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Leona Leseratte
L Alter: 30 Beiträge: 120
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L 29.03.2008 14:43 Blaue Stunde von Leona
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Hallo zusammen!
Der folgende Text ist eher nebenbei entstanden. Ich selber weiß nicht, ob der Text gut oder eben nicht gut ist... Ich freue mich deshalb über ehrliche Meinungen
In dem kleinen Raum erkannte man kaum etwas. Grob schälte sich die sperrige Truhe aus der Dunkelheit heraus und die billigen Gardinen raschelten in dem Windhauch, der durch das offene Fenster strich.
Inês lag auf der alten Matratze auf dem Fußboden und versuchte, die Bewegungen der Vorhänge zu analysieren. Doch trotz der Anstrengung drangen die Stimmen durch die Watte in ihrem Kopf. Sie drängten alles beiseite und wüteten in ihm herum.
Laute, kreischende Stimmen. Stimmen, die schrieen. Stimmen, denen man anhören konnte, dass gleich etwas zu Bruch gehen würde.
Inês wusste, was zu Bruch gehen würde.
Ihre Familie.
Die Familie, die nach außen hin wie eine erschien. Die perfekte Familie: Mutter, Vater, Kind. Zwar eine ärmliche Familie, doch sie schien glücklich zu sein.
Filipa, Inês Mutter, die eingeborene Portugiesin, die sich unsterblich in den auf Urlaub gewesenen Friseur Uwe verliebt hatte. Eine Liebe, die für den Umzug nach Dänemark, die Heirat und für sie, Inês, noch gereicht hatte.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Inês sich entscheiden muss, wo sie leben wollte.
Die Entscheidung würde ihr leicht fallen. Bloß weg von dem andauernd betrunkenen, außer sich geratenden Vater.
Vielleicht würde sie mit Filipa zurück nach Lissabon ziehen. In die Stadt mit den engstehenden Häusern, den Klamotten auf den Balkonen, den typisch roten Ziegeln, der vom Himmel brennenden Sonne. An den Tejo, der dort in die Weiten des Atlantiks floss.
Was hatte eine Halbportugiesin schon in Skagen zu suchen?
Sie war zwar mit dem rauen Wind, der über die großen, freien Flächen blies, aufgewachsen, doch würde sie das harte Wetter nicht vermissen.
Nur die Versandete Kirche würde ihr vielleicht fehlen. Der einsame Kirchturm, verlassen in der Gegend herumstehend, wachend und gleichzeitig unnütz, umgeben von trockenen Gräsern.
Irgendwie verglich sich Inês mit diesem Turm. Er spiegelte sie gewissermaßen wieder.
Ein lautes Klirren und Bersten rief Inês aus ihren Gedanken zurück. Der Vorhang wölbte sich in einer Böe. Ein Klatschen war zu hören, gefolgt von einem lauten Aufschrei.
Inês zuckte zusammen.
Ein weiteres Klatschen war zu hören. So ein Klatschen, wie wenn Haut auf Haut schlägt. Ein Wimmern drang durch die Tür.
Inês zog sich hilflos die Bettdecke über den Kopf.
Ein Versuch zu fliehen, doch es half nichts.
Immer noch schallten die Stimmen durch das kleine, schäbige Haus, nun zwar dumpfer, aber immer noch mit derselben Intensität.
Hilflos.
Das trifft es, dachte Inês und versuchte, die Muster ihrer Decke zu entziffern.
Sie war gefangen in ihrer Welt. Eine Gefangenschaft, die manchmal einen Blick auf die Welt da draußen zu ließ.
Oft morgens, kurz vor Sonnenaufgang.
Vielleicht gestattete sie ihr heute wieder einen Blick nach draußen. Einen kurzen vor Sonnenaufgang.
Inês wusste in diesem Moment, was sie tun würde.
Leise schob sie die Decke beiseite. Sie hätte es auch laut tun können – es wäre bei dem Lärm nicht aufgefallen.
Inês schlüpfte in ihre zu kleinen, abgetragenen Schuhe.
Ihr Herz schlug schneller als sonst. Gleich war sie draußen. Gleich war sie frei.
