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Magpie Reißwolf
Alter: 48 Beiträge: 1250 Wohnort: NRW
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08.09.2014 22:44 Wie nahe darf man Filmen kommen? von Magpie
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Mir ist natürlich bewusst, das dies eine äusserst schwammige Frage ist.
Ich muss erläutern:
vor ewiger Zeit - meiner schriftstellerischem Bronzezeit sozusagen - habe ich einst einen Film gesehen, der mir so nicht passte. Ich habe daraufhin die Geschichte mehr oder weniger umgeschrieben. So, wie ich sie gerne gehabt hätte. (Jawohl! )
Daraus hat sich im Laufe der Zeit eine eigene Geschichte mit anderen Helden, anderem Schwerpunkt, aber eben ganz grob ähnlichem Plot ergeben.
Irgendwie würde ich diese ungern verwerfen, aber das schlechte Gewissen des Ideenklaus nagt durchaus an mir.
Gibt es diesbezüglich eine Regel, wie nah man an einer schon vorhandenen Story dran sein kann und ab wann es urheberrechtlich Probleme macht?
Leider kann ich selbst schwer beurteilen, in wie weit die Geschichte überhaupt noch an besagten Film herankommt, aber es sind sicher noch Parallelen vorhanden.
Könnte man es wagen, so etwas mal einzuschicken?
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Fjodor Reißwolf
Beiträge: 1485
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09.09.2014 00:05
von Fjodor
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Hallo Magpie,
das hört sich für mich nicht so an, als könntest du da in Plagiatsnähe geraten. Im Grunde sind ja in vielen Genres Geschichten einfach Variationen schon bekannter Geschichten, nur eben mit neuen Figuren, Schauplätzen usw. Bestimmte genretypische Schemata sind sogar von Verlagen und Publikum erwünscht.
Kritisch wird es nur, wenn sehr spezifische Eigenarten eines anderen Kunstwerks aufgegriffen werden. Und auch da könnte manches noch als Hommage durchgehen.
Vieles Ideen entstehen unter dem Einfluss von Filmen, die wir gesehen und Büchern, die wir gelesen haben, und werden dann in etwas Eigenes transformiert.
So wie von dir beschrieben, scheint die Story doch schon zu deiner Geschichte geworden
LG, F.
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Magpie Reißwolf
Alter: 48 Beiträge: 1250 Wohnort: NRW
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09.09.2014 16:30
von Magpie
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Danke, ich vermute auch, dass es gehen würde.
Streng genommen haben ja viele Geschichten immer wieder dieselben Plots
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kskreativ Märchenerzähler
K Alter: 59 Beiträge: 2232 Wohnort: Ezy sur Eure, France
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K 09.09.2014 18:18
von kskreativ
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Je nachdem, was du damit vor hast, kann deine Geschichte auch unter die Kategorie Fan-Fiction fallen. Wikipedia sagt folgendes dazu, eine Veröffentlichung betreffend:
Besonders im Xena-Universum hat sich die Über-Fanfiction etabliert. Hier werden Züge der Protagonisten auf Figuren in anderen historischen Zeiten übertragen, wobei oft eine Nachkommenschaft zumindest impliziert wird. Darauf aufbauend haben viele Autoren mittlerweile eigene Charaktere entwickelt, die nur noch entfernt an die „Originale“ erinnern. Da in dem Fall keine rechtlichen Bedenken bestehen, sind etliche dieser Werke inzwischen als Bücher veröffentlicht.
_________________ C'est la vie. oder: Du würdest dich wundern, was man so alles überleben kann. |
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Ithanea Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1062
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09.09.2014 18:19
von Ithanea
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Vielleicht gibst du die Geschichte mal einem Bekannten lesen, der auch den entsprechenden Film kennt. Ein fremder Blick, der nicht in den Schreibprozess involviert war, kann bestimmt spontaner sagen, ob er die Idee abgekupfert findet oder nicht.
_________________ Verschrieben. Verzettelt. |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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09.09.2014 18:35
von Constantine
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Hallo Magpie,
laut deiner Schilderung sehe ich keinerlei Probleme bei deinem Werk. Allein schon deine Namens- und Schwerpunktänderungen sind prima, dass dein inspiriertes Werk als eigens von dir interpretierte Variation eines Themas ist. Passt.
