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Fantasykurzgeschichte "Pokerface"


 
 
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Xhex
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 53
Beiträge: 41
Wohnort: Limburg


Beitrag10.08.2013 22:52
Fantasykurzgeschichte "Pokerface"
von Xhex
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Pokerface


In der stickigen und verrauchten Luft des Pubs lag das Versprechen, dass ich hier am richtigen Ort war, um etwas Ablenkung zu finden. Ich schloss die Tür und ging zum Tresen, hinter dem ein Hüne mit wettergegerbtem Gesicht dabei war, mehrere Pints mit Guinness zu füllen. Der Kerl sah aus, als bereite es ihm keine Probleme, jeden, der Ärger bereitete, an die frische Luft zu befördern. Egal, ob es sich dabei um einen Mensch, Daywalker oder Vampir handelte. Obwohl, es war sicher lustig zu beobachten, wie er das bei einem Blutsauger bewerkstelligen wollte. Denn ganz egal, wie durchtrainiert dieser Kerl auch war, gegen einen Vampir hatte er nicht den Hauch einer Chance. Im Gegensatz zu mir.
„Ein Pint Guinness und einen Connemara Turf mor“, sagte ich und ließ meinen Blick über den überfüllten Schankraum gleiten. Heute Abend spielte eine Liveband. Ein Umstand, der dem Pub ein volles Haus garantierte. Was ich bisher von der Band gehört hatte, klang nicht schlecht, auch wenn ich keine Ahnung hatte, um was für eine Gruppe es sich handelte. Sie spielten gerade eine Rockversion von The Wild Rover – ein Song, um den wohl kein Pub im Laufe des Abends vorbeikam – aber wenigstens war er von dieser Band anhörbar.
„Pur?“, fragte der Mann hinter dem Tresen, während er den goldbraunen Whiskey in ein Glas füllte.
„Ja“, antwortete ich abwesend, da etwas anderes meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Etwas, das jede Menge Spaß versprach. Deutlich verspürte ich durch all die Gerüche der Menschen hindurch die Anwesenheit eines Vampirs. Bingo, der Abend schien wirklich vielversprechend zu werden und ich würde ganz sicher auf meine Kosten kommen. Ich legte dem Typen an der Bar einen Schein für meine Getränke hing und trank mit einem Schluck das Glas mit dem 58%igem Whiskey leer. „Machst du mir noch einen?“, fragte ich den Barkeeper, der mich stirnrunzelnd betrachtete.
„Sicher?“
„Absolut“, entgegnete ich.
Schulternzuckend kam er meiner Bitte nach, füllte mir das Glas erneut und einen Augenblick später hatte ich es bereits geleert.
„Danke“, murmelte ich, ergriff mein Pint und suchte mir einen Weg durch die Menschenmenge, hin zu der Ecke, aus der mir der Geruch des Vampirs entgegenschlug. Er saß mit drei Männern an einem kleinen, runden Tisch und spielte Texas Hold‘em. Eine Frau mit langen, blonden Haaren hatte die Rolle der Dealerin übernommen und verteilte gerade die Karten an die Spieler. Diese Nacht schien es wirklich gut mit mir zu meinen. Nicht nur, dass ein nach nasser Erde, Eibe, Nelken und schwarzem Pfeffer riechender Mistkerl anwesend war, nein, er saß auch noch dort und zockte das Kartenspiel, aus dem ich bisher noch nie als Verlierer herausgegangen war.
Ich lehnte mich gegen die Wand und nahm einen Schluck Guinness, ohne den Vampir dabei aus den Augen zu lassen. Er wirkte kaum älter als ich - etwa Anfang, maximal Mitte zwanzig - aber in seiner Aura las ich, dass sein tatsächliches Alter um einiges höher war. Mindestens achtzig oder neunzig Jahre. Obwohl seine Konzentration ganz beim Spiel lag, dauert es nicht lange, bis er mich bemerkte und natürlich auch nicht, was ich war. Vampire erkannten Daywalker drei Kilometer gegen den Wind, ebenso wie wir sie problemlos von den Menschen unterscheiden konnten. Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und bevor er wieder den Blick auf die Karten senkte, sah ich die Iris seiner Augen für einen Moment rot aufblitzen. Es war allerdings so kurz, dass es für einen Menschen unmöglich zu bemerken war. Sieh einer an. Mr. Pokerface scheint doch nicht ganz so gelassen zu sein, wie es den Anschein macht. Okay, ich musste ihm zugestehen, dass der Grund dafür wohl weniger das Spiel, sondern vielmehr meine Gegenwart war, denn drei Menschen stellten für einen Vampir beim Pokern nun wirklich keine Herausforderung dar. Das wusste ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Sie waren einfach zu leicht zu lesen und man wusste sofort, ob sie blufften oder wirklich ein gutes Blatt auf der Hand hatten. Deshalb wurde das Pokern mit ihnen meistens recht schnell langweilig, diente aber hervorragend dazu, die eigenen Finanzen aufzustocken. Ich leerte mein Glas, ging zum Tresen, bestellte ein neues Guinness und verkürzte mir die Wartezeit, bis es fertig war mit einem weiterem Turf mor. Als der Barkeeper mir mein Pint rüberschob, zahlte ich und ging zurück an den Spielertisch. Gerade noch rechtzeitig genug, um mitzuerleben, wie sich einer der Männer vom Stuhl erhob und fluchend den Tisch verließ. Es würde wohl sicher nicht lange dauern, bis auch die anderen beiden Spieler vor dem Vampir kapitulieren mussten und eine neue Runde begonnen werden konnte.
