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Was geht hie vor?


 
 
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TMIfreak93
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
T

Alter: 30
Beiträge: 16
Wohnort: Freak-Stadt


T
Beitrag30.04.2014 07:07
Was geht hie vor?
von TMIfreak93
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Legende

Eine Jahrtausende alte Legende besagt, dass alle einhundert Jahre ein Zwillingspaar geboren wird.
Ein Mal, einmalig von Paar zu Paar, soll auf ihren Körpern zu sehen sein, welche ihnen besondere Fähigkeiten verleihen.
Diese Kräfte entwickeln sich während der Pubertät, in der Zeit, in der die größte Entwicklung eines jeden Mensch vonstatten geht.
Zuletzt wird überliefert, dass die Verheißenen, Bruder und Schwester, dafür sorgen werden, das Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel, zwei langjährigen Feinden, wieder herzustellen.

*~*

Prolog

Vorsichtig versuchte der Blonde, sich in eine bequemere Position zu bringen. Die Handfesseln, die seine Arme über dem Kopf fixierten, scheuerten an den Gelenken, welche bereits so wund waren, dass dünne Blutrinnsale unter den Schellen hervorquollen.
Erneut fragte er sich Wieso ausgerechnet ich?. Diese Frage quälte ihn seit all den Jahren, die er sich nun bereits in Gefangenschaft befand. Seufzend ließ er den Kopf gegen die Mauer sinken, die sich rau und kalt in seinen Rücken drückte. Die Augen geschlossen versuchte er, sich an das Sonnenlicht zu erinnern, das er zuletzt vor zwei Jahren gesehen hatte. Nach einer Weile spürte er die Wärme auf seiner Haut, stellte sich das Zwitschern der Vögel und das weiche Gras vor.
Leise Schritte rissen ihn aus den Gedanken und als er die Augen aufschlug, sah er Marlisa, das jüngste Mitglied der Kurai. Das jüngste Mitglied der Gruppe, die ihn gefangen hielt. „Hier“, sie stellte ein schlichtes Tablett vor ihm auf den kahlen Boden, auf dem sich ein kleiner Krug Wasser und ein Stück gekochtes Fleisch mit Beilagen befanden. „Was wollt ihr von mir?“, fragte der Blonde, Jarec. Es gab so viele Fragen, auf die keiner bereit war, ihm eine Antwort zu geben. Ein schwarzes Bündel landete vor seinen nackten Füßen und das Mädchen wand sich zu dem eisernen Tor, das den einzigen Ausgang aus seiner Zelle darstellte. Mit einem Schlüssel, welcher an einem Ring an ihrer Hüfte hing, verschloss sie das Tor, sodass sie alleine mit ihm in dem kleinen Raum war.  „Das kannst du anziehen.“ Ein weiterer Schlüssel öffnete seine Handschellen, damit er die bereits vor Dreck starrende Kleidung ablegen und neue anziehen konnte.
Murrend erhob sich Jarec, rieb sich einen Augenblick lang die wunden Handgelenke und betrachtete Marlisa, die mit verschränkten Armen an der Wand lehnte.
Sie sah eigentlich nicht schlecht aus, mit den dunkelblonden Locken, die sanft ihr Gesicht umrahmten. Ihr Körper war gut proportioniert, schlank und trotzdem kräftig. Nur ihr Gesicht passte nicht ins Gesamtbild. Die rosigen Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepresst, die himmelblauen Augen blickten mürrisch unter dichten Wimpern hervor. Dieser Gesichtsausdruck sah aus, als wäre er lange Zeit einstudiert worden.

