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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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K 14.02.2009 21:54 Gestorben von Kleka
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Steven sitzt in seiner Zelle.
Steven sitzt immer in seiner Zelle, wird immer in dieser Zelle sitzen, bis er endlich in einem schwarzen Leichensack und mit den Füßen voraus das Gefängnis verlassen wird.
Wie lange er schon kein Tageslicht mehr gesehen hat weiß er nicht, die Neonröhre an der Decke brennt 24 stunden am Tag, die Klimaanlage hält den Raum auf 23 Grad.
Er weiß nicht ob es Tag oder Nacht, ob Winter oder Sommer ist.
Die Zelle ist zwei Mal zwei Meter groß, genauso Hoch und in der Mitte ist ein Loch im Boden, in das er "seine Notdurft verrichten kann.", wie seine Mutter es gesagt hätte.
Seine Gedanken schweifen ab, zu seiner Mutter, wie sie ihn im Gerichtssaal angesehen hatte, ohne Zorn, ohne Hass und ohne Mitgefühl, blanke Verachtung im eisigen Blick.
Steven hat sie verdient, das weiß er. Er verdient auch die Strafe für das was er getan hat, er hat das Leben von sechs jungen Frauen zerstört, sie getötet ohne ihre Fleischliche Hülle zu zerstören.
Es wird ihm genauso ergehen, welche Ironie. Lebendig, doch innen tot vegetiert er dahin, bis endlich der Kreislauf stoppen wird.
"Besser heute als Morgen!" sagt er leise zu sich selbst, mit den Selbstgesprächen hatte er irgendwann begonnen und war dabei geblieben. An Selbstmord hat er schon oft gedacht, doch es mangelt einfach an der Möglichkeit dazu. in dem Würfel, in dem er leben muss, gibt es nichts zum Selbstmord, nur eine kleine Luke durch die das Essen geschoben wird. Nichtmal eine Tür gibt es, Steven hat sich schon oft gefragt wie sie ihn in die Zelle bekommen hatten, doch nie war er auf eine Antwort gekommen. Die Wände, der Boden und die Decke sind mit Stahl verkleidet, es stehen nicht mal Schraubenköpfe heraus. Die Belüftung mit 23 Grad warmer Luft erfolgt über sechs kleine Löcher an der Decke. Er hat diese Löcher schon hunderte Male gezählt, ihren Durchmesser geschätzt und die Oberfläche errechnet. Alles nur um einige Minuten abgelenkt zu sein.
Kein Geräusch dringt zu dem Häftling, genauso wenig wie Tageslicht oder Luft die nicht vorher durch die Filter- und Erwärmungsanlage gegangen ist. Die Beiden Mahlzeiten sind immer gleich, zwei Scheiben Weißbrot, eins mit einer scheibe Käse und eins mit einer Scheibe Wurst.
ohne Teller Tablett oder Messer, sie werden einfach durch die Luke geworfen, wie bei der Tierfütterung.
Wenn er nicht aufisst bleiben die Reste liegen, schrumpfen zusammen und vertrocknen.
Nichts schimmelt hier, Steve war auch nie krank geworden, seit er nahc seinem urteilsspruch in dieser Zelle aufgewacht war.
Keine Krankheitserreger die eventuell zur Gnade des Todes führen könnten dringen durch die Filteranlagen des Hochsicherheitsgefängnisses.
Steve weiß nicht wie alt er ist, als er sein Urteil bekam war er gerade 19, das Leben hatte gerade richtig begonnen.
Nun waren seine Hände faltig, was darauf hinwies das sein Gesicht es auch sein musste. Einen Spiegel hatte er das letzte Mal gesehen als er sich in der U-Haftzelle rasierte.
In der "Toilette" ist kein Wasser, nur eine Gummispirale die sich lautlos nach unten dreht und nie dreckig ist.
Es ist wieder still, Steven ist nicht gesprächig heute.