Ich sollte recht behalten. Eine halbe Stunde und drei Pints Guinness später war die Partie beendet. Natürlich hatte Mr. Pokerface gewonnen und ich war mir sicher, dass er in das neue Spiel auch wieder mit einsteigen würde. Die Gelegenheit gegen einen Daywalker anzutreten, würde er sich ebensowenig entgehen lassen, wie ich darauf brannte, es in einem Spiel gegen ihn aufzunehmen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar erhob sich der Vampir nach Beendigung des Spieles, ging zum Tresen und bestellte sich einen Whiskey, den er - ähnlich wie ich zuvor meine - in einem Zug leerte, kam dann aber, als die Dealerin ein neues Spiel ausrief, zurück an den Tisch geschlendert. Er warf mir einen Blick zu und deutete zum Spieltisch. „Interessiert?“
„Immer“, antwortete ich.
Der Vampir setzte sich auf den Stuhl direkt rechts neben der Kartengeberin, was mich dazu veranlasste, den Platz genau ihm gegenüber einzunehmen. Das machte die ganze Sache doch gleich viel interessanter. Ich wollte während der Partie direkt in seine grau-grünen Augen sehen können, wo bliebe denn da sonst der Spaß bei der Geschichte. Schließlich gab es nichts Schöneres, als zu erleben, wie sich ein Vampir darüber ärgerte, von einem Daywalker geschlagen zu werden und sei es auch nur beim Pokern.
Auf den drei freien Stühlen zwischen uns nahmen zwei Männer und, was mich persönlich doch etwas störte, eine bildhübsche, schwarzhaarige Frau Platz. Nicht, dass ich etwas dagegen hatte, gegen eine Frau zu spielen, aber es gab Dinge, die ich mir mit ihr sehr viel besser vorstellen konnte, als sie um ihr Geld zu erleichtern. Nun gut, sie war volljährig und soweit ich das in ihrer Aura lesen konnte, im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten. Selbst schuld, wenn sie später arm wie eine Kirchenmaus den Pub verlassen würde.
Die Dealerin mischte das Pokerblatt und teilte dann an jeden Spieler zwei Karten - mit der Vorderseite zum Tisch liegend – aus. In die Mitte legte sie aufgedeckt eine Karo zwei, einen Pik Bube und eine Karo zehn. Ich hob meine Karten jeweils kurz an einer Ecke hoch und schaute, was sie mir gegeben hatte. Herz sieben und Kreuz zwei. Ein Pärchen Zweier war nun wirklich eine schlechte Ausgangssituation, um diese Runde für mich zu entscheiden und es wäre das Vernünftigste gewesen, auszusteigen. Aber vernünftig zu sein war langweilig und wozu gab es schließlich das Bluffen? Zumal wohl niemand direkt zu Beginn damit rechnete, da man so etwas nur von einem blutigen Anfänger erwartete. Ich warf zwei zwanziger Chips in die Mitte. Nicht zu viel, um bei meinen Mitspielern den Verdacht eines Bluffs zu erwecken, aber auch nicht zu wenig, um zu verraten, dass ich ein miserables Blatt hatte. Die beiden Männer stiegen aus, die Frau neben mir lächelte mich an und ging meinen Einsatz mit. Der Vampir lehnte sich zurück und erwiderte schweigend meinen Blick. Ganz offensichtlich versuchte er in meiner Aura zu lesen, ob ich wirklich ein gutes Blatt hatte oder nicht. Sorry, Junge, du bist nicht der einzige, der ein perfektes Pokerface zur Schau tragen kann.
Nach einem kurzen Augenblick nahm er zwei seiner Chips in die Hand, spielte mit ihnen um seine Finger herum und warf sie in die Mitte. „Riecht mir etwas zu sehr nach heißer Luft und nichts dahinter“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen.
Ich zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe. „Dann solltest du vielleicht etwas Dampf ablassen.“
Die Dealerin legte die vierte Karte in die Mitte. Pik zwei. Na bitte, wer sagte es denn. Glück musste man haben. Mit einem Drilling sah das Ganze doch schon viel besser aus. Nicht perfekt, aber auf jeden Fall waren soeben meine Chancen, diese Runde für mich zu entscheiden, deutlich gestiegen. Ich erhöhte noch einmal um zwei zwanziger Chips. Die Frau neben mir warf mir einen unsicheren Blick zu und entschied sich dann, aus der Runde auszusteigen. Kluges Mädchen. Der Vampir ging meine vierzig mit und erhöhte seinerseits nochmal um vierzig. Der Junge fing an, mir Spaß zu machen.
