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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 12:04 Hamrir Gwarelon (Fantasy) von Känzig
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Also, hier ist dann mal der Anfang meiner ersten Geschichte, ich hoffe ihr findet was Gutes daran. Hamrir Gwarelon ist nur der Titel des ersten Kapitels, einen definitiven Titel für das ganze Buch hab ich noch nicht.
Und so geschah es also, dass Drawar-nan-Lyrdain auf den Gramhügel kam und die Tore der Stadt Feredron durchschritt. Die untergehende Herbstsonne schien fahl durch die Wolkendecke und tauchte die Stadt in schwaches Licht. Die Bewohner blickten ihn misstrauisch, aber nicht unbedingt unfreundlich an. Drawar konnte ihnen ihr Misstrauen kaum verübeln, schliesslich gingen böse Gerüchte um und die Stadt sah selten Fremde. Er mochte die Stadt, die kleinen, behaglich aneinander geschmiegten, sauberen Häuser wirkten einladend wie die Schenken aus denen raues Zwergengelächter drang. Überall vernahm man heitere Kinderstimmen, ein würziger Duft strömte einem vom weithin sichtbaren Marktplatz entgegen.
Feredron war älter als es den Anschein erweckte, die Burg wurde schon vor dem Goldblütenfall zur Zeit König Tarahirs als Vorposten gegen den vorrückenden Feind errichtet. Drawar schlängelte sich an den zahllosen Händlern und Gaffern vorbei der Burg zu, die stolz auf dem Hügel thronte. Sie war aus weissem Gestein erbaut und sah trotz ihres immensen Alters noch glatt und neu aus.
Als er schliesslich dort ankam, versperrten ihm zwei grimmige, mit schweren Lanzen bewaffnete Zwergenwächter den Weg. „Halt! Dies sind die Hallen des Königs von Feredron, nenne uns den Grund deines Gesuchs oder trete zurück. Erweist du dich als Feind, so wirst du auf dieser Schwelle verenden, kommst du als Freund so mögest du eintreten.“
„Ich bringe Nachricht für euren König Wahkir, lasst mich ein!“ Er zeigte ihnen das Wappen, das er mit sich führte und das ihn als Gesandten auswies. Die Wächter traten schweigend beiseite und Drawar betrat den Saal, der Ehrfurcht gebietend wirkte und alt, voller Erinnerungen an vergangene Tage des Ruhmes und der Grösse.
An den mit kunstvoll durchwirkten Wandteppichen geschmückten Wänden war der Raum von Fackeln erleuchtet, die von steinernen Statuen gehalten wurden.
Das Echo seiner Schritte hallte vom Gemäuer wieder, als er auf den König zuschritt. Der König war von kräftigem Wuchs, das Gesicht mit dem energisch vorgeschobenen Kinn und den hohen Wangenknochen war von einer Mähne schwarzen Haares umhüllt und vom Feuer eines durchdringenden schwarzen Augenpaares beseelt.
„Mächtiger Hochkönig, ich bringe Nachricht aus Sargund von eurem Bruder Wahdir; dort stehen die Dinge, wie ihr wisst, schon lange nicht mehr zum Besten. Euer Bruder ersucht euch um Hilfe, seine Festung im Osten wird belagert, sein Land steht in Flammen und das Volk in all seiner Grösse und seinem Stolz scheint unter dem Schwert des Grausamen dahinzusinken.“
„Wahrlich, schlechte Nachricht!“ entgegnete finster der König „Doch sie kommt nicht unerwartet in diesen Zeiten. Ich will nicht zögern Hilfe zu entsenden, doch viel
kann ich nicht aufbieten, die kriegerischen Stämme im Süden sind unruhig, alles greift zu den Waffen. Es wäre närrisch jetzt mein Land zu entblössen. Doch sei unbesorgt, ich werde meinem Bruder helfen und die Faidhren zurückschlagen. Was dich angeht, so hast du einen langen und offenbar mühseligen Weg zurückgelegt. Ruhe dich aus bevor du wieder aufbrichst.“ Damit entliess er ihn mit einem majestätischen Wink.
Drawar verbeugte sich und verliess den Thronsaal. Der König hatte ihn mit seinem energiegeladenen Wesen und seiner von Eitelkeit freien Autorität beeindruckt und er war zuversichtlich dass rasch genug Hilfe entsendet werden würde.