*~*

Kapitel 1

Die Sonne beschien mein Gesicht, meine Augenlider schimmerten rötlich. Bald sind Ferien!, dachte ich, bevor ich die Augen aufschlug und mich in meinem Zimmer umsah.
Es sah aus wie immer - chaotisch. Make-up, Klamotten, Schulbücher, alles lag herum.
Noch fünf Minuten, bis der Wecker klingelte. Ich schaltete ihn aus und begab mich zu meinem Kleiderschrank, irgendwas musste doch tragbares darin zu finden sein. Endlich fand ich ein T-Shirt und Jeans, zog mich an und ging ins Bad. „Mama, kannst du mich zur Schule bringen? Ich schaff’s nicht rechtzeitig!“ Laut und deutlich hallte meine Stimme durch das kleine Haus, in dem ich mit meinen Pflegeeltern wohnte. Aus dem Erdgeschoss hallte mir die Stimme von Corinna entgegen, die zwar etwas rumzickte, jedoch zustimmte, mich zu fahren. Mit der Zahnbürste im Mund stolperte ich zurück in mein Zimmer, steckte die Kopfhörer in mein Handy und die Stöpsel in meine Ohren.
Musik beschallte mich, während ich wieder im Badezimmer verschwand, mein Make-up auflegte und meine Haare bürstete. Weich fielen mir die dunklen Wellen über die Schultern. Ach, ich habe eigentlich doch ganz schöne Haare – ein letzter Bürstenstrich. Fertig!

„Bis dann, Mäuschen!“ Corinna drückte mir einen mütterlichen Kuss auf die Wange, bevor ich aus dem kleinen Opel stieg. „Mama, das ist peinlich“, rügte ich sie, lächelte jedoch. Sie war nun mal die einzige Mutter, die ich hatte. „Okay, Mäuschen, wie du meinst. Michail wird dich nach der Schule abholen, wir wollen mit Florentina, Conrad und ihren Eltern etwas Essen gehen. Komm also bitte nicht zu spät.“
„Nein, bestimmt nicht.“ Ich schloss die Wagetür und betrat das Schulgelände. Plötzlich schienen die Ferien wie weit weg gerückt. Die Schule stand, mit all ihren Facetten, wieder im Mittelpunkt.
„Ree!“, mit zerzausten, kurzen Haaren, kam sie angerannt. Noch bevor ich sie wirklich wahrnehmen konnte, plapperte Flo auch schon wild drauf los. „Ich muss dir was erzählen, es ist unglaublich! Meine Mom sagte, wir gehen heute mit euch Essen. Und weißt du wo? Im Renard! Das ist so aufregend.“ Sie begann fast, vor Freude zu hüpfen.
Ich konnte sie gut verstehen. Das Renard war ein Sterne-Restaurant. Das einzige in unserer Stadt. In Gedanken sah ich schon die Kronleuchter, mit wunderschönen Landschaften bemalten Wände, die weiß-goldene Tischdekoration und all die perfekt gestylten Kellnerinnen, die garantiert eine Dauerkarte des teuersten Fitnessstudios im Geldbeutel hatten. Ich seufzte.
„Perfekt. Dort ist sicher alles perfekt“, sagte ich theatralisch, während ich mich bei Flo unterhakte und mit ihr der Auffahrt zum Schulgebäude folgte.

Deutsch. Schon wieder. Frau Leipold stand an der Tafel und erzählte wild gestikulierend etwas über die schlimmsten Gedichte, die die Welt zu bieten hat. Reimschemata wie abab, abba oder aabb interessierten mich nicht im Geringsten. Sie wusste doch, dass weder ich noch irgendwer aus der Klasse einmal ein so genialer Dichter wie Shakespeare werden würde. Wozu also die Mühe? Ich ließ den Blick durch den Raum wandern, beobachtete meine Mitschüler dabei, wie sie auf ihren Stiften herumnagten, Briefchen schrieben oder wie Flo ihren Block mit irgendwelchen Schmierereien verunstalteten. Na ja, Flo war die einzige, die ihren Block dabei verschönerte. Ranken, präzise gezeichnete Blätter, Blüten von einer Sanftheit, die den Wunsch weckten, sie wären real. Das konnte nur meine beste Freundin Florentina aus dem Bleistiftrest herausholen, mit dem sie den Eindruck erweckte, die Zeichnungen würden aus ihren Fingern fließen.
Leider wurde auch der Rest des Unterrichts nicht besser. Bis zur Mittagspause hörte ich mir Vorträge über die Strukturformeln chemischer Stoffe, die Anatomie des menschlichen Körpers und weiteren Kram an, den ich normalerweise sogar fast spannend fand. Doch dieser Tag war nicht wie normalerweise.