Nun wurde von der Kartenausteilerin die letzte Karte offen in die Mitte gelegt. Es war die Karo sieben, die mir somit ein Full House beschwerte. Besser konnte es kaum laufen und ich erhöhte mein Einsatz auf Einhundert. Der Vampir ging ohne zu zögern mit. Die Karten wurden offengelegt und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Goldjunge mir gegenüber lag mit seinem Flush ganz knapp hinter mir. Ich dankte im Stillen den Göttern Pwyll und Dagda für die sieben, ohne die ich gegen die fünf Karos des Vampirs doch recht blass ausgesehen hätte.
Der Barkeeper kam zu uns an den Tisch und sah den Vampir an. „Zack, kann ich dir noch etwas bringen?“
„Einen Talisker“, antwortete er mit grimmiger Miene.
Oha, anscheinend gehörte unser Freund Zack zu der Sorte Vampir, die nicht gerne eine Runde verloren gaben, auf der anderen Seite … wer verlor schon gerne?
„Den 25jährigen wie immer?“, fragte der Barkeeper.
„Japp.“
Der Mann sah zu mir. „Für dich auch noch etwas?“
Ich lehnte mich vor und warf einen Blick auf das leere Glas der Frau neben mir. „Möchtest du noch etwas trinken?“
„Gerne. Ich nehme noch einen Cider.“
Ich sah zu dem Barkeeper auf. „Dann bitte einen Cider, ein Guinness und bring mir doch noch einen Turf mor.“
„Kommt sofort.“ Der Mann fragte auch noch die beiden anderen Mitspieler, ob sie etwas wollten und nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, ging er zurück zum Tresen.
Während die Dealerin die Karten für die nächste Runde mischte und anschließend austeilte, wurden unsere Getränke an den Tisch gebracht und die Frau neben mir prostete mir mit ihrem Glas zu. „Vielen Dank. Verrätst du mir denn auch deinen Namen?“, fragte sie.
„Natürlich, warum nicht? Ich heiße Nicholas.“
Sie streckte mir die Hand herüber. „Freut mich, Nicholas. Ich bin Megan.“
Ich erwiderte ihren Händedruck und lächelte sie an. „Bereit für die nächste Runde?“
„Ich bin zu allen Schandtaten bereit“, antwortete sie und sah mir tief in die Augen.
Das glaube ich dir gerne. An jedem anderem Abend wäre ich nur zu willig auf ihre Flirtversuche eingegangen, doch heute versprach Zack für den größeren Spaß zu sorgen und das war eine Gelegenheit, die ich mir keinesfalls entgehen lassen wollte. Wenn ich ihn richtig einschätze – und ich war mir ziemlich sicher, dass ich mich in ihm nicht irrte – dann würde er vor lauter Wut nicht mehr an sich halten können, wenn er diese Partie verlor.
Das Spiel begann sich in die Länge zu ziehen, die Atmosphäre heizte sich immer weiter auf. Das entging auch den Gästen des Pubs nicht, denn nach und nach versammelten sich um unseren Tisch immer mehr Zuschauer. Zwei Runden gewann ich, zwei Zack. Als erstes schieden die beiden Männer aus dem Spiel aus, sodass nur noch Megan, Zack und ich übrig waren. Megan gelang es dann zwar, die nächste Runde für sich zu entscheiden, pokerte dann aber in der darauffolgenden zu hoch und war durch ihr All In raus aus dem Spiel. Mit einem Schmollmund zog sie davon, wobei ich nicht genau sagen konnte, ob es daran lag, dass sie verloren hatte oder ich nicht auf ihre Flirtversuche eingegangen war. Vielleicht ein anderes Mal, dachte ich und sah ihr nach, wie sie an die Theke ging, um sich etwas zum Trinken zu bestellen.
Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder Zack und dem Spiel zu. Zeit, den Jungen mal ein wenig aus seiner Reserve zu locken.
Mein Blatt, das ich von der Dealerin bekam, war gut, verdammt gut sogar und ich hatte keine Probleme, die Runde für mich zu gewinnen. Ebenso wie die beiden folgenden. Ich spürte, wie es in Zack zu brodeln begann und er sich nur noch mit Mühe unter Kontrolle hatte. Der Spaß konnte also bald beginnen.
Eine halbe Stunde später war das Spiel vorbei und die Leute applaudierten mir angesichts meines Sieges. Zack erhob sich, warf mir einen Blick zu, der ein stilles Versprechen war, dass wir uns in dieser Nacht noch einmal wiedersehen würden, dann verließ er den Pub. Mit einem Lächeln ging ich an die Theke und bestellte mir einen letzten Turf mor.
„Ich wünsche dir noch eine gute Nacht“, erklang Megans Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr herum. Sie hatte ihre Jacke angezogen und war offensichtlich im Begriff zu gehen. Allein. Jetzt. Schlechte Idee!
„Du willst doch nicht schon gehen, oder?“
„Doch, ist ja eh nicht mehr viel los“, antwortete sie mir.
„Megan, ich mache dir einen Vorschlag. Ich muss noch kurz etwas erledigen, aber danach würde ich mich freuen, wenn ich dich noch auf einen Drink einladen dürfte, ja?“
„Dauert es denn lange?“
„Nein, nur ein paar Minuten, versprochen.“