Weitere Werke von Känzig:
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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29.10.2007 12:14
von Plague Rat
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Zitat: | die Stadt sah selten Fremde. Er mochte die Stadt, die kleinen, behaglich aneinander geschmiegten, sauberen Häuser wirkten |
Zitat: | Das Echo seiner Schritte hallte vom Gemäuer wieder, als er auf den König zuschritt. Der war von kräftigem Wuchs, das Gesicht mit dem |
Bei diesen Absätzen folgen zwei Wörter hintereinander. Ein bisschen umschreiben.
Die Dialoge hinterlassen bei mir einen gespaltenen Eindruck. Einerseits passt das gut in die Fantasy-Welt anderseits wirkt das schon ein bisschen hochgestochen.
Ist aber wohl Geschmackssache. Mal schaun, was die anderen sagen.
Ansonsten hat der Text was.
_________________ A quick taste of the poison, a quick twist of the knife
When the obsession with death
The obsession with death becomes a way of life |
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 12:19
von Känzig
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Danke, hast Recht mit den Wortwiederholungen, werd ich dann mal umschreiben. Was die Dialoge betrifft war es eigentlich als eine Art "höfische Sprache" gedacht, d.h. der Typ wird nicht immer so reden (nur mit Fürsten, Königen usw.). Ich muss aber zugeben, dass es mir selbst ein wenig gekünstelt vorkommt, dieser Abschnitt ist wohl auch noch lange nicht die Endfassung.
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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29.10.2007 13:54 Re: Hamrir Gwarelon (Fantasy) von MosesBob
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Hallo Känzig!
Entschuldige, wenn ich das so sage, aber die Dialoge sind der absolute Heuler. Ich finde die Sprache nicht "höfisch", sondern lächerlich. Ernsthaft, sie klingt wie aus einer mittelalterlichen Komödie ... ein bisschen wie "Ritter der Kokosnuss", nur ohne Humor. Besonders diese beiden Stellen haben mein Zwerchfell malträtiert:
Känzig hat Folgendes geschrieben: | Als er schliesslich dort ankam, versperrten ihm zwei grimmige, mit schweren Lanzen bewaffnete Zwergenwächter den Weg. „Halt! Dies sind die Hallen des Königs von Feredron, nenne uns den Grund deines Gesuchs oder trete zurück. Erweist du dich als Feind, so wirst du auf dieser Schwelle verenden, kommst du als Freund so mögest du eintreten.“ |
Sorry, aber ich schaffe es nicht, diese Worte ernsthaft zu lesen. Da steckt wirklich nichts Höfisches drin, das klingt einfach nur krampfhaft bemüht. Die Worte strahlen keinerlei Autorität oder Respekt aus. Mit dieser Sprache versuchst dich an einem Werkzeug, das noch ganz und gar unsicher in deiner Hand liegt.
Känzig hat Folgendes geschrieben: | „Mächtiger Hochkönig, ich bringe Nachricht aus Sargund von eurem Bruder Wahdir; dort stehen die Dinge, wie ihr wisst, schon lange nicht mehr zum Besten. Euer Bruder ersucht euch um Hilfe, seine Festung im Osten wird belagert, sein Land steht in Flammen und das Volk in all seiner Grösse und seinem Stolz scheint unter dem Schwert des Grausamen dahinzusinken.“
„Wahrlich, schlechte Nachricht!“ entgegnete finster der König. |
Und ob das schlechte Nachrichten sind. Wahrlich, wahrlich. Gelinde formuliert. Nach so einer Valium-Antwort möchte man den König am Liebsten am Kragen packen, ihm rechts und links eine wischen und ihm ins Gesicht schreien, dass sein verdammter Bruder drauf und dran ist, den Löffel abzugeben!
Dass deine Dialoge so merkwürdig klingen, liegt im Besonderen auch daran, dass du deine Protagonisten beim Sprechen nur sprechen lässt. Sie handeln nicht. Sie fühlen nichts. Sie gestikulieren nicht. Sie haben keine Mimik. Ergo haben sie kein Leben. Es sind steife Statisten mit Gipsmasken auf den Gesichtern, reglos, leblos, gefühllos - nutzlos. Gib deinen Protagonisten eine Daseinsberechtigung, einen Herzschlag, eine Seele, eine Marotte, ein Muttermal, eine dritte Brustwarze, eine Hasenscharte, Mumps, Lepra, Krebs, Hodenhochstand - irgend etwas! Aber lass sie um Himmels Willen atmen! Lass sie nicht tot sterben!