In der winzigen Cafeteria unserer Schule saß ich meiner besten Freundin gegenüber und stocherte Lustlos in meinem Salat herum. Flo, die eigentlich Florentina Steiger hieß, zog kritisch eine Augenbraue hoch, während sie mir fragende Blicke zuwarf. „Was ist los?“
Erst nach ein paar Sekunden gestand ich: „Ich weiß nicht, was ich als Geburtstagsfeier organisieren soll. Mein Taschengeld reicht nicht, als dass ich alle irgendwo einladen könnte.“ Ich seufzte, wie ich es schon auf dem Schulhof getan hatte, als Flo mir vom Renard erzählt hatte. Das wäre eine super Location für meine Feier geworden, doch das Geld reichte schon ohne Feiern vorne und hinten nicht.
„Mensch, Süße. Das ist doch nicht so wild. Wir kommen auch alle, wenn du Komasaufen im Keller anbietest!“ Es war als Scherz gemeint, das wusste ich. Nur war mir nicht nach lachen zumute.
Ich wusste, dass Flo sich einmal fast bewusstlos getrunken hatte, und seitdem rührte sie keinen Tropfen des diabolischen Alkohols mehr an. Meine Vorliebe für exotische Cocktails teilte sie trotzdem – nur alkoholfrei. „Zeig mal, was du heute so gezeichnet hast“, versuchte ich das Thema auf etwas Anderes als meinen Kontostand zu lenken.
Verträumt zog sie ihren Block aus der pinken Ledertasche, die sich den letzten freien Stuhl mit meiner eigenen Tasche teilen musste.
Die Zeichnungen, die ich schon im Unterricht zum Teil bestaunt hatte, waren atemberaubend. Doch zu meinem Leidwesen wiederholte sich ein bestimmtes Muster jedes Mal. Es waren komische Schnörkel mit Punkten, die ich nur zu gut kannte. Das Symbol prangte auf der Innenseite meines linken Handgelenks. Wie ein Tattoo, das ich schon mein ganzes Leben lang besaß. Corinna und Michail, meine beiden Pflegeeltern, hatten einmal gesagt, ich hätte das schon gehabt, als ich zu ihnen gekommen bin, also vor etwas über siebzehn Jahren.
In dem Schwarz, das nicht richtig deckte, also eigentlich eher Grau, sah es wirklich aus wie ein Tattoo, was vergessen worden war. Oder einfach nur nicht nachgestochen. Egal, ich fand jedenfalls, dass meine leiblichen Eltern, wer auch immer sie waren, nicht einfach einen Säugling hätten tätowieren lassen dürfen. Das war grausam und unmoralisch.
„Wirklich toll“, sagte ich, bevor mein Tonfall verraten konnte, woran ich bei den Skizzen denken musste.

Ich hätte es besser wissen müssen, schalt ich mich später. Sie war schon immer von dem unheimlichen Symbol auf meinem Handgelenk fasziniert gewesen, hatte aus fotografiert, in jedem nur erdenklichen Licht. Bei Tag, wenn es bereits dunkel war, unter einer UV-Lampe. Verrückt. Doch ich liebte sie schließlich für ihre Verrücktheit.

Nach der Schule stellte ich mich an die Auffahrt, wartete auf Michail, doch er kam zu spät. Mit quietschenden Reifen brachte er seinen alten Golf vor mir zum stehen, entsperrte die Tür und bedeutete mir, einzusteigen.
„Hallo, Schatz. Tut mir Leid, aber wir haben es eilig. Conna flippt schon aus, weil ich zu spät dran bin.“ Er trat auf das Gaspedal, sodass der Motor aufjaulte. „Sachte, Paps, lass den Wagen leben“, lachte ich, während er vom Hof fuhr.

*~*

Frisch geduscht, mit hochgesteckten Haaren und einem eleganten Sommerkleid, dessen türkiser Farbton meinen blaugrauen Augen auf eigenartige Weise doch schmeichelte, schlüpfte ich in meine schicken schwarzen Pumps. Stakkatoartig polterte ich die Treppe ins Erdgeschoss herunter. „Ich bin soweit“, rief ich, da ich nicht wusste, wo Mama und Paps sich aufhielten.
Corinna kam aus dem Gäste-WC und schien an ihrem Lipgloss zu verzweifeln. „Mäuschen, schau mal. Der ist schon total vertrocknet.“ Ich nahm ihn ihr ab und ging damit in die Küche. „Das haben wir gleich.“ Vorsichtig gab ich zwei Tropfen Olivenöl in das aufgeschraubte Fläschchen und verschloss es wieder. Professionell wedelte damit herum, um den Lipgloss damit zu vermischen, danach reichte ich ihn ihr wieder. Mit großen Augen ging Mama wieder ins Bad, um auszuprobieren, ob meine Rettungsaktion erfolgreich war. „Ich fasse es nicht!“, rief sie: „Er ist wieder so schön wie vorher.“
Paps kam nun ebenfalls zu uns und griff nach den Autoschlüsseln. „Lasst uns fahren.“