Megan hielt den Kopf schief, betrachtete mich nachdenklich und stimmte dann mit einem Lächeln zu. „In Ordnung.“
Ich atmete erleichtert auf. Das Mädel war einfach zu nett, um als Sündenbock für Zacks Wut herzuhalten. Ich drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und murmelte ein „Bis gleich“, dann verließ ich den Pub.
Auf der Straße atmete ich tief die kalte Januarluft ein und ließ meinen Blick suchend umherwandern. Lange brauchte ich jedoch nicht, um Zacks Gegenwart zu spüren, da er sich auch gar nicht die Mühe machte, sie zu verbergen. Er erwartete mich in dem kleinen Park auf der gegenüberliegenden Seite.
Gemütlich schlenderte ich über die Straße und betrat die Grünanlage, in der nur hier und da eine Straßenlaterne den schmalen Kiesweg beleuchtete. Als ich zu einem Reiterdenkmal kam, dass sich in etwa in der Mitte des Parks befand, spürte ich Zacks Präsenz hinter mir. Mit einem Lächeln drehte ich mich zu ihm herum. „Du willst dir heute Abend also wirklich noch eine weitere Niederlage einhandeln?“
Zack trat aus dem Schatten einer riesigen Eiche hervor und funkelte mich mit glutroten Augen an. In seiner Hand hielt er einen langen Stab, den er spielerisch hin und her schwenken ließ. „Das wird sich noch herausstellten.“
Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu. Äußerlich wirkte er ruhig und gelassen, aber in seiner purpur leuchtenden Aura konnte ich deutlich seinen Zorn lesen. Gut so, wer zornig war, wurde schnell unachtsam und leichtfertig.
Zacks Angriff kam schnell, aber für mich nicht unerwartet. Er rannte auf mich zu, ließ seinen Stock bis zu einem Ende durch seine Hand gleiten, holte Schwung und schlug mit voller Wucht zu. Ich duckte mich weg, wirbelte herum und versenkte meine Faust in seinem Magen. Ein Aufstöhnen drang aus seiner Kehle und er krümmte sich. Sekunden später hatte er sich wieder gefangen und sprintete erneut auf mich zu. Dabei ließ er den Stab in seiner Hand wie Hubschrauberblätter bei voller Fahrt rotieren. Etwas zu schnell für mich, um rechtzeitig auszuweichen und er traf mich mit voller Wucht an der Hüfte. Der Schmerz fraß sich wie eine brennende Flamme durch meinen Körper. Ein zweiter Treffer in die Kniekehle ließ meine Beine wegknicken. Ich fing den Sturz mit meinen Hände ab, und versuchte mich aufzurappeln, als ich einen weiteren Schlag auf den Rücken erhielt. Keuchend ließ ich mich zu Boden fallen und drehte mich auf den Rücken. Genau zur richtigen Zeit, denn Zack holte über mir zu einem weiteren Schlag mit seinem Stab aus. Mit beiden Füßen trat ich zu und erwischte den Vampir im Magen, sodass er zurückgeworfen wurde. Ich sprang auf meine Füße und nutzte die Sekundenpause, die er mir gewährte, um tief Luft zu holen. Dann folgte der nächste Angriff von ihm, dem ich aber ausweichen konnte. Zack drehte sich blitzschnell herum, holte aus, traf mich am Oberarm und rammte mir dann das Stabende in den Magen. Mir blieb die Luft weg, Sternchen tanzten vor meinen Augen und der brennende Schmerz, den das Holz in meinem Fleisch verursachte, war kaum zu ertragen. Kraftlos sackte ich auf die Knie. Der Schmerz schien wie eine Erlösung. Eine Erlösung von weitaus schlimmeren Qualen, die ich, seit ich denken konnte, in meiner Seele mit mir herum trug. Wenn dieser Augenblick das Ende meines Daseins sein sollte, so sollte es mir recht sein, denn das bedeutete gleichzeitig auch, dass dieser andere, viel unerträglichere Schmerz in meinem Herzen nun ein Ende finden würde. Sollte Zack mir ruhig den Gnadenstoß geben, ich war mehr als bereit.
„Zack!“, erklang da aus der Dunkelheit eine tiefe Stimme.
Kniend, nach Luft ringend hob ich den Kopf und blickte zu der Richtung, aus der ich die Stimme vernommen hatte. Ein fremder Vampir trat zu uns und fixierte Zack mit seinem Blick. „Es reicht. Wir haben Wichtigeres zu tun, als uns hier mit einem unbedeutenden Daywalker herumzuschlagen.“
Zack ließ den Stab sinken, sah kurz zu dem fremden Vampir, dann zu mir und nickte. „Das nächste Mal Daywalker … werden wir es zu Ende führen“, versprach er mir knurrend. Dann drehte er sich um und verschwand mit dem anderem Vampir in der Dunkelheit.
Müde schloss ich die Augen. „Von mir aus gerne. Ich bin jederzeit bereit, mein Freund.“ Mit schweren Beinen erhob ich mich und ging zurück zu dem Pub. Schließlich hatte ich Megan ja noch einen letzten Drink versprochen. Und Versprechen sollte man halten. Ich hoffte, dass Zack seines halten würde und wir uns eines Tages wieder begegnen würden. Dann würde sich zeigen, wie viel Wert ein Versprechen von ihm hatte.



