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Höllenritt


 
 
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Xhex
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 53
Beiträge: 41
Wohnort: Limburg


Beitrag23.08.2013 22:55
Höllenritt
von Xhex
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Das ist eine Kurzgeschichte, die ich vor etwa eineinhalb Jahren zur Charakterentwicklung einer meiner Hauptfiguren meines Romans "Galway Hunters (früherer Titel "Symphony of Night") erstellt habe.
Entdgegen der Kurzgeschichte, ist der Roman nicht in der Ich-Perspektive geschrieben .
Obwohl es nun schon eine Weile her ist, es sich im Prinzip um eine Übung und zur Entwicklung des Charkters gehandelt hat, wäre ich dennoch interessiert, was ihr von dieser Geschichte haltet, bzw, wie sie euch gefallen hat.

Für alle von euch, die sich für die aktuelle Version  von Kapitel 1 "Galway Hunters interessieren sollten, hier der Link:
 http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=38462

Höllenritt


Das Klingeln meines Handys riss mich aus dem Schlaf und mischte sich unbarmherzig mit einem pochenden Schmerz in meinem Kopf, der sich in Sekundenschnelle ausbreitete.
War wohl doch ein Whiskey zu viel, dachte ich und angelte nach meinem iPhone. Ein Blick auf das Display ließ mich aufseufzen. „Ruby, was gibt’s denn?“
Ruby Walsh war eine ehemalige Hausangestellte meiner Eltern, die mir als Kind immer spannende Geschichten über die Anderswelt erzählt hatte. Vor etwa zehn Jahren war die Witwe in Rente gegangen und wohnte nun am Rande des Devon Parks in Gladdagh. Dort bewirtschaftete sie ein kleines Stück Land, das sie günstig gepachtet hatte. Sie war die abergläubischste Person, die ich kannte und bei uns in Irland ist eigentlich jeder mehr oder weniger abergläubisch.
„Michael, du musst auf der Stelle kommen.“ Ruby klang aufgeregt, fast schon hysterisch.
„Jetzt?“ Ich schaute auf meine Armbanduhr. Es war viertel nach vier, was bedeutete, dass ich gerade mal zwei Stunden geschlafen hatte. Das erklärte auch meine dröhnenden Kopfschmerzen.
„Ja, Michael!“
„Willst du mir nicht erst Mal erzählen, was überhaupt los ist?“
„Ein wildgewordener Pooka ist gerade dabei, meinen gesamten Garten niederzutrampeln.“
„Bist du dir sicher, dass es ein Pooka ist?“
„Michael!“ Ruby’s Stimme hatte mittlerweile eine ungeahnt schrille Tonlage erreicht, die mir deutlich zu verstehen gab, dass ich meinen Hintern schleunigst zu ihr bewegen sollte.
„Okay, ich bin ja schon unterwegs“, lenkte ich ein und legte auf.
Schwerfällig stand ich vom Bett auf, schlüpfte in meine Jeans und ging ins Bad. Dort drehte ich am Waschbecken den Kaltwasserhahn auf und hielt meinen Kopf unter das eiskalte Wasser, wodurch meine Lebensgeister zumindest etwas geweckt wurden. Okay, das musste fürs Erste reichen. Ich drehte den Wasserhahn zu, griff nach einem Handtuch und ruppelte mir damit kurz durch die Haare. Während ich mir ein T-Shirt überstreifte, Socken und Stiefel anzog, überlegte ich, was ich über Pookas wusste, da ich bisher noch keinem dieser Geschöpfe begegnet war. Sie waren Gestaltwandler – keine Frage – gehörten aber dennoch zur Familie der Kobolde. Über ihr eigentliches Aussehen ließ sich nur spekulieren, da sie sich den Menschen fast ausschließlich in Tiergestalt zeigten. Dabei schienen sie die Form eines Pferdes besonders zu bevorzugen.
Bevor ich das Haus verließ, überlegte ich kurz, ob ich sicherheitshalber meine Glock mitnehmen sollte, kam dann aber zum Entschluss, dass ich mit der Waffe eh nichts gegen einen Pooka ausrichten konnte. Ich griff meine Lederjacke und streifte mir diese über, während ich das Haus verließ.