Die Stimmen verwischten zu einem monotonen Hintergrundgeräusch, wie das stetige Summen einer fleißigen Honigbiene.
Hastig nahm sie sich das Kapuzen-Sweatshirt von der Truhe und zog es sich über.
Ein Bersten war zu hören. Schritte stampfen auf dem Holzboden. Ein Wimmern. Ein Flehen. Ein Klatschen. Ein Schreien.
Inês zog sich die Fensterbank hoch und schob das Fenster weiter auf. Vorsichtig glitt sie nach draußen.
Kühle Luft umgab sie. Der raue Wind fuhr in ihre dicken, schwarzen Locken, die das fahle Gesicht mit den hervorstehenden Wangenknochen umgaben.
Inês näherte sich der Hecke, die das winzige Grundstück umgab und blieb in ihrem Schatten stehen. Sie wagte einen Blick zurück zu dem Haus.
Hinter einem der Fenster schimmerte ein schwaches Licht, die Umrisse zweier Personen hoben sich ab.
Inês wandte den Blick wieder ab.
War es aus Angst? Angst, etwas zu sehen, dass ein elfjähriges Mädchen nicht sehen sollte?
Ohne nachzudenken bog sie die Äste auseinander und quetschte sich durch die entstandene Lücke. Doch sie kam nicht vorwärts. Es kam ihr so vor, als ob die Hecke sie zu umschlingen versuchte. Sie zurück zu zerren versuchte. Panisch schlug Inês nach den Ästen, dann gab die Hecke sie frei.
Als wäre nichts gewesen.
Nur ein paar Kratzer zeugten noch davon.
Inês lief den Schotterweg entlang, vorbei an ein paar Kratzbeeren. Das waren die einzig großen Pflanzen neben der verkümmerten Zwerg-Birke hier, und auch sie hatten sich dem Wind anpassen müssen. Die Sträucher waren verhältnismäßig klein und kompakt und wuchsen schräg. Kriechweide überzog den sandigen bis steinigen Untergrund.
Nach zehn Minuten hielt Inês keuchend an und atmete tief die Luft ein. Ihr Atem bildete Wolken an der Luft. Langsam wurde es heller. Eine dicke Wolkendecke, die aussah, als würde sie nie aufreißen, überzog den Himmel.
Nicht mehr weit, sagte sie sich. Bis zur Küste waren es vielleicht noch ein paar Hundert Meter.
Dann wurde der Boden plötzlich abschüssig und Inês schlitterte den Hang hinunter. Sie stolperte über ein paar lose Steine und lief weiter, bis sie an einer Kante stand.
Vor ihr breitete sich der Kattegatt aus, die See war erstaunlicherweise ruhig. Kleine Wellen durchzogen die Oberfläche, der Wind hatte nachgelassen.
Vorsichtig und darauf bedacht, nicht abzurutschen näherte sich Inês der Kante und begann der Abstieg. Ins Wasser zu fallen wäre bei diesen Temperaturen tödlich gewesen.
Der sehr schmale Kiesstrand kam zum Vorschein und das Mädchen ließ sich auf den Boden fallen.
Die Zeit verstrich.
Irgendwann wusste sie nicht mehr, wie lange sie so dasaß. Ihre Hose war feucht und ihre Zehen waren halb erfroren.
Ob sie jemand vermisste?
Wahrscheinlich nicht.
Ihren Vater kümmerte es nicht und ihre Mutter...
Inês seufzte und dachte nicht mehr daran.
Sie griff in den feuchten Kies und ließ die einzelnen Steinchen langsam durch die schmalen, langen Finger zurück auf den Boden fallen.
Sie hinterließen nur kleine Mulden.
Mulden, die bei der nächsten Flut verschwunden sein werden.
Die Zeit.
Inês seufzte erneut und blickte auf das Meer.
Ein flacher Nebel hatte sich gebildet und nur das leise Platschen der Wellen war zu hören, als sie gegen die Steine schlugen. Die großen Steinbrocken ragten wie Riesen aus dem Nebel hervor.
Sie liebte diese Zeit.
Die blaue Stunde.
Dann wirkte alles so unscheinbar, so unwichtig.