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Sternenpirat
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Beiträge: 6
Wohnort: Fuxina


S
Beitrag11.08.2013 07:21

von Sternenpirat
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Hat mir gefallen -
ich konnte gut in die geschilderte Atmosphäre eintauchen und
Pub und Pokerrunde wie einen Film im Kopf ablaufen lassen...

Sehr stimmig - und macht neugierig auf eine Fortsetzung ...


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Sternenpirat
Hinter allem was ist, liegt mehr verborgen als wir sehen ...
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schlumpfine
Gänsefüßchen
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Beiträge: 38



S
Beitrag11.08.2013 08:50

von schlumpfine
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Hallo Xhex,

mein Kommentar ist jetzt leider kein bisschen konstruktiv, Fantasy ist auch gar nicht mein bevorzugtes Genre, eigentlich so gar nicht. Aber als ich angefangen hatte, deine Geschichte zu lesen, sprang sofort das Kopfkino an und ich konnte nicht mehr aufhören.
Sollte es Kritikpunkte geben, müsste die jemand anderer aufspüren smile


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freundliche Grüße
von schlumpfine
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mati
Eselsohr
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Beiträge: 203



M
Beitrag11.08.2013 09:13

von mati
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Du stellst eine Pokerrunde in den Mittelpunkt des Textes. Das kann man tun und ist auch bestimmt aktuell. Nur solltest du darauf achten, dass dann der Ablauf authentisch rüber kommt.
In der ersten Partie lässt du die Dealerin jedem Spieler zwei verdeckte Karten (hole cards) austeilen und gleichzeitig legt sie die ersten drei community cards (Flop) in die Mitte. Beim Texas Hold'em gibt es zwischen den beiden Aktionen bereits eine Setzrunde, in der erhöht, gepasst und gleichgesetzt werden kann. Willst du es richtig beschreiben, solltest du das, wenigstens mit einem Halbsatz erwähnen, sonst fällt es dem Pokerkundigen auf und er stockt beim Lesen.
Du schreibst weiter, dass Megan durch ein All-in raus fliegt. Aber es müsste heißen: nach einem All-in. Denn alleine, dass man seine ganzen Chips in die Mitte schiebt (All-in) hat man noch lange nicht verloren. Außerdem fliegt man immer durch ein All-in raus (geht ja nicht anders).
Auch den Verlauf der Pokerpartie gibst du durch ein schiefes Bild wieder (er gewann zwei Runden, dann verlor er zwei Runden). Das sieht eher nach einem Gesellschaftsspiel aus, bei dem es wichtig zu sein scheint, wie viel Runden man gewinnt. Damit gibst du die Eigenschaften eines Cash games schlecht wieder. Besser:
Während mein Stapel Chips im Laufe des Abends stetig wuchs, schaute Zack immer missmutiger auf sein schwindendes Spielkapital. Irgendwann schob der Vampir sein verbliebenes Plastik in die Mitte, weil er der Meinung war, sein Paar Buben wäre stark genug. Er hatte sich geirrt.
So trägst du das Wesen des Pokerspiels besser in die Geschichte.


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Xhex
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 53
Beiträge: 41
Wohnort: Limburg


Beitrag11.08.2013 09:59

von Xhex
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Schon gleich drei Rückmeldungen zu Pokerface - damit hatte ich gar nicht gerechnet.  Very Happy
Bevor ich auf die einzelnen Kommentare eingehe, muss ich erstmal etwas grundsätzliches zu dieser Kurzgeschichte sagen: Pokerface habe ich vor etwa einem Jahr geschrieben. Sie war eine von fünf Kurzgeschichten, die ich parallel zu meinem damaligem Romanprojekt geschrieben habe und sollte mir (wie die anderen vier auch) helfen, meine Figuren - die zwar allesamt eine wichtige Rolle in dem Roman gespielt haben, aber nicht zu den Hauptfiguren gehörten - besser kennenzulernen. Das Ergebnis war, dass ich durch diese Kurzgeschichten gemerkt habe, dass mein Romanprojekt selbst sich in eine Richtung bewegt hat, die ich überhaupt nicht wollte und ich habe daraufhin das Projekt eingestellt bzw es so umgewandelt, dass es jetzt so ist, wie ich das auch von Anfang an beabsichtigt hatte.

@Sternenpirat
Vielen Dank, es freut mich, dass dir Pokerface gefallen hat und die Geschichte es geschafft hat, einen Film in deinem Kopf ablaufen zu lassen. Was will man mehr?  Very Happy

@schlumpfine
Okay, das ist ja mal ein richtig starkes Kompliment. Was kann man schöneres zu hören bekommen, als dass jemandem die Geschichte gefallen hat, obwohl sie eigentlich gar nicht zum bevorzugten Genre gehört? Ganz lieben Dank dafür.  Very Happy

@mati
Mit deinen Anmerkungen zum Pokern selbst gebe ich dir absolut Recht. Ich gestehe da auch ganz ehrlich, dass ich selbst zwar schon ein paar Mal gepokert habe, aber weit davon entfernt bin, eine routinierte Pokerin zu sein.
Das es nach dem Austeilen schon direkt eine Setzrunde gibt, ist mir natürlich bekannt, ist in der Geschichte aber zugegebenerweise wirklich völlig untergegangen.
Dein Beispielsatz  mit den Chips ist wirklich gut und ich stimme dir zu, dass das Pokern selbst bei dieser Ausdrucksweise sehr viel professioneller herüber kommt. Vielen Dank für diesen Hinweis.

Liebe Grüße
Xhex


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Kaius
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 40
Beiträge: 99



Beitrag11.08.2013 11:29

von Kaius
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Hi Xhex,

mir gefällt deine Geschichte wirklich gut. Handwerklich sauber gemacht. Du hast eine gute Stimmung erzeugt. Da ich mich mit den Gepflogenheiten des Pokerspiels nicht auskenne, wäre mir dieser Fauxpas nicht aufgefallen.
Dein Schreibstil gefällt mir. Er hat mich in die Geschichte reingezogen, obwohl ich eigentlich keine Zeit hatte, diesen Text zu lesen.

