mein erster Rat: Lies einfach einmal ein wenig kreuz und quer in der „heutigen Lyrik“, da findest du ne Menge auch im Netz. Und finde mal raus, was dir besonders gefällt. Finde heraus, ob du dem Reim besonders zugetan bist, und wenn ja, dann schau auf das WIE. Und nun ein wenig konkret zum Text, damit du vielleicht meine Bedenken und Kritik auch nachvollziehen kannst.
Der Titel ist recht allgemein und wenig reizvoll. Ich erwarte nun vom Text zu erfahren, die Rettung wovor, woraus oder von wem. Mal sehen, was kommt.
(Nur als Beispiel: „Nachtengel“ (wäre zumindest reizvoller)
Zitat: | Mitten in der Nacht
Bist du erwacht
Hast dich auf leisen Zehen
Auf den Weg gemacht
Bist tapfer gewandert
Tag und Nacht |
Ein LDu, ein Gegenüber mit dem das LI spricht. Noch bleibt dieses DU vage, es geht auf leisen Zehen, in der Nacht, ist tapfer gewandert. Ich habe noch kein Bild, keine Gestalt. Der simple Reim und das harte hineinfallen der Zeilen in diesen Reim, haben etwas von der Schlichtheit eines Kindergebetes.
Der Text hat wenig Botschaft, die Worte sind recht gebräuchlich: auf den Weg gemacht / bist erwacht / auch der 4 fache Reim (Nacht / erwacht/ gemacht / Nacht) bei nur 6 Zeilen ist sehr dominant.
Fazit: Ich weiß nicht viel nach dieser Strophe und sprachlich bietet es auch nicht wirklich etwas.
Dämonen bellten
Nun der Wechsel in die Vergangenheit, ich horche auf, frage warum? Auch „Dämonen“ lässt mich aufhorchen. Da reißt du nun eine breite Welt auf und ich hoffe auf etwas mehr Konkretisierung. Sprachlich finde ich die Zeile die gelungenste: eine spannende Kombination: Dämonen und bellen.
Das ist mal etwas Eigenständiges und Originelles. Und damit fängt ja Schreiben an, sich aus dem Üblichen herauszuschälen mit der Sprache.
Zitat: | Doch du hältst dich in den Schatten |
Der Text wechselt nun wieder ins Gespräch mit dem DU zurück, auch ins Präsens. Welche Schatten? Das ist hier erst mal nur eine leer Worthülse. Welche Dämonen? Wer ist dieses DU? Der Fragen werden immer mehr.
Zitat: | Ziehst vorbei in leiser Pracht |
Diese DU-Schatten-Gestalt zieht vorbei, (wo oder an wem) in leiser Pracht. Auch Pracht, ein großer abstrakter Begriff, wo ich alles und nichts reinpacken kann. Kein wirkliches Bild entsteht. Stünde da: „Ziehst vorbei in schilfgrüner Seide / oder ziehst vorbei mit Perlen behangen, von mir aus auch in einem gelbgrünen Lichtstreif“, dann hätte der Leser einmal etwas vor Augen. (nicht, dass du es so schreiben sollst, ich wollte nur mal die Abstraktheit wegnehmen)
Zitat: | Doch in Anbetracht |
In Anbetracht wessen. Die Zeile steht vollkommen zusammenhanglos, nur des Reimes wegen, im Text. Das empfinde ich als unredlich. Diese Zeile hat Null Berechtigung. Ich, die ich versuche den Text zu verstehen, ihm den Inhalt zu entlocken, fühle mich vom Autor genaseweist.
Zitat: | Hast du an mich gedacht
Und alles Schlechte weggemacht |
Alles Schlechte? Wieder so ein großes abstraktes Gebilde. Und unweigerlich drängst sich da bei mir „Sünde“ auf und ich habe spätestens hier einen recht religiösen Hintergrund angetippt bekommen und die Dämonen verbinden sich mit Hölle. Und da werde ich dann sehr skeptisch. Diese großen Themen in einer so schlichten Machart? „weggemacht“. Das ist wirklich kindliche Denke und Formulierung. Das geht nicht gut!
Zitat: | Rettest mich ohne wenn und aber |
Hier diese bedingungslose Haltung, diese Unterwerfung. Theatralisch! Nah am Pathos: „ohne wenn und aber!“
Zitat: | Doch die Ausbeute ist mager |
Welche Ausbeute? Was oder wer wird ausgebeutet? (Dieses Wort kommt aus heiterem Himmel und will sich nicht einfügen.) Ich stochere hier im Nebel, bemühe mich, aber der Text schmeißt mich von Hüh nach Hott und ich ahne, dass auch der Autor nicht wirklich weiß, wo es hingehen soll.