Draußen empfing mich ein eisiger Wind und der Regen peitschte mir ins Gesicht. Mit anderen Worten, es herrschte das für bei uns so typische Novemberwetter. Mit schnellen Schritten ging ich zu meinem Wrangler Jeep und stieg ein. Normalerweise brauchte man für die Strecke nach Gladdagh zwanzig Minuten, aber bei diesem Wetter, würde es sicher länger dauern, bis ich bei Ruby ankam. Wenn es sich wirklich um einen Pooka handelte, dann konnte er in dieser Zeit einen nicht unerheblichen Schaden auf ihrem Land angerichtet haben. Ich stieß einen Fluch aus und trat das Gaspedal durch, obwohl die schlechte Sicht dies kaum zuließ. Aber Ruby lag mir wirklich am Herzen. Sie war eine der wenigen Personen, die es damals geschafft hatten, zumindest ein wenig Wärme und Mitgefühl in das Haus meiner Eltern zu bringen, in dem sich sonst alles nur um das gesellschaftliche Ansehen der Familie drehte. Dank des geizigen Gehalts, das mein Vater Ruby zahlte, musste sie nun ihre mickrige Rente aufstocken, indem sie auf dem Wochenmarkt die Erzeugnisse verkaufte, die sie auf ihrem Land unter viel Mühe angebaut hatte. Wenn jetzt wirklich ein Pooka dabei war, Ruby’s Ernte in Grund und Boden zu stampfen, sah es für die Witwe finanziell mehr als schlecht aus.
Mittlerweile hatte ich Gladdagh erreicht und fuhr am Hafen den Gladdagh Quay entlang in Richtung South Park. Als ich den Park erreicht hatte, bog ich auf den Graftan Road ab. Dieser führte direkt zum Devon Park, an dessen Ende Ruby`s Hof lag.
Kaum hatte ich den Wagen zum Halten gebracht, als mir die Witwe auch schon wild gestikulierend entgegen gerannt kam.
„Michael, endlich!“
Ich hob entschuldigend die Hände. „Schneller ging`s nicht. Ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Wo ist denn nun dein ungebetener Gast?“
Ruby zerrte mich ungeduldig am Arm hinter sich her. Den Regen, der uns entgegenschlug, schien sie kaum wahrzunehmen. Sie führte mich zu ihrem Gemüsegarten hinter dem Haus. „Da, siehst du“, sagte sie und deutete zu den Obstbäumen.
Angestrengt schaute ich in besagte Richtung. Durch die Dunkelheit und den Regen war jedoch nicht wirklich viel zu erkennen. Erst als ich mich einige Schritte genähert hatte, zeichneten sich dort schemenhaft die Umrisse eines Tieres wider, das voller Wut auf etwas einzutrampeln schien.
„Oh nein, mein schöner Kohl“, jammerte Ruby hinter mir.
„Bleib lieber zurück“, mahnte ich die Witwe. Solange ich mir nicht sicher war, mit was für einem Wesen wir es hier zu tun hatten, war es mir lieber, Ruby in sicherem Abstand zu wissen.
„Kommt gar nicht in Frage.“
Ich seufzte. Typisch Ruby. Dickköpfig bis zum geht nicht mehr.
Das - wie im Wahn - tobende Tier schien uns nicht zu bemerken, was mir nur Recht war, gab es mir doch die Gelegenheit, näher an das Wesen heran zu kommen. Je näher ich kam, desto deutlicher zeichnete sich die Gestalt eines Pferdes vor meinen Augen ab. Und bei Gott, es handelte sich um ein wahres Prachtexemplar von Pferd. Das schwarzglänzende Fell hob sich kaum von der Dunkelheit ab und die Mähne wehte wild und unbändig im Sturm. Schnaubend warf er seinen Kopf in die Höhe. Die kühle Nacht umgab den erhitzten Körper mit Nebelschwaden, durch die mich seine tiefrot leuchtenden Augen wütend anblitzten.
Kein Zweifel, vor meinen Augen tobte ein Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Aber war es wirklich ein Pooka? Genauso gut konnte es sich um einen Gestaltwandler handeln, der zufälligerweise – oder auch ganz bewusst – die Lieblingsgestalt der Pookas gewählt hatte. Nun, ich war mir sicher, die Antwort in wenigen Augenblicken zu erhalten. Ich nahm den Daumen und Zeigefinger zwischen meine Lippen und stieß einen lauten Pfiff aus. Der Rappe verharrte in seiner Zerstörungswut und wirbelte zu mir herum. Seine unheimlichen Augen funkelten mich an, während er Schritt für Schritt auf mich zukam.
„Michael“, wisperte Ruby hinter mir.
„Jetzt nicht.“
Meine Konzentration war auf das Wesen vor mir gerichtet. Es stand nun so nah, dass ich ohne Probleme die weit geblähten Nüstern hätte berühren können, was allerdings nur ein ausgewachsener Narr oder jemand, der mit seinem Leben abgeschlossen hatte, wagen würde. Ein Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten, egal, welcher Rasse es angehörte, berührte man lieber nicht ohne dessen Erlaubnis.
Der Rappe stampfte ungeduldig mit dem Vorderhuf und blies mir seinen dampfenden Atem ins Gesicht. „Was willst du?“