Gut gemacht wink

Viele Grüße,

Kaius


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kaiuslp.blogspot.de (Hier wird gezockt)

Kolossia - Mein Fantasy-Roman. Überall zu haben!
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josephine
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Beiträge: 489



J
Beitrag11.08.2013 12:15

von josephine
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Hallos Xhex,

im Großen und Ganzen gefällt mir deine Geschichte gut, obwohl ich auch normalerweise nicht in diesem Genre zu Hause bin. Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen.
Zitat:


In der stickigen und verrauchten Luft des Pubs lag das Versprechen, dass ich hier am richtigen Ort war, um etwas Ablenkung zu finden.


Der Satz hat mich ein wenig rausgerissen, und ich glaube es lag am „das Versprechen“. So bekam das Versprechen einen fast gegenständlichen Charakter. Wie wäre es mit „ein Versprechen“? Zumal gleich darauf ein „dass“ folgt.


Zitat:

Egal, ob es sich dabei um einen Mensch, Daywalker oder Vampir handelte.


Müsste das nicht „einen Menschen“ lauten?

Zitat:
Obwohl, es war sicher lustig zu beobachten, wie er das bei einem Blutsauger bewerkstelligen wollte.


Müsste eigentlich „wäre“ heißen. Er tut es ja nicht. Der Prota stellt es sich nur vor.
Zitat:

„Ein Pint Guinness und einen Connemara Turf mor“, sagte ich und ließ meinen Blick über den überfüllten Schankraum gleiten.

Hier würde ich das passive „ließ“ gegen eine aktivere Satzkonstruktion tauschen.

Zitat:
Heute Abend spielte eine Liveband. Ein Umstand, der dem Pub ein volles Haus garantierte. Was ich bisher von der Band gehört hatte, klang nicht schlecht, auch wenn ich keine Ahnung hatte, um was für eine Gruppe es sich handelte. Sie spielten gerade eine Rockversion von The Wild Rover – ein Song, um den wohl kein Pub im Laufe des Abends vorbeikam – aber wenigstens war er von dieser Band anhörbar.


In diesem Abschnitt kommt dreimal „Band“ vor. Eventuell ein wenig variieren. Oder du könntest den Abschnitt auch ein wenig zusammenkürzen.

Zitat:
„Pur?“, fragte der Mann hinter dem Tresen, während er den goldbraunen Whiskey in ein Glas füllte.
„Ja“, antwortete ich abwesend, da etwas anderes meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Etwas, das jede Menge Spaß versprach. Deutlich verspürte ich durch all die Gerüche der Menschen hindurch die Anwesenheit eines Vampirs. Bingo, der Abend schien wirklich vielversprechend zu werden und ich würde ganz sicher auf meine Kosten kommen.


Der Abschnitt gefällt mir richtig gut. Hier ziehst du die Aufmerksamkeit des Lesers in die Geschichte und wirfst Fragen auf. Was es denn mit dem fremden Vampir auf sich hat, freut er sich wirklich oder krachen sie aufeinander? Schön gemacht.


Zitat:
Ich legte dem Typen an der Bar einen Schein für meine Getränke hing und trank mit einem Schluck das Glas mit dem 58%igem Whiskey leer


Hier hast du Getränke und trank in einem Satz. Würde ich ein wenig umändern.


Zitat:
„Sicher?“
„Absolut“, entgegnete ich.
Schulternzuckend kam er meiner Bitte nach, füllte mir das Glas erneut und einen Augenblick später hatte ich es bereits geleert.
„Danke“, murmelte ich,


Du könntest das engegnete, oder murmelte auch weglassen. Es sind ja nur zwei Personen im Gespräch. Entweder würde ich gar nichts anfügen, oder eine Geste.
Zitat:

 Eine Frau mit langen, blonden Haaren hatte die Rolle der Dealerin übernommen und verteilte gerade die Karten an die Spieler.


Ich habe gelernt, dass die diese „hatte“ Konstruktion eine Satzkonstruktion ist, die Distanz beim Leser schafft.


Zitat:

Obwohl seine Konzentration ganz beim Spiel lag, dauert es nicht lange, bis er mich bemerkte und natürlich auch nicht, was ich war.


„dauerte“

Zitat:
Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und bevor er wieder den Blick auf die Karten senkte, sah ich die Iris seiner Augen für einen Moment rot aufblitzen.

Das ist ein Eclipsensatz, die sollte man vermeiden.

Zitat:
Okay, ich musste ihm zugestehen, dass der Grund dafür wohl weniger das Spiel, sondern vielmehr meine Gegenwart war, denn drei Menschen stellten für einen Vampir beim Pokern nun wirklich keine Herausforderung dar.


Mir ist aufgefallen, dass du sehr viele Satzkonstruktionen mit „dass“ und „war“ benutzt. Vielleicht schaust du da noch einmal drüber.
Zitat:

Ich leerte mein Glas, ging zum Tresen, bestellte ein neues Guinness und verkürzte mir die Wartezeit, bis es fertig war mit einem weiterem Turf mor.


Hier könntest du das „bis es fertig war“ einfach streichen. Ist eigentlich unnötig.


Zitat:
Zwar erhob sich der Vampir nach Beendigung des Spieles, ging zum Tresen und bestellte sich einen Whiskey, den er - ähnlich wie ich zuvor meine - in einem Zug leerte, kam dann aber, als die Dealerin ein neues Spiel ausrief, zurück an den Tisch geschlendert.