Die Zeit verstrich, während langsam der Himmel aufriss und sich ein sachtes Rot in das frühe Blau des Tages mischte.
lg,
Leona
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Xasziia Leseratte
Beiträge: 178 Wohnort: mal hier, mal da
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30.03.2008 19:13
von Xasziia
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Hallo Leona,
im Großen und Ganzen finde ich die Geschichte bisher gut- ich denke mal, du wirst sie noch fortführen?
Allerdings gibt es ein paar Unstimmigkeiten. Ich zeig dir mal ein paar Beispiele:
Zitat: | Die Familie, die nach außen hin wie eine erschien. |
Über diesen Satz bin ich ziemlich gestolpert. Vom Sinn her ist er schon korrekt, nur liest er sich ein bisschen kompliziert. Wenn du ihn so behalten willst, würde ich noch ein nur einfügen, also:
Die Familie, die nur nach außen hin wie eine erschien.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob "eine" nicht groß geschrieben wird.
Zitat: | Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Inês sich entscheiden muss, wo sie leben wollte. |
Hier hast du, glaube ich, die falsche Zeit benutzt. Es müsste eigentlich heißen:
Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Inês sich entscheiden musste, wo sie leben wollte.
Zitat: | Oft morgens, kurz vor Sonnenaufgang.
Vielleicht gestattete sie ihr heute wieder einen Blick nach draußen. Einen kurzen vor Sonnenaufgang. |
Diese Wiederholung finde ich irgendwie unpassend. Ich weiß nicht, vielleicht wenn du es anders formuliert hättest, aber so würde ich es nicht stehen lassen.
Zitat: |
Hastig nahm sie sich das Kapuzen-Sweatshirt von der Truhe und zog es sich über. |
Das "sich" kannst du streichen.
Zitat: | Ohne nachzudenken bog sie die Äste auseinander und quetschte sich durch die entstandene Lücke.
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Das ist unlogisch: Sie hat in dem Satz davor nachgedacht. Es müsste dann heißen: Ohne weiter nachzudenken...
Zitat: | Es kam ihr so vor, als ob die Hecke sie zu umschlingen versuchte. Sie zurück zu zerren versuchte. |
Der Satzbau ist ein bisschen kompliziert.
Es kam ihr so vor, als ob die Hecke versuchte sie zu umschlingen. Versuchte sie zurück zu zerren.
So, finde ich es flüssiger zu lesen. Aber das wäre meine Schreibe
Zitat: | Inês lief den Schotterweg entlang, vorbei an ein paar Kratzbeeren. Das waren die einzig großen Pflanzen neben der verkümmerten Zwerg-Birke hier, und auch sie hatten sich dem Wind anpassen müssen. Die Sträucher waren verhältnismäßig klein und kompakt und wuchsen schräg. Kriechweide überzog den sandigen bis steinigen Untergrund. |
Also eigentlich müsste ich diese Beschreibung gut finden, weil sie ja recht präzise ist und anscheinend auch auf das Land angepasst ist. Aber ich kann mir unter Sträuchern wie Kratzbeeren etc. absolut nichts vorstellen und müsste sie erst nachschlagen, um zu wissen, wie ihre Umgebung aussieht. Und dazu wiederum hätte ich beim Lesen absolut keine Lust zu. Also entweder hältst du es allgemeiner oder ich muss einfach damit leben
Zitat: | Ihr Atem bildete Wolken an der Luft |
Klingt komisch. Entweder in der Luft oder lass es einfach ganz weg.
Zitat: | Mulden, die bei der nächsten Flut verschwunden sein werden.
Die Zeit. |
Das reicht mir nicht. Da will ich mehr ihre Gedankengänge erfahren, was sie damit verbindet etc.
So, ich denke, das reicht erstmal. Ich würde den Text nochmal überarbeiten auf Komma und Flüchtigkeitsfehler. Insgesamt finde ich den Namen zwar gut, aber ich kenn ihn nur so geschrieben: Inés. Ist ja ein spanischer Name und da gibt es eh nur é. Somit hab ich Inês noch nie gesehen. Aber vielleicht gibt es den Namen in Portugal, trotzdem solltest du da noch einmal nachforschen.