Leider sind die Dialoge nicht das einzige Problem, das ich sehe.
Die Szene am Anfang, in der der Mann mit dem unaussprechlichen Namen Nadja Abdel Farrag oder Drawar-nan-Lyrdain die Stadt betritt, braucht ebenfalls mehr Leben. Die Sonne, die fahl durch die Wolkendecke scheint und die Stadt in schwaches Licht taucht, ist der glanzlose 08/15-Auftakt einer halbherzigen Stadtbeschreibung. Hier und da bringst du glücklicherweise noch das eine oder andere Detail mit ein (Zwergengelächter, Kinderstimmen), aber im Großen und Ganzen bleibt die Stadt mit ihrer Atmosphäre des Argwohns ein gefühlloser Friedhof für mich. Andeutungen, Umrisse und Schemen, aber keine klaren Konturen oder Formen.
Die Szene mit den Zwergenwächtern möchte ich auch nochmal erwähnen. Sie ist völlig überflüssig! Sie ist weder spannend, noch unterhaltsam. Allein durch das Beteuern seiner positiven Absicht und das Wedeln mit einem Wappen wird ihm Einlass gewährt: Das klingt wie das kinderleichte Rätsel am Anfang eines LucasArts-Adventures. Man klickt den richtigen Dialog an, "benutzt" Hand mit Wappen, und die Zwergenwächter lassen den Mann schweigend gewähren. Fertig ist die Suppe. Inwieweit ist dieses Intermezzo für die Geschichte förderlich?
Der Dialog mit dem König ist gähnend langweilig, weil auch hier keine Gefühle oder menschliche Regungen irgendwelcher Art mit im Spiel sind. Es wird gestelzt dahergeplappert, wie es um des Königs Bruder bestellt ist (nämlich nicht gut), der König sagt mit Wenn und Aber seine Hilfe zu - basta. Das Spannendste daran ist die romantische Liebesbeziehung, die sich zwischen dem König und Drawar, dem Gesandten, anbahnt:
Känzig hat Folgendes geschrieben: | Drawar verbeugte sich und verliess den Thronsaal. Der König hatte ihn mit seinem energiegeladenen Wesen und seiner von Eitelkeit freien Autorität beeindruckt und er war zuversichtlich dass rasch genug Hilfe entsendet werden würde. |
Wenn das mal nicht der Beginn einer wunderbaren Liebe ist ...
Aber Spaß beiseite: Wenn du deine Geschichte wirklich mit Leben erfüllen möchtest und bereit bist, ordentlich Arbeit, Feinarbeit und Herzblut zu investieren, damit deine Geschichte aus der unterdurchschnittlichen Fantasyschwemme emporsteigt, hast du noch einen langen Weg vor dir. Mich hat deine Geschichte leider überhaupt nicht gepackt oder sonstwie gereizt. Irgendwie klingt mir der ganze Text zu ideenlos, flüchtig und unschlüssig, als wüsstest du selber nicht, wer sich hinter den Namen verbirgt, die du deinen Protagonisten verliehen hast ... als wüsstest du selber nicht genau, wie es sich anfühlt, in der Stadt Feredron zu stehen und mit misstrauischen Augen gemustert zu werden ... als wärst du ein Fremder in deiner eigenen Fantasy-Welt.
Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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29.10.2007 14:02
von Plague Rat
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Zitat: | Das klingt wie das kinderleichte Rätsel am Anfang eines LucasArts-Adventures. |
Genialer Vergleich.
_________________ A quick taste of the poison, a quick twist of the knife
When the obsession with death
The obsession with death becomes a way of life |
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Avalon Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 106 Wohnort: Köln
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29.10.2007 14:23
von Avalon
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wie meine Vorposter schon treffend beschrieben haben, weder Gefühle noch Emotionen... Und diese krampfhaft gestelzten Dialoge wirken irgendwie dahingeklatscht.
