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raffis Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 73 Wohnort: Basel
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23.09.2013 12:55 Inhaltliche Zusammenfassung im Exposé von raffis
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Hallo zusammen
Folgende Frage:
Wenn Ihr ein Exposé schreibt und da drin die Handlung Eures Romans zusammenfasst, schreibt Ihr die Geschichte in chronologischer Abfolge oder in der Abfolge, wie sie im Buch wiedergegeben wird?
Konkret:
In meinem Buch gibt es viele Rückblenden, d.h. die Erzählung ist nicht chronologisch. Würdet Ihr diese Abfolge ins Exposé übernehmen oder das ganze chronologisch schildern?
Danke und Gruss
raffis
_________________ Alle unter dem Himmel |
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3611 Wohnort: Mönchengladbach
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23.09.2013 12:59
von Nicki
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Ich denke, die chronologische Wiedergabe ist die sinnvollere und verständlichere. Das Expose soll ja den Inhalt so wiedergeben, dass sich ein Lektor den Plot genau vorstellen kann.
Ich bin jetzt nicht der Exposefachmannfrau, aber du könntest beide Varianten schreiben und sie dann jemandem zu lesen geben, der den Plot nicht kennt. Das verständlichere wird wohl der richtige Weg sein.
Aber es werden gleich sicher noch ein paar kompetentere Ratschläge kommen.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2371 Wohnort: Braunschweig
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G 23.09.2013 13:02
von Gerling
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Hi
das Expose soll dem Agenten oder Verlag eine Zusammenfassung des Romans bieten - und zwar chronologisch, vom Anfang bis zum Ende. Du musst es hinbekommen, den Ablauf des Romans so zu komprimieren, das es 1. nachvollziehbar und 2. spannend rüberkommt.
Zu viele Rückblenden können da u.U. verwirren. Ich würde so weit wie möglich darauf verzichten, außer, die Zusammenfassung ergibt dann keinen Sinn mehr.
Darüber hinaus; wenn das fertige Manuskript nicht zu 100% mit dem Expose übereinstimmt, wird dir keiner den Kopf wegschießen - solange das Manuskript gut ist. Aber das sind nur meine Erfahrungen - die müssen nicht übertragbar sein.
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raffis Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 73 Wohnort: Basel
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23.09.2013 13:15
von raffis
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Danke soweit.
Gerling, du schreibst:
"[..] eine Zusammenfassung des Romans bieten - und zwar chronologisch, vom Anfang bis zum Ende."
Mein Roman ist ja eben nicht chronologisch. Soll ich jetzt eine "chronologische" Zusammenfassung des Romans (von Anfang bis Ende, von Kapitel 1 bis Kapitel X) schreiben, welcher aber selbst nicht chronologisch ist? Oder soll ich eben die Zusammenfassung von der Abfolge im Roman loslösen und sie chronologisch in Bezug auf die Story erzählen?
...sorry, klingt komplizierter als es ist.
Im Prinzip sehe ich nur zwei Möglichkeiten:
1. Ich halte mich bei der Zusammenfassung an den Roman, und beschreibe die Geschichte so, wie sie erzählt wird.
2. Ich gehe nach der Chronologie der Geschichte. Wenn also der chronologisch früheste Abschnitt in Kapitel kommt 5, beginne ich in der Zusammenfassung mit dieser Rückblende aus Kapitel 5...
Danke für euer geschätztes Feedback
Gruss raffis
_________________ Alle unter dem Himmel |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2371 Wohnort: Braunschweig
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G 23.09.2013 13:22
von Gerling
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Erzähle die Geschichte deines Romans. Was passiert? Welche Konflikte gibt es? Wie werden diese gelöst? Wer stirbt? Wer verliebt sich? Wer trennt sich? Welche "Rätsel" gibt es und wie werden diese gelöst?
Du musst das Expose nicht so schreiben, wie den Roman. Soll heißen, nicht jeder Zeitsprung im Roman muss sich im Expose wiederfinden.
Eines muss ich noch bemerken: Für die meisten Autoren ist das Expose eine Horrorvorstellung. Es ist unglaublich schwer, ein wirklich gutes Expose zu schreiben. Hast Du einen Agenten?
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raffis Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 73 Wohnort: Basel
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23.09.2013 13:31
von raffis
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Danke für deine Anteilnahme Gerling!
Die Herausforderung meiner Geschichte ist:
Die Geschichte zieht sich über mehrere Jahrzehnte hin, ca. 95 % davon spielen aber in der "Jetztzeit". Nichtsdestrotrotz sind die Rückblenden (die mehrere Generationen einer Familie betreffen) massgebend für das Verständnis und die Aufschlüsselung der Geschichte.
Heisst also: Dem Leser erschliesst sich das ganze Mysterium durch einzelne Rückblenden, die das Puzzle vervollständigen. In der Zusammenfassung muss ich dies aber auf 2-3 Seiten tun. Stellt sich für mich also die Frage, ob ich in der Zusammenfassung chronologisch vorgehe und mit der ältesten Generation anfange, wie es hier anscheinend empfohlen wird, oder ob ich in der "Jetztzeit" beginne (wie es die Geschichte tut) und die Rückblenden an passender Stelle einfüge.
Ich denke aber schon, dass die chronologische Variante mehr Sinn macht... oder?
Zum Thema "Agent":
Ich schreibe auch an einer Serie, für die ich einen Agenten / Verleger habe, der meine Entwürfe sichtet und mir sein Feedback dazu gibt.