Ansonsten fände ich es mal interessant, wie du es in der ersten Person geschrieben hättest, weil ich finde, es sind ein bisschen ihre Empfindungen etc. zu kurz gekommen. Es ist ja ein sehr trauriges Thema und da finde ich es wichtig, dass man sich richtig in die Person einfühlen kann. Und das finde ich, klappt besser, wenn man es in der ersten Person schreibt.
Das ist aber auch nur meine Meinung und nur ein Vorschlag.
Um deine Frage zu beantworten.
Ich finde die Geschichte gut, aber ich bin der Meinung, dass du da noch ein bisschen mehr rausholen kannst!
HDL
Xasziia
_________________ „Homo homini lupus est“
T. Hobbes |
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Leona Leseratte
L Alter: 30 Beiträge: 120
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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20.05.2008 16:30
von sleepless_lives
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Hallo Leona,
ich musste deine Geschichte unbedingt aus der Versenkung holen. Das ist ein wirklich gelungener, sehr schöner Text. Es ist mir völlig schleierhaft, warum der nur einmal kommentiert wurde.
Xasziia hat ja schon auf einige Grammatik- und Tippfehler hingewiesen. Was Bemerkungen zum Stil angeht, kann ich mich allerdings ihrem Urteil nicht anschließen: ich würde nichts daran ändern, nicht einen einzigen Satz. Das Ganze ist unglaublich stimmig: da wo Wiederholungen von Satzteilen vorkommen, passen sie; die genaue Beschreibung der Pflanzen geben der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre; der Satz mit der Hecke ist besser, wie er ist; und die Gefühle der Protagonisten kommen so stärker rüber, als wenn sie explizit beschrieben würden. Das ist, genau genommen, eine weitere überragende Stärke der Geschichte, dass die Gefühle der Protagonisten sich in der äußeren Welt offenbaren, in der Welt, die sie umgibt, ohne dass da irgendetwas, zum Beispiel in der Landschaft, mit Gewalt hingedreht werden muss. Das ist eine Stufe weiter als 'Zeigen statt Beschreiben' und dafür gibt's keinen passenden Ausduck mehr.
Die akustischen und visuellen Bilder, die du benutzt, sind so sicher gewählt, dass man, wie manches Mal in diesem Forum, am angegeben Alter der Autorin zu zweifeln anfängt. Wie wirst du erst schreiben, wenn du zwanzig bist...
Die Geschichte besticht durch die meisterhafte Balance zwischen den Dingen, die erzählt werden, und denen, die nicht erzählt werden, dieselbe Technik, die klassische Meister in der Malerei anwandten, man denkt, jedes Haar im Pelz des Mannes auf dem Bild wurde einzeln gemalt, aber wenn man nahe herantritt, sieht man, dass es nur ein paar wenige Pinselstriche sind, genau an den richtigen Stellen. Zum Beispiel:
Zitat: | Filipa, Inês Mutter, die eingeborene Portugiesin, die sich unsterblich in den auf Urlaub gewesenen Friseur Uwe verliebt hatte. Eine Liebe, die für den Umzug nach Dänemark, die Heirat und für sie, Inês, noch gereicht hatte. | Zwar klingt das 'auf Urlaub gewesenen' etwas merkwürdig, ansonsten können sich hier aber selbst die Profis im Forum noch eine Scheibe abschneiden.
Oder:
Zitat: | Vielleicht würde sie mit Filipa zurück nach Lissabon ziehen. In die Stadt mit den engstehenden Häusern, den Klamotten auf den Balkonen, den typisch roten Ziegeln, der vom Himmel brennenden Sonne. An den Tejo, der dort in die Weiten des Atlantiks floss.
Was hatte eine Halbportugiesin schon in Skagen zu suchen?
Sie war zwar mit dem rauen Wind, der über die großen, freien Flächen blies, aufgewachsen, doch würde sie das harte Wetter nicht vermissen.
Nur die Versandete Kirche würde ihr vielleicht fehlen. Der einsame Kirchturm, verlassen in der Gegend herumstehend, wachend und gleichzeitig unnütz, umgeben von trockenen Gräsern. | Zwei sehr unterschiedliche Städte und Gegenden charakterisiert mit einem paar wenigen Worten!