Du musst dich immer fragen, ob du auch so etwas sagen würdest. Versuch bei Gesprächen nicht zu künstlich zu wirken, frage dich immer ob du so etwas in einem normalen Gespräch auch sagen würdest.
Die hochgestochene Sprache finde ich allerdings zum Teil passend, auch wenn da noch viel Arbeit auf dich wartet.
_________________ Unknown are the ways of your journey ahead
But with strength and courage you can avoid your death
Ensiferum, Token of Time |
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Dr.Trash Leseratte
Beiträge: 115
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29.10.2007 15:25
von Dr.Trash
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Ich würds mal so sagen:
Du schreibst genauso gut wie etwa 50.000 andere Fantasy-Autoren in deinem Alter.
dh: durchschnittlich.
Lass dich von der vernichtenden Kritik nicht entmutigen.
Die Herausforderung besteht darin, sich von dieser Masse abzusetzen.
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 18:28
von Känzig
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Na ja ich versuch dann halt mal, gegen meine aufkommenden Selbstmordgedanken anzukämpfen und den Text zu verbessern.
Ich habe allerdings nie gesagt, dass die Sprache "höfisch" ist, mir war durchaus klar dass das in dieser Form noch keinesfalls gut ist (auch wenn ich nicht gedacht habe, dass es so derb übel ist).
Das Problem liegt glaube ich darin, dass ich zwar archaische Ausdrücke einigermassen bei der Erzählung anwenden kann (ist nur meine arrogante Meinung), diese Geschichte aber das erste Mal ist, da ich sie in Dialogen anzuwenden versuche. Daher das miserable Ergebniss.
Was Gefühle und Charakter der Personen angeht, so muss ich zugeben, dass ich mich noch selbst nicht 100 prozentig darüber im klaren bin. Allerdings ist es auch enorm schwierig, bereits im ersten Abschnitt einem Charakter und seiner Umwelt einen eigenen Charakter zu verleihen.
Trotz der vernichtenden Kritik bin ich aber überzeugt dass sich etwas aus der Geschichte entwickeln kann und ich bin mit den späteren Abschnitten der Geschichte (obwohl ich noch nicht sehr weit bin) weitaus mehr zufrieden.
ach ja, warum ist der Name unaussprechbar?
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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helduel Gänsefüßchen
Alter: 45 Beiträge: 31 Wohnort: Ulm
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29.10.2007 18:38
von helduel
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Moin,
Känzig hat Folgendes geschrieben: | Was Gefühle und Charakter der Personen angeht, so muss ich zugeben, dass ich mich noch selbst nicht 100 prozentig darüber im klaren bin. Allerdings ist es auch enorm schwierig, bereits im ersten Abschnitt einem Charakter und seiner Umwelt einen eigenen Charakter zu verleihen. |
ich befinde mich gerade in der Planungsphase meines ersten Versuchs eines Romans. Für mich ist dabei das Soufflierblatt eine große Hilfe, dass ich mir über meine Charaktere im Klaren bin. Vielleicht ist das auch was für dich?
Gruß,
Manuel
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 18:39
von Känzig
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danke, muss ich mal ausprobieren
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 19:24
von Känzig
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Ich frage mich gerade, ob ich den ganzen Teil mit dem König weglassen , Drawar in einen Wanderer auf einer Suche nach einem ihm wichtigen Gegenstand oder einer Information verwandeln und ihn den Hintergrund mit dem Krieg in Sargund von einem Zwerg in einem Wirtshaus erfahren lassen sollte.
Was haltet ihr davon?
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Cerberus Leseratte
C Alter: 32 Beiträge: 112 Wohnort: Basel (CH)
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C 29.10.2007 20:27
von Cerberus
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Das kanst du ruhig machen, dann darfst du aber gleich von vorn beginnen, weil es die Geschichte zu 95% umkrempelt...
_________________ The people who are crazy enough to think they can change the world are the ones who do. |
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 22:40
von Känzig
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Na ja eigentlich nicht, weil diese Szene mit dem König eigentlich noch nicht viel zum Verlauf der Geschichte beiträgt (man könnte auch sagen, sie ist absolut unnötig) sondern nur auf ein späteres Gespräch mit einem Zwerg hinführt. Der ganze Ablauf wäre aber viel logischer und einfacher mit der Wirtshaus- Abfolge. Ausserdem könnte ich so das Fiasko mit der "höfischen Sprache" umgehen und gleichzeitig der Stadt, ihren bewohnern und Drawar mehr Charakter verleihen.