Okay, jetzt war ich mir ziemlich sicher, dass ich einen Pooka vor mir hatte. Ein Gestaltwandler wäre in seiner Tiergestalt nämlich nicht in der Lage gewesen, mit menschlicher Stimme zu sprechen. Diese Fähigkeit beherrschte, zumindest soweit mir das bekannt war, ausschließlich der Pooka.
„Es interessiert mich, warum du den Garten einer netten, alten Damen in Grund und Boden stampfst.“
Hinter mir hörte ich Ruby verächtlich schnauben. Anscheinend war sie über meine Bemerkung mit dem alt nicht sonderlich erbaut.
„Sie hat mich beleidigt.“
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Sie soll dich beleidigt haben? Inwiefern?“
„Sie hat meine Einladung ausgeschlagen.“
„Deine Einladung?“ Mir schwante Böses.
„Ja“, entgegnete der Rappe. „Ich wollte ihr die Ehre erweisen, auf meinem Rücken einen Ausritt zu unternehmen.“
„Und sie hat es abgelehnt“, mutmaßte ich.
„Richtig.“
Mist, jetzt sitzen wir wirklich in der Klemme. Niemand erteilte einem Pooka einen Korb, wenn dieser ihn zu einem Ritt einlud.
Ich wandte mich kurz zu Ruby um, die nur stumm mit den Schultern zuckte. Mir musste jetzt ganz schnell etwas einfallen, um den Pooka milde zu stimmen, denn ansonsten würde er genau da weiter machen, wo wir ihn eben unterbrochen hatten und Ruby hätte dann am nächsten Morgen mal einen Gemüsegarten gehabt.
„Sieh mal“, begann ich. „Das war doch nicht böse gemeint von ihr. Aber sie ist alt und gebrechlich. Sie schafft es gesundheitlich doch gar nicht mehr, einen Ritt auf dir zu unternehmen. Selbst wenn sie es wollte, sie würde es ja nicht einmal mehr fertig bringen, auf deinen Rücken zu klettern.“
„Aber eine Einladung darf dennoch nicht ausgeschlagen werden“, erwiderte der Pooka.
„Und wenn nun ein anderer an ihrer Stelle der Einladung folgen würde? Wäre das okay?“
Der Rappe kam noch einen Schritt näher auf mich zu. „Willst du es denn wagen?“
Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, dachte ich.
Laut sagte ich: „Es wird mir eine Freude sein.“
Der Pooka stieß ein lautes Wiehern aus und warf den Kopf in die Höhe. „Nicht halb so viel wie mir. Na los, steig auf.“
„Aber nach unserem kleinen Ausflug, lässt du den Garten der alten Dame dann in Ruhe, ja?“, vergewisserte ich mich, ehe ich an seine Seite trat und in die lange, dichte Mähne griff.
Der Rappe wandte mir den Kopf zu. „Selbstverständlich!“
Ich stieß einen Seufzer aus, dann schwang ich mich auf seinen Rücken, was mich – obwohl ich wirklich ein geübter Reiter war – doch einige Mühe kostete. Schließlich wies der Pooka eine Widerristhöhe von gut Einmeterachtzig Meter auf. Haben Sie schon mal versucht, aus dem Stand auf einen solch hohen Rücken - und das ohne Sattel - zu gelangen? Ja – na dann wissen Sie ja, wovon ich spreche.
Kaum saß ich auf dem Rücken, da stieg der Rappe fast kerzengerade in die Höhe und ließ erneut ein lautes Wiehern vernehmen. Man merkte ihm seine Freude förmlich an. Ich dagegen hatte alle Hände voll zu tun, um nicht abgeworfen zu werden, bevor es überhaupt richtig los ging.
Die Vorderhufe hatten den Boden noch nicht richtig berührt, da preschte der Pooka auch schon los. Ich versuchte mich auf seinem Rücken klein zu machen und senkte mein Gesicht tief in die Mähne, um so wenigstens etwas vor dem Sturm und dem Regen geschützt zu sein. Das Tempo, dass dieser Kobold an den Tag – oder besser gesagt die Nacht - legte, war atemberaubend. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Durch die Mähne, das Unwetter und nicht zuletzt wegen der Dunkelheit, die uns noch immer umgab, konnte ich kaum die Hand vor Augen sehen, geschweige denn, etwas von der Umgebung. Mehr als einmal streiften mich die tiefhängenden Äste der Bäume und rissen mich fast vom Pferd. Wild entschlossen, den Ritt nicht durch einen Sturz vorzeitig zu beenden, biss ich die Zähne so fest aufeinander, dass mein Kiefer zu schmerzen begann. Es hatte zwar etwas verlockendes, diesen Höllenritt vorzeitig durch einen Sturz zu beenden, aber das Risiko, mir dabei sämtlich Knochen zu brechen, war