Puh, ein unglaublich langer und komplizierter Satzbau. Den könntest du ein wenig aufteilen. Ich würde auch das viele an die Bar gehen und trinken, vielleicht ein wenig reduzieren.

Zitat:

Nun wurde von der Kartenausteilerin die letzte Karte offen in die Mitte gelegt.

Nennt man das nicht einen Croupier? Fände ich eleganter als Kartenausteilerin.


Zitat:
Das Spiel begann sich in die Länge zu ziehen,


hier hättest du natürlich eine super Möglichkeit für einen bildhaften Vergleich. …begann sich in die Länge zu ziehen, wie …

Zitat:
Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder Zack und dem Spiel zu. Zeit, den Jungen mal ein wenig aus seiner Reserve zu locken.

Heißt das nicht „Ich wandte meine Aufmerksamkeit…?“

Zitat:
Ich spürte, wie es in Zack zu brodeln begann und er sich nur noch mit Mühe unter Kontrolle hatte. Der Spaß konnte also bald beginnen.


Begann und beginnen hintereinander

Zitat:
Zack erhob sich, warf mir einen Blick zu, der ein stilles Versprechen war, dass wir uns in dieser Nacht noch einmal wiedersehen würden, dann verließ er den Pub.


Der Satz gefällt mir gut. Schön ausgedrückt



Zitat:

Auf der Straße atmete ich tief die kalte Januarluft ein und ließ meinen Blick suchend umherwandern.


Hier könntest du noch ein wenig Atmospäre reinbringen, wenn du z.B. sein Atem weiß aus seiner Nase steig, oder was er riecht, oder so. Ich finde, das wäre ein schöner Punkt dafür.


Zitat:
Zack trat aus dem Schatten einer riesigen Eiche hervor und funkelte mich mit glutroten Augen an.

Schön bildlich geschrieben.

Gut so, wer zornig war, wurde schnell unachtsam und leichtfertig.

Zitat:
Das ist auch wieder schön. Es zeigt so schön die innere Gelassenheit deines Protas.


Zitat:
Zacks Angriff kam schnell, aber für mich nicht unerwartet. Er rannte auf mich zu, ließ seinen Stock bis zu einem Ende durch seine Hand gleiten, holte Schwung und schlug mit voller Wucht zu. Ich duckte mich weg, wirbelte herum und versenkte meine Faust in seinem Magen. Ein Aufstöhnen drang aus seiner Kehle und er krümmte sich. Sekunden später hatte er sich wieder gefangen und sprintete erneut auf mich zu. Dabei ließ er den Stab in seiner Hand wie Hubschrauberblätter bei voller Fahrt rotieren. Etwas zu schnell für mich, um rechtzeitig auszuweichen und er traf mich mit voller Wucht an der Hüfte.


2 x Hand
2 x Wucht

Aber die Kampfszene an sich ist sehr schön bildlich geschildert.

Zitat:

Der Schmerz fraß sich wie eine brennende Flamme durch meinen Körper.



Doppelt gemoppelt. Eine Flamme brennt immer.
Zitat:

Ich fing den Sturz mit meinen Hände ab,

n bei Händen fehlt

Zitat:
und versuchte mich aufzurappeln, als ich einen weiteren Schlag auf den Rücken erhielt. Keuchend ließ ich mich zu Boden fallen und drehte mich auf den Rücken.

2x Rücken


Zitat:
Genau zur richtigen Zeit, denn Zack holte über mir zu einem weiteren Schlag mit seinem Stab aus. Mit beiden Füßen trat ich zu und erwischte den Vampir im Magen, sodass er zurückgeworfen wurde. Ich sprang auf meine Füße und nutzte die Sekundenpause, die er mir gewährte, um tief Luft zu holen. Dann folgte der nächste Angriff von ihm, dem ich aber ausweichen konnte. Zack drehte sich blitzschnell herum, holte aus, traf mich am Oberarm und rammte mir dann das Stabende in den Magen. Mir blieb die Luft weg,


Tief Luft holen und kurz darauf Mir blieb die Luft weg. Würde ich vielleicht ein wenig varriieren
Zitat:


Sternchen tanzten vor meinen Augen und der brennende Schmerz, den das Holz in meinem Fleisch verursachte, war kaum zu ertragen. Kraftlos sackte ich auf die Knie. Der Schmerz schien wie eine Erlösung.


2 x Schmerz

Im Großen und Ganzen hat mir deine Geschichte gut gefallen. Dein Prota ist auf seine lässige Art und Weise sehr sympathisch und es macht Spaß mit ihm in die Bar zu gehen. Auch das Pokerspiel hast du gut rübergebracht. (Ich spiele es nicht, kann deswegen nichts zu den Regeln sagen.) Ein wenig zuviel Raum hast du meiner Meinung nach dem Trinken in der Bar gegeben. Das reisst mich ein wenig aus der Handlung, wenn sie immer bestellen und zahlen. Auch der Kampf ist dir gut gelungen. Ich habe ein paar stilistische Sachen angemerkt. Nicht viel und nur ein paar Kleinigkeiten. Bedien dich, falls was Brauchbares darunter sein sollte.
Gerne gelesen.
Lg
Josephine


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Xhex
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Beitrag11.08.2013 12:20

von Xhex
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Danke, Kaius. Freut mich wirklich, dass die Geschichte und vor allem mein Schreibstil dir gefallen hat. Aber auch darüber, dass du es handwerklich als sauber erachtest, was ich selbst gar nicht so gesehen bzw. erwartet hätte.

