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Worst story ever written


 
 
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag30.10.2007 15:24
Worst story ever written
von Enfant Terrible
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Falls ihr euch wundert, warum diese Story vor Klischees nur so strotzt: Es ist eine Parodie auf all die schlechten Abenteuergeschichten. Totaler Bullshit also. Have fun!

Jeder normale Mensch wäre gestorben. Es war einfach unmöglich, bei einer Massenschlägerei nicht mal einen Zahn zu verlieren, unter Stromschlägen kaum zusammenzuzucken oder aus einen Kugelhagel unverwundet hervorzukommen. Das Leben spielte da einfach nicht mit (außer in grottenschlechten Stories).

Doch John Toogood lebte, und nicht nur das: Gefesselt am Boden liegend. verbreitete er immer noch diesen heldenhaften Glanz, der den durchschnittlichen Schuft niederknien ließ. Nachdem er sich durch Horden von genmutierten Psycho-Ninjas geprügelt hatte, könnte er sofort in einen Smoking schlüpfen und darin blendend aussehen. Trotz wochenlangen Reisens durch den Dschungel auf der Suche nach dem Bösewicht hatte seine Gesichtsbehaarung die perfekte Dreitagebartlänge beibehalten. Es existierte auch kein Wurfmesser, dass es sich erlauben würde, sein attraktives Gesicht zu streifen.

All das waren die Vorteile, die das Leben eines strahlenden Helden mit sich brachte… neben dem luxuriösen, sportlichen Fahrgestell und tonnenweise technischen Gimmicks, deren Funktionen von dem Entschärfen explosiver Weltuntergangsmaschinen bis zum Öffnen von Konservendosen reichten.

Nur schade, dass John gerade nicht an seine Mega-Watch herankam. Übrigens eine Sonderanfertigung, die ihn alarmierte, brauchte er einmal viel zu lange für seine heroischen Einzeiler. Jetzt würde er diese einzigartige Stoppfunktion gerne verwenden, um zu messen, wie lange der neue Oberschurke für seinen Monolog brauchte.

Und das war eine der Schattenseiten des Heldendaseins: Langeweile und die Pflicht, sich die detaillierten Lebensläufe der Bösewichter anzuhören. Was für Otto Normalverbraucher unfassbar war, stellte für John Toogood die bittere Realität dar: Perfekt sein war nicht nur anstrengend, sondern auch nervenaufreibend. Natürlich war das für einen strahlenden Helden tabu, doch John kam für einen Augenblick sogar der Wunsch, mit der krummen, in einen Umhang gehüllten Gestalt vor ihm zu tauschen.

Der Inhaber dieses Outfits (welches, wie es dem Dresscode aller Schurken entsprach, schwarz war wie ein Monitor bei Computerabsturz) legte schon mit seiner Rede los: „Du hältst mich wohl für böse, was, Johny? Das schlimmste Übel dieser Welt, die ich bald regieren werde?“

Nach der Etikette der strahlenden Helden war für John Toogood jetzt grimmiges Schweigen angesagt, obwohl er am liebsten schreien würde: „Ja, also komm endlich zum Punkt, Meister!“. Wie die Erfahrung der wenigen guten Abenteuerstories bewies, war es ratsam, einen Schurken bei seinem Monolog nicht zu stören. Er könnte beleidigt sein, seine Rolle vergessen und sich quer stellen. Durch solche Zwischenfälle wurde der Weg zum Happy End unnötig erschwert, währenddessen konnte im schlimmsten Fall sogar ein bisschen obligatorische Geschmacklosigkeit verloren gehen!

Doch die durch exzessives Zigarrenrauchen aufgeraute Stimme des Doktor MacEvil wirkte auf John nur einschläfernd. Aber, wie es sich für einen strahlenden Helden gehörte, riss er sich zusammen und wartete geduldig seinen spektakulären Einsatz ab.

MacEvil trat ganz nahe an seinen Gefangenen heran. John roch seinen säuerlichen Atem und sah, wie das eine Auge seines Opponenten zuckte, als dieser rezitierte: „Aber ich war nicht immer so, oh nein, John! In früheren, glücklichen Tagen hätte man uns kaum voneinander unterscheiden können – außer, dass ich viel besser aussehe.“

Größenwahnsinnig, hystrionisch, ungesund… zu der heiligen Fünffaltigkeit der Bösewichter fehlten noch die beiden reizenden Charakterzüge Schizophrenie und manische Depressivität. Diese Schurken werden auch nicht origineller, dachte John verdrossen und gab sich Mühe, die Augen nicht zu verdrehen, seine himmelblauen Augen ernst und heroisch dreinblicken zu lassen.  