Im Renard angekommen, suchten wir uns einen Tisch aus, an dem problemlos sieben Leute sitzen konnten. Kurz darauf kamen Flo, ihr kleine Bruder Conrad und ihre Eltern Kassandra und Alex auf uns zu. Flo winkte mir zu und wir gingen ihnen entgegen. Unsere Eltern waren gut befreundet, was die Begrüßung dem entsprechend herzlich ausfallen ließ. Conrad lächelte mich an und stellte sich auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Obwohl er erst elf Jahre alt war, benahm er sich für sein Alter relativ gut. Relativ ist zwar ein  relativ dehnbarer Begriff, doch Conrad wusste, wann er sich zu benehmen hatte. „Hay, Kleiner.“ Ich gab ihm ebenfalls einen Kuss auf die Wange, welche sofort von einem Hauch rosa überzogen wurde. „Hallo“, gab er zurück.
Auch Flos Mutter und ihr Vater kamen zu mir, um mich zu umarmen. „Setzen wir uns“, schlug Kassandra vor. „Wir wollen euch etwas erzählen.“

Das Essen war köstlich. Wirklich köstlich! Als alle ihr Besteck auf die Teller gelegt hatten, satt und zufrieden mit sich und der Welt, blickte Alex in die Runde. „Nun, wie schon erwähnt haben Kassandra und ich euch etwas zu sagen.“ Er machte eine kleine Pause, um Spannung aufzubauen und ich platzte fast vor Neugier. Auch Flo und ihr Bruder machten den Eindruck, als würden sie es kaum noch aushalten, die Neuigkeit zu erfahren. Während des Essens war klar geworden, dass die beiden keinen blassen Schimmer davon hatten, was uns alle jetzt erwarten würde.
 „Wir müssen leider für eine Weile verreisen. Aus beruflichen Gründen werden wir nach Spanien fahren müssen. Leider können wir die beiden“, sanft streichelte sie ihrem Sohn über den Kopf, während sie ihre Hand auf Flos legte, „nicht mitnehmen. Das Schuljahr ist noch nicht ganz vorbei. Deswegen haben wir beschlossen, euch bei Conna und Michail zu lassen, bis wir wieder da sind.“
Flos Blick fing den meinen auf. Wie auf Kommando begannen wir, freudig über die gute Nachricht, auf Flos blonde Mutter einzureden. „Klasse!“ – „Das werden die besten Wochen seit langem.“ Und so weiter. Doch nach einer Weile sah ich fragend zu meinen Eltern, die das ganze mit einem Schmunzeln beobachteten. „Aber geht das denn? Können Conrad und Flo bei uns bleiben?“  
Ein düsterer Ausdruck schlich sich auf Conrads Gesicht. Meine beste Freundin hatte mir einmal erzählt, dass er wohl heimlich in mich verknallt war, oder so ähnlich. Sie fand es komisch, da ich doch immerhin sieben Jahre älter war als er, doch ich fand das einfach nur niedlich. Er war für mich ein Bruder, genauso wie er für seine leibliche Schwester einer war.
„Bitte“, bettelte er. „Es muss gehen!“ Durch diese kleine Quengelei handelte er sich auf Grund des noblen Restaurants einen tadelnden Blick von Seiten seines Vaters ein. Doch mein Vater lachte nur. „Natürlich geht das. Es ist bereits alles abgesprochen, den Ersatz-Haustürschlüssel für eure Wohnung haben wir bereits. Ihr müsst ja regelmäßig eure Kleidung wechseln und Umzugskartons fanden wir für diese Dauer etwas übertrieben.“ Der Kleine klatschte in die Hände.
Flo und ich in einem Haus, mehrere Wochen lang. Ihr Blick sagte mir, dass sie gerade genau das Selbe dachte. Diese Wochen werden eine große Herausforderung für deine Eltern, Spatzl, würde sie jetzt sagen, doch das wäre meinen Eltern gegenüber nicht fair.

