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Sterbehilfe


 
 
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Reese Buttercup
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 28



Beitrag01.05.2014 08:10
Sterbehilfe
von Reese Buttercup
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An einigen Stellen seines Körpers wuchs grauer Flaum, und da, wo einmal sein Schwanz werden sollte, stoppelige Federkiele; seine nackte Kopfhaut war rot.
Er hockte auf den Steinfliesen der Terrasse und bewegte sich wie ein Kinderspielzeug mit halbleeren Batterien.
Zu große Augen und ein aufgerissener Schnabel verlangten nach Nahrung, die seine Geschwister im Nest über ihm wohl bekamen.
Ich mag Tiere.
Die im Winter zugelaufene Katze, die nicht mehr verlangt, als zweimal am Tag gefüttert zu werden und einen Schlafplatz auf einem Sessel im Flur, wo sie auch an diesem Tag lag.
Ich spürte den Flaum, die Augen und den Schnabel dieser unerwarteten Katzenmahlzeit in meinem eigenen Hals.

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Solange dir vom Himmel kein Ziegel auf den Kopf fällt, kannst du dir da oben ruhig Luftschlösser bauen.

(Von mir.)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag01.05.2014 09:01

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Diese Geschichte macht sich nicht einmal die Mühe, den "er" genauer zu benennen (typische Anfängerkrankheit), sondern schreibt gleich irgendwo und irgendwie drauflos. Die Funktion des Ich-Erzählers ist diffus, aber so gut wie wirkungslos. Mit "Sterbehilfe" an sich hat die Geschichte gar nichts zu tun. Bei deiner Geschichte spielt sich zwar viel im Kopf des Lesers ab, aber zu wenig auf dem Blatt Papier, das beim Schreiben vor dir lag.

Herzlich Willkommen im DSFo! Hier kannst du noch sehr viel lernen, was das Schreiben angeht. Allerdings frage ich mich gerade, von wem, weil ... die meisten sind schon weg, die hier gute Lehrer waren.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

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Beitrag01.05.2014 09:49

von KeTam
Antworten mit Zitat

*deleted*

 hmm
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag01.05.2014 09:57

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Danke!
(Wie ich diese "Oh Mann!" Kommentare hasse! Oder: Wie ich richtige Diskussionen im DSFo vermisse)
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.05.2014 10:08

von KeTam
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BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Hier kannst du noch sehr viel lernen, was das Schreiben angeht. Allerdings frage ich mich gerade, von wem, weil ... die meisten sind schon weg, die hier gute Lehrer waren.


Angebracht hier im Thread jetzt über dein Gejammer, dass mit dem Text nichts zu tun hat, zu diskutieren?
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Renatus Goyke
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 25
Beiträge: 53
Wohnort: Berlin


Beitrag01.05.2014 13:59

von Renatus Goyke
Antworten mit Zitat

Ich muss sagen, dass die paar Sätze schon ein paar interessante Bilder erzeugen. Leider ist es so ein bisschen "Reden um den heißen Brei", da "er" nie benannt wird. Der Rest wurde schon kritisiert.
Trotzdem aber noch viel Spaß hier im Forum.


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Lonlav
Wortedrechsler


Beiträge: 71
Wohnort: Zuhause, bei Vogel und in der WG


Beitrag01.05.2014 18:33
Re: Sterbehilfe
von Lonlav
Antworten mit Zitat

Halle Reese,

Ich finde grundsätzlich den Inhalt deiner Geschichte gut. Auch die Wahl des Titels. Du schaffst es, dich kurz zu fassen und dabei trotzdem markante Details einzuarbeiten. Die nackte Kopfhaut und die Federstoppeln sind sehr anschaulich. Die halbleeren Batterien finde ich klasse.
Aber, wie schon von BlueNote angedeutet, du fasst dich sogar zu kurz. Am Anfang weiß man nicht genau, wer "er" ist. Da sollten die Andeutungen, dass ein Vogel sein könnte, stärker sein. Und später kommt auch noch plötzlich ein "ich" dazu, das man gar nicht erwartet hat. Ich würde das ein bisschen umstellen, zum Beispiel so:

Zitat:

Ich sah ihn auf den Steinfliesen der Terrasse. Dort hockte er und bewegte sich wie ein Kinderspielzeug mit halbleeren Batterien. An einigen Stellen seines Körpers wuchs grauer Flaum, an Flügeln und Schwanz stoppelige Federkiele; seine nackte Kopfhaut war rot.
Die großen Augen und der aufgerissene Schnabel verlangten nach Nahrung, die seine Geschwister im Nest über ihm wohl bekamen.