Ich überschreibe jetzt die ganze Angelegenheit mal und präsentiere euch dann so in 2-3 Tagen das Ergebnis.
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Cerberus Leseratte
C Alter: 32 Beiträge: 112 Wohnort: Basel (CH)
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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29.10.2007 23:08
von Känzig
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ja wär ich auch dafür
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Boro Sebigbos
Administrator Alter: 54 Beiträge: 3974 Wohnort: Gröbenzell
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29.10.2007 23:15
von Boro
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Känzig hat Folgendes geschrieben: | ja wär ich auch dafür |
Ich habe die Geschichte, wie gewünscht in die Talentschmiede geschoben. Fröhliches hobeln und feilen!
cu
Martin
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6422 Wohnort: 50189 Elsdorf
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29.10.2007 23:43
von Ralphie
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Känzig hat Folgendes geschrieben: | Danke, hast Recht mit den Wortwiederholungen, werd ich dann mal umschreiben. Was die Dialoge betrifft war es eigentlich als eine Art "höfische Sprache" gedacht, d.h. der Typ wird nicht immer so reden (nur mit Fürsten, Königen usw.). Ich muss aber zugeben, dass es mir selbst ein wenig gekünstelt vorkommt, dieser Abschnitt ist wohl auch noch lange nicht die Endfassung. |
Die Wortwiederholungen zu ändern, ist nicht notwendig. Du schreibst einen Roman und keinen Schulaufsatz. Lieber eine Wortwiederholung als ein peinliches Synonym oder ein Fürwort. Leider leidet das Manuskript unter den theatralischen Dialogen. So spricht kein Mensch aus Fleisch und Blut. Deshalb mag ich keine Fantasy. Möglicherweise verlangt dieses Genre solche Dialoge.
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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30.10.2007 00:57
von Känzig
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Also bevor ich hier mit meiner Geschichte das allgemeine Ansehen von Fantasy beschmutze muss ich es nochmal wiederholen: Ich bin selbst nicht zufrieden mit den Dialogen und nein dieses Genre verlangst sie nicht. Lies einen Text vom Meister (Tolkien), der schafft es, archaische Sprache zu verwenden ohne dass sie gekünstelt wirkt
hoffe das hat einiges klargestellt
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6422 Wohnort: 50189 Elsdorf
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30.10.2007 01:24
von Ralphie
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Dann mach das doch auch. Schau den Leuten aufs Maul.
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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01.11.2007 22:48 überarbeitet von Känzig
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So, habs mal überarbeitet. Gefällt euch der Text jetzt ein bisschen besser?
Und so geschah es also, dass Drawar-nan-Lyrdain auf den Gramhügel kam und die Tore der Stadt Feredron durchschritt. Die untergehende Herbstsonne schien fahl durch die Wolkendecke und tauchte die Stadt in schwaches Licht. Auf den weiten Plätzen und Strassen herrschte reges Treiben. Die Bewohner gingen geschäftig hierhin und dorthin, priesen ihre Waren auf dem Marktplatz an oder grüssten beiläufig Bekannte. Sie alle machten einen fröhlichen Eindruck und man sah, dass sie ein glückliches Leben führten in ihren kleinen, behaglich aneinander geschmiegten, sauberen Häusern. Und dennoch lag ein Schatten auf dieser ruhigen Stadt und wer genau hinschaute konnte erkennen, wie trotz des Lächelns auf den Gesichtern der Bürger sich allzu oft doch eine Sorgenfalte auf der Stirn zeigte, oder ein misstrauischer und besorgter Blick auf den Fremden in ihrer Mitte geworfen wurde.
Drawar war unwohl zumute. Er mochte es nicht, derart angestarrt zu werden und dennoch konnte er es den Feredrianern nicht verdenken, waren doch seltsame Gerüchte auf dem Vormarsch. Die Stadt war lange Zeit ein wichtiger Vorposten gegen den vorrückenden Feind gewesen und wurde schon vor dem Goldblütenfall zur Zeit König Tarahirs errichtet. Auch heute noch sah man gut, wie die ganze Stadt zur Verteidigung geplant war, mit ihren festen steinernen Häusern, dem gewaltigen Tor, das den einzigen Eingang in die Stadt darstellte und der weiss schimmernden Burg im Hintergrund.