Weiteres dazu folgt später :-*



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Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen. - Mark Twain
Jede Art zu Schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige. - Voltaire
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. - Einstein
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Viktoriaschreibt
Gänsefüßchen
V


Beiträge: 35



V
Beitrag30.04.2014 17:01

von Viktoriaschreibt
Antworten mit Zitat

Hallo,
dein Text ist gut zu lesen. Du scheinst dir die Charakteren ausgiebig überlegt zu haben. Die kure Einleitung am Anfang gefiel mir gut, ich stelle mir die Geschichte spannend vor. Auch der Prolog war ansprechend. Mit dem "Ich-Stil" kam ich nicht so gut klar, außerdem fand ich es "langweilig". Mir ist schon klar, dass nicht immer alles spannend sein kann, aber irgendwie tat ich mir beim Lesen sehr schwer. Vielleicht kannst du direkter ansetzen.
Viel Erfolg,
liebe Grüße
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TMIfreak93
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
T

Alter: 30
Beiträge: 16
Wohnort: Freak-Stadt


T
Beitrag30.04.2014 19:20
Hay
von TMIfreak93
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallöchen!

Sorry erstmal an alle, dass ich das R in der Überschrift vergessen habe >_<

So, Victoria,
ein ganz liebes Dankeschön dafür, dass du dir die Mühe gemacht hast, es zu lesen :-*

Das ist "erst" das erste Kapitel, sozusagen die Vorgeschichte, da der Prolog ja schon anderweitig besetzt war. Es geht hoffentlich spannender weiter, da das Projekt mit einer guten Freundin von mir zusammen erarbeitet wird und sie momentan das zweite Kapitel schreibt.

Der Prolog soll zum Nachdenken anregen, und das scheint mir doch ganz gut gelungen zu sein.

Den Ich-Erzähler haben wir gewählt, weil wir für die "Zwergen-Kapitel" mit Jarec (aus dem Prolog) den allwissenden Erzähler benutzen, wie man ja schon gesehen hat.
Dadurch soll eine Struktur geschaffen werden, die dem Leser erlaubt, nicht erst nach mehreren Zeilen erkennen zu können, um wen es gerade geht.

Danke nochmal für deinen Beitrag,
TMIfreak93


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Marybess
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 38
Beiträge: 102
Wohnort: an der Ostsee


Beitrag01.05.2014 15:37

von Marybess
Antworten mit Zitat

Hallo TMIfreak93,

Erst einmal, ist dein Text auf Grund der Länge etwas Abschreckend. Vielleicht solltest du beim nächsten Mal eine etwas kürzere Passage wählen.
Aus diesem Grund werde ich nur die auffälligsten Stellen aufzeigen.

Zitat:
Ein Mal, einmalig von Paar zu Paar, soll auf ihren Körpern zu sehen sein, welche ihnen besondere Fähigkeiten verleihen.


Der ganze Satz ist schwierig. Aber die fett markierte Stelle, ergibt wirklich keinerlei Sinn.

Zitat:
Vorsichtig versuchte der Blonde,


Du schreibst aus der Sicht des Mannes, also solltest du ihn nicht der Blonde nennen, sondern beim Namen oder er.

Zitat:
das jüngste Mitglied der Kurai. Das jüngste Mitglied


unnötige Dopplung

Zitat:
„Was wollt ihr von mir?“, fragte der Blonde, Jarec. Es gab so viele Fragen, auf die keiner bereit war, ihm eine Antwort zu geben.


Würde er das wirklich fragen, wenn er schon seit Jahren in Gefangenschaft ist und niemand ihm je antwortet. Ich glaube er währe eher resigniert und würde vielleicht betteln oder total abgestumpft sein.

Zitat:
Sie sah eigentlich nicht schlecht aus,


Finde ich ganz schön dünn. Da solltest du dir vielleicht eine andere Formulierung einfallen lassen.

Zitat:
„Mama, kannst du mich zur Schule bringen? Ich schaff’s nicht rechtzeitig!“


Sie steht sogar noch vor dem Weckerklingeln auf und kommt dennoch zu spät??? hmm

Zitat:
„Ree!“, mit zerzausten, kurzen Haaren, kam sie angerannt.