Den letzten Satz find ich noch nicht so glücklich. Vielleicht machst du besser zwei draus und füllst ihn mit ein paar Details


Zitat:
Ich mag Tiere. Die im Winter zugelaufene Katze, die nicht mehr verlangt, als zweimal am Tag gefüttert zu werden und einen Schlafplatz auf einem Sessel im Flur, wo sie auch an diesem Tag lag.

Das kommt sehr plötzlich. Was an sich in Ordnung ist. Allerdings würde ich dann die Überleitung zu der Katze nicht so hart machen und mehr in Beziehung zu dem Ich setzen. Diese Nebensatzreihe ohne Hauptsatz ist eine gewagte Konstruktion, die man nur einsetzen sollte, wenn es wirklich sein muss. Und überhaupt ist dieser Satz schon an sich extrem lang, da schadet ihm ein anständiges Subjekt nicht. ;-)

Die Katze, die mir im Winter zugelaufen ist... macht Blabla.
oder
Mir ist im Winter eine Katze zugelaufen, welche Blabla macht.

Zitat:
Ich spürte den Flaum, die Augen und den Schnabel dieser unerwarteten Katzenmahlzeit in meinem eigenen Hals.


Mir fällt auf, dass du nur ungern dein "ich" handeln lässt... :-D Erst ist es gar nicht da, dann hat es plötzlich nen Vogel an der Backe.
Mir fehlt hier ein Zwischenschritt zwischen der Tierliebe, der Katze und dem Entschluss, den Vogel zu verfüttern. Was bringt dein Ich dazu, sich dafür zu entscheiden? Vielleicht könnte es ja mal einen Moment lang eine Alternative erwägen. Oder zynisch sein, ganz im Sinne des Titels.
Und zumindest könnte mal gesagt werden, dass er/sie den Vogel aufhebt. Dass er/sie den Flaum plötzlich IM Hals spürt, finde ich eine interessante Stelle, weil es für mich eine Mischung andeutet zwischen dem Hunger der Katze und der Redensart einen Klos im Hals haben. Wobei mir auch AM Hals reichen würde.



@ Blue Note:

Sorry, aber was ist das bitte für ein Verhalten im EINSTAND einen Text runter zu machen mit dem Vermerk auf die "guten alten Zeiten"? Das klingt ja, als hätten Neulinge hier nicht mal eine Chance im Vergleich zu den dahingegangenen Goethes und Schillers.! Besonders herzlich wirkt dein Willkommensgruß leider nicht vor diesem Hintergrund. :-(

Ich finde es ist gerade das Schöne hier, dass hier mit den Texten, so wie sie da sind auch konstruktiv gearbeitet wird. Hauptsache, es wird daran gearbeitet. (Falls dein Frust daher rührt, dass hier auch häufig Leute auftauchen, die nicht mal im Ansatz bereit sind, an ihrem Text zu arbeiten, kann ich das vollkommen verstehen. Nervt mich auch. Vor allem wenn ich tatsächlich mal Feedback gebe.)
Trotzdem finde ich, dass man Neuen eine Chance lassen muss und dazu gehört eben auch, nicht schon im Einstand mit der Bratpfanne drauf zu hauen. Kritik ja, Kahlschlag nein.
Und wir sind ja auch keine Eliteuni, wo man die Leute, die einem nicht passen, rausschmeißt...


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Reese Buttercup
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 28



Beitrag01.05.2014 19:19

von Reese Buttercup
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Hallo Lonlav,

danke für deine ausführliche Kritik.
Der Titel 'Sterbehilfe' war keineswegs zynische gemeint, interessant, wenn das so rüberkommt.
Werde in die Story wohl nochmal ordentlich Zeit investieren müssen,
du nennst mir da ein paar Punkte, an denen ich dabei wohl ansetzen werde.

So long,


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Malaga
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Beiträge: 826



Beitrag01.05.2014 19:19

von Malaga
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Das hat schon was, was mich dran hängen bleiben lässt, an diesem Text, und drüber nachdenken.
Es ist diese Konstellation: tierliebendes Ich, sterbender Vogel und Sterbehilfe leistende Katze und dann natürlich der letzte Satz, da das Ich Empathie für die Katze, nicht aber für den Vogel empfindet.
Aber es ist zu wenig(oder zu undeutlich), um klar werden zu lassen, worauf es raus läuft.
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Reese Buttercup
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 28



Beitrag01.05.2014 19:23

von Reese Buttercup
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Und auch dir, Renatus Goyke, vielen Dank.
Dann werde ich wohl ein bisschen konkreter werden müssen.


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Reese Buttercup
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Beiträge: 28



Beitrag01.05.2014 19:32

von Reese Buttercup
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Malaga,

nein, so habe ich das nicht gemeint! 'Ich' mag Tiere, sowohl Katzen alsauch Vögel (und die tun mir leid, wenn eine Katze sie tötet).  Aber die Katze von ihrem Schlafplatz im Flur zu holen um den aus dem Nest gefallenen Vogel, der keine Chance hatte, töten zu lassen, war das Einzige, was 'Ich' für ihn zun konnte. Langsam zugrunde gehen lassen wollte ich ihn nicht, und ins Nest zurücksetzen soll man sie auch nicht, weil dann das Risiko besteht, dass das ganze Nest von den Eltern verlassen wird.
Puh, ja, muss ich besser klarmachen!


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Lapidar
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Beitrag01.05.2014 19:58

von Lapidar
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smile Hallo Reese, gut dass du das am Schluss erklärt hast. Weißt du, wie ich es aufgefasst habe:
Du findest einen Jungvogel vor, der so klein und kläglich ist. Du magst Tiere, sagst du dir, (als Beweis:) du hast auch eine Katze aufgenommen. Aber und das war meine Interpretation: das Aufziehen von so einem Jungvogel ist dir viel zu viel.
Dass du die Katze holst, damit sie dem Vögelchen den Garaus machst.. hab ich irgendwie gar nicht registriert.

Aber die Idee hinter dem Text finde ich sehr interessant.


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BlueNote
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Beitrag01.05.2014 19:59

von BlueNote
Antworten mit Zitat

@Lonlav
Wenn sich jemand so wenig Mühe gibt beim Schreiben, dann darf man das auch im Einstand anmerken, finde ich. Wie weit soll das denn noch gehen? Statt 5 Minuten Texte vielleicht 30-Sekunden-Texte? Also, ich komme mir da als Leser und Kritiker verarscht vor, tut mir leid!

Aber wenn das euer Einstandsniveau ist, dann ohne mich!
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Lapidar
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Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag01.05.2014 20:02

von Lapidar
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Du jammerst immer über Mittelmaß, deine "Kritiken" sind definitiv kein Mittelmaß . Sie sind deutlich drunter. Sie sind- mit Verlaub gesagt: Sch...
Du magst ja ein guter Lyriker sein und eventuell auch wirklich hochwertige Texte schreiben. Aber als Kritiker empfinde ich dich als lausig. Unkonstruktiv, überheblich und nicht hilfreich.
So dass muste ich mal sagen.
Entschuldigung an: Reese und die Moderatoren für mein schlechtes Benehmen.
ABER definitiv nicht an Herrn BN.


Alexandra


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BlueNote
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Beitrag01.05.2014 20:09

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

Du magst ja ein guter Lyriker sein

grummel!

Lapidar, gib's zu, du willst mich in den Wahnsinn treiben.
Was hab ich bitteschön mit Lyrik zu tun?

@Buttercup
Wenn du magst, würde ich - obwohl es im Einstand nicht üblich ist - genau aufzeigen, was ich an deinem Text verbesserungswürdig bzw. kritikwürdig finde. Wenn dir nichts daran liegt, dann spare ich mir das aber. Ganz wie du willst ...
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Lonlav
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Beiträge: 71
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Beitrag01.05.2014 20:46

von Lonlav
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
@Lonlav
Wenn sich jemand so wenig Mühe gibt beim Schreiben, dann darf man das auch im Einstand anmerken, finde ich. Wie weit soll das denn noch gehen? Statt 5 Minuten Texte vielleicht 30-Sekunden-Texte? Also, ich komme mir da als Leser und Kritiker verarscht vor, tut mir leid!

Aber wenn das euer Einstandsniveau ist, dann ohne mich!


Ich finde Kürze muss nicht unbedingt einen schlechten Text bedeuten. Mir ist ein guter Aphorismus lieber, als ein schlechter Roman. Noch ein Vorteil ist, dass ich mich bei einem kurzen Text eher mal zu nem Feedback aufraffe, als bei einem langen. Aber das ist Geschmackssache.

Vielleicht sollte ich aber noch was klarstellen, damit wir nicht aneinander vorbei reden. Ich finde deine Kritik am Text inhaltlich nachvollziehbar und kann ihr sogar zu einem großen Teil zustimmen. Womit ich aber ein Problem habe, ist, wie du deine Kritik unterbreitest. Das hat mit konstruktiv nicht viel zu tun, es klingt eher nach "Halt einfach die Klappe, du hast es nicht drauf, geh am besten ganz aus meinem Forum raus." Das ist jedenfalls der Unterton, der bei mir hängenbleibt. Ich finde deine Argumentation zum Teil auch einfach unfair. Etwa, wenn du behauptest, die Verfasserin habe sich einfach keine Mühe gegeben. Das ist erstmal eine Unterstellung, denn woher willst du wissen, wie viel Mühe sie sich wirklich gemacht hat? Du kannst natürlich feststellen, dass auf dich so wirkt, aber das ist dann subjektiv und damit okay. Ich glaube, mich stört, dass du deine Meinung schnell absolut setzt.

Und auf der anderen Seite schreibst du ja selber, die Verfasserin könne hier viel lernen, fügst aber an, das gute Lehrer fehlten. Das klingt sogar nach ner Art Seitenhieb gegen die Mehrheit aller Feedbackgeber im DSFO. Und dabei ist deine Rhetorik selber auch nicht besonders pädagogisch. ;-)

Gut, vielleicht bist du ja eher von der harten Schule. Das passt halt schlecht zu dem Gesamtbild, dass ich mir in dem Jahr, seit dem ich dabei bin, vom DSFO gemacht habe.

Vielleicht haben wir unterschiedliche Vorstellungen vom Einstiegsniveau. Mir ist das Niveau erstmal nicht so wichtig; aber die Texte, die mich überhaupt nicht ansprechen kommentiere ich meistens auch gar nicht.
Wichtiger ist mir die Bereitschaft der Leute, dabei zu bleiben und sich zu verbessern. Vielleicht, weil ich auch mal klein angefangen habe und grottige Emolyrik geschrieben habe. ;-) Ich sehe den Einstand im DSFO als den Ort, an dem man sich erstmal ausprobieren kann und noch ein wenig geschont wird, damit man dran bleiben kann und, hier sind wir uns vielleicht einig, lernt. Heißt natürlich nicht, dass ich will dass alle grundsätzlich in Watte gepackt werden sollen. Aber ich finde dass der Schwerpunkt mehr auf "was kann ich verändern" als "gut oder scheiße" liegen sollte. Das halte ich erst im Feedbackbereich angebracht.
Und deswegen finde ich diese Totschlagargumentation, selbst wenn ich deine Kritik bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, hier nicht konstruktiv.

BlueNote
"Wenn du magst, würde ich - obwohl es im Einstand nicht üblich ist - genau aufzeigen, was ich an deinem Text verbesserungswürdig bzw. kritikwürdig finde. Wenn dir nichts daran liegt, dann spare ich mir das aber. Ganz wie du willst ..."

Und das halte ich zum Beispiel, sofern du deine Verbesserungsvorschläge konstruktiv äußerst, für ein faires Angebot deinerseits. ;-)


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Reese Buttercup
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Beitrag01.05.2014 20:47

von Reese Buttercup
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich sah ihn eines Morgens auf den Fliesen der Terrasse hocken, wo er um sich selbst kreiselte wie ein Kinderspielzeug mit halbleeren Batterien.
Zu große Augen und ein aufgerissener Schnabel verlangten nach Nahrung, die seine Geschwister im Nest über ihm bekamen.
An einigen Stellen seines Körpers wuchs grauer Flaum, und da, wo einmal sein Schwanz werden sollte, stoppelige Federkiele; seine nackte Kopfhaut war rot.
Ich mag Tiere, aber was konnte ich tun?
Man soll sie nicht anfassen.
Man darf sie nicht zurücksetzen ins Nest.
Manchmal werden sie rausgedrängt, weil zu wenig Platz ist für alle.
Schon in der Grundschule lernt man solche Dinge: dass die Natur grausam ist in solchen Dingen.
Als ich noch unschlüssig war, was ich tun sollte, spürte ich meine Katze an meinen Beinen, die sich an mir vorbei zur Tür drängte. Ich ließ sie hinaus.
Mit zwei Bissen entledigte mich die Katze dieses Problems.
Später meldete sich mein Gewissen.
Hätte ich einen Tierarzt anrufen sollen?
Hätte die Feuerwehr helfen können?
Bei diesen Gedanken fühlte ich mich, als hätte ich den kleinen Vogel selbst gefressen.
Ich spürte den Flaum, die Augen, sogar die Federkiele in meinem eigenen Hals.


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BlueNote
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Beitrag01.05.2014 20:57

von BlueNote
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Zitat:

Das hat mit konstruktiv nicht viel zu tun, es klingt eher nach "Halt einfach die Klappe, du hast es nicht drauf, geh am besten ganz aus meinem Forum raus." Das ist jedenfalls der Unterton, der bei mir hängenbleibt.

Nein, das ist nicht in meinem Interesse, wenn jemand aus dem Forum geht.
Wahrscheinlich hast du mit vielen Dingen recht. Ich werde mich erst mal aus dem Einstandsbereich raushalten.
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Reese Buttercup
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Beitrag01.05.2014 21:01

von Reese Buttercup
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Hallo BlueNote,

"Wenn sich jemand so wenig Mühe gibt...", 'tschuldigung, das siehst du falsch.
Ich habe dir schon geschrieben, dass ich versucht habe, einen minimalistischen Text zu verfassen. Und ich habe doch eine ganze Weile dran gefeilt. Interessant zu erfahren, dass der Text missverständlich ist. Ich habe soeben eine neue Version eingestellt, weil mir meine Idee immer noch gefällt. Tatsächlich musste ich dabei etwas ins Detail gehen, was die Beweggründe meines Protagonisten/ meiner Protagonistin angehen. Ich hoffe, ich habe das richtig gemacht mit dem neuen posten, so ganz komme ich mit diesem Forum noch nicht klar.
Und prinzipiell habe ich, wie gesagt, nichts dagegen, wenn man mich hier nicht mit Samthandschuhen anfasst!
Bringt mich höchstens zum Grinsen, weil ich das Gefühl sehr gut kenne:
Sich anderen überlegen zu fühlen!
Ich habe mir deinen Büchergeschmack mal zu Gemüte geführt:
Mit Chuck Palahniuk haben wir einen gemeinsamen Lieblingsautoren.
Besser als 'Der Simulant' finde ich nur 'Fratze'...

MfG...


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Beitrag01.05.2014 21:22

von BlueNote
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Hi Reese,

ich fürchte, beim Bücherregal hast du jemand anderes angeklickt. Die genannten Autoren kenne ich gar nicht. Auch die Bemerkung mit dem minimalistischen Stil habe ich nicht gefunden.

Apropos minimalistischer Stil: Wenn dir am "Minimalismus" etwas liegt, solltest du die Bewertungen ("die seine Geschwister im Nest über ihm wohl bekamen") und die Selbsterklärungen (Ich mag Tiere.) auch etwas minimieren (oder ausmerzen). Daneben fand ich die halbleeren Batterien etwas unlogisch. Das Kinderspielzeug dürfte doch erst bei nahezu leeren Batterien schwächer werden.

Deine Idee gefällt mir übrigens auch, ich fände es aber gut, wenn du diese sprachlich konsequenter (präziser - und vielleicht auch ausführlicher) umsetzen würdest. Wie oben erwähnt, stören die Zwischengedanken und allgemeinen Bemerkungen (bei dieser sehr kurzen Geschichte) etwas.

Interessant übrigens, dass du das Gefühl, sich anderen überlegen zu fühlen, sehr gut kennst. Vielleicht kannst du es mir ja bei Gegebenheit einmal schildern, damit ich auch weiß, wie das ist. wink

BN
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Reese Buttercup
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Beitrag01.05.2014 21:36

von Reese Buttercup
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Hallo BlueNote,

upps, sorry, ich habe dich, was die Bücherliste betrifft, wohl mit MosesBob verwechselt. Vielleicht ist mir das wegen des zusammengesetzten Doppelnamens passiert, den ihr beide habt.
Hierfür entschuldige ich mich!


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Lonlav
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Beitrag01.05.2014 21:39

von Lonlav
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Hallo Reese, bei einer Überarbeitung kannst du unter dem Textfeld "Neue Version" anklicken, dann wird man schneller zu deiner Überarbeitung verlinkt. Geht aber erst bei der nächsten Version, weil man ja nicht editen darf...

Ich hab tatsächlich noch was auszusetzen, auch wenn ich es schwer formulieren kann und es im Widerspruch zu meiner ersten Kritik steht.

Du hast jetzt einen Text, in dem klar ist, wer was macht. Die Formulierungen sind viel eindeutiger.
Aber mich stört, dass es jetzt so stark um die Rechtfertigung des Handelns geht. Dadurch geht der Minimalismus, den ich im Prinzip gut fand, wieder verloren und der Leser hat weniger Interpretationsspielraum.
Alle Sätze, die ich hier drin nicht erwähne habe ich für mich mal gestrichen, um zu sehen, wie es ohne sie funktioniert. Also das hier ist das Gerüst, dass ich behalten würde + Ergänzungsvorschläge.
Kannst ja mal gucken, was du draus machst.


Zitat:
Ich sah ihn eines Morgens auf den Fliesen der Terrasse hocken, wo er um sich selbst kreiselte wie ein Kinderspielzeug mit [schwachen] Batterien.
Zu große Augen und ein aufgerissener Schnabel verlangten nach [der] Nahrung, die seine Geschwister im Nest über ihm bekamen.
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Ich finde hier sollte beiläufig klar werden, dass deine Prota nicht auf der Terrasse steht, sondern an der Tür, denn ich nehme es bis dahin so wahr, dass deine Prota draußen steht. Dann finde ich, muss die Prota in den Gedanken gar nicht so konkret werden. Mir reicht, wenn sie zwar ein wenig Mitleid hat, aber auch eine gewisse Hilflosigkeit rüber bringt. Und das vielleicht sogar ohne die beiden Wörter zu verwenden, aber so dass es trotzdem klar wird. Schwierig, oder? ;-)

Zitat:
Da spürte ich meine Katze an meinen Beinen, die sich an mir vorbei zur Tür drängte. Ich ließ sie hinaus.

Je nachdem wie dramatisch du es willst, kannst du das die Prota ganz berechnend tun lassen, oder eher gedankenverloren, so dass sie erstmal vor sich selbst erschrickt, als sie bemerkt, was sie tut.


Zitat:
Mit zwei Bissen entledigte mich die Katze dieses Problems.

Hier bist du sehr allgemein und wenig anschaulich. Auch die Bezeichnung "das Problem" ist ungünstig. Vielleicht eher "Die Katze schlich um das Tier herum... trieb den Vogel mit der Pfote unschlüssig vor sich her, dann. Immerhin ist das dein Showdown, der muss nicht in einem Satz sein. ;-) Du kannst auch die Reaktion deiner Prota darauf andeuten: Ekel? Faszination? Vielleicht kommt ihr die Katze in dem Moment sogar abstoßend vor?

Zitat:
Bei diesen Gedanken fühlte ich mich, als hätte ich den kleinen Vogel selbst gefressen. Ich spürte den Flaum, die Augen, sogar die Federkiele in meinem eigenen Hals.


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