Fortsetzung folgt…



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Ralphie
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Alter: 71
Beiträge: 6421
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Beitrag30.10.2007 15:39

von Ralphie
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Großartig. Krümel steckt einen Finger in das Salz und legt ihn auf unsere offenen Wunden. Haben wir uns wiedererkannt? Sind das nicht die Helden und Bösewichter, die wir originell finden, wenn wir sie zu Papier bringen?  Daumen hoch
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Plague Rat
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Beitrag30.10.2007 16:10

von Plague Rat
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Kann mich dem nur anschließen. Herrliche Parodie auf Trash-und Groschenromane.
Wie sagt man dazu? Guter Trash.  Laughing


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JacksAppendix
Gast






Beitrag30.10.2007 17:24

von JacksAppendix
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Oy, würde ich auch so ausdrücken. Diese überspitzten Geschichten machen unglaublich viel Spaß zu schreiben (und zu lesen).
Du hättest auch gar nicht erwähnen müssen, dass das alles Absicht ist. Das wird auch so klar.

Zitat:
Nachdem er sich durch Horden von genmutierten Psycho-Ninjas geprügelt hatte, könnte er sofort in einen Smoking schlüpfen und darin blendend aussehen


Hier stört diese Mischung von Plusquamperfekt und Konjunktiv II etwas. Am besten lässt du einfach die ö-Strichelchen weg (wenn es denn nicht eh nur ein Tippfehler war).

Auch diese doppelte Ironie wie das "außer in grottenschlechten Stories" muss meiner Meinung nach nicht sein. Sicherlich fühlt man sich, wenn man ohnehin auf dieser Sarkasmus-Schiene fährt, schnell verleitet, sogar die eigene Ironie zu ironisieren, aber irgendwann muss auch Schluss sein. Es tut dem ganzen zwar hier nicht so einen großen Abbruch, kann aber schädigend wirken, wenn es verstärkt auftritt.

Naja, insgesamt trotzdem: Top, aber: Was ist "hystrionisch"? (Mein Wortschwatz ist so klein..)
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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag30.10.2007 17:34

von Enfant Terrible
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Danke dir für deine Kritik, du hast völlig Recht.
Zitat:
Was ist "hystrionisch"?

Eine Persönlichkeittstörung, bei der Betroffene übertrieben dramatisch auftreten.


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Kino Vollbart
Eselsohr


Beiträge: 236



Beitrag30.10.2007 18:30

von Kino Vollbart
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Hi.

Nett. Allenfalls nett.
Aber als Parodie viel zu flach.

Versteh mich nicht miss: Ich erwarte hier keine hochgeistige Literatur. Aber einfach zu sagen: Bösewichter monologisieren zuviel. Der strahlende Held geht ohne Kratzer aus Kämpfen hervor – das ist mir zu simpel. Und zu wenig elegant.

Zudem ist die Thematik nicht grade neu.
Schau Dir mal Die Unglaublichen an. Der Film – so sehr er Geschmacksache ist – macht da einiges richtig: Eine waschechte Persiflage auf Unterhaltungsniveau.

ru
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Plague Rat
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 34
Beiträge: 477
Wohnort: Heilbronn


Beitrag30.10.2007 19:57

von Plague Rat
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Beste Parodie ist aber noch immer Shaun of the dead.

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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag30.10.2007 20:29

von Enfant Terrible
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Der Inhalt war fürs Klo, das war glaube ich am Anfang schon klar.
Da würde mich aber interessieren, ob man noch retten könnte, was zu retten ist. Wie findet ihr die Umsetzung, d.h. Stil usw? Übrigens geht es ja noch weiter, und schlimmer KANN es noch werden.  Twisted Evil


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Rennschnitzel
Geschlecht:männlichFestmahl

Alter: 33
Beiträge: 1010
Wohnort: Württemberg


Sir Winterblast
Beitrag30.10.2007 20:55

von Rennschnitzel
Antworten mit Zitat

der stil ist einwandfrei. ein paar tippfehler sind drin; ich habe 2 gezählt. aber das passiert jedem mal. und ich finde gerade, weil diese parodie so flach und hirnentleert daherkommt und wirklich jedes ausgelutschte klischee bedient, ist sie so gut. denn DAS ist leider gottes die realität, die in bisher 21 james-bond-filmen kultstatus erlangt hat und immer noch ernstgemeint in cartoons und billigeren actionfilmproduktionen angewandt wird.