Liebe Grüße
Xhex


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Harald
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Beitrag11.08.2013 12:49

von Harald
Antworten mit Zitat

Ich finde die Geschichte auch gut, noch mehr fasziniert mich aber der Name des "Daywalkers", hat doch Kollegin "Vanessa D" in ihrem Buch einen Prota, auch Daywalker und zu den "Guten" gehörend mit Namen "Nicholas de Winter"

 Daumen hoch

http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=23583

 Wink


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Harald

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Xhex
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Beitrag11.08.2013 12:53

von Xhex
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Hallo Josephine,

ganz lieben Dank für den ausführlichen Kommentar.
Ich will jetzt gar nicht auf alle Anmerkungen einzeln eingehen, weil dabei immer wieder ein "du hast da absolut Recht" bei rauskäme. Wink
Deshalb gehe ich jetzt einfach mal auf die restlichen Dinge ein.

josephine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
„Pur?“, fragte der Mann hinter dem Tresen, während er den goldbraunen Whiskey in ein Glas füllte.
„Ja“, antwortete ich abwesend, da etwas anderes meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Etwas, das jede Menge Spaß versprach. Deutlich verspürte ich durch all die Gerüche der Menschen hindurch die Anwesenheit eines Vampirs. Bingo, der Abend schien wirklich vielversprechend zu werden und ich würde ganz sicher auf meine Kosten kommen.

Der Abschnitt gefällt mir richtig gut. Hier ziehst du die Aufmerksamkeit des Lesers in die Geschichte und wirfst Fragen auf. Was es denn mit dem fremden Vampir auf sich hat, freut er sich wirklich oder krachen sie aufeinander? Schön gemacht.  

Danke!

josephine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und bevor er wieder den Blick auf die Karten senkte, sah ich die Iris seiner Augen für einen Moment rot aufblitzen.

Das ist ein Eclipsensatz, die sollte man vermeiden.  

Was ist denn ein Eclipsensatz? Habe ich wirklich noch nie gehört.

josephine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Zack erhob sich, warf mir einen Blick zu, der ein stilles Versprechen war, dass wir uns in dieser Nacht noch einmal wiedersehen würden, dann verließ er den Pub.

Der Satz gefällt mir gut. Schön ausgedrückt  

Danke!

josephine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Zack trat aus dem Schatten einer riesigen Eiche hervor und funkelte mich mit glutroten Augen an.

Schön bildlich geschrieben.  

josephine hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Gut so, wer zornig war, wurde schnell unachtsam und leichtfertig.

Das ist auch wieder schön. Es zeigt so schön die innere Gelassenheit deines Protas.

In beiden Fällen auch hier wieder ein dickes Danke!

josephine hat Folgendes geschrieben:
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Gerne gelesen.  

Josephine, es freut mich, dass die Geschichte dir im Großen und Ganzen gefallen hat. Dass dem Trinken so viel Platz eingeräumt wurde, sollte u. a. ein Indiz dafür sein, dass Nicholas ein Haufen Probleme und Schmerz mit sich herumträgt und er das durch Trinken und der gesuchten Auseinandersetzung zu betäuben versucht.
Freut mich, dass dir die Kampfszene gefallen hat, damit habe ich nämlich immer ziemliche Schwierigkeiten, das nicht zu erklärend rüberzubringen.
Und ja, ist wirklich nicht viel, was du bei den stilistischen Sachen angemerkt hast. Ich hätte da sehr viel mehr erwartet.

Ganz lieben Dank nochmals für die Mühe, die du dir gemacht hast.

Liebe Grüße
Xhex


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Xhex
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Beiträge: 41
Wohnort: Limburg


Beitrag11.08.2013 12:55

von Xhex
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Hallo Harald,

freut mich, dass auch dir die Geschichte gefallen hat.

Lach ... wirklich? Na das ist ja mal wirklich ein witziger Zufall, dass es da noch einen guten Daywalker namens Nicholas gibt. mUss ich mir doch direkt mal anschauen.

Liebe Grüße

Xhex


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josephine
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Beiträge: 489



J
Beitrag11.08.2013 13:33

von josephine
Antworten mit Zitat

Hey,

freut mich, wenn was Brauchbares dabei war.


Zitat:
Was ist denn ein Eclipsensatz? Habe ich wirklich noch nie gehört.


Ein Satz wird zur Eclipse, wenn die Handlung darin sich ineinander dreht. Schwierig zu erklären. Bei mir war das z.B. so ein Satz. Katharina senkte den Blick, sah auf und in seine strahlenden blauen Augen. Außerdem stimmt meiner Meinung nach in deinem Satz auch der Ablauf nicht.

Zitat:
Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und bevor er wieder den Blick auf die Karten senkte, sah ich die Iris seiner Augen für einen Moment rot aufblitzen.


Er schaut ihm ja in die Augen, bevor er den Blick senkt. Also müsste das eigentlich auch so geschrieben werden.

Ein zynisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel und ich sah die Augen seiner Iris für einen Moment rot aufblitzen, bevor er den Blick...


lg

Josephine


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Xhex
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Beitrag11.08.2013 13:41

von Xhex
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ah okay, so war das gemeint. Wieder was dazu gelernt.
Und ja, da gebe ich dir natürlich vollkommen Recht, da muss der Satz wirklich umgestellt werden.

Danke nochmals für die Erläuterung.

Liebe Grüße

Xhex


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