mir - gelinde gesagt – zu groß. So hieß es durchhalten. Dieser Trip konnte ja schließlich nicht ewig dauern, oder? Der Rappe jedenfalls schien unseren Ausflug zu genießen, denn immer wieder warf er seinen Kopf in die Höhe und wieherte in die dunkle Nacht. Von Müdigkeit war nichts zu bemerken. Bei mir sah das langsam aber sicher anders aus. Meine - fest an den Pferdeleib gepresste - Schenkel schmerzten unerträglich und meine Arme waren schwer wie Blei. Dieser verdammte Ritt musste doch bald mal ein Ende haben. Lange jedenfalls würde es mir nicht mehr gelingen, mich auf dem Rücken des Pookas zu halten. Das Ende kam dann jedoch schneller und unerwarteter als ich dachte. Ich hatte den Druck meiner Schenkel nur für den Bruchteil einer Sekunde gelockert, als der Rappe ruckartig stoppte und sich herum warf. Dem hatte mein ermüdeter Körper nichts mehr entgegen zu setzen und ich wirbelte mit einem doppelten Salto durch die Luft. Als ich mit dem Rücken hart auf dem Boden aufschlug, blieb mir für einen Augenblick die Luft weg und ich sah nur noch Sternchen. Vorsichtig bewegte ich erst meine Arme, dann die Beine. Gut, zumindest schien nichts gebrochen zu sein. Mühsam rappelte ich mich auf und ging in die Hocke, da sich alles um mich herum zu drehen begann. Ich atmete tief durch, was mir meine Rippen mit einem ziemlich heftigen Schmerz quittierte. Verdammter Mist, eine gebrochene Rippe war das Letzte, was ich gebrauchen konnte. Dass der Pooka dicht an mich herangetreten war, merkte ich erst, als er mir seinen Atem ins Gesicht blies.
„Na, hat‘s wenigstens Spaß gemacht?“, presste ich mühsam hervor.
Der Pooka lachte. Ja, er lachte tatsächlich. Ich kann Ihnen versichern, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Pferd, oder besser gesagt, ein Wesen in Pferdegestalt, in der Lage ist, zu lachen, aber genau so war es.
„Und wie! Ich hoffe, du hast dich wenigsten auch ein klein wenig vergnügt“, antwortete mir der Pooka.
„Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden und lässt den Garten der alten Dame in Ruhe!“
„Aber natürlich“, erwiderte der Rappe und drehte sich um. Dann galoppierte er in die einsetzende Morgendämmerung hinaus.
Ich stand auf und sah mich um. Mir fuhr ein ordentlicher Schreck durch die Glieder, als ich feststellte, dass der Pooka mich nur wenige Meter vor dem Klippenabgrund abgeworfen hatte. Das hätte wirklich böse enden können. Seufzend drehte ich mich um und machte mich auf den Rückweg zu Ruby‘s Haus. Der Marsch würde mit meinen geschundenen Knochen sicher nicht spaßig werden, denn die Küste lag gut drei Meilen vom Hof der Witwe entfernt. Ich schlug den Weg zum Upper Salthill Road ein, der hier ganz in der Nähe verlief. Vielleicht hatte ich ja Glück und es war um diese frühe Stunde schon jemand unterwegs, der mich mitnehmen konnte. Tatsächlich kam nach einigen Minuten ein alter, hellblauer Ford FK 1000 auf mich zu gerumpelt. Erleichert winkte ich der Fahrerin zu, denn es handelte sich um den Wagen von Ruby. Sie hielt an, beugte sich hinüber zur Beifahrertür und öffnete sie. „Gütiger Gott, Michael“, empfing sie mich. „Hast du dir etwas getan? Du siehst ja grauenhaft aus.“
„Danke für die Blumen. Von meiner Rippe mal abgesehen, scheint aber alles heil geblieben zu sein.“
„Ich fahr dich ins Krankenhaus.“
„Auf keinen Fall.“
„Michael, bitte, sei doch vernünftig.“
„Bin ich doch. Wenn ich mir tatsächlich eine Rippe gebrochen habe, dann können die mir auch nicht viel mehr als mit Schmerztabletten helfen und die habe ich zu genüge Zuhause.“
Ruby warf mir ein Blick zu und schüttelte den Kopf. „Du bist unmöglich, mein Junge!“
Trotz meiner Schmerzen musste ich schmunzeln. „Du kennst mich doch, Ruby!“
„Dann mach ich dir aber wenigstens noch nen ordentliches Frühstück, sobald wir Zuhause angekommen sind.“ Und etwas leiser fügte sie hinzu: „Das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann.“
Ich lehnte den Kopf an die Kopfstütze des Sitzes und schloss die Augen. „Da sage ich nicht nein. Deine Eier mit Speck sind unschlagbar.“