Drawar beschloss, mit seiner Suche in einem Wirtshaus zu beginnen, einerseits weil das immer ein guter Ort für Nachforschungen war, andererseits weil er schon die übertriebensten Geschichten über feredrianisches Bier gehört hatte.
Er fragte einen alten, fast zahnlosen Zwerg, ob er ihm eine Kneipe empfehlen könne. Dieser sagte grummelnd: „Na ja, kommt drauf an was du suchst Fremder; der „Wieselzahn“ und der „goldene Toffel“ sind zwar nett, aber wenn du wirklich was erleben willst geh zur „sterbenden Ratte“: bestes Bier, gute Gesellschaft und natürlich (und er schmatzte widerlich) gut gebaute Bedienung“. Drawar bedankte sich grinsend und liess ihn wissen, dass er sich für die „Ratte“ entschieden hatte, die, wie ihm der Zwerg erklärte, im Westteil der Stadt lag, gleich neben dem Marktplatz.
Drawar schlug vergnügt den Weg zum Wirtshaus ein, am sprudelnden Stadtbrunnnen mit Drachenspeiern vorbei und über den lärmerfüllten Marktplatz.
Die „Ratte“ war ein schäbiges Gebäude, die nicht ins saubere und gepflegte Stadtbild passte, aber dennoch nicht unbehaglich. Von innen drang trübes Licht und Gelächter heraus, über dem Tor hing ein vergammeltes Holzschild, auf dem eine sterbende Ratte mit einem Pfeil im Rücken zu erkennen war.
Er trat ein und machte sich auf den Weg zur Theke, als ihn im Vorübergehen ein Zwerg ansprach, der mit einer Gruppe Reisender und Krieger am Tisch sass: „Ei! Mein Freund, wohin so eilig, trink’n Schluck Met mit uns, ich zahle schon!“ Er zerrte ihn zum Tisch und Drawar wehrte sich nicht. Ein Krug Met und fröhliche Gesellschaft konnten ihm kaum schaden. „Sei gegrüsst, Fremder“, sagte der Zwerg, der ihn angesprochen hatte, „ich bin Hamrir Gwarelon, Krieger in König Wahkirs Heer, Barde und Schrecken aller Metkeller.“
Hamrir sah gesellig aus mit seinen schelmisch leuchtenden Augen und den Lachfältchen, dem mächtigen Kinn und der knolligen Nase.
Rasch bestellte er (nicht ohne einen begehrlichen Blick auf die Schankmaid zu werfen) Met für Drawar, warf diesem einen Blick zu und fragte: „Und mit wem habe ich die Ehre?“
„Mein Name ist Drawar-nan-Lyrdain, Wanderer.“
„Un’ was suchsu ier n Feeredron? Ier gibs’ nisch vil su sehn“, gluckste einer der Wanderer und viel dabei fast auf Drawar, der ihn mit sanfter Gewalt von sich stiess.
Er suchte noch nach einer Ausrede (denn er wollte seine Suche möglichst geheim halten), als plötzlich, zu seinem Glück, der Hamrir am nächsten sitzende Mensch (ein gewaltiger Kerl mit einem fast Furcht erregenden Bart und einem von Narben derart übersäten Gesicht, dass man Mühe hatte, Augen und Mund zu erkennen), lauthals und nahezu unverständlich ein derbes Lied anstimmte:
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Cerberus Leseratte
C Alter: 32 Beiträge: 112 Wohnort: Basel (CH)
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C 01.11.2007 22:51
von Cerberus
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Dein Text gefällt mir so besser: er kommt natürlicher rüber, du beschreibst die Stadt und die Personen lebendiger. So kommt man besser in die Geschichte rein.
_________________ The people who are crazy enough to think they can change the world are the ones who do. |
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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01.11.2007 23:25
von Plague Rat
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Kann mich dem nur anschließen. Der Text gewinnt ohne die künstlichen Dialoge an Qualität.
_________________ A quick taste of the poison, a quick twist of the knife
When the obsession with death
The obsession with death becomes a way of life |
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