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You can be watching TV and see Coca-Cola, and you know that the President drinks Coke, Liz Taylor drinks Coke, and just think, you can drink Coke, too. A Coke is a Coke and no amount of money can get you a better Coke than the one the bum on the corner is drinking. All the Cokes are the same and all the Cokes are good. Liz Taylor knows it, the President knows it, the bum knows it, and you know it.
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Egopus
Cholyriker

Alter: 60
Beiträge: 851
Wohnort: Duisburg


Beitrag30.10.2007 21:03

von Egopus
Antworten mit Zitat

habe jetzt inzwischen fünf mal diesen text gelesen um auch nur annähernd zu verstehen, warum hier lobeshymnen geschrieben werden.
für mich ist das nur ein netter, flacher text.
in keiner einzigen sekunde fühlte ich mich so gut unterhalten, dass mir ein lächeln oder überhaupt irgendeine art der zufriedenheit über das gesicht kam.

eine parodie oder eine geschichte die irgendetwas gut persifliert
habe ich leider auch nicht entdeckt.

wenn das belletristik ist, die als massstab für unsere ansprüche reichen soll,dann muss ich mich in der tat aus belletristik ausklinken.

ich habe in meinem leben herrliche parodien,satiren oder persiflagen gelesen.
mit keiner kann dieser aufsatz mithalten.

sorry, hätte mich gerne den lobenshymnen angeschlossen, hbe auch erhrlich versucht die genialität zu entdecken, die hier suggeriert werden soll.

gefunden habe ich sie nicht.


michael


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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Beiträge: 7748
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag30.10.2007 22:09

von Brynhilda
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Hallo Krümel!

Ich muß mich Egopus wirklich anschließen in seinem Urteil.
Ich finde das auch nicht gut.

Das ist keine Parodie, da ist nichts humorvoll. das ist einfahc nur irgend ein billiger Abklatsch.
Dieser Hau-Drauf-Stil (ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben sollte) stößt mich beim Lesen eher ab.
Man merkt, daß der Text komisch sein will, aber er ist es nicht, denn er will es zu sehr.

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Größenwahnsinnig, hystrionisch, ungesund… zu der heiligen Fünffaltigkeit der Bösewichter fehlten noch die beiden reizenden Charakterzüge Schizophrenie und manische Depressivität. Diese Schurken werden auch nicht origineller, dachte John verdrossen und gab sich Mühe, die Augen nicht zu verdrehen, seine himmelblauen Augen ernst und heroisch dreinblicken zu lassen.


Schon allein dieser Abschnitt....
Da fällt mir einfach nichts mehr dazu ein. Das ist weder witzig, noch geistreich, noch satirisch.

Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Fortsetzung folgt…


Bitte nicht!
 Crying or Very sad

Es tut mir wirklich leid, daß mir der Text nicht gefällt. Ich kann ihn einfach nicht postitiv beurteilen.
Sicher geht deine Welt nicht unter, nur weil Egopus und Brynhilda diesen Text nicht mögen.

Trotzdem grüße ich dich herzlich.
Ilka/Brynhilda![/quote]
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Cerberus
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C
Beitrag30.10.2007 22:53

von Cerberus
Antworten mit Zitat

Hallo Terrorkrümmel!  Very Happy

Dein Text ist erste Sahne! Kann fast nicht mehr dazu sagen, halte ihn für äusserst gelungen...

Freu mich auf die Fortsetzung - her damit! Twisted Evil

Grüsse
Cerberus


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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag31.10.2007 10:43

von Enfant Terrible
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Brynhilda hat Folgendes geschrieben:
Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben:
Fortsetzung folgt…


Bitte nicht!
 Crying or Very sad

Du musst es ja nicht lesen.  Wink

Zitat:
Sicher geht deine Welt nicht unter, nur weil Egopus und Brynhilda diesen Text nicht mögen

Doch, das tut sie  Crying or Very sad
Im Ernst, ihr habt vollkommen Recht. Ich hau den Text in die Tonne.


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Libera
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L
Beitrag31.10.2007 11:25

von Libera
Antworten mit Zitat

Hallo Krümel,

den Text in die Tonne zu hauen, halte ich für eine sehr schlechte Idee!

Du hast doch gesehen, dass viele Leute (unter anderem ich Wink ), ihn sehr komisch fanden! Den Stil finde ich auch sehr unterhaltsam, wenngleich Du noch ein bisschen an dem Text feilen solltest.