Du kannst es jemanden lesen lassen und erfahren, ob der Film gennant/erkannt wird.
LG,
Constantine
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Magpie Reißwolf
Alter: 48 Beiträge: 1250 Wohnort: NRW
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10.09.2014 10:11
von Magpie
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Danke, das ist eine Idee.
Idealerweise müsste derjenige den Film kennen, aber nicht gleich wissen, dass es in der Geschichte darum geht
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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10.09.2014 11:31
von Constantine
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Magpie hat Folgendes geschrieben: | Danke, das ist eine Idee.
Idealerweise müsste derjenige den Film kennen, aber nicht gleich wissen, dass es in der Geschichte darum geht |
Notfalls machst du regelmässige Filmabende mit der Person deines literarischen Vertrauens und streust den Film mit ein. Ne Weile später lässt du sie deine Geschichte lesen.
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Magpie Reißwolf
Alter: 48 Beiträge: 1250 Wohnort: NRW
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10.09.2014 13:43
von Magpie
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Constantine hat Folgendes geschrieben: |
Notfalls machst du regelmässige Filmabende mit der Person deines literarischen Vertrauens und streust den Film mit ein. Ne Weile später lässt du sie deine Geschichte lesen. |
Dafür ist der Film zu peinlich!!!
Ehrlich gesagt ist es ein entsetzlich schlechter Film aus den 90igern (?). Ich denke, ich verrate es mal. Es ist "Prayer of the Rollerboys".
Was ich im Grunde geklaut habe, ist die Situation in der Zukunft, das kaputte, verarmte Land (Obdachlosenreservate), eine Jugendbande (die allerding in meiner Version als Partei in die Politik zustrebt), ein Junge, der als Spitzel eingeschleust und voll in das Netz mit eingesponnen wird. Dann allerdings (old story bei V-Männern) nicht mehr weiß, zu wem er halten soll, ob er lieber ein Verräter oder ein Krimineller ist. Diesen Konflikt hebe ich besonders hervor. Dazu eine Lovestory, eine Prise Freundschaft und wir haben den gemischten Salat
Was meint ihr, ist das nicht ein recht allgemeiner Plot? Sollte ich es vielleicht mal in die Werkstatt setzen?
Allerdings müsste ich mir den Film selbst noch einmal anschauen, um zu sehen, wie viel überhaupt noch ähnlich ist.
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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10.09.2014 14:13
von Constantine
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Ach "Rollerboys"...das waren noch Zeiten.
Der Film bedient sich selbst vieler bekannter Versatzstücke.
Dein gemischter Salat hört sich klassisch an und es kommt darauf an, wie du ihn mit deinem eigenen Stil aufbereitest. Die Spitzel-Thematik, Entscheidung zwischen Gesetz oder Kriminalität, wird auch gerne verwendet und auch da kommt es darauf an, wie du es entwickelst, transportierst und auflöst. Kannst ja eine Leseprobe in die Werkstatt setzen.
LG,
Constantine
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Klemens_Fitte Spreu
Alter: 41 Beiträge: 2944 Wohnort: zuckerstudio waldbrunn
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10.09.2014 14:21
von Klemens_Fitte
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"Prayer of the Rollerboys"!
Ach du meine Güte, jetzt hast du mich echt auf einen kleinen Nostalgietrip geschickt
Was deine Frage angeht, da würde ich mir mal keine Sorgen machen. Problematisch ist da weder der Plot (der ist, wie du sagst, recht universell und kommt ja gefühlt in jeder Dystopie und jedem zweiten Mafiafilm vor) noch das Setting; das sich ja gerade Anfang der 90er im B-Film großer Beliebtheit erfreute – mein Liebling: "Class of 1999", auch mit düsterer Zukunftsvision und Bandana-tragenden Jugendbanden … ach, ich komme echt ins Schwärmen. Wenn deine Geschichte da nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Stil dran angelegt ist, dann her mit der Leseprobe, aber flott!
_________________ 100% Fitte
»Es ist illusionär, Schreiben als etwas anderes zu sehen als den Versuch zur extremen Individualisierung.« (Karl Heinz Bohrer) |
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