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anuphti
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Beitrag23.08.2013 23:19

von anuphti
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Gerne gelesen. Ein Buch in der Art würde ich weiter lesen smile

Routinierte Schreibweise, gut gezeichnete Figuren. Dialoge lebhaft und glaubwürdig.
Dazu jede Menge Humor, direkt und zwischen den Zeilen smile

Kleine Erbse: Ich würde bei dem Auto schreiben "Jeep Wrangler", also die Automarke zuerst, so wie Renault Clio, oder VW Golf ...

Jetzt muss ich doch mal bei Deinen anderen Geschichten reinschauen smile

Nächtliche Grüße
Nuff


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Xhex
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Beitrag23.08.2013 23:25

von Xhex
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Das freut mich jetzt wirklich, dass dir die Kurzgeschichte gefallen hat. Wie gesagt, war sie eigentlich viel mehr als Übung zum eigentlichen Roman gedacht, wass man so direkt auch sicher nicht vergleichen kann. Vor allem, weil es nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und es in den einzelnen Kapiteln auch Perspektivenwechsel vobn  einer Figur zur anderen gibt.

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josephine
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Beiträge: 489



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Beitrag24.08.2013 10:45

von josephine
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Hallo Xhex,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen. Ich mag deinen flüssigen und lockeren Schreibstil. Nur eines hat mich darin gestört. Dass du in der Geschichte immer wieder den Leser direkt angesprochen hast. Das hat mich aus der Geschichte gerissen. Während des Lesens war ich voll in der Szene dabei, weil du alles so schön bildlich beschrieben hast, aber diese Stellen wirken dann, als würdest du jemandem im Nachhinein davon berichten. Für mich passt das nicht zusammen.