Er legt sich auf den Rücken und zählt in Gedanken.
"1-2-3..."
Dann geht das Licht aus. Das erste Mal geht die Neonröhre aus.
Es ist dunkel und für einen Moment hofft Steven er sei gestorben doch sein leises Atmen verrät ihm das er es, zumindest körperlich, nicht ist.
Dieser Text sollte anders sein als meine Sonstigen, er sollte einfach schwer bei den letzten Sätzen in der Magengrube liegen.
_________________ Freunde sind Gefährten auf Zeit
Loyalität ist die Definition des Preises für den man verraten wird.
Wenn du jemandem vertraust musst du hoffen das der Preis hoch genug ist aber es ist dumm und naiv...
zu glauben es gäbe ihn nicht.
Adora quod incendisti, incende quod adorasti!! |
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WhereIsGoth Eselsohr
W
Beiträge: 442 Wohnort: Club der toten Dichter
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W 15.02.2009 21:11
von WhereIsGoth
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Hi Kleka,
abgesehen von der etwas fehlerhaften Rechtschreibung kann man es so lassen. Obwohl es etwas kurz ist. Mir fehlen außerdem die Gefühle des Häftlings. Immerhin hat er sechs Frauen ermordet. Normalerweise muss ihn dazu ja etwas bewogen haben, aber seine Psychose hast du nicht dargestellt. Nur den Knast, aber ein Leser kann sich den auch ohne deine Geschichte relativ gut vorstellen. Deswegen ist die Person im Knast wichtig, die aber kaum zur Geltung kommt. Ich würde eine Art Monolog einbauen. Vielleicht in größerem Umfang könntest du einen Alptraum schildern oder ein begangenes Verbrechen des Mörders. Das wäre interessant und hebt den Charakter hervor, um den es ja eigentlich geht.
mfg,
devid
_________________ "Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht."
Ludwig Börne |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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25.02.2009 12:53
von Enfant Terrible
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Interessanter Kurztext. Trotz mancher stilistischen und orthographischen Unebenheiten merkt man jeder Zeile an, dass du dich weiterentwickelt hast.
Stellenweise hat der knappe Stil seinen Reiz, auf jeden Fall passt er gut ins Millieu. Ich beneide dich fast schon um diese Ausdrucksweise, da ich immer zum Schwafeln abschweife und ewig fabulieren will.
Dennoch gibt es einige Stellen, wo man die Sätze z.B. nahtloser verbinden könnte, oder wo die Zeiten nicht ganz stimmen. Ich würde gerne das ganze ein bisschen umschreiben, diese kleinen Schnitzer beseitigen, aber möglichst ohne deinen Stil zu verfremden. Wäre dir das recht, oder siehst du das als anmaßenden Eingriff in deine Schreibe? Möchte mich ja keinem aufdrängen.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Kleka Kleine, süße Prinzessin
K Alter: 31 Beiträge: 1037
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MCB14 Erklärbär
M
Beiträge: 4
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M 17.10.2014 09:30 Mein persönliches Empfinden beim lesen der Kurzgeschichte. von MCB14
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Hallo Klera,
beim lesen der Geschichte, konnte ich mich relativ gut in die Sicht der Hauptfigur versetzten, was daran lag, dass die Äußerlichkeiten sehr ausführlich und gut beschrieben wurden.
Ein weiterer positiver Aspekt, den ich gerne äußern würde, ist dein leerer Stil der die Situation der Hauptfigur nochmal sehr verdeutlicht hat.
Was mir so ein bisschen fehlt, wäre wenn uns Lesern die Gefühle der Hauptfigur geschildert werden. Es wäre gut zu wissen, was einen zu dem Zeitpunkt 19 Jährigen Jungen dazu angetrieben, hat 6 Frauen zu ermorden.
Mir hat die Geschichte aber sehr gefallen
LG, MCB
_________________ gezeichnet MCB |
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