Soll das ein Name sein? Oder ruft das jemand? Versteh ich nicht.

Zitat:
Deutsch. Schon wieder. Frau Leipold stand an der Tafel und erzählte wild gestikulierend etwas über die schlimmsten Gedichte, die die Welt zu bieten hat. Reimschemata wie abab, abba oder aabb interessierten mich nicht im Geringsten. ...... Bis zur Mittagspause hörte ich mir Vorträge über die Strukturformeln chemischer Stoffe, die Anatomie des menschlichen Körpers und weiteren Kram an, den ich normalerweise sogar fast spannend fand. Doch dieser Tag war nicht wie normalerweise.


Muss dieser ganze Absatz sein? Er ist nicht wirklich informativ. Das Schüler den Unterricht öde finden ist mir auch so klar. Wechsel doch lieber gleich in die Pause.

Zitat:
In dem Schwarz, das nicht richtig deckte, also eigentlich eher Grau war,


Zitat:
hatte aus fotografiert


hatte es fotografiert... Oder nicht?

Zitat:
Corinna kam aus dem Gäste-WC und schien an ihrem Lipgloss zu verzweifeln. „Mäuschen, schau mal. Der ist schon total vertrocknet.“ Ich nahm ihn ihr ab und ging damit in die Küche. „Das haben wir gleich.“ Vorsichtig gab ich zwei Tropfen Olivenöl in das aufgeschraubte Fläschchen und verschloss es wieder. Professionell wedelte damit herum, um den Lipgloss damit zu vermischen, danach reichte ich ihn ihr wieder. Mit großen Augen ging Mama wieder ins Bad, um auszuprobieren, ob meine Rettungsaktion erfolgreich war. „Ich fasse es nicht!“, rief sie: „Er ist wieder so schön wie vorher.“


Du bist echt zu ausschweifend. Mich interessiert diese Aktion eigentlich nicht wirklich und wenn es nicht zur Handlung beiträgt (was ich bezweifle) würde ich es an deiner Stelle streichen. Du musst die Geschichte im ersten Kapitel etwas rasanter vorantreiben, sonst legen potentielle Leser es nach ein oder zwei Seiten wieder weg.

Zitat:
Kurz darauf kamen Flo, ihr kleine Bruder Conrad und ihre Eltern Kassandra und Alex auf uns zu.


Viiiiiiieeeeeeellllllll zu viele Namen. Sag einfach Bruder und Eltern. Das ist sonst bald zu verwirrend. Ich wusste einen Absatz vorher schon nicht mehr wer Corinna war....

Zitat:
Flo winkte mir zu und wir gingen ihnen entgegen. ...... „Hallo“, gab er zurück.
Auch Flos Mutter und ihr Vater kamen zu mir, um mich zu umarmen. „Setzen wir uns“, schlug Kassandra vor. „Wir wollen euch etwas erzählen.“


Auch das hier kannst du überspringen und sie gleich im Restaurant sitzen lassen, denn langsam werde ich ungeduldig. Du solltest früher zur Sache kommen.

Vielleicht könntest du an sich, an einer anderen Stelle beginnen. Das Mal auf ihrem Arm ist ja recht spannend aber die Szene in der Schule und auch die lange Vorrede, dass die anderen Kinder für eine Weile dort einziehen, ist meines Erachtens unnötig.
Um einen Leser in dein Buch zu ziehen solltest du vielleicht an einer spannenderen Stelle der Geschichte beginnen oder dich einfach kürzer fassen um schneller zum Kern der Aussage zu gelangen.

Auch fand ich den Prolog etwas kurz. Die Empfindungen des Blonden (Name vergessen) kommen nicht gut rüber. Wenn er schon seit Jahren gefesselt ist müsste es ihm schlechter gehen.
Sein Körper müsste deutlich abgebaut haben und auch seine Psyche währe wohl extrem angeknackst.

Deinen Stil kannst du sicher noch ausbauen aber im Ansatz gefällt er mir recht gut.
Bleib auf jeden Fall dran. Auch wenn die Idee nicht neu ist, verspricht sie doch eine spannende Geschichte werden zu können.

Lieben Gruß
Marybess
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