Dann fand ich leider den Grund für den Höllenritt ein wenig läppisch. Okay, jetzt nicht den Grund direkt, aber auch hinterher ist die Sache zu unspektakulär ausgegangen. Die ganze Geschichte ist extrem vorhersehbar. Es gibt keine unvorhergesehene Wende, keinen überraschenden Abschluss. Er reitet, dann ist der Deal, erfüllt, alles wieder gut, lass uns Frühstücken. Mir persönlich reicht das für eine gelungene Kurzgeschichte nicht aus. Für eine einfache Schreibübung hingegen ist es vollkommen in Ordnung.

lg
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WeiseTaube98
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Beitrag24.08.2013 16:09

von WeiseTaube98
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Die Kurzgeschichte ist schön geschrieben, weil du genug Informationen über die Personen lieferst.  Smile
Nur ist es ein bisschen zu viel Stoff. Nachdem ich mit dem Lesen fertig war, habe ich mich gefragt, warum diese Geschichte nicht weitergeht. Wenn du dir
noch ein bisschen mehr ausdenkst, könnte das glatt Stoff für ein Buch werden Very Happy
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Xhex
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 53
Beiträge: 41
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Beitrag24.08.2013 18:17

von Xhex
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Hallo josephine,

freut mich, dass du Höllenritt gerne gelesen hast.
Dass der Leser vom Protagonisten angesprochen wird, sagt sicher nicht jedem zu, kann ich also nachvollziehen, wenn dir das jetzt nicht so gut gefallen hat.
Was die Handlung betrifft: Nun ja, sicher ist sie vohersehrbar, da lag jetzt auch weniger mein Augenmerk drauf, sondern es ging mir da in erster Linie wirklich mehr um die Ausarbeitung des Protagonisten selbst.
Wie schon erwähnt, ist es eher eine Schreibübung und Ausarbeitung des Charakter, nur eben halt als Kurzgeschichte verpackt.
Im eigentlichen Roman entfällt ja auch die Ich-Perspektive und der Leser wird auch nicht angesprochen. Und was hier bei Höllenritt inhaltlich ziemlich vohersehbar ist, gesatltet sich im eigentlichen Roman umso komplizierter und verwobener.

Hallo Weise Taube,

auch bei dir freut es mich natürlich, dass dir Höllenritt gefallen hat.
Wie eben schon erwähnt, diente die Geschichte zur Ausarbeitung und Entwicklung des Charakters.
Und was den Stoff betrifft, nun da habe ich tatsächlich so viel, dass es für weitaus mehr als nur ein Buch reicht.  Very Happy

Lieben Dak euch beiden für euer Feedback

Liebe Grüße
Xhex


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josephine
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Beiträge: 489



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Beitrag24.08.2013 18:33

von josephine
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Hallo Xhex,

im großen und ganzen finde ich die Ausarbeitung gelungen. Jedoch sind die Charaktere für mein Empfinden ein wenig zu kindlich. Das mag vielleicht am Plot der Story liegen. Alte Frau hat einen Gemüsegarten, von dem sie lebt, und ein verwandeltes Pferd trampelt darauf herum, weil die Frau nicht darauf reiten möchte. (warum erfährt man leider nicht. Auch nicht, warum das Pferd will, dass sie darauf reitet.) Dann reitet der Prota auf dem Rücken, das verwandelte Pferd ist besänftigt und trabt weg, Frühstück. Für mein Empfinden wäre die Geschichte eher als Kindergeschichte geeignet. Genauso kommen mir die Figuren auch vor. Als Geschichte für Kinder finde ich die Handlung und Personen gelungen. Nur dann müsste dein Prota auch ein Kind sein. Jedoch für ein Erwachsenenbuch erwarte ich einiges mehr. Sie sind alle recht eindimensional und mir persönlich nicht erwachsen genug. Es müsste einfach um mehr gehen, als um ein paar Kohlköpfe. Um Leben und Tod, das Pferd ist unheimlich freundlich. Es müsste wild und bösartig sein. Ein heftiger Dialog zwischen Prota und Pferd fehlt mir. Er müsste sich vielleicht einfach draufschwingen, das Pferd versucht ihn loszuwerden, schafft es aber nicht, und gibt schließlich auf. Nur mal ein Beispiel, um meinen Eindruck der Geschichte näherzubringen. Kann aber gut sein, dass es nur mir so geht.