Da Du ja nicht die Absicht hattest, mit diesem Text in die Runde der grossen Schriftsteller aufzusteigen, sondern einfach nur gewisse Filme und Bücher (James Bond wurde ja schon erwähnt, und daran habe ich auch als erstes gedacht) humorvoll kritisieren wolltest, solltest Du auf jeden Fall den Text noch mal überarbeiten und den 2. Teil reinstellen! Ich bin schon richtig neugierig darauf! Laughing

Es ist ein sehr unterhaltsamer Text, der mich persönlich sehr zum Lachen gebracht hat, und da bin ich ja nicht die Einzige! Also Kopf hoch! Very Happy

Alles Liebe
Libera


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monosoph
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Beitrag31.10.2007 12:46

von monosoph
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Krümel,

vielleicht einen Hinweis zur Kunstform der Parodie und Persiflage:
Sie lebt davon, sich über das "Opfer" zu erheben und lustig zu machen. "Erheben" ist wohl das wichtigste Wort. Hast du schon einmal eine Ameise gesehen, die sich über einen Ameisenbären zu Tode lacht? Doch nur dann (also in Cartoons etc.), wenn sie ihm "überlegen" ist, einen Hinterhalt vorbereitet hat oder einen "großen Bruder" im Schlepptau hat.
Geistig anspruchsvoller Humor bezieht seine Kraft vor Allem aus dem "Niedermachen" des Deliquenten.
Aber verstehe das jetzt nich falsch: Polemik und Diskriminierung haben nichts mit Humor zu  schaffen, weswegen du dir die Anführungszeichen auch gerne doppelt vorstellen darfst. Es geht vielmehr um dieses Schmunzeln, das sich auf dein Gesicht stiehlt, weil du weißt, dass das, was du persiflierst, einfach nur unterstes Niveau ist.
Um darüber Lachen zu können, musst du dich auf eine höher Stufe stellen. Auf dem gleichen Level zu arbeiten kann funktionieren (und einige hier haben eben eine Ader für Brachialhumor, woran auch nichts auszusetzen ist), mehr Leute erreichst du allerdings, wenn du die Witzigkeit pointierst, verfeinerst. Denn die meisten, die über Offensichtliches lachen, können es auch über Verstecktes...anders herum wird es da nicht so leicht.

Grüße,
Monosoph


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Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag01.11.2007 12:36

von Enfant Terrible
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Danke euch allen für eure Kritik, ihr habt vollkommen Recht.
Aber - ob ihr es wollt oder nicht - hier kommt die Fortsetzung.  Twisted Evil

„Ich war ein äußerst talentiertes Kind, doch meine Eltern haben mich nicht verstanden, ebenso wenig wie meine Geschwister. Auch von den Mitschülern wurde ich gemobbt – dafür mussten sie büßen. Und weißt du, warum ich so schlecht behandelt wurde?“

Ich nehme an, es lag an deiner Visage, dachte John Toogood. Er hielt sich aber an die Heldenetikette und ließ seinen Opponenten weiterschwafeln.

Dieser war kurz davor, in das schurkentypische Gelächter auszubrechen. Er brüllte: „Sie waren neidisch! In ihrer kleinen Welt war kein Platz für ein Genie wie mich, ihre unterentwickelten Gehirne konnten meinen hehren Gedankengängen nie folgen! Und deshalb waren sie neidisch!“ Dann, etwas leiser (Toogood hörte schon die düstere Hintergrundmusik), sprach MacEvil weiter: „Was soll’s, ich bin von zu Hause abgehauen und habe mich später an all ihnen gerächt. Und bald werde ich diese armselige Welt regieren und alle werden einsehen, dass sie mir Unrecht getan haben, dass ich besser bin als sie!“

Es war fast eine Erleichterung, den Wahnsinnigen hysterisch lachen zu hören. Das war für John das Zeichen, dass er die Monologphase überstanden hatte und nun zu dem halbwegs interessanten Teil übergehen durfte: Dem Bösewicht seinen genial-bösen Welteroberungsplan zu entlocken und diesen dann zu vereiteln. Wenn er sich weiterhin so tapfer schlug, würde es nicht mehr lange dauern, und er konnte sogar die wunderschöne, hohlköpfige Blondine befreien, die da in einem knapp sitzenden Kleidchen am anderen Ende der Halle angekettet darauf wartete, von ihm gerettet zu werden.

„Wie wollen Sie das anstellen? Die Weltherrschaft übernehmen, meine ich?“

Wieder ein irres Gekicher, bevor MacEvil antwortete und dabei mit seinem krallenartigen Finger auf die gewaltige, ominöse Apparatur in der Mitte des Raumes wies: „Siehst du diese Maschine? Mit deren Hilfe kann ich die Erde neu umpolen, dadurch versinkt die Welt im Chaos! Und die Menschen werden mich auf Knien anflehen, dass ich ihnen helfe, und über sie herrsche! Muhahaha!“

„Das ist mir schon klar, aber… wie genau funktioniert diese Maschine?“, hakte John nach und machte sich bereit, die einzige Schwäche des teuflischen Plans zu erfahren.