Zitat: | Aus dem Lager rettest mich |
Lager? Ist es ein Krankenlager? (dann hieße es besser: von dem Lager) Ist es ein Gefangenenlager? Du siehst, der Text führt unweigerlich in eine Spekulation.
Zitat: | Mein Engel aus der Nacht |
Dieses LDu ist also ein Engel. Ein Engel aus der Nacht. Aber wovor hat dieser Engel das LI gerettet? Und warum muss ich all das wissen, was der Text da aufwendig wortet: das tapfere Gehen, die Pracht, die Schatten. Ist das Wichtig?
Ich denke, du hattest Freude am Reimen und hast ein paar großartige Worte wie Dämon, Engel, Schatten und Nacht in einen nebulösen Zusammenhang gesetzt.
Um nicht wieder in so eine Gefahr zu geraten, dass du zwar viele Worte brauchst, aber kaum Botschaft hast, ist es immer sehr hilfreich, sich ganz einfach mal hinzusetzen und in ein zwei schlichten aber ehrlichen Prosasätzen hinzuschreiben, worum es eigentlich geht.
Was ist es, das mir da auf der Seele brennt? Was will ich, das beim Leser ankommt? Was ist mir so wichtig, dass ich ihm Worte suchen will?
Und wenn du das nicht formulieren kannst, dann solltest du auch nicht beginnen ein lyrisches Gewand für dieses Nichts zu suchen, es bleibt dann eine leere Hülle. (Später wirst du es anders machen, dann geschieht beides miteinander, WAS und WIE entstehen im Wechselspiel, aber es schadet auch dann nicht, sich selbst das WAS des Textes immer wieder klar zu machen. Wenn du das nicht kannst, dann gelingt auch der Text formal nicht.
Santara, ich weiß nicht ob es lohnenswert ist, an diesem Text weiter zu arbeiten, oder einfach mit einer anderen Textidee und den Erfahrungen aus diesem Text etwas Neues zu versuchen. Wenn du jedoch eine klare Textidee hier hattest und es nur nicht gelungen ist, diese umzusetzen, dann fang einfach damit neu an, indem du diese „großen Worte“ rausschmeißt, und mal etwas bildhafter ersetzt. Auch über den Reim könntest du nachdenken.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem "sezierenden" Blick aufzeigen, warum der Text nicht funktioniert und wo seine Macken sitzen.
Das hier ist zwar ein echter Fehlversuch in meinen Augen, aber überhaupt kein Beinbruch. Ich hab ne Menge solcher Texte in der Schublade. Der einzige Unterschied: als ich 16 war, gab es noch kein Forum, nicht mal nen Computer und so waren die unbedarften und stolzen Eltern die einzigen Lob-Kritiker, die ich hatte, was zur Folge hatte, dass ich Jahre brauchte, um zu begreifen, dass es so nicht geht.
Diesen Zeitaufwand wird dir die harte Forenwirklichkeit ersparen. Wenn du dich weiterhin mutig diesen kuschelfernen Kritikern wie mir hier stellst, wirst du rascher voran kommen als ich.
Mach einfach weiter, mutig und bitte in deiner Sprache. Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Gast
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08.10.2015 20:30
von Gast
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Was ist denn los mit dir, Stimmgabel?
Wenn ich mir deine Posts von heute durchlese, mache ich mir Sorgen um dich.
Wie frustriert muß man sein, wenn man am frühen Morgen vier Threads mit wüsten Rundumschlägen vollknallt, deren einzige Motivation darin besteht, Leute niederzutexten?
Du scheinst grade eine schwierige Phase in deinem Leben durchzumachen – sag einfach, was passiert ist, vielleicht können wir dich trösten.
Ich habe nichts gegen deutliche Worte, im Gegenteil – aber was du hier treibst, ist einfach nur destruktiv.
Lies dir die Antwort von Aranka genau durch, denn das ist auch eine Antwort an dich: sie ist deutlicher als du, aber sie hilft konkret.
So sollte Kritik aussehen.
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Satara Holmes Gänsefüßchen
S Alter: 25 Beiträge: 29 Wohnort: irgendwo im Nebel
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Dolge Schneckenpost
D Alter: 39 Beiträge: 14 Wohnort: Leipzig
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D 30.11.2015 23:45
von Dolge
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Ich mache mal was ziemlich plumpes und vielleicht nicht gern gesehenes: Ich frage den Autor, was er mit dem Gedicht aussagen will. Hier von hinten, also vom gewünschten Eindruck/ Ausdruck/ Inhalt loszugehen und nicht zuerst die Form zu kritisieren ist vielleicht zielführender.
Also Satara: Woher aus deinem Inneren kommt dieses Gedicht? Hast du ein bestimmtes Bild vor Augen, eine Szene/ Situation? Oder eine Aussage?
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Satara Holmes Gänsefüßchen
S Alter: 25 Beiträge: 29 Wohnort: irgendwo im Nebel
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