lg
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Lapidar
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Beitrag24.08.2013 18:45

von Lapidar
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Hallo Xhex,
liest sich schön und voller Fantasie, aber ein kleiner Logikfehler :
du schreibst zuerst:
Zitat:
ich über Pookas wusste, da ich bisher noch keinem dieser Geschöpfe begegnet war. Sie waren Gestaltwandler – keine Frage – gehörten aber dennoch zur Familie der Kobolde. Über ihr eigentliches Aussehen ließ sich nur spekulieren, da sie sich den Menschen fast ausschließlich in Tiergestalt zeigten. Dabei schienen sie die Form eines Pferdes besonders zu bevorzugen.


aber dann beschreibst du den Pooka und schreibst:
Zitat:
Kein Zweifel, vor meinen Augen tobte ein Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Aber war es wirklich ein Pooka? Genauso gut konnte es sich um einen Gestaltwandler handeln, der zufälligerweise – oder auch ganz bewusst – die Lieblingsgestalt der Pookas gewählt hatte.

Zuerst schreibst du also dass ein Pooka ein Gestaltwandler ist, dann schreibst du wiederum, dass ein Gestaltwandler viellicht mit Absicht als Pooka maskiert ist..
Das beißt sich in den Schwanz.. denk ich.. mal...
LG. Lapidar


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Xhex
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Beitrag24.08.2013 18:53

von Xhex
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Hallo josephine,

kindlich sind weder die alte Frau noch der Protagonist angelegt und sie sollen beide eigentlich auch nicht so rüberkommen. Ich denke/hoffe, dass das im eigentlichen Roamn aber auch deutlich wird.
Was den Ritt und die Gründe selbst betrifft, nun, da ist in der Geschichte eigentlich schon der Grund, warum die alte Frau nicht auf dem Pooka reitet, angegeben. Schließlich ist sie eine Rentnerin und würde körperlich es gar nicht merh schaffen, auf ein Pferd zu klettern - noch dazu ohne Sattel.
Der Pooka ist aber in seinem Verhalten wirklich sehr nah an den Legenden der Pookas angelehnt. Ihnen wird nun mal nachgesagt, dass sie sich einen Spaß daraus machen, Personen, die ihnen begegnen, zu einem Ritt auf ihren Rücken einzuladen und wenn dieses Angebot ausgeschlagen wird, werden sie sauer und zertramepln vor Wut alles um sich herum. Der größte Spaß eines Pookas ist es dann während dem Ritt tatsächlich, irgendwann seinen reiter abzuschmeißen. Pookas gelten zwar als Wesen, die gerne Streiche aushecken, als wirklich bösartig, werden sie aber eigentlich nicht bezeichnet.
Die Aussage, dass sich die Kurzgeschichte (nicht der Roman!) als Kindergeschichte eignen würde, stimme ich dir im Übrigen zu.

Liebe Grüße
Xhex


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Xhex
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Beitrag24.08.2013 18:59

von Xhex
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Hallo Lapidar,

schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Was den von dir angesprochenen Logikfehler angeht, sehe ich das eigentlich nicht so, denn:

Jedes Wesen, dass in der Lage ist, seine gesatlt zu verändern, ist demnach natürlich auch ein Gesatltwandler. Rassenbezogen gehört der Pooka aber den Kobolden an. Teil der Legenden um den Pooka ist es dabei tatsächlich, dass sie sich bervorzugt in ein Pony oder Pferd verwandeln.
Nun gibt es ja aber auch noch andere Wesen,die Gesatltwandler sind. Einige können nur sich nur in bestimmte Gesatlten verwandeln - z.B. der Werwolf. Andere in jede beliebige Gestalt. In meinem Roman sind allerdings die Pookas die einzigsten Gesatltwandler, die in einer Tiergestalt noch in der Lage sind, mit menschlicher Stimme zu sprechen. Aus diesem Grund weiß der Protagonist dann logischerweise, dass es ein Pooka ist, als er ihn sprechen hört.

Liebe Grüße
Xhex


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josephine
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Beiträge: 489



J
Beitrag24.08.2013 19:01

von josephine
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Es ist natürlich schwierig in einer so kurzen Geschichte die Charaktere zu hundert Prozent auszuarbeiten. In einem Roman hat man natürlich mehr Zeit die Personen sich entwickeln zu lassen. Ich bin nur darauf eingegangen, weil du es explizit angesprochen hast. Danke für die Pooka Erklärung.
Deinen Schreibstil jedoch finde ich sehr flüssig und unterhaltsam.

lg
Josphine


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