Anfang und Schluss sind wohlgesetzt und eine Fortsetzung ist nicht vonnöten, wenn nicht sogar schädlich. Was sollte man dem Schlussbild noch hinzufügen?
Ich hoffe, du hörst nicht irgendwann einfach auf zu schreiben oder wechselt zu Fantasy (au, jetzt werden mich die Fantasy-Fans steinigen).
Und lass dir das Lob nicht zu Kopf steigen, es sind schon manche vlelversprechenden Schriftstellerkarrieren durch zu frühen Ruhm nach dem ersten Buch beendet worden.
Grüße,
- sleepless_lives
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Charlotte Leseratte
C
Beiträge: 104
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C 20.05.2008 18:04
von Charlotte
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Leona,
schön daß sleeples es hervorgeholt hat, ich kann mich seinem Urteil nur anschließen.
Nur eines noch: ich staune, ich sitze hier und staune nur...
Viele Grüße von
Charlotte
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Leona Leseratte
L Alter: 30 Beiträge: 120
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4299
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17.12.2014 11:17
von hobbes
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@sleepless
Danke fürs erneute aus der Versenkung holen. Noch so eine feine Geschichte, die ich nicht kannte.
Schade, dass uns die Autorin abhanden gekommen ist.
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shatgloom Eselsohr
Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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17.12.2014 17:05
von shatgloom
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Ich finde es wirklich schön, dass so tolle Texte wieder aus der Versenkung geholt werden.
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Papa Schlumpf Eselsohr
Alter: 64 Beiträge: 373 Wohnort: Friedersdorf
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18.12.2014 01:42
von Papa Schlumpf
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Ich auch. Nur an mich denkt da mal wieder keiner ...
Liebe Leona, ganz ohne Flax und Krümel (weiß der Geier, ob Du die kennst), die Geschichte las ich wirklich gern, ein tolles Stückchen.
Und was bei mir selten ist, es gibt kaum was zu meckern. Die Hilfsverben, ja, manchmal könnte man wohl darauf verzichten. Andere Formulierungen, andere Verben benutzen, ja, ach, ...
Aber hierblieb ich hängen:
Zitat: | Kriechweide überzog den sandigen bis steinigen Untergrund. |
"bis" passt nicht richtig. Ich bevorzugte: sandigen, bisweilen steinigen", oder "manchmal auch" oder ... da fällt viel ein (Hauptsache, es ist kein Bau-Ing. drunter, der wüsste mit dem "bis" viel anzufangen und ärgerte sich, wenn was einfiele).
Es kann sein, dass ich einfach zu alt bin, aber ich habe gelernt, dass
Zitat: | Vor ihr breitete sich der Kattegatt aus |
nicht so stehen dürfte, es müsste "das Kattegatt" heißen. Aber das ist sowas von nebensächlich ...
Dann ein Satz mit den Hilfsverben:
Zitat: | Ihre Hose war feucht und ihre Zehen waren halb erfroren. |
Geht anders. Denk mal drüber nach.
Das letzte Erbschen, da ich zu bedenken geben will, wird erst im Zusammenhang wirklich auffällig.
Zitat: | Mulden, die bei der nächsten Flut verschwunden sein werden. |
Aus dem Lesefluss ergäbe sich "wären" statt "sein werden". "Tilgte" könnte man auch benutzen, oder "auslöschte", neben einem Haufen Varianten, die den Konjunktiv mit Hilfsverb bilden. Um die Sicherheit über den Ablauf zukünftigen Geschehens (ich zweifle da vorsichtshalber immer) zum Ausdruck zu bringen, bestünde die Möglichkeit "verschwänden". "verschwinden ließe".
Ich hör jetzt auf. Sprache ist eine äußerst wabbelige, keinesfalls exakte Ausdrucksform. Deshalb benutzen Ingenieure die Zeichnung. Wir können ein und dasselbe Ereignis, denselben Zustand, Eindruck in unserer famosen Muttersprache in nahezu endlos vielen Weisen zum Ausdruck bringen, ich liebe sie dafür ...
Ich wünsche noch eine schöne Weihnachtszeit, frohes Fest, ein gutes und glückliches nächstes Jahr
Papa Schlumpf
_________________ Nicht alles, was wir bewirken, haben wir auch gewollt. |
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