MacEvil holte tief Luft, um zu dem obligatorischen Vortrag anzusetzen… doch es kam nichts. Das Auge des Bösewichts zuckte noch stärker, als er mit einer gar nicht monolog-mäßigen Stimme sagte: „Du hältst mich wohl für total blöd, was, Johny?“

So könnte man es ausdrücken, schoss es dem stahlenden Helden durch den Kopf. Laut erwiderte Toogood aber: „Nicht doch, Professor! Ich halte Sie für genial… es wäre mir eine Ehre, in Ihre Pläne eingeweiht zu werden, auch wenn ich mit meinem Erbsenhirn sie nie begreifen würde!“

„Pustekuchen!“, bellte der veränderte Schurke. „Du willst mich hereinlegen, wie du zig andere 08/15-Bösewichter vor mir reingelegt hast, so ist es doch! Aber ich sage dir mal was, Johny! Das hier ist keine kitschige Abenteuergeschichte, wie du vielleicht gedacht hast!“

Und in seinem Tonfall war etwas, das es John zwang, MacEvil zu glauben. Auf einmal kroch etwas in ihm hoch, was für jeden anständigen strahlenden Helden eigentlich tabu war: Unbehagen. Irgendetwas stimmte hier nicht… konnte es sein, dass ein Bösewicht in der Midlife-Crisis es geschafft hatte, John Toogood, den Schrecken aller bösen Genies und Befreier tausender hohlköpfiger Blondinen, hereinzulegen?


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Beitrag03.11.2007 07:27

von Kino Vollbart
Antworten mit Zitat

Hi.

Leider ist dieser "Bruch" mit dem Klischee des sich selbst verratenen Bösewichts bereits selbst wieder ein Klischee.

Nicht spannend, nicht lustig, nicht originell. Tut mir leid.

ru
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Beitrag03.11.2007 17:12

von Enfant Terrible
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Kino Vollbart hat Folgendes geschrieben:
Hi.

Leider ist dieser "Bruch" mit dem Klischee des sich selbst verratenen Bösewichts bereits selbst wieder ein Klischee.

Nicht spannend, nicht lustig, nicht originell. Tut mir leid.

ru

Die ganze Story basiert doch auf Klischees! Also hat sie keinen Anspruch darauf, originell oder gar spannend zu sein. Lustig ist Geschmackssache. Es ist reinster Trash!


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Beitrag03.11.2007 21:11

von monosoph
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Trash bedeutet Müll. Würdest du Müll aus der Mülltonne holen und in deinem Regal, Schrank etc. arrangieren?
Ich frage damit nur nach dem Sinn und Zweck deiner Beharrlichkeit, diesen Text zu verteidigen.
Und wenn du ihn nicht verteidigst, wieso stellst du ihn dan rein?
Das ist übrigens eine ernst und ganz unklischeehaft gemeinte Frage.

Grüße,
Monosoph


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Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag03.11.2007 21:15

von Enfant Terrible
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Gerade darum. Ich wollte sehen, wie die anderen reagieren. Und ich verteidige nicht, sondern erkläre.
Manche Künstler machen aus Müll Skulptuern. Ich wage nicht, mich dazuzuzählen... aber auch das gibts.


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JacksAppendix
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Beitrag04.11.2007 01:07

von JacksAppendix
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Stelle mich da ganz auf Terrorkrümels Seite. Trash hat absolut eine Daseinsberechtigung. Ich kann seine Faszination auch nicht erklären, aber er hat sie nunmal und daran wird keine unbegründete "Das ist doch totale Scheiße"-Kritik etwas ändern.
Vielleicht wird das Ganze mit der Zeit ja noch kreativer. Da man sich beim Trash an keinerlei Konventionen hält, ist es immer ein interessantes Experiment. Und nicht zuletzt macht es einfach Spaß. Oder hast du, Monosoph, früher nie Dinge aus dem Müll geklaupt, weil du sie schön oder auf eine undefinierte Art und Weise praktisch fandst? Ich schon.
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Plague Rat
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Alter: 34
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Beitrag04.11.2007 01:28

von Plague Rat
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Schließe mich an. Es gibt auch guten Trash. Wenn man z.B. manche Filme wie die von Russ Meyer betrachtet. Die genießen doch sogar Kultstatus. Trash richtet sich natürlich nur an eine geneigte Fangruppe. Muss ja nicht jeden gefallen. Und soll es auch nicht.

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