Die hier angesprochene Geschichte ist eine Eigenkreation und einiges komplexer als die Serie, so gesehen also Neuland. Zu dieser habe ich weder einen Lektoren, noch einen Agenten, da die Überarbeitung erst gerade zu ihrem Ende kommt. Ich habe / hatte zwar Testleser, das sind aber gewöhnliche Leser, und keine "Profis".
Gruss raffis
_________________ Alle unter dem Himmel |
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Sabine A. Eselsohr
Beiträge: 385
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23.09.2013 17:10
von Sabine A.
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Hi raffis,
also ich bin nicht eben der geborene Exposé-Schreiber. Ich mache ganz viel nach Gefühl und manchmal scheine ich mit diesem Gefühl gar nicht so ganz verkehrt zu liegen.
Also hier mein "gefühlsmäßiger" Ratschlag:
Wenn du bei der Zusammenfassung chronologisch vorgehst, würde ich zumindest irgendwo den Hinweis, dass du die Vergangenheit in mehreren Rückblenden einfließen lässt, angeben.
Persönlich finde ich die Variante, mit der Jetztzeit zu beginnen und die Rückblenden ggf. in Nebensätzen einfließen zu lassen, spannender.
Ach ja, ich habe übrigens keinen Agenten - deswegen auch die Sache mit dem Exposébasteln nach Gefühl.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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23.09.2013 18:00
von Murmel
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Wir haben eine AG Exposé, in der auch knifflige Exposés behandelt werden. Bisher waren wir erfolgreich damit (solange die Story das hergab, das ist natürlich Grundvoraussetzung).
Die inhaltliche Zusammenfassung soll den Spannungsbogen aufzeigen. Das kann die Entwicklung des Protas oder die Aufklärung eines Rätsels sein, die Behandlung eines Themas oder das Beleuchten eines Aspekts eines Themas.
Meistens hilft die Darstellung aus der Sicht eines Protagonisten. In den allermeisten Fällen reicht das aus. Manchmal muss man noch Nebenhandlungen dazufügen, um das Bild abzurunden. Die Theorie dahinter ist, dass es einen Spannungsbogen gibt, der von einem Prota getragen wird. Selbst wenn es mehrere Protas und Handlungsstränge gibt, empfiehlt es sich dringend, die Anzahl auf das notwendige Minimum zu beschränken.
Die Synopse (im Gegensatz zur Zusammenfassung konzentriert sie sich auf das Wesentliche) muss nicht dem Manuskript folgen, weder chronologisch noch den Kapiteln. Die Synopse arbeitet den Spannungsbogen und das Thema heraus.
Hilft das? Exposé Schreiben ist sehr schwer, da gibt es nichts.
_________________
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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23.09.2013 20:38
von Bananenfischin
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Sabine A. hat Folgendes geschrieben: |
Wenn du bei der Zusammenfassung chronologisch vorgehst, würde ich zumindest irgendwo den Hinweis, dass du die Vergangenheit in mehreren Rückblenden einfließen lässt, angeben.
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So habe ich es im Grunde auch gemacht, und ich meine, das ist ein guter Weg, deutlich zu machen, wie man vorgegangen ist.
Wobei ich denke, dass du nicht die Lösung vorwegnehmen solltest, indem du mit den vergangenen Ereignissen beginnst (siehe von Murmel erwähnter Spannungsbogen). Ich nehme an, die handelnden Figuren in deiner Haupthandlung werden ja irgendwie auf die alles erhellende Vergangenheit stoßen und so zu einer Lösung kommen. Das kann heißen, dass du das Vergangene im Exposee gar nicht im Einzelnen behandeln musst, sondern nur insofern, als du eben an entsprechender Stelle die "Lösung" präsentierst.
Und in einem Extra-Absatz (z.B. kann man sowieso einen Absatz zur Erzählweise einbauen) klarmachst, dass du das in Form von Rückblenden erzählst.
Ich hatte das in etwa so formuliert: "Zwischen die Szenen des Hauptstrangs werden immer wieder Szenen der Vorgeschichte in umgekehrter Chronologie montiert, die ..."
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Nayeli Irkalla Reißwolf
Alter: 41 Beiträge: 1083 Wohnort: Ruhrgebiet
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23.09.2013 22:29
von Nayeli Irkalla
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Zum Thema Rückblende habe ich einmal mit der Formulierung gearbeitet: "XY ist so und so und erlebt XZ. Zu diesem Zeitpunkt hat sie noch verdrängt, dass YZ. Daher ..."
Das Gesamtmanuskript wurde in mehreren Fällen angefordert - also lagen die Fälle, wo es scheiterte, nicht am Exposé, sondern wohl eher daran, dass ich die angestrebten Ziele im Gesamtmanuskript noch nicht gut genug umsetzen konnte.
Daher plädiere ich aus meiner bisher noch bescheidenen Erfahrung für die chronologische Variante. Die kann ja auch Vorgeschichte und Hauptplot enthalten und bei "Vorgeschichte" einen kurzen Verweis darauf geben, dass diese nach und nach enthüllt wird. Und beim Hauptplot wird dann halt beim Höhepunkt noch mal geschrieben, dass an dieser Stelle der Schlüsselpunkt der Vorgeschichte aufgedeckt und enthüllt wird.
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raffis Wortedrechsler
Alter: 40 Beiträge: 73 Wohnort: Basel
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24.09.2013 12:14
von raffis
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Besten Dank für das konstruktive Feedback.
Ich denke, ich habe jetzt gewisse Ansätze, mit denen ich spielen werde.
Gruss raffis
_________________ Alle